NDR2 - Einfach mehr Auswahl?

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Die von XXL-Tom genannten Titel laufen in der Tat bei NDR 2 nicht. Im Übrigen (ich möchte jetzt für niemanden in die Bresche springen) sehe ich nicht, dass XXLFunk hier seinen speziellen Musikgeschmack "eingefordert" hat. Er hat einen Lösungsansatz vorgeschlagen, der erstmal legitim ist. Ich würde dies allerdings nicht auf jeden ARD-Popsender analog übertragen. Man kann es erstmal bei ein/zwei Sendern dieser Art versuchen und sehen, wie das Ergebnis ist - gerade weil die Hörgewohnheiten und auch der Bedarf von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist/sind.

Richtig, aber es ging ja darum, dass XXL-Funk mehr Abwechslung fordert von den ARD-Wellen, und wenn eine ARD-Welle tatsächlich mal Abwechslung liefert und das mehr als erfolgreich, dann mukiert er sich dass die Titel nicht funktionieren weil sie eben bei den eben noch kritisieren und eng formatierten ARD-Wellen SWR 3, NDR 2 und Konsorten, nicht laufen.

Ist ja nicht so, dass man bei radioeins völlig unbekannte Interpreten spielen würde, man spielt nur auch mal andere Songs, und wenn XXL-Funk Abwechslung fordert dann muss er sie doch auch mal annehmen oder wenigstens den Versuch starten und länger radioeins hören, und nicht nur 20 Minuten, ich gebe zu, für den durchschnittlichen und formatradioverwöhnten bzw geplagten mag das Programm anfangs sehr gewöhnungsbedürftig erscheinen, und ich denke das wäre bei einem BBC verwöhnten Briten genauso, müsste er auf einmal NDR oder SWR Programme einschalten.

Habe heute morgen mal wieder BBC Radio 1 gehört, hat trotz überwiegendem Mainstream sehr viel Spaß gemacht, es ist halt nicht immer nur die Musik sondern auch die Präsentation dieser.
 
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wenigstens den Versuch starten und länger radioeins hören

Genau die Idee kam mir heute morgen in den Sinn. Also habe ich heute zwischen 12:30 und 13:30 Uhr einen Selbstversuch gemacht und mit sehr viel Wohlwollen Radio Eins gehört. Ich weiß, das ist nicht lang, aber so grundsätzlich unterschiedlich werden die einzelnen Sendestunden ja wohl nicht sein. Ich habe versucht, das Programm auf seine Massentauglichkeit hin zu untersuchen.

Zunächst sind mir starke Lautstärkeunterschiede zwischen Moderation, Claims und Einspielungen (laut) auf der einen sowie den Musiktiteln (leise) auf der anderen Seite aufgefallen. Hier müsste dringend was passieren. Auch wenn die Fraktion der Sound Processing-Gegner gleich aufheulen wird...

Die Jingles sind nicht überragend, gehen also so gerade noch durch.

Die Moderation war ein bisschen holprig (viele kleine Fehler beim sprechen). Stimme aber sehr angenehm und symphatisch.

Vorab noch kurz ein paar Anmerkungen zu den beiden Beiträgen. Der erste handelte vom Berliner Bankenskandal und dem Untreuevorwurf gegen Landowsky - die juristischen Feinheiten wurden gut erklärt. Mit drei Minuten Länge etwas kurz.

Ebenfalls "überschaubar" waren die drei Meldungen in "Depeche Pop", dafür aber ganz amüsant.

Nun zur Musik:

Caesars It's not the fall that hurts
Geht so (3-)
Genesis That's all
Nett (2)
M.I.A. It iz what it iz
Übel: total monoton, Sängerin "leiert" (6)
Gossip Men in love (Album Version)
"Geblöke", armseliges Arrangement, nicht ausgereift (6)
Costello, Elvis Veronica
Ganz nett (2+)
Depeche Mode Precious
Runter Titel (2)
Gabriel, Peter Big time
Abgestanden, simple Melodie (4+)
Grant, John Chicken bones
Refrain schief (5)
Gnarls Barkley Smiley Faces
Allerweltsware (4)
Foals Miami
Passabel (3)
Marina & The Diamonds I am not a robot
Etwas monoton (3-)

Fazit: Ich halte Radio Eins für - nach wie vor - in weiten Teilen nicht massenkompatibel und keinen Weg für die populären Servicewellen der ARD. Als Zusatzangebot für spezielle Hörerkreise mag es - wie ebenfalls bereits geschrieben - durchgehen.
 
