ma 2024 IP Audio I

Schon ein sehr stabiles Plus. Was mir direkt auffällt ist, dass BOB, in meine Augen, nicht gegen die großen privaten regionalen Player behaupten kann. Ich frage mich, warum das so ist. So war man doch bei der letzten (terristischen) MA ganz nahe an Antenne Bayern dran. Anscheinend gelingt es ihnen nicht ihre Hörer ins Internet zu bekommen, wenn ich diese steile These einfach mal so aufstellen darf.

Was mir als nächstes auffällt ist, dass Laut.FM wirklich wahnsinnig groß ist. Das hatte ich irgendwie nicht so ganz auf dem Schirm. Also ich wusste, dass sie groß sind, aber so groß. Naja.. unbegrenzte Vielfalt und so. Anyways.

Auch die Verweildauer insgesamt finde ich wahnsinnig hoch. Fast eine Stunde. Gibt es so etwas überhaupt im terrestrischen Markt?

Anscheinend wird IP Audio mit der Zeit irgendwann die Hörerzahlen von terristischen Programmen überholen, jedenfalls, wenn sich der Trend weiter in der Form verändert. Alles in allem: Sehr interessant. Besonders als MA IP "Newbie".
 
Ich finde auch, dass Radio im Netz die Zukunft ist
Aber nicht ausschließlich. Ja, das Netz ist entscheidend, dennoch ist Radio ein nationales, regionales und lokales Medium und kein weltweites. Für Versnstalter*innen würde es schlichtweg keinen Sinn machen, ausschließlich auf Web-only zu setzen, da man die meiste Reichweite ja über die Terrestrik im jeweiligen Markt generiert, wo die Konkurrenz zwar inzwischen größer geworden ist, die Situation aber noch überschaubar bleibt. Allein im Netz geht man einfach unter und das würden alle Radiostationen hierzulande, wenn man sie ausschließlich ins Internet abschieben würde. Allein schon wegen der Beliebigkeit macht es oftmals nur regional noch einen Unterschied, da alles mehr oder minder dasselbe ist. Es gibt nunmal kein "regionales Internet". Mittels Geoblocking könnte man dem zwar etwas entgegenwirken, würde sich selbst aber massiv dadurch einschränken. Ein niederschwelliger Zugang wäre ebenfalls nicht mehr 100%ig sichergestellt. Diesen bietet Radio in der Form auf UKW und DAB+ jedoch und das ist ein riesiger Vorteil. Man lernt sehr schnell die Bedienug, es ist einfach und schnell da, wenn man es nutzen möchte.
Konsum im Internet findet eher auf anderen Ebenen statt, da wird eher Musik gestreamt, Social Media genutzt, Serien geschaut oder Menschen lesen etwas auf Blogs oder Medienseiten.
Da ist es schon gut, dass Radio davon noch getrennt stattfindet.
Radio würde als eigenes Medium im Netz eben genau dadurch sofort untergehen und nicht mehr den Stellenwert einnehmen, den es heute in Kombi UKW/DAB/Internet hat.
Das sollte man schon mitbedenken.
Was ja nicht heißt, dass Internetradio etwas schlechtes ist, im Gegenteil. Es bietet viele Vorzüge. Dennoch sehe ich es nicht als alleiniges Medium für Radio. Dafür ist das Internet einfach zu groß.
wenn man im Internet alles haben kann?!:cool:
Das ist richtig. Allerdings gehts mobil nicht ohne entsprechendes Datenvolumen. Und das kostet halt monatlich, je mehr GB, je teurer. Terrestrisches Radio ist jedoch vollkommen kostenfrei zu empfangen. Diese Niederschwelligkeit ist extrem wichtig und hervorzuheben.
Wobei es natürlich nicht auszuschließen ist, dass es vielleicht in Zukunft auch mal kostenloses mobiles Internet für alle geben könnte.
Anscheinend gelingt es ihnen nicht ihre Hörer ins Internet zu bekommen, wenn ich diese steile These einfach mal so aufstellen darf.
Ist das nicht eigentlich egal, wo die Hörer*innen herkommen? Profitiert wird doch so oder so davon.
 
