Entschuldige bitte, Dr. K(l)onfuzius ("weltenschwer" war nicht schlecht - so kennen wir den Waver hier im Forum), aber ich muß an dieser Stelle einfach "draufgehen"...
Ursache ist ein weltweites (!) krankes Verständnis vom Leben, eine Trennung der Menschen von der Basis des Lebens, eine Trennung von der Wahrnehmung der Naturgesetze als zwingender Grundlage allen Seins.
Beim besten Willen - diese Aussagen kann ich nicht nachvollziehen.
Seit Jahrtausenden ringt die Menschheit der Natur ihre Geheimnisse ab. Daß nun meinetwegen selbst die Gravitationskonstante möglicherweise nicht konstant ist, sondern evt. periodisch um einen bestimmten Wert schwingt, setzt der ganzen Sache heute nur eine kleine Krone auf. Wer hätte das gedacht - so genau muß man erstmal messen können. Die Naturwissenschaften erklären die Welt schon relativ gut und selbstverständlich sind die Naturgesetze die Grundlage unseres Seins. Ein "krankes Verständnis vom Leben" kann man der Wissenschaft als solche also nicht vorwerfen. Im Gegenteil: Es gab Zeiten, in denen Wissenschaftler ihre Wissenschaft mit dem Leben bezahlten. Und das lag nunmal an der herrschenden Gesellschaftsordnung.
Und was ist erstmal "schlecht" daran, daß Wissenschaft und Technik es der Menschheit ermöglichen, sich etwas von der harten Wirklichkeit der Naturgesetze zu entfernen? Man könnte jetzt mit der Nutzbarmachung des Feuers beginnen und bei der "Industrierevolution 4.0" enden. Grundsätzlich müßte man keine Angst vor der fortschreitenden Automatisierung haben, denn sie befreit ja eigentlich den Menschen von schwerer körperlicher Arbeit - ein alter Menscheitstraum könnte damit in Erfüllung gehen.
Aber an dieser Stelle holt uns die Realität ein - genauer, die herrschende Gesellschaftsordnung. Man braucht nur etwas bei Telepolis & Co nachlesen. Was sagt die OECD-Studie für die Entwicklung der Arbeitsplätze in Deutschland voraus? Böse, ganz böse. Wer heute noch meint, einen sicheren Job zu haben, wird sich möglicherweise bald umgucken - nach einem neuen Job. Aber wer mit offenen Augen durch die Welt geht, hat das schon vor Jahren gewußt.
Achtung - ich krieg jetzt die Kurve zum Rundfunk, der, wenn man das mal so betrachtet, nicht unabhängig und staatsfern agiert, sondern eigentlich "Staatsfunk" ist: Wie kann es eigentlich sein, daß "Wirtschaftswachstum" und "Exportweltmeister" - praktisch das Grundvokabular des Kapitalismus - in den Medien positiv besetzt ist und in gewisser Weise gepredigt wird, obwohl wir doch eigentlich alle wissen (wissen wir das wirklich?), daß es in einer begrenzten Welt kein unbegrenztes Wachstum geben kann und wir damit in anderen Ländern Probleme schaffen? Wir schaden mit der in der Welt vorherrschenden Gesellschaftordnung wissentlich unserer (Um-)Welt. Mit "Umwelt" ist alles gemeint...