Diskussionsentwurf Medienstaatsvertrag

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Jetzt bin ich doch neugierig: Spricht hier ein ÖR-Beschäftigter und gibt offiziell zu, dass die Qualität "eher mäßig" sei?
Damit meinte ich die kbps-Zahlen. Streams mit 320 oder wenigstens 192 sind da ja durchaus die Ausnahme und nicht die Regel. Und nein, ich arbeite nicht bei oder für den ÖR.

Marktanteil laut DWDL BILD TV 0,1%, Auflage BILD, gleiche Quelle, ca. 1,1 Mio. Es waren mal mehrere Mio.
Die mittlerweile ins Netz abgewandert sind. Allein Bild online hat rund 3,5 Mio. Zugriffe täglich.
 

War klar: ARD und ZDF wollen weiter platte, sinnfreie Unterhaltung anbieten. Bloß keinen anderslautenden Auftrag. Dann müsste man sich ja anstrengen.

Man kann nur hoffen, daß die Präzisierung pro qualitativer Unterhaltung, verbunden mit einem Ausschluss rein kommerzieller Veranstaltungen, wie Fußball, kommt. Klare Ansage in diesem Sinne, was zu tun ist, damit die Narrenfreiheit dieses zwangsfinanzierten Molochs endlich beendet ist. Das schafft auch dringende Freiräume für die kommerziellen Anbieter. Die Fußball-Europa- und Welt-Meisterschaft kann dann bei RTL laufen.
 
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Die Frage ist eher wie man Unterhaltung definiert. Im Grunde ist alles was fiktional ist Unterhaltung, sprich alles ausser Nachrichten, Doku und Magazin. Und da gibts bei den ÖR nach wie vor solche und solche Unterhaltung. Wo beginnt etwas gehobenere Unterhaltung zu sein? Selbst Quizshows können durchaus anspruchsvoll sein. Bis wohin ist etwas seichtes Pillepalle und ab wann ist es elitäres Gehabe, ums mal überspitzt zu formulieren. Nach welchen Maßstäben soll man das objektiv beurteilen? Das konkret festzulegen, dürfte alles andere als einfach sein.
 
Wenn ich erlebe, dass eine in der ARD lang geplante Samstagabend-Show am 15.01.2022 wegen Corona nicht wie geplant produziert und ausgestrahlt werden kann und stattdessen ohne Erklärung ein "Best of Überraschung" mit bis zu zwanzig Jahren alten Einspielern gesendet wird, wird mir um die Unterhaltung im Ersten Angst und Bange. Ich schaue schon aus Berufsgründen diese Silbereisen-Shows, um zu wissen, das da passiert, aber hier musste ich echt ausschalten.

In einem neuen Staatsvertrag muss jedenfalls eine Festschreibung eines wie auch immer definierten Unterhaltungs-Anspruchs Niederschlag finden.
 
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So schwer ist das nicht. Wir kreuzen Tagesschau24, mit Phoenix und integrieren die Nachrichtenprogramme der ARD-Landessender. 19:30-20h sowie 22:45-23h laufen diese Regionalnachrichten, der Rest ist national. Erstes Programm fertig. Arte bleibt wie es ist. Zweites Programm fertig. Damit ist der Fernsehauftrag erfüllt.

Beim Radio nehmen wir uns die Schweizer Programme SRF 1 (hoher Informationsanteil/breitgefächertes Oldieprogramm), SRF 3 (breites Hot AC/Info/Service/Unterhaltung ör Art) und das Kulturprogramm SRF 2 zum Vorbild. U.a. Musikspartenprogramme wie Country, Rock, R&B etc. laufen auf SRF 1 und 3 abends. DLF bleibt als einziges DLR-Programm übrig, unverändert. Das deutsche SRF 1 wird teilregonalisiert. ARD-Hörfunk + DLF fertig.

Keine Werbung. Die Zwangsgebühr kann auf 7,50€ gesenkt werden.

Perfekt!
 
