Mir ist gänzlich unbekannt, dass ARD und ZDF nichts an Astra überweisen müssen, dürfen die für Lau auf Astra ausstrahlen? Und sorry, aber das UKW Netz zahlten wir doch genauso oder etwa nicht? Und ist im Unterhalt recht teuer, die enormen Kostenersparnisse allein nach der Abschaltung der Mittelwelle ist doch schon mal gut für uns.
Natürlich müsssen die laufenden Kosten für die Verbreitung bezahlt werden, davon spreche ich aber nicht. Du im Übrigen in Deinem Beitrag, auf den ich mich bezog, ebenfalls nicht.
Wir benötigen in Deutschland kein WEITERES terrestrisches Funknetz, das zuerst komplett vom Beitragszahler finanziert UND zusätzlich noch unterhalten zu werden hat.
Das käme somit nämlich teurer als das bestehende UKW-Funknetz. Um ausschließlich über die Kosten zu sprechen.
Wenn der Deutschlandfunk UKW dann aufgeben könnte sobald er über DAB+ flächendeckend verfügbar ist ist doch ein Vorteil bei nun viel niedrigeren Verbreitungskosten.
Unsere Anstalten sind vom Kopf her eh Baujahr Mittelalter, das ist ein weiteres Problem, denn ich würde es z.B. begrüßen wenn wie bei DVB-T auch alle Radiosender der Nachbarbundesländer verfügbar wären über DAB+.
Der Deutschlandfunk ist, das kannst Du den halbjährlich erscheinenden Zahlen entnehmen, kein Hauptnutzungs-Programm. Er ist ein Programm das, wie die digitalen der ÖR, den Anschein macht nebenher zu laufen, schenkt man den Zahlen Glauben. Und das trotzdem der DLF bereits u.a. im Internet und in den Kabelnetzen zu hören ist. Er ist, wie die Infoprogramme ein Programm, das von einer kleinen Zielgruppe gehört wird. Der Platz, der durch den DLF belegt würde, könnte auch für ein Programm mit größerer Reichweite genutzt werden.
Dass Du argumentierst, unsere Anstalten seien "vom Kopf her Baujahr Mittelalter", sie aber mit "neuen Medien" vermischen möchtest ist unklug.
Du kannst ebenso wenig auf eine Schallplatte (BJ Mittelalter) digitale Daten (neue Medien (DAB+, Internet & Co.)) pressen und dich über den tollen Klang freuen. Das geht einfach nicht!
Davon abgesehen nochmal: DU hast das Beispiel NRW an den Haaren herbeigezogen; glaubst Du wirklich daran, dass dort so einfach, widerstandslos, "Konkurrenz" zugelassen würde?
Wie soll DAB+ diese "Konkurrenz" bringen, wenn die Landesmedien Anstalt sie nicht zulässt?
Beantworte mir bitte diese Fragen anstatt immer nur drumrum zu reden!
Aber man sieht halt, dass es nun mal keine Übersättigung gibt, es ist schlicht die Angst vor Konkurrenz und die würde ich begrüßen. Alles weitere regelt der Markt.
Der SWR war m.W. Vorreiter beim aktuellen Rundfunk-Staatsvertrag. Er war einer derer, die echte Konkurrenz ausschließen. ECHTE Konkurrenz würde nämlich die dauerhafte Subventionierung der ÖR-Anstalten aussetzen und stattdessen auch ihnen auferlegen wirtschaftlich(er) zu haushalten. Es kann nicht sein, dass auf einen AKTIV RadioMACHENDEN mindestens 4-5 VERWALTENDE kommen.
Die Konkurrenz, wie DU sie dir vorstellst KANN und WIRD es also nicht geben!
Also irgendwelche Stahlbehälter werden hier nicht gebraucht, ein paar 10 KW Sender sind völlig ausreichend und die Kosten teilen sich ja dann noch auf. Ich sehe es also eher so, dass ich mehr Chancen auf private Programme habe, weil es einfach ein vielfaches günstiger ist auch Leute auf dem Land zu erreichen.
Nein, so einfach auch nicht.
Die Schweizer sind - wie schon so oft hier in den Foren erwähnt - topografisch ganz anders als Deutschland.
Im südlichsten/südöstlichen/südwestlichen Zipfel Deutschlands mag das noch in etwa hinkommen, aber das war's dann auch schon wieder.