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Auf welchem Wege hast Du radioeins gehört? Ich glaube radioeins ist via DVB-S und Web ohne Soundprocessing, deswegen die Lautstärkenunterschiede, über UKW hört sich das ganze dann anders an.

Nun ja, eine Stunde werden nicht Deine Hörgewohnheiten verändern, was der Bauer nicht kennt frisst er nicht, heißt es doch so schön.

Nein, wie gesagt, radioeins hat erstens nicht den Auftrag massenkompatibel zu sein und ist es dennoch, selten widersprechen sich Gegensätze auf so schöne Art und Weise.

Ich habe das Glück dass mein Kabelanbieter mir hier in Hamburg radioeins analog einspeist und ich habe auch schon aus den Nachbarwohnungen radioeins schallen gehört, also gibts durchaus ein Publikum für diejenigen welche seit Jahr und Tag nicht immer nur dieselben Songs derselben Interpreten hören möchten.
 
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Auf welchem Wege hast Du radioeins gehört?

DVB-S.

Nun ja, eine Stunde werden nicht Deine Hörgewohnheiten verändern, was der Bauer nicht kennt frisst er nicht, heißt es doch so schön

Ich habe Radio Eins schon öfters getestet, aber immer wieder entnervt aufgegeben.

radioeins hat erstens nicht den Auftrag massenkompatibel zu sein und ist es dennoch, selten widersprechen sich also gibts durchaus ein Publikum für diejenigen welche seit Jahr und Tag nicht immer nur dieselben Songs derselben Interpreten hören möchten

Das ist ja alles ok. Nur möchte ich nicht "irgendwelche" anderen Titel hören. Ich finde bspw. die "alternative" Playlist dieses Senders viel besser:
http://www.radioparadise.com/content.php?name=Playlist
 
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"Alternativ" heißt in Deutschland ja schon, dass sich das Programm vom grauenhaften deutschen Pop/Rock-Mainstream unterscheidet. Wenn man sich die deutschen Single-Charts anschaut könnte man beinahe verzweifeln. Die scheinbar völlig geschmacksbefreiten Musikredakteure der für die Chart-Platzierungen maßgeblichen Sender lassen sich wirklich jeden Mist andrehen und packen noch dazu alle möglichen, völlig gegensätzlich Musikrichtungen wie Hip-Hop oder Hardrock in ein einziges Programm. Was mich erstaunt ist der Umstand, dass die Hörer angesichts dieser jämmerlichen Verhältnisse nicht schon längst auf die Barrikaden geklettert sind sondern ihren Sendern nach wie vor brav die Treue halten. Manan hat die Hörerschaft in zwei Jahrzehnten offenbar zu anspruchslosen und abgestumpften Allsfressern erzogen.

Interessante Sender wie z.B. SWR1 oder RB1 spielen leider fast nur altes Material oder gleiten wie im Falle von WDR2 zuletzt immer mehr in den ungenießbaren Mainstream ab. Mainstream kann auch gut sein, hört euch nur mal in Ländern wie Irland oder Holland um.
 
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"Alternativ" heißt in Deutschland ja schon, dass sich das Programm vom grauenhaften deutschen Pop/Rock-Mainstream unterscheidet. Wenn man sich die deutschen Single-Charts anschaut könnte man beinahe verzweifeln. Die scheinbar völlig geschmacksbefreiten Musikredakteure der für die Chart-Platzierungen maßgeblichen Sender lassen sich wirklich jeden Mist andrehen und packen noch dazu alle möglichen, völlig gegensätzlichen Musikrichtungen wie Hip-Hop oder Hardrock in ein Programm. Was mich erstaunt ist der Umstand, dass die Hörer angesichts dieser jämmerlichen Verhältnisse nicht schon längst auf die Barrikaden geklettert sind, sondern ihren Sendern nach wie vor brav die Treue halten. Man hat die Hörerschaft in zwei Jahrzehnten offenbar zu anspruchslosen und abgestumpften Allsfressern erzogen. Echtes AC-Radio gibt es in Deutschland längst nicht mehr, wer halbwegs gute Musik hören will, muss mit moderaten Classic-Rock-Wellen vorlieb nehmen.