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- Es gibt Gesetze, die dem entgegenstehen.
- Einen „ARD Vorstand“ gibt es nicht, nur einen Vorsitzenden. Dieser wird rollierend aus den neun Rundfunkanstalten gewählt.
- Es ist unlauter, seine Wünsche ans öffentlich-rechtliche Programmangebot als Allheilmittel darzustellen, mit dem jeder in der Bevölkerung erreicht wird. Wieso willst du mir zum Beispiel DLF Kultur wegnehmen?
- Die Programmprofile des SRF sind schlecht umrissen. Dieser leistet sich außerdem zwei weitere Wellen (SRF 4 News und SRF Virus), die mal eben unter den Tisch fallen gelassen wurden, weil sie nicht zu Morningshows Argumentation gepasst haben.
- In der Deutschschweiz leben 5,9 Millionen Menschen. Weshalb sollte es in einem Land mit der fast 14-fachen Zahl an Einwohnern nicht ein breiteres Angebot, gerade an regionaler Berichterstattung geben? Die Fenster bei SRF 1 sind vergleichbar mit den Lokalversionen der ARD-Landeswellen. Bisschen mickrig, je Bundesland nicht mehr anzubieten.
 
Wenn ich erlebe, dass eine in der ARD lang geplante Samstagabend-Show am 15.01.2022 wegen Corona nicht wie geplant produziert und ausgestrahlt werden kann und stattdessen ohne Erklärung ein "Best of Überraschung" mit bis zu zwanzig Jahren alten Einspielern gesendet wird, wird mir um die Unterhaltung im Ersten Angst und Bange. Ich schaue schon aus Berufsgründen diese Silbereisen-Shows, um zu wissen, das da passiert, aber hier musste ich echt ausschalten.

In der Tat, das war schon starker (Unterhaltungs-)Tabak für einen Samstagabend im Ersten. Ich bin nun wirklich kein "Schlager-Fan", eher stiller Beobachter des Geschehens. Ich könnte mich aber trotzdem stundenlang darüber aufregen, daß immer die selben Interpreten/ Gäste praktisch von Sendung zu Sendung bzw. von Kanal zu Kanal gereicht werden und das Ganze dann auch noch als "TV-Highlight" verkauft wird. Das muß doch selbst den härtesten Schlagerfans langsam zum Halse raushängen. So ist es wohl auch (letzter Absatz):


Gut jetzt. Eigentlich wollte ich nur auf ein Gespräch mit der Intendantin des MDR vom letzten Dienstag hinweisen. Ab etwa 12:00 min geht es um die Altersstruktur bei der Nutzung der Mediatheken und die Zukunft des (linearen) Fernsehens. (Eigentlich kann man den kompletten Beitrag ansehen.)

 
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- Es gibt Gesetze, die dem entgegenstehen.

Gesetze kann man ändern. Darum geht es ja gerade auch.

- Es ist unlauter, seine Wünsche ans öffentlich-rechtliche Programmangebot als Allheilmittel darzustellen, mit dem jeder in der Bevölkerung erreicht wird. Wieso willst du mir zum Beispiel DLF Kultur wegnehmen?

Ich habe die Programme nicht entlang meiner Wünsche ausgerichtet. Sonst gäbe es einen Vorschlag für ein eigenes Jazz-Programm.

DLF Kultur geht in SRF 2 auf. Musikalisch und inhaltlich betrachtet würde ich wie folgt vorgehen:
06:00 Aktuelles Magazin mit Singer-Songwriter, Americana, spanisch-lateinamerikanischer, französischer und italienischer Musik (Vorbild: das seinerzeitige Nordwestradio)
10:00 Jazz: Schwerpunkt Cool Jazz
11:00 Klassik
14:00 Aktuelles Magazin (wie oben)
18:00 Jazz
20:00 Klassik

- Die Programmprofile des SRF sind schlecht umrissen.

Gehe einfach auf die homepage der Sender.

Dieser leistet sich außerdem zwei weitere Wellen (SRF 4 News und SRF Virus), die mal eben unter den Tisch fallen gelassen wurde

Ich möchte die Information zurück in die Hauptwellen holen. Das deutsche "SRF 3" sollte jünger ausgerichtet werden. Damit entfällt ein deutsches "Virus", das in der Schweiz wie auch "SRF News" erst gar nicht über UKW sendet. Außerdem ist der DLF das deutsche Informationsprogramm. Vorbild für die musikalische Programmierung sowie Abgrenzung zwischen den deutschen Versionen von "SRF 1" und SRF 3" könnten auch die BBC-Programme "BBC-Radio 1" und "BBC Radio 2" sein. Beide Kanäle bieten in ihren Abendprogrammen Spezialmusiksendungen an. "BBC Radio 1" ist abends und nachts sehr progressiv. Hier werden Virus-Freunde bedient. Vorteil: Über UKW!

Die Fenster bei SRF 1 sind vergleichbar mit den Lokalversionen der ARD-Landeswellen. Bisschen mickrig, je Bundesland nicht mehr anzubieten.