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Konsum im Internet findet eher auf anderen Ebenen statt, da wird eher Musik gestreamt, Social Media genutzt, Serien geschaut oder Menschen lesen etwas auf Blogs oder Medienseiten.
Da ist es schon gut, dass Radio davon noch getrennt stattfindet.

Die Frage ist doch eigentlich, wie lange es noch getrennt stattfinden kann. Der Trend geht ja klar dahin, dass Radio immer individueller wird. Lineare Programme funktionieren auf Dauer nicht, wenn ich alles unkompliziert On Demand abrufen kann. Stichwort: Podcasts. Ich verweise an der Stelle sogar mal auf Spotify, die es sogar ermöglichen, dass Musik in Podcasts mit eingebaut werden kann. Und dann wäre da noch das sehr große Fragezeichen KI, was uns in Zukunft noch sehr viel häufiger im Radio begegnen wird. Meiner Auffassung nach wird das die Spitze der Individualisierung von Programmen. Klar - KI kann keine Emotionen abbilden, aber manchen wird das egal sein, wenn sie im Austausch dafür ein Radioprogramm bekommen, was 1:1 auf sie persönlich zugeschnitten ist. Vielleicht sogar mit persönlicher Ansprache durch Kollege Computer. Der WDR Innovationshub hat dazu ein Paper veröffentlicht, was ich nur empfehlen kann.

Das ist richtig. Allerdings gehts mobil nicht ohne entsprechendes Datenvolumen. Und das kostet halt monatlich, je mehr GB, je teurer. Terrestrisches Radio ist jedoch vollkommen kostenfrei zu empfangen. Diese Niederschwelligkeit ist extrem wichtig und hervorzuheben.
An dieser Stelle möchte ich 5G-Broadcast in den Raum werfen. Eigentlich das "bessere" DAB+. Die Technologie steht dahingehend zwar noch ziemlich am Anfang (jedenfalls hört man nicht großes neues darüber), aber es bietet sehr viele Vorteile. Zum Beispiel, dass ein Programm nur dann "ausgestrahlt" wird, wenn es wirklich Hörer hat und es wie Internetradio ohne Internet funktioniert. Für alles weitere gerne einmal hier reinklicken. Ist wirklich sehr interessant.

So. Da bin ich jetzt wirklich sehr ausschweifend geworden 😅
 
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Die Frage ist doch eigentlich, wie lange es noch getrennt stattfinden kann. Der Trend geht ja klar dahin, dass Radio immer individueller wird. Lineare Programme funktionieren auf Dauer nicht, wenn ich alles unkompliziert On Demand abrufen kann. Stichwort: Podcasts.
Ist das denn wirklich so? Denn mit Radio hätte das von dir genannte ja dann eigentlich nichts mehr zu tun, zumindest würde ich das Medium dann als abgewickelt betrachten, wenn es soweit käme. Gerade das Lineare, egal in welcher Form ist doch der Kern von Radio. Diesen sollte man doch möglichst zeitgemäß weiterführen können.
Und
ist doch der Druck auf den Radioknopf eh. Genauso, wie es auch das Abspielen von nonlinearen Inhalten ist. Das schließt sich doch nicht aus.
Meiner Meinung nach sind das zwei Paar Schuhe, die problemlos koexistieren können. Bedient beides ja auch unterschiedliche Schichten, Charakterarten und bildet die derzeitige Medienvielfalt.

Anderes Beispiel: Bücher gibts doch auch noch normal zu kaufen, zwar auch inzwischen digital, trotzdem immer auch als normale Buchauflage. Das verdrängt sich nicht und schließt sich auch nicht aus, da unterschiedliche Zielgruppen die jeweiligen Medien benutzen.
 
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Gerade das Lineare, egal in welcher Form ist doch der Kern von Radio. Diesen sollte man doch möglichst zeitgemäß weiterführen können.

Natürlich und das funktioniert ja auch (noch) gut. Vielleicht bin ich da auch ein wenig sehr voreingenommen, weil ich in der Richtung studiere, aber non lineare Medien sehe ich in der Zukunft den linearen haushoch überlegen. Jedenfalls, wenn man sich nicht langsam mal anpasst. Inhalt und Personality sind die einzigen Dinge, die dich im Netz interessant machen. Deshalb sehe ich bei BOB auch ein großes Potenzial, weil sie halt eine sehr große Nische sehr gut bedienen. Bei anderen könnte der Markenkern zum Beispiel stärker auf regionale Nachrichten oder Aktualität gesetzt werden. Das muss in den doch recht konservativen Köpfen der Führungskräfte ankommen. Das einzige, was uns von einer Spotify Playlist unterscheidet, sind Inhalt, Emotionen und Personality. Wenn man KI noch dazu nimmt, dann ist es eigentlich nur Emotion und Personality. Ich finde, das sollte man sich insbesondere zu Herzen nehmen, weil man sich in demselben Medium, wie Spotify aufhält.