Interessante Sender wie z.B. SWR1 oder RB1 spielen leider fast nur altes Material oder gleiten wie im Falle von WDR2 zuletzt immer mehr in den ungenießbaren Mainstream ab. Radio Eins wird zurecht von vielen Seiten gelobt, ist aber leider (noch) nicht massenkompatibel. Mainstream kann aber auch gut sein, hört auch nur mal in Ländern wie Irland oder Holland um.

Noch was: Wenn ein Lied gut produziert ist und meinen Allerweltsgeschmack ;) trifft, ist es mir völlig egal, ob es in Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch oder Grusinisch gesungen wird.
 
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Wenn man sich die deutschen Single-Charts anschaut könnte man beinahe verzweifeln

Da hast Du recht. Die Charts bestehen mittlerweile zu einem hohen Prozentsatz aus Sondermüll. Siehe auch hier:
http://www.mtv.de/charts/germany

Die scheinbar völlig geschmacksbefreiten Musikredakteure der für die Chart-Platzierungen maßgeblichen Sender lassen sich wirklich jeden Mist andrehen

So ganz habe ich immer noch nicht verstanden, warum sich die Musikredakteure von der Musikindustrie in die Tasche stecken lassen.

Interessante Sender wie z.B. SWR1...spielen leider fast nur altes Material

Kann ich auch nicht nachvollziehen. Als wenn die Leute jenseits der vierzig keine neue Musik mehr hören wollten. Zumal es weniger Wiederholungen gäbe, wenn man die Rotation um neue zielgruppengemäße Tracks erweitern würde.
 
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Also habe ich heute zwischen 12:30 und 13:30 Uhr einen Selbstversuch gemacht und mit sehr viel Wohlwollen Radio Eins gehört.

Foals, Elvis Costello... das sind schon sehr schräge Sachen, die außerhalb von Spezialformaten nicht funktionieren. Naja, im rockverliebten England gehen die vielleicht durch...
 
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Hmm, XXL, man merkt schon, dass radioeins vielleicht nicht unbedingt dein neuer Haus- und Hofsender wird, aber das kann ja nicht der Maßstab sein. M.I.A. sehen ja nicht wenige als den ganz heissen Scheiss an, ansonsten haste dir sogar noch eine für meinen Geschmack sehr seltsame Stunde rausgesucht (Genesis läuft da sonst wirklich nie). Seine Zielgruppe spricht der Sender jedenfalls an, mag sein, dass du da raus fällst. Nicht nachvollziehen kann ich das Urteil zu den Jingles, in dem Bereich dürfte radioeins dem ganzen deutschen Radiomarkt um Lichtjahre voraus sein.

Aber was die Massentauglichkeit angeht, so müssen wir uns mit dem Begriff vielleicht mal näher beschäftigen, denn eigentlich ist das doch zu Recht ein Schimpfwort. Die Massen, das sind in diesem Zusammenhang doch nicht einfach "viele Menschen" (denn die erreicht der rbb ja zweifellos), sondern eher jene Menschen ohne Eigenschaften, die sich abseits einer definierbaren Zielgruppe bewegen. Massenkompatibel bedeutet im Zusammenhang mit Radio in etwa, keine Interessen anzusprechen, sondern jene nicht zu vergraulen, die keine hier relevanten Interessen haben, also jene, welche weder an umfassenden Service, ausführlicher Information oder der Arbeit einer Musikredaktion interessiert sind. Und bloß kein Humor, der jemandem wehtun könnte: Frühstück bei Stefanie statt Studio Braun oder Wischmeier. Also genau all jene, für die Radio das eindeutig falsche Medium ist. Das ist vermutlich sogar die Mehrheit, und es ist ja auch nicht schlimm, wenn sich jemand für irgendetwas nicht interessiert, ich interessiere mich auch für ne Menge Dinge nicht, und bin aus Sicht der jeweiligen Fachleute das Greenhorn. Aber wir leben in Hamburg einer Welt, in der exakt auf diese Zielgruppe das komplette Angebot zugeschnitten ist. Ausgerechnet jene, die Interesse an Radio haben, die viele sind, aber eben nicht die Masse, werden überhaupt nicht bedient. Radioeins hingegen macht Radio exakt im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages. Und in dem steht nirgends, die Massen müssten bedient werden, egal womit (auch wenn der NDR gerne etwas anderes behauptet).
 