Mickrig ist der derzeitige Anteil der Landesberichterstattung im ARD-Hörfunk.
 
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Gesetze kann man ändern. Darum geht es ja gerade auch.
Nein, der Föderalismus innerhalb der ARD steht gerade eben nicht zur Debatte.


Vorbild für die musikalische Programmierung sowie Abgrenzung zwischen den deutschen Versionen von "SRF 1" und SRF 3" könnten auch die BBC-Programme "BBC-Radio 1" und "BBC Radio 2" sein. Beide Kanäle bieten in ihren Abendprogrammen Spezialmusiksendungen an. "BBC Radio 1" ist abends und nachts sehr progressiv.
Auch glaube ich nicht, dass gesetzlich festgelegt werden soll, zu welcher Uhrzeit auf welcher Welle welches Genre bedient wird. Staatsferne und so.


Mickrig ist der derzeitige Anteil der Landesberichterstattung im ARD-Hörfunk.
Und deshalb willst du diese noch weiter ausdünnen?
 
@Ukulele
Selbstverständlich kann man für jede ARD-Anstalt festlegen, was sie zu tun hat. Wird heute bereits gemacht. Nur halt nicht dezidiert genug. Wenn es Dir lieber ist, teilen wir den Tag auf und definieren bspw. für die prime time und den Abend den Auftrag in Prozentsätzen.

Nein, ich will das Regionale im ersten Hörfunkprogramm nicht schwächen (wäre das überhaupt möglich? Regionales findet derzeit unterhalb der Wahrnehmnungsschwelle statt), sondern stärken.

Mein Vorschlag hätte mit dem "alten ARD-Hörfunk" nichts mehr gemein. Sinnbefreite Dudeltrinen würden komplett verschwinden.

Jedes Programm hätte das verlangte ör Profil. Ich finde das im Übrigen eine Selbstverständlichkeit. Wir hören, wohin ein Mangel an gesetzlichen Vorgaben und Präzision geführt hat. Die Narrenfreiheit des Gebührenmolochs muss beendet werden!
 
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Seit wann dieser Diskussionsentwurf und diese Webseite online ist, ist nicht bekannt.

Seit 19. November 2021:
 
Nochmal: Wenn die ARD ihre Radio-Sender abgeschrieben hat und ihre inhaltsleeren Dudeltrinen zeugen davon, soll sie die Frequenzen räumen. Es reicht. 9 Mrd. für diesen Gaga-Kram. Heute kam im ZDF um 20:15h bis 21h45 Inga Lindström und von 22h15 Uhr bis 23h45 Inspektor Barnaby, beides von Hörzu als mittelmäßig bewertet. Schnulze und Krimi, das ist alles, was das ZDF kann.

Ich habe auch keine Lust mehr, Leuten wie Buhrow ihr Millionenvermögen mitzufinanzieren. Heute bekommen solche Gestalten Geld dafür, daß sie das ör System gezielt kaputtmachen.

Liebend gerne würde ich meine 220€ nach Hamburg zum SPIEGEL oder nach München zur SZ transferieren. Dort wäre jeder Cent gut angelegt. Oder zum SWR (Schwarzwaldradio). Der DLF hätte sie auch verdient. Aber nicht dieser degenerierte Verein, der sich nicht zu schade ist, so einen, freundlich formuliert, Kokolores wie JUMP zu produzieren.
 
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Dann bitte ich um die Belege.
Die findest du in jedem einzelnen Programm, selbst in den Kulturwellen, je nach dem wie man "Regionales" definieren möchte. Da wir hier in einem Radioforum sind, gehe ich auch überwiegend von den Radiosendern aus. Solche albernen Allgemeinplätze wie "unterhalb der Wahrnehmungsschwelle" oder "Narrenfreiheit des Gebührenmolochs" sind wenig hilfreich und haben mit Argumenten herzlich wenig zu tun.
Und wenns denn TV sein soll, kannst du auch da gerne Belege bekommen. rbb: Berlin-Schicksalsjahre einer Stadt. Eine ganz hervorragend gelungene Doku-Reihe über die Geschichte des geteilten Berlins. Oder die Doku-Reihe "Geheimnisvolle Orte", die sich mit besonderen Orten, Gebäuden und Plätzen in Berlin beschäftigt. Sicher gibts zwischen den Anstalten Unterschiede. Der "Niedergang" des WDR ist hier ja schon öfter beklagt worden. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass das allgemeine Bashing schlicht nicht hilfreich ist.

