NRW: LfM schreibt landesweite Kette aus

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Auf welche beziehst Du Dich konkret?

Wenn Du Radio Heatwave meinst: OK, die Webseite sieht tatsächlich aus, als gehöre sie zu einem billigen Webradio, aber das Programm scheint es in sich zu haben.

Genau diese Projekte meine ich! Vorab: Ich möchte hier nicht großkotzig wirken oder sonst wie auf die - sprichwörtliche - Kacke hauen, aber wenn Projekte wie z.B. Radio City FM in ihrem öffentlichen Auftreten Professionalität und Fachkunde suggerieren, dann erwarte ich auch genau das! Und das, was da rausgeblasen wird (in welcher Form auch immer), ist einfach... habe ich ja schon geschrieben. Das will niemand! Wirklich nicht!

Wenn ich als Vergleich mal Oldie95 heranziehe, das in der Millionenmetropole Hamburg über eine UKW-Frequenz verfügt und seinen Hörern noch nicht einmal einen 128-kbit-Livestream gönnt (nur 80 kbit/s bei einer Abtastrate von 32 kHz, siehe: http://mp3.oldie95.c.nmdn.net/oldie95/livestream80.mp3.m3u), dann spielt Heatwave in einer viel höheren qualitativen Liga.
Dort läuft eben nicht nur ein kleiner Pool aus komplett ausgelutschten Oldies, die man praktisch auf jeder x-beliebigen Sixties und Seventies Hit Compilation findet, sondern auch viele seltenere Sachen, bspw. aus den Genres Funk, Soul und 70s Disco, die ich bei deutschen Programmen vermisse.

Ich stelle nicht die Rotation und Musikauswahl zur Debatte, da magst du durchaus Recht haben mit der Behauptung, Sender wie Radio Heatwave suchen die Musik noch mit "Liebe und Gefühl" aus und es kommt mehr dabei raus als bei Sendern wie Oldie95, bei denen man wirklich das Gefühl hat, hier wird nen Best-of-the-70s-Sampler reingeworfen und das war's. Aber auch bei Sendern bei Oldie95 spielt die Gewinnmaximierung, wie du sie bereits angesprochen hast, an erster Stelle. Ist schön, wenn 5-6 Titel laufen, die sonst kaum oder überhaupt nicht laufen, aber die Berater denken anders.

32 kHz Sampling-Rate ist meiner Meinung nach auch vollkommen daneben! Man schenkt hier wohl dem Irrglauben Gehör, dass Samplingrate/2 NF-Audiobandbreite, also 16 kHz in diesem Fall, ergibt. In der Praxis ist das Bullshit. Den Vergleich kann jeder selbst mit einem MP3-Encoder anstellen: Frequenzgang vom Original und dann vom MP3-File mit 32 kHz Samplingrate messen - jede Wette, dass da ab max. 14 kHz Cutoff ist!

Je mehr Gesellschafter an dem Programm beteiligt sind, für desto wahrscheinlicher halte ich dies, denn den meisten geht es eh nicht um die Inhalte, sondern ausschließlich um Gewinnmaximierung

Ja na klar! Ich möchte jetzt keinen Apfel/Birnen-Vergleich anstellen, aber wir merken das mit unserem kleinen Hobbyprojekt kick!fm auch enorm: Ein einfaches Webradio-Projekt ohne große Ansprüche an Programmgestaltung und Qualität kann man locker in eine Virtual Machine packen und auf einem angemieteten Server für 5 Euro/Monat auslagern - fertig ist das Ding! Aber spätestens, wenn man etwas mehr will, geht der "Spaß" los: Da stehen bei uns z.B. an erster Stelle die Stromkosten. Senderechner, Pult, Orban, Vitalizer, separater Encoder - und vor allem der Umsetzer samt Endstufe - generieren konstant um die 550-600W Strom - 24 Stunden am Tag! Da weisst du, was du hast! Da sind selbst wir als kleiner Sender gezwungen, die Marketingmaschine anzuwerfen, um nicht mit ordentlich Verlust aus der Nummer rauszugehen.

Und jetzt lege das mal auf die Lizenzinhaber um, die für zig Umsetzer Betriebskosten zzgl. Zuführungskosten etc. zahlen müssen. Da hast du am Ende keine andere Wahl, als den Berater dumm anzugucken und zu sagen: "Ja, gut... ok". Für Experimente ist der Markt aus Beratersicht nicht gedacht. Ein Jahr Experiment, das schief geht, schlägt sich mit Pauken und Trompeten an den Werbeeinnahmen nieder. Und da man ja sowieso alles künstlich schön redet, sieht die Realität wohl noch schlimmer aus.

Daher ist für 70's Soul (nur ein Beispiel) wohl niemand auf Investor-/Gesellschafterseite zu begeistern. Du hast doch auch lieber nen 100er in der Brieftasche als nen 10-Euro-Schein und ein paar Münzen, oder? So traurig das ist.
 
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@Der Radiotor: Du meinst sicher Anbieter- und nicht Gesellschaftervielfalt, oder?!?!