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Dann hör doch auf Abwechslung zu fordern und genieße die Vielzahl an Einheitsprogrammen welche Du in Mainz empfangen kannst, bei Dir geht ja doch ne Menge!

Radio Eins ist vom Programmentwurf her nicht die einzige Möglichkeit einer Alternative zu den Engrotierern. Lies doch mal bitte richtig! Ich habe über BBC Radio 2, Radio 2 aus den Niederlanden oder Radio Paradise aus den USA geschrieben. Wenn Du sofort auf Krawall gebürstet bist, sobald man eine Dir nicht genehme Position vertritt, bist Du als Gesprächspartner schlicht unbrauchbar.
 
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Naja, das ist richtig, aber unter Beachtung des Stangtitels: In fast ganz Norddeutschland und insbesondere in der vermeintlichen Medienstadt Hamburg bekommt man über UKW kein einziges Radio rein. Da ist einfach nichts. Nur der Herr von der GEZ, der dafür auch noch Geld möchte. Was bringt mir Paradise (sehr gute Playlist, übrigens) oder BBC, wenn ich ganz gerne mal wissen würde, was in Hamburg so passiert?
 
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Wieso auf Krawall gebürstet? Abwechslung besteht eben nicht nur aus verschiedenen Interpreten sondern auch aus anderen Titel dieser, auf BBC Radio 2 läuft auch nicht tagein, tagaus die selbe Leier, nun hat die BBC einfach die Auflage mit Radio 2 eine ältere Zielgruppe anzusprechen, bei radioeins möchte man zwar auch Erwachsenen erreichen, aber ist dieser Begriff doch breiter definiert!
 
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Auf die Gefahr hin, dass ich mich pausenlos wiederhole, möchte ich noch mal auf das von mir bevorzugte Modell zu sprechen kommen. In Deutschland gibt es ja jede Menge nach Zahlen sortierte Musikprogramme, die bis auf die anvisierte Hauptzielgruppe kaum ein eigenes musikalisches Profil aufweisen. Statt dessen sind die deutschen Formate über die Maßen biegsam und konturlos, man spielt bevorzugt, was im Ausland funktioniert und was einem die Plattenkonzerne "wärmstens ans Herz legen". Bei den Privatsendern ist Eigenrecherche ohnehin ein Fremdwort, die funktionieren aber auch nur wie gut geölte Renditemaschinen. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern macht man sich auch fast nirgendwo die Arbeit, die Hauptrotation mit eigenen Entdeckungen anzureichern.

Warum geht man nicht endlich dazu über, das alte AC-Format europäischer Prägung wiederzubeleben, bei dem gut durchhörbare und massentaugliche Musikstücke für den erwachsenen Mainstream mit ähnlich gelagerten Neuerscheinungen kombiniert werden? Statt dessen überbieten sich die großen Privatsender und öffentlich-rechtlichen "Hitradios" in der Hoffnung auf eine Steigerung der Werbetarife mit Grenzverletzungen und einem neuerdings überbordenden Anteil an Teenagermusik. Klar, die Erlöse im Radiomarkt sind allerorten rückläufig und so sucht man sein Heil in einer massiven Programmverjüngung. Dieser Schuss dürfte aber ordentlich nach hinten losgehen, zumal sich die Jugend immer mehr vom Radio abwendet und ihren Interessen auf anderen Medienplattformen nachgeht.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Werbewirtschaft reagiert und auf exakteren, intermedialen Nutzungsdaten besteht. Das Radio kann seinen Platz in der Medienlandschaft nur dann behaupten, wenn es sich an fest umrissene Zielgruppen wendet, die bestimmte Grunderwartungen oder Geschmacksvorstellungen hegen. Wenn die überwiegende Mehrzahl der Sender versucht, den jugendlichen Mainstream abzubilden (MTV-Musik) und der Rest auf alternative Rezepte setzt, die den Großteil der erwachsenen Hörerschaft kaltlassen, hat das Radio im Zeitalter digitaler Empfangs- und Abspielgeräte endgültig ausgedient; wenn mir die Musik nicht gefällt, quäle ich mich nicht durch eine Vielzahl befremdlich anmutender Titel plus Werbespots, um auf ein paar interessante Gespräche oder launige Moderationsansagen zu warten; da gibt es bessere Alternativen wie Podcasts oder mobil empfangbare Internetstreams. Das Radio wird sich neu erfinden müssen, das steht außer Frage.