Heute kam im ZDF um 20:15h bis 21h45 Inga Lindström und von 22h15 Uhr bis 23h45 Inspektor Barnaby, beides von Hörzu als mittelmäßig bewertet.
Ahja, die Bewertung einer mittelmäßigen Fernsehzeitung ist also der Maßstab? Grandioses Argument.
Wenn die Barnaby-Serie so grottenschlecht wäre wie sie in deiner Wahrnung offenbar ist, würde es sie vermutlich kaum auf über 14 Staffeln in gut 25 Jahren gebracht haben. Die Krimiserie gehört zu den erfolgreichsten britischen Serien überhaupt und ist in über 200 Länder verkauft worden, lief also faktisch auf der ganzen Welt erfolgreich im TV. Ich erwähnte es glaube ich schon einmal: Persönlicher Geschmack ist meistens ein schlechter Ratgeber in Sachen objektiver Beurteilung.
Was den überwiegend seichten Kram von Christiane Sadlo betrifft, die auch bei zahlreichen anderen Schnulzenserien und -filmen ihre Finger mit im Spiel hatte und hat, sind wir uns dagegen durchaus einig. Allerdings wird es von genug Leuten geschaut, hat daher auch eine Daseinsberechtigung.
 
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@Radiokult
Regionales im Radio ist in der Breite nicht vorhanden. Einzelne Positivbeispiele können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die ARD-Dudeltrinen Wort insgesamt verbannt haben.

Deine Einschätzung der Hörzu teile ich nicht. Der redaktionelle Teil ist ordentlich, die Darstellung der Sender vergleichsweise am umfangreichsten, insbesondere wenn es um die kleinen Sender geht. Mit der ruhmreichen Historie der Zeitschrift dürftest Du vertraut sein.

Ferner bin ich der Meinung, daß das gestrige Aneinanderkleistern von 3 Krimis (einer davon 90min), unterbrochen vom "Bergdoktor" oder heute jeweils einer Doppelfolge Seichtes sowie eines 90minütigen Kriminalfilms, eine eklatante Verletzung des ZDF-Auftrages ist. Das ZDF ist nicht für die Visioalisierung von Groschenromanen zuständig. Abgesehen davon, daß es Menschen gibt, die entweder intelligent unterhalten werden oder andere Sujets sehen wollen.
 
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Regionales im Radio ist in der Breite nicht vorhanden.
Also ich finde mich beispielsweise mit den rbb-Programmen durchaus regional gut informiert. Selbst das zum Teil völlig zu Recht gescholtene 88.8 punktet durchaus noch mit seiner Informationskompetenz. Was da nicht paßt ist die enge Musikrotation. Bei WDR2 verhält es sich meines Wissens nach ähnlich. In Sachen Informationen ist man dort nach wie vor gut aufgestellt. Was nicht paßt ist auch dort die enge Musikrotation und das Zurückfahren diverser Spezialformate.
Das gerade beim Radio auch immer bundespolitische Themen eine Rolle spielen, ist davon ab völlig normal. Regeln, Ereignisse etc. machen ja nur selten an der Landesgrenze halt. Im übrigen erachte ich es auch als eine Pflicht, dass die Programme selbstverständlich auch über bundesweite Themen und Sachlagen umfassend informieren. Es wäre für mich als Konsument nämlich weder einzusehen noch vermittelbar, warum ich für regionale Infos Sender XY einschalten sollte und für bundesweite Infos von mir aus den DLF. Das wäre völlig weltfremd.
 
Ich meine mit Regionen Gebiete unterhalb von Bundesländern. Die Stadtstaaten und das Saarland einmal ausgenommen:

451px-ARD-Hörfunkfenster.png

Grafik: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:ARD-Hörfunkfenster.png
 
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Auch da kann ich wieder den rbb anführen. Antenne Brandenburg schaltet wochentags am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr sein Programm komplett auseinander. Potsdam, Cottbus und Frankfurt/O. senden komplett getrennt, auch mit verschiedenen Moderatoren und unterschiedlichen Themen. Am besten merkt man das übrigens per DAB+, weil das mit dem punktgenauen Beenden der Beiträge natürlich nicht immer klappt, so dass die gespielte Playlist, welche trotzdem bei allen dreien gleich ist, an unterschiedlichen Stellen ist. Warum man beispielsweise diese Regionalisierung nicht stärker nach aussen kommuniziert, ist so auch ein Rätsel, denn das dürfte der einzige ÖR sein, der das so macht. Bei allen anderen wird ja maximal für Verkehr und regionalisierte Werbung getrennt.
 
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