Ich denke das Betriebsklima ist eine unserer großen Stärken.
Wir gehen fair, vertauensvoll und nett miteinander um.
Ein paar Beispiele:
Wir haben zwei wöchentliche Konferenzen im Haus:
Eine Newskonferenz: Dort gehen wir gemeinsam fast alle News durch und diskutieren deren Qualität. Also: Ist der erste Satz ein Hinhörer? Sind die Infos sofort verständlich? Welche Formulierungen sind gut, welche schlecht etc.
Dabei ist es völlig egal, wer die Meldung
geschrieben hat(weiß ja eh jeder ), wichtig ist, daß alle News-Leute zusammen an besseren News arbeiten. Das ist ein Prozeß der nie aufhört.
Durch solche Konferenzen erreichst du, daß die Mitarbeiter positiv miteinander streiten. Und so entwickeln wir intern Woche für Woche unsere Streitkultur.
Die zweite Konferenzen ist eine Aircheckrunde.
Dort hören sich alle Airchecks unserer Moderatoren an. Danach reden wir darüber, was war gut, was war schlecht. So kommt Kritik gleich auf den Tisch und "wabbert" nicht durchs Haus.
Wenn es Kritik gibt, dann ist sie stets mit Lösungen verbunden. Im Streitfall ist das dann mein Job. (Ich kann ja nicht ernsthaft kritisieren, wenn ich nicht weiß, wie es besser geht!)
Mir ist aber wichtig, daß die erfahrenen Moderatoren ihre Tipps an den Nachwuchs weitergibt, genauso wie der Nachwuchs mit seinen Ideen den gestandenen Moderatoren neue Impulse geben kann. Darum geht es. Fachwissen und Handwerk sind keine persönlichen Besitztümer!
Solche Strukturen verhindern eine "Grüppchenbildung" im Sender!
50% meines Jobs ist es, meine Mitrabeiter zu motivieren. d.h. Ihnen muß ihre Arbeit Spaß machen - nur dann können sie ein gutes Programm machen (...und das sichert meinen Job, was mir nicht unwichtig ist)
Wichtig ist es deswegen, persönliche und berufliche Perspektiven der Mitarbeiter paralell zu legen.
d.h. Ich nehme mich in die Pflicht meinen Mitarbeitern eine attraktive Perspektive zu entwickeln.
Ganz wichtig!
Ich behandele nicht alle Mitarbeiter gleich.
Ich sag' dir auch warum:
Jeder hat seine eigene Psyche:
Mitarbeiter, die Kritik nur schlecht vertragen, kritisiere ich nur indirekt.
d.h. Ich nenne sie nicht beim Namen, sondern sage, "denkt bitte alle daran, daß war nicht gut, weil... macht es lieber so..."
Warum sollte ich auch sensibele Mitarbeiter vor anderen bloßstellen?
d.h. Ich stellen mich auf meine Mitarbeiter ein.
Ansonsten versuche ich regelmäßig jedem Mitarbeiter deutlich zu machen, wo er steht. Das kann dann aber auch so aussehen, daß ich Mitarbeitern sage, "Du hast Dich nicht weiterentwickelt, ich gebe dir noch drei Monate Zeit, wenn dann nicht dieses und jenes besser ist, mußt du gehen!"
Also zum Abschluß: Unser Betriebsklima ist ok. d.h. aber nicht, daß wir uns nicht streiten, d.h. nicht, daß wir keine Konflikte haben. Natürlich gibt es Streit - aber das ist auch gut so.