Zu den Boni: Ich weiß, dass es beim ORF quotenabhängige Boni gibt (auch ein völlig absurder Anreiz im öffentlich-rechtlichen System). In der ARD ist mir das System nicht bekannt.
Mir ist das völlig unverständlich, denn in den Rundfunkräten sitzen eher höher gebildete Menschen, von welchen man eigentlich erwarten könnte, dass sie Wert auf Qualität legen.
Erfahrungsgemäß hat niemand so wenig Ahnung vom Rundfunkprogramm wie ein Mitglied eines Rundfunkrats. Die kennen das Programm oft nur in der Form der Powerpoint-Präsentationen, die ihnen die jeweiligen Direktoren vorsetzen, die die Räte eigentlich kontrollieren sollen.
Es sollte halt eine Frau auf den Top-Posten im WDR-Hörfunk. Da hat Herr Buhrow Deutschlands Quoten-Queen geholt.
Die Frage, ob Buhrows Wahl für VW Absicht war oder ein Versehen, ist bis heute kontrovers. Mir scheint es eher ein Versehen gewesen zu sein. Formalkriterien waren: Frau (weil in Intendanz und Fernsehdirektion zuvor jeweils ein Mann eine Frau beerbt hatte) und Führungserfahrung im Hörfunk. Von hr-Chefredakteurin Marx ist bekannt, dass sie, vor Weber, angefragt wurde, aber abgesagt hat. Eventuell noch weitere. Mir scheint, dass Buhrow der Hörfunk schlicht nicht wichtig war, und er keine Vorstellung hatte, was da passieren sollte.
Rein mal so nebenbei (frag ich mal so als Radioneuling): Was soll diese offenbar ganz schnell wieder eingestellte, unterschwellige Nachrichtenverschmutzung (Bett? Schwitzende Journalisten in ihren Redaktionsstuben?) denn bewirken?
Bei Musikdudlern macht ein Musikbett insofern "Sinn", als dass damit verhindert werden soll, dass ein erschreckter Hörer schlagartig das Programm wechselt, weil dort drei Minuten lang statt dem üblichen Musikbrei nacktes Wort aus dem Radio quillt. Im Gegensatz dazu soll die Steinbruchübertragung, wie Du sie treffend beschrieben hast, wohl dem Hörer Aktualität suggerieren. Es gibt ja beim Hörer die aus diversen Openern in Radio und TV gelernte Verbindung: Zeitzeichen, Fernschreiber oder Morsesignal --> Aktualität. Das würde auch zur Weberschen Philosophie passen, Substanz und Aktualität abzubauen, und dabei einen Popanz an Pseudo-Varianten desselbigen hochzuziehen.