Neue WDR-Nachrichten ab Juni 2016

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Und das sind sie also nur in der von Dir gelobten Form? Warum nicht auch andere Stilmittel verwenden? Was macht sie denn schlechter als in Deiner Form. Der Inhalt sollte dabei schon gleich sein.
 
Ich sag's mal so: Ich habe Vorstellungen und Erwartungen, was öffentlich-rechtlichen Rundfunk angeht. Und diese erfüllt "WDR Aktuell" nicht.
 
Das hatte ich bereits verstanden, aber warum machst Du das allein an der Form fest? Warum sind Nachrichten in dieser Form schlechter im Vergleich zu anderen Nachrichtenformen, wenn man von inhaltlicher Gleichheit ausgeht.
 
Ich denke, das habe ich jetzt schon deutlich genug dargestellt. Vielleicht betone ich nochmal, dass es sich um meine Ansicht, meine Vorstellungen und meine Meinung handelt.
Mein Hauptproblem ist, dass alles in diese Richtung geht. Weg von Anspruch und Seriösität. Hätte man zumindest auf WDR 3 und WDR 5 noch etwas anders wie auf WDR 2 und WDR 4 im Angebot, wäre das noch akzeptabel. Allerdings sind wir dann wieder an der Stelle, an der ich mich frage, warum ich als jemand, der gerne Pop & Rock hört, immer automatisch etwas weniger gehaltvolleres bekomme, als andere Hörer. Da sind die Nachrichten aber noch das kleinere Übel. Egal, wir schweifen ab.
 
Die Form der althergebrachten Nachrichten im Verkündigungsstil halte ich dagegen für überholt.

Abgesehen davon, dass ich mit meinen Vorlieben für gelungene Hörfunknachrichten ganz bei @DigiAndi bin, ist deren Aufmachung und formelle Gestaltung wohl zu einem Großteil tatsächlich Geschmackssache, wenn wir von gleicher inhaltlicher Qualität ausgehen. All die Verpackungselemente zwischen und während der Meldungen, die Ansage der Station Voice vor der letzten Meldung, den statischen O-Ton vor der ersten etc. brauche ich nicht, empfinde ich als störend, nicht den eigentlichen Nachrichten zugehörig, vom Thema ablenkend.

Als fast noch bedenklicher sehe ich aber an, dass diese Extras unnötig Zeit fressen, die sich auch gut anderweitig nutzen ließe. Von den ± vier Minuten, die die WDR-Nachrichten samt Wetterbericht lang sind, geht einiges dafür drauf, dass z.B. ein O-Ton gespielt und erklärt werden muss, der zwar sanft und kreativ in die Topmeldung geleitet, ohne den diese aber gleichermaßen verständlich bliebe. Resultat all dieser kreativer Spielereien ist dann, dass der eigentliche Informationsanteil nach und nach rückläufig wird, weil um die echten Nachrichten herum noch so viel Beiwerk Platz haben muss.

Weil, wenn ich auf WDR2 die Nachrichten höre, dann werde ich schlagzeilenartig informiert. Vertiefung kann ich mir doch im Netz oder auf WDR5 holen. Das mache ich sowieso immer.

Und damit sind wir nun in medias res gelandet: Dass die Breitenprogramme (nicht nur) des WDR sukzessive die ausführlicheren Informationselemente und Wortsendungen verbannen und in Einschaltprogramme wie WDR 5 auslagern, gefällt mir nicht besonders. Solange die Sendungen aber erhalten und nicht ganz gestrichen werden, ist wenigstens der öffentlich-rechtliche Programmauftrag weiterhin erfüllt.
Tatsache ist aber, dass WDR 5 als Vertiefungsmedium nur eben diese Häppchen-Newsshows anbietet, die auch WDR 2-4 im Programm haben. Einzige Ausnahme ist "Der Tag um zwölf", der läuft aber genauso auf WDR 4.
Die Hintergrundsendungen zu Zeitgeschehen, Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft etc. sind ein elementarer Bestandteil des Programms. Als "Ersatzdroge" für die Runduminformation durch turnusmäßig ausgestrahlte Nachrichten können sie aber nicht dienen, das ist auch gar nicht ihre Bestimmung.

All dies stört mich an Konzeption und Umsetzung der "WDR aktuell" genannten Radionachrichten. Das Time-Shifting ist dagegen mein geringstes Problem. Die Meldungen sind in der Regel ein paar Minuten vor der vollen oder halben Stunde fertig, ob da 15 Sekunden früher oder später mit dem Verlesen begonnen wird, halte ich für irrelevant.
 
