Wer die Radio-Nutzungskurve kennt, weiß, dass es nach 17 Uhr massiv abwärts geht mit der Radionutzung.
Die Radionutzung sinkt bereits ab 9 Uhr nahezu kontinuierlich, "massiv abwärts" gehts aber erst nach 18 Uhr.
12,5 Stunden eigenerstelltes Live-Programm am Tag, 3,5 Stunden vorproduzierte Langformate und 8 Stunden Übernahme der ARD-Infonacht (Aufteilung Mo - Fr außer feiertags) .Ich komme da nicht auf ‚zum großen Teil‘ Recycling.
Jeden Samstag, jeden Sonntag und jeden Feiertag gibts von 6 bis 22 Uhr durchgehend Recycling. Vergangenes Wochenende ganze 4 Tage am Stück keine aktuellen Inhalte.
Das ist durchaus ein großer Teil und für das Infoprogramm der zweitgrößten ARD-Anstalt einfach schwach.
Am Wochenende und an Feiertagen laufen auch bei vielen anderen Infoprogrammen, die viel mehr Personal haben, ausgiebig Langformate aus der Konserve.
Anstalten wie der HR sind finanziell schlechter aufgestellt als der SWR und produzieren im Gesamtanteil auf ihren Infowellen weit mehr Liveprogramm als SWR Aktuell.
Wirklich ärgerlich an SWR Aktuell ist nicht die Ausstrahlung von Wiederholungen an sich - das machen andere Infowellen in weit geringerem Umfang auch - sondern die Unfähigkeit, abseits der Zeit von Mo-Fr zwischen 6 und 18.30 Uhr auf aktuelle Ereignisse zu reagieren.
In der Woche der Ahrtal-Flut im Juli 2021 etwa lief das ganze Wochenende über wie üblich die Festplatte.
Sportereignisse am Wochenende finden genausowenig statt wie Landtags- oder Bundestagswahlen am Sonntag.
Genau dann ist der Bedarf an aktueller Information hoch - jedenfalls bei denen, die nicht sowieso vor dem Fernseher sitzen (können).
Aber nach dem was man (nicht nur hier) hört, wird es damit bis zum Jahresende in jedem Fall vorbei sein.
Entweder SWR Aktuell bekommt den Mantel aus Hessen oder es wird zum reinen Podcast-Angebot.