Ode an ein Radio
Frühmorgens es war, als ich las diese Zeilen
und spontan beschloss: hier muss ich verweilen.
Das Frühstück es fiel mir fast aus dem Gesicht,
ich dachte mir nur: nein, das gibt es doch nicht.
Hier ist einer, der euch will ´nen Bären aufbinden,
um Leute zu locken schnell hin nach Minden.
Er erzählt euch, beim ihm ist das Paradeis,
wer´s glaubt, wird selig, wer glaubt solchen Scheiß.
Er tut so, als hätt´ er ein offenes Ohr
für jeden Lakaien, und sei es ein Tor.
Er gibt sich als Halbgott, voll Gnade und gut,
mit dem zu sprechen man braucht keinen Mut.
Kann man noch toppen solch´ dreiste Mär?
Nein, ich denke das wird viel zu schwer.
Wenn einer dermaßen toll sich stellt hin,
dann hinterfragt gut seiner Worte Sinn.
Achtung, ihr Leut´, hier hat Kreide gefressen
einer, der ist ganz schön machtversessen,
um den Leute sich scharen, die Ja nur sagen
und keinerlei bösen Widerspruch wagen.
Besser, er sollt´ bei der Wahrheit mehr bleiben
und nicht nur so schamlos wie hier übertreiben.
Denn auch in Minden scheint nicht nur die Sonn´,
auch dort laufen manchmal die Leute davon,
auch dort gehn die Quoten mal rauf und mal runter,
auch dort ist die Stimmung mal schlecht und mal munter.
Drum, liebster MAA, erhör mein Gedicht:
Wer so laut trommelt, dem glaubt man nicht!