Und auch die schweizer Sender zeigen wie es geht, die Referenzfrequenz hier sind ja die Säntis Frequenzen, die gehen ja mit dem nassen Finger, aber in Tälern, die halt in Richtung Schweiz abgeschirmt sind ist halt schnell Schluss und auch da zeigt DAB+ was es kann und spielt um ein vielfaches Länger als irgendwelche UKW Frequenzen durchhalten.
Und genau DA zeigst DU selbst die Problematik auf. Da ist dann "mal eben Schluss".
Nein, da geht auch mit DAB+ nicht mehr. Auch da ist dann "mal eben Schluss".
Die Schweizer haben jede Menge Füllsender aufgestellt, damit sie ein gutes Netz hin bekommen. Dort geht das aber auch hervorragend, denn die Topografie lässt das zu, mit den Bergen und Tälern.
Warum? Es ist keiner. Auch bei der Digitalisierung des TVs waren die Gebührenzahler indirekt beteiligt, wie bei DAB+ auch. Ein Transponder kostete Miete und aus welchen Mitteln wurde diese bezahlt(im Falle der ÖRs)? Na, also. Bei DAB+ verhält es sich nicht sehr viel anders.
Nein! Das Astra-System wurde NICHT explizit durch die Beitragszahler finanziert. INDIREKT ja. Natürlich. So wie auch die Wartung und der Unterhalt des UKW-Funknetzes.
Ach und weil Du ja schon ein Auto zuhause in der Garage hast, stellst Du jetzt noch ein zweites, größeres ('nen Jeep) davor. Es könnte ja sein, dass Du mal damit in's Gelände fahren möchtest. Dafür ist es ja schließlich ausgelegt.
Nur das die ÖRs tatsächlich eigene Muxe aufbauen, dafür zahlen Sie aber auch keine Miete, es sei denn Sie mieten Kapazitäten bei MB(wie bei Astra auch).
Und genau an dieser Stelle verhält es sich so, wie ich gerade schrieb: Stellen wir uns noch ein zweites, größeres Auto (einen Jeep) dazu, vielleicht benötigen wir es ja irgendwann mal, auch wenn wir eigentlich nie in die Berge fahren. Hauptsache wir haben es!
Im Übrigen Leute... . Den DAB+-Befürwortern geht es doch nicht ums Rechthaben oder um den Erhalt Ihres "Spielzeuges". Sie sind nur weitsichtig und wissen genau, dass UKW endlich ist, so oder so.
Ich würde Dir nun gern ebenso polemisch eine Frage stellen, lasse es aber, denn dass das, was Du da geschrieben hast Unfug ist, weißt Du vermutlich selbst.
Das Digitalradio-Netz bietet als Nachfolger aber eine starke Refinanzierungsmöglichkeit, im Gegnsatz zu Internetradio.
Das ist ein Irrglaube. NOCH bietet es diese "starke Refinanzierungsmöglichkeit". Nicht jedoch auf Dauer.
Oder wer glaubt im Ernst, dass jeder der 2000 alleine in D sendenden Internetradioprogramme in Zukunft mehr verdienen wird als der erfolgreichste, landesweite Sender? Wie soll denn das gehen? Aber über einen in der Quantität maximierten Verbreitungsweg, wie bei UKW und/oder DAB+, besteht die Möglichkeit auch ins Internet starke Programme zu bringen. Darum gehts.
Ein Kollege brachte neulich einen interessanten Gedanken mit in's Spiel, vielleicht sollte sich manch einer der Argumentatoren, wie auch Du @
KabelWeb, darüber Gedanken machen:
Wozu benötige ich die terrestrische Ausstrahlung per DAB+ um vielleicht 3, 4 oder 5 Mio. Menschen erreichen zu können, wenn ich per Internet 300, 400 oder 500 Mio. Menschen erreichen kann?
Recht hat er! Und da ist keine Refinanzierungsmöglichkeit gegeben?
Jawohl, Recht hast Du @
KabelWeb!
Wenn die Terrestrik wegfällt und die Internetverbreitung so weitervollzogen wird wie heute, sehe ich fürs Radio schwarz. Die einzigen die dann profitieren werden sind Spotify und Co.. Das Potential für qualitativ hochwertige und aufwendig produzierte Sender sehe ich dann nur bei den ÖRs aufgrund ihrer finanziellen Stärke. Dazu braucht es aber kein Internet...
Wenn die Internetverbreitung in Deutschland von privaten oder ÖR-Anstalten so weitervollzogen wird wie heute, sehe ich ebenfalls fürs Radio schwarz. Dann können nur YT, Spotify & Co. gewinnen. Aber das müssen die Verantwortlichen erst noch erkennen.