Der Zeitverlust durch Verpackung und OTon macht eine halbe Meldung aus. Also soviel geht da gar nicht verloren. Der OTon wird gleich in der ersten Meldung erklärt. Nebenbei, der OTon wird auch nicht immer eingesetzt. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, WDR5 soll kein Ersatz für Nachrichten sein, aber dort findet man nunmal vertiefende Informationen genau so wie im Netz. Zudem findet man zu den Themen der Nachrichten auch bei WDR2 Vertiefendes, um Dinge weiter einzuordnen. Das ist in den letzten Wochen sogar wieder verstärkt worden.
 
Oft wiederholt man nur die O-Ton Berichte. Also tief schürft man nicht gerade. Nachrichtensendungen im engeren Sinne finden meiner Meinung nach im WDR Hörfunk nur noch selten statt. Vielleicht um 13:30 im Mittagsecho oder im Nachtprogramm.
 
Der OTon wird gleich in der ersten Meldung erklärt.
Erkenne den Fehler.


Weiter oben war sogar die Rede davon, dass die erste Meldung angeteasert werden muss. Ja geht's denn noch? Muss wirklich alles mit dem Eindruck versehen werden, dass GLEICH eine wirklich interessante Meldung, das schnellste Wetter, der schönste Verkehr, der noch nie gehörte Superhit, der brüllend komischste gespielte Witz aller Zeit kommt?
Kann man nicht statt der ganzen Ankündigungen wieder den jeweiligen Beitrag einfach mal senden?
 
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Da ist kein Fehler. Der Ton ist so kurz und die Erklärung kommt so schnell, da bleibt keine Zeit für Ratlosigkeit. Geht zumindest mir so.
 
Gerne doch! :) Aber Ihr habt immrr noch nicht schlüssig begründet, warum das keine Nachrichten sein sollen. Solltet Ihr etwa Format Dogmatiker sein?
 
Es ist dieser zwanghafte Einsatz von O-Tönen und Kollegengesprächen, der mich stört. Gegen O-Töne generell gibt es nichts einzuwenden.
Gestern um 19 Uhr wurde der O-Ton eines weniger bekannten FDP-Politikers aus NRW losgefeuert, der noch in den ausklingenden Opener der WDR2-Nachrichten "reinplätscherte". Anschließend ein kurzer Einführungssatz und weiter zum Reporter (natürlich WDR aktuell Düsseldorf - so viel Zeit muss schon sein). Dann wieder kurz der Sprecher und schnell wieder eine Reporterstimme - natürlich als Grundstein für die Authentizität der Nachrichten.
Dieser Trend zum "Flow" in allen (Radio-) Lebenslagen gibt mir zu denken. Und auch das Gefühl, dass der WDR es seinen Hörern nicht mehr zutraut, einem Sprecher vier bis fünf Minuten am Stück konzentriert zuzuhören. Ich finde schon, dass uns diese Entwicklung zu denken geben sollte.
 
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Die neuen "Nachrichten" orientieren sich am Auffassungsvermögen und Informationsbedürfnis der Unterschicht. Fans wie Radiotroll scheinen nicht mal zu merken, vor welchen Karren sie sich hier selber spannen.
 
Ich dachte bisher die "Unterschicht" sitzt vor ihrem Flachbildschirm und schaut RTL. [emoji6] Aber Mal im Ernst: die Zielgruppe für das jetzige Nachrichtenformat existiert doch nur in den Köpfen der Programmverantwortlichen!?
 
Ich habe interessanterweise ein (Extrem-)Beispiel für Nachrichten gefunden, die größtenteils aus O-Tonen bestehen. Ich finde es wirkt einerseits sehr lebendig und man fühlt sich als Zuhörer dem Geschehen sehr nah. Andererseits denke ich, dass es sehr schwer ist dem zu folgen, wenn man nur halb hinhört. Als größeres Problem sehe ich, dass Nachrichten oder Aussagen danach gewichtet werden könnten, ob dazu ein O-Ton vorliegt - so dass Meinungen, die sonst vom Moderator zusammengefasst werden würden, ignoriert werden, wenn es davon keinen oder nur einen schlechten O-Ton gibt.
Wirklich albern finde ich die eingeblendeten Sirenengeräusche (1:50).

 
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