Formate, die immer funktionieren:

CHR (Top Hits)
AC (mit nennenswertem Balladenanteil)
Schlager, Evergreens, Volksmusik (keine Rock-Oldies!)
Classic Rock
Classic Hits (mit nennenswertem "Oldie"-Anteil)
Info/News
Dance-Pop/Rhythmic/Electronic (wenn dann nur im Mix)

Weitere Vorschläge sind jederzeit willkommen, ein bisschen Brainstorming täte der Radiobranche gut.


Foals, Elvis Costello

Funktionieren definitiv nicht im Mainstream-Radio.
 
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Statt dessen sind die deutschen Formate über die Maßen biegsam und konturlos...Bei den Privatsendern ist Eigenrecherche ohnehin ein Fremdwort...Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern macht man sich auch fast nirgendwo die Arbeit, die Hauptrotation mit eigenen Entdeckungen anzureichern

Warum geht man nicht endlich dazu über, das alte AC-Format europäischer Prägung wiederzubeleben, bei dem gut durchhörbare und massentaugliche Musikstücke für den erwachsenen Mainstream mit ähnlich gelagerten Neuerscheinungen kombiniert werden?

Wenn die überwiegende Mehrzahl der Sender versucht, den jugendlichen Mainstream abzubilden (MTV-Musik) und der Rest auf alternative Rezepte setzt, die den Großteil der erwachsenen Hörerschaft kaltlassen, hat das Radio im Zeitalter digitaler Empfangs- und Abspielgeräte endgültig ausgedient

Diese Worte sollte man in Stein meisseln!
 
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Die Charts bestehen mittlerweile zu einem hohen Prozentsatz aus Sondermüll. Siehe auch hier:
http://www.mtv.de/charts/germany

An dieser Stelle hätte ich gerne gewusst, welche Merkmale ein Musiktitel aufweisen muss, um als "Sondermüll" zu gelten?
In der o.g. Auflistung sind so einige Titel dabei, die ich vielleicht als "für Erwachsene ungeeignet" bezeichnen würde. Das sind aber genau die, die man wohl so gut wie nie im Radio hören wird. Weder bei Radio Eins noch NDR 2, nicht mal bei N-Joy oder Eins Live. Wahrscheinlich noch nicht einmal bei Big FM.
 
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Da habe ich mehr Glück. Mich spricht so knapp die Hälfte an. Und ich bin immerhin in den 40ern. Aber der persönliche Geschmack von Max Power oder Plattenschrank oder sonst irgend jemandem ist für eine objektive Beurteilung der Radiotauglichkeit oder der musikalischen Qualitäten eines Musiktitels völlig irrelevant.

Nur zur Erinnerung: In diesem Forum dreht es sich im ums Radiomachen. Und nicht um die persönlichen Vorlieben einzelner Personen.
 
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Das stimmt, aber es dreht sich auch beim Radiomachen nicht immer um die variierte Abfolge der immerselben 200 Titel, da wiederhole ich mich immer wieder gern, wollte nur zum Ausdruck bringen wie wenig Aussagekraft die Charts doch haben, da eben die Leute die Musik kaufen die sie kennen und die Musik die sie kennen kommt im Radio, und das Radio spielt die Charts, ein teuflischer Kreislauf!
 
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Zum Vergleich mit deutschen Durchschnittsdudlern habe ich unten die Top-30 der US-amerikanischen AC-Stationen aufgelistet. Hauptzielgruppe sind die 25-45-Jährigen. Die Hot-AC-Stationen haben auch jüngere Musik wie B.O.B.oder Kesha im Angebot, sie bilden damit das Scharnier zwischen dem AC-Hauptformat und den jugendlichen Top-40-Stationen. Das AC-Format erreicht landesweit im Schnitt der letzten Jahre rund 7,5%, das Hot-AC-Format 3,5% Marktanteil. (Top 40 kommt auf 5,6%). Moderner Mainstream-Rock ist ein eigenständiges Format, das nach einer leichten Steigerung im Vorjahr zusammengerechnet 4,6 % des Gesamtmarktes abdeckt (Active Rock 2,4%, Alternative 2,2%).