Meiner Meinung nach sind das zwei Paar Schuhe, die problemlos koexistieren können. Bedient beides ja auch unterschiedliche Schichten, Charakterarten und bildet die derzeitige Medienvielfalt.
Da bin ich zum aktuellen Zeitpunkt auch noch bei dir. Ein neues Medium wird ein anderes nicht verdrängen. Ich halte es aber für sehr wichtig, dass sich der Markt Gedanken macht, wie man sich gegen die reinen digitalen Mitbewerber behaupten kann.
 
In Teilen finde ich die Diskussion hier schon ein wenig, na ich sag mal merkwürdig. Die meisten Zugriffe haben nach wie vor die Programme, die linear per Webstream ausgespielt werden. Es ist halt nur ein anderer Verbreitungsweg als klassisch per UKW/DAB oder von mir aus auch Sat. Und wenn ich alle diese ganzen Zugriffe zusammenrechne, dann sieht Spotify, mit Verlaub, doch eher blass aus. Insofern kann man dann doch konstatieren, dass das lineare Radio noch weit entfernt ist von dem Tod, der ihm ständig nachgesagt wird.
 
Weil das Internet mobil nicht überall verfügbar ist und gerade in Deutschland viele Funklöcher vorhanden sind
ist das noch so? Es ist bereits möglich, von Emmen/NL bis Marburg/Hessen, durchgehend einen Radiosender zu empfangen, der ausschließlich per Internet verfügbar ist. Mit DAB+ geht das nicht!
Sogar das Funkloch an meinem Acker/Wald ist geschlossen worden und einwandfrei versorgt. Vor 2 Jahren ging hier sogar 2G nicht. 5G zum Radiohören ist eigentlich unnötig. 5G-Broadcast mag eine Alternative für herkömmliche terrestrisch sendende Radiotationen sein, die von vielen Menschen eingeschaltet werden, aber eigentlich auch unnötig. Sinn macht das eher bei datenintensiven TV-Sendern.
 
Weil das Internet mobil nicht überall verfügbar ist und gerade in Deutschland viele Funklöcher vorhanden sind
"Viele" dürfte sehr übertrieben sein, die paar weißen Flecken auf der Karte sind so entlegene Gebiete, bei denen dürfte es auch mit dem DAB+-Empfang mau aussehen.

Die ausgewiesenen Zahlen sollte man auch mit etwas Vorsicht genießen, denn viele Webradios, insbesondere alle nicht-kommerziellen Angebote, sind hier gar nicht enthalten.
 
Es ist bereits möglich, von Emmen/NL bis Marburg/Hessen, durchgehend einen Radiosender zu empfangen, der ausschließlich per Internet verfügbar ist. Mit DAB+ geht das nicht!
Dann ist das eben ein Sonderfall. In den meisten Gebieten wird es eher umgekehrt sein, gerade in Bayern durfte ich der immer wieder feststellen. Und auch hier in der Leipziger Region ist DAB+ oft viel besser. Ich kann 30km im Zug mit dem Tsaschenradio + Kopfhörerantenne sitzen und habe durchgehenden Enpfang der starken Muxe aus Leipzig. Mobiles Internet bricht dagegen hier und da gern mal öfters ab und ist dann ganz weg, während DAB+ noch stabil weiterläuft.
 
Mich interessieren wenn überhaupt die Zahlen der Web-only-Streams. Aus der pdf-Tabelle kann ich sie nur mit Mühe bis gar nicht herauslesen. Haben Sie überhaupt genügend "Einschaltungen" (von Reichweite kann nicht die Rede sein) oder haben sie nur so geringe, als dass sie in der Tabelle überhaupt nicht auftauchen können? Falls meine Vermutung stimmt, ist die Auswertung für mich wertlos.
 
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