Bei den AC-Wellen liegt der Anteil an chartrelevantem Material zwischen 40 und 60 Prozent. In Amerika gibt es auf nahezu allen Radiomärkten noch eine größere Zahl teilweise deutlich älterer Musikformate (Marktanteile Herbst 2009): Classic Rock (4,7%), Classic Hits (3,9%), Oldies (2,3%), Adult Standards / MOR (0,7%), Classical Music (1,9%), Easy-Listening/Soft/Inspirational (2%), die trotz ihres teilweise ziemlich hohen Altersschnitts dank alternativer Werbeformen und einer sehr loyalen Hörerschar wirtschaftlich profitabel sind. Es gibt natürlich noch jede Menge mehr Formate (Country, Urban Adult, Urban Contemporary, Contemporary Christian, Mexican Regional, Spanish Contemporary...), die für einen Vergleich mit europäischen Verhältnissen aber irrelevant sind.

Hier nun also die dieswöchige Top 30 der AC-Airplay-Charts:

1 TRAIN Hey, Soul Sister
2 LADY ANTEBELLUM Need You Now
3 UNCLE KRACKER Smile
4 ROB THOMAS Someday
5 MICHAEL BUBLE Haven't Met You Yet
6 THE SCRIPT Breakeven
7 DAUGHTRY Life After You
8 ADAM LAMBERT Whataya Want From Me
9 KRIS ALLEN Live Like We're Dying
10 COLBIE CAILLAT I Never Told You
11 LIFEHOUSE Halfway Gone
12 KATY PERRY California Gurls (feat. Snoop Dogg)
13 JOHN MAYER Half Of My Heart
14 LADY GAGA Alejandro
15 SARAH MCLACHLAN Loving You Is Easy
16 SARA BAREILLES King Of Anything
17 FIVE FOR FIGHTING Slice
18 MELISSA ETHERIDGE Fearless Love
19 PINK Glitter In The Air
20 TRAIN If It's Love
21 LADY GAGA Bad Romance
22 WILL YOUNG Leave Right Now
23 LADY GAGA Telephone (feat. Beyonce)
24 PHIL COLLINS Going Back
25 TAIO CRUZ Break Your Heart (feat. Ludacris)
26 MACY GRAY Beauty In The World
27 MAROON Misery
28 JASON DERULO In My Head
29 CHRISTINA AGUILERA You Lost Me
30 ONEREPUBLIC All The Right Moves
 
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mit sehr viel Wohlwollen Radio Eins gehört.[...] Ich habe versucht, das Programm auf seine Massentauglichkeit hin zu untersuchen.
Dann lass es halt bleiben. Ich bin wirklich amüsiert. Wie oft muss hier eigentlich noch drinstehen, dass RadioEins kein Massenprogramm sein will und auch nicht sein sollte?! Wofür hat der RBB eigentlich RadioBerlin und AntenneBB? Wofür hast Du die Auswahl aus BRF, RTL, NRJ usw. usf.? Damit RadioEins massentauglich gemacht werden muss? Ich kann es nicht nachvollziehen, sorry.

Foals, Elvis Costello... das sind schon sehr schräge Sachen, die außerhalb von Spezialformaten nicht funktionieren.
Es war nur "Veronica", und das ist für Euch schräg? Miami von den Foals ist "passabel" und passt in kein Tagesprogramm? Wenn man dies so liest, und dabei betrachtet, dass dies ein Forum der Macher sein soll, braucht man sich nicht wundern, warum deutsches Radio (außer den Inseln 1LIVE Plan B, RadioEins, Motor, usw.) so grottenlangweilig bis total nervig ist - sagt von ganzem Herzen ein Radiofreund. Macht halt weiter den Einheitsbrei...mein Finger ist schneller am Stationswahl- oder CD-Knopf, als ihr Ich+Ich ansagen könnt ;)
 
AW: NDR2 - Einfach mehr Auswahl?

Foals, Elvis Costello... das sind schon sehr schräge Sachen, die außerhalb von Spezialformaten nicht funktionieren. Naja, im rockverliebten England gehen die vielleicht durch...

Jetzt hab ichs mir auch mal bewusst angehört... Also, äh, wer diese beiden Stücke als "schräg" bezeichnet und sie ausschließlich in "Spezialformaten" sieht, wird wohl im Leben nur noch mit Phil Collins glücklich. Hab grad mal den weniger musikaffinen Teil der Familie nach einer Einschätzung zu Foals gefragt: "Naja, so Mainstream-Pop halt".
 
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