Dann schau doch bei dem Konsortium um NOWFM einmal genauer hin. Sind es wirklich fünf Anbieter? Die NORFOM gehört zu rund 86% der Nordwest-Zeitung (die restlichen Anteile gehören der FOM (Frank Otto Medien, die allerdings wiederum zu 49% zur NWZ gehört (Quelle KEK)). Und die NWZ hält wiederum über die BO-Beteiligungsgesellschaft knapp 16% an der Regiocast. Da überrascht es dann auch nicht, dass der GF der NWZ im Beirat der Regiocast sitzt. Zufälligerweise gehört ein Anteil unbekannter Höhe von Raute Musik auch zur NWZ. Wenn man sich die Beteiligungsverhältnisse der Radiosender in Deutschland anschaut, an denen Regiocast oder NWZ beteiligt sind, so "ergänzen" sich die drei Beteiligten medienrechtlich doch immer sehr gut. Besonders gelungen finde ich die Konstruktion in Schleswig-Holstein, aber auch bei rs2 und KISS in Berlin sowie radio SAW findet man zusammen. Nett ist es auch in Sachsen, wo die MIR.) NRJ Sachsen vermarktet, das zufälligerweise als Lizenzprodukt von der NWZ veranstaltet wird. In Bremen betreiben Regiocast und NWZ mehrheitlich NRJ denn gleich selbst. Und über die REGOLD, an der NWZ und Regiocast je 50% halten, hält man die Mehrheit an der Landeswelle Thüringen. Wie gesagt kreativ, aber aus meiner Sicht keine wirkliche Anbietervielfalt. Übersicht verloren? Dann einmal aufmalen, das hilft ;)!
 
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"Und dennoch zweifelt keiner daran, dass dein.fm die Lizenz erhält."
Doch, ich! Denn ich habe von diesem Projekt noch nie etwas gehalten...es ist eine Lachnummer.
Es ist übrigens wohl überhaupt keine Schwierigkeit, ein besseres Programm zu machen als das, was man in Deutschland zu 90% landauf, landab hört. Und auch die Vermarktung kann nicht so schwierig sein. Irgendwie fehlen einfach die Ideen. Die Musik, die 90% aller Kommerzradios in Deutschland spielen, will in der Zusammenstellung nun wirklich niemand hören. Es fehlen einfach nur die Alternativen.
 
Macht ja nichts, damit hast du noch immer über 50 Sender zur Auswahl stehen. Wenn da keine Alternative dabei ist...
Ich glaub' Radiocat meint ausschließlich Programme, die entweder auf UKW oder via DAB verbreitet werden.

Du hast aber recht: Sobald man das Internet einbezieht und gründlich sucht findet man eine Vielzahl an interessanten Programmen, auch aus Deutschland.
 
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Na wenn NOW!FM die Lizenz in NRW bekommt, dürfte der Start über den Bundesmuxx auch nicht weit sein.
 
@Internetradiofan: In Deutschland gibt es wie viele Radios, die per UKW- und/oder DAB(+) senden? Hätte ich das Webradio mit einbezogen, wären nochmals (laut offizieller gemeldeten Stationen) rund 120 dazu gekommen.
Was die Anzahl der Radiosender in Deutschland angeht könnte eine enorm abwechslungsreiche Auswahl vorhanden sein. Leider fehlt nur einfach der Mut, wie zu Beginn des Privatradios, Radio mit Herz zu gestalten. Inzwischen wird nur noch Radio nach Geldbeutel gemacht.

@Radiocat: Ist fehlender Mut um "Radio" Erklärung genug?
 
Ich weiss, das ist wie mit dem Alkohol: Man kann auch Geld verdienen, ohne Spaß dabei zu haben. Und da Spaß in Preussen (das ja 1990 bzw. spätestens mit dem Umzug der Regierung ins dicke B wieder auferstanden ist) ja generell verdächtig ist und nur im Keller bei ausgeschaltetem Licht stattfinden darf, machen wir eben spaßbefreites Radio. Hinterm Westwall, aber sicher auch in östlichen Nachbarländern, wundert man sich über so etwas nur. Die haben dort einen Heidenspaß in den Funkhäusern und verdienen nebenher trotzdem Geld.
 
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Euphemismus, das ist mal wieder absolut unterirdisch und in jeder Hinsicht einfach nur schlecht. Unglaublich.
Es gab eine rühmliche Ausnahme: Paul Panzer.
Seine Telefonsketche waren einfach nur spitze.
Schade, dass er nach kurzer Zeit so bekannt war, dass er das nicht mehr fortführen konnte.
All die Versuche, ihn zu imitieren, bspw. in Form des "Sinnlos-Telefons" bei Radio PSR, wirkten dagegen gähnend langweilig und gestellt.
 
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Dünsten! Nicht kochen. Das ist ein Unterschied von mindestens 40 Grad. :wow:
Wobei ich bei Panzer davon ausgehe, dass zumindest die "Spätwerke" gefaked sind.
Die erste tägliche(!) Telefonverarsche, die ich kannte, war 1995 jene bei Radio 7,1 in Aalen. Dort telefonierte Andreas Höll live eine Stunde lang drauflos. Ungefiltert und ungeschnitten. Meist im Auftrag der Hörer. Das war echt einmalig und tlw. ziemlich heftig, wurde dann aber immer am Ende des Gesprächs aufgeklärt. Ging so lange gut, bis es einmal einen kleinen Skandal gab, weil im Gespräch mit einer Bank irgendwelche Internas on air gingen.
 
Tse! Der Typ am Telefon bei dem von legasthenix verlinkten Bodo-Bach-Sketch ist doch derselbe wie der hier: oder?
Gibt gewisse Gerüchte, dass der Besitzer von dem Laden da mit im Spiel ist: http://www.f-104.eu/
 
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Laut "Kontakter" (Printausgabe) könnte die UKW-Ausschreibung widerrufen werden. Grund sei das neue NRW-Mediengesetz. Demnach bräuchten Bewerber, die bisher nicht im NRW-Markt aktiv sind, künftig zunächst eine allgemeine Zulassung in NRW, um sich anschließend auf Frequenzen bewerben zu können. Außerdem fehle die Klausel zur "Anreizregulierung", die laut der Novelle verpflichtend sei. Da das bei vielen Bewerbern nicht der Fall ist, muss das Verfahren wohl neu aufgerollt werden. Juristen prüften aktuell die Lage, Ergebnisse stehen aber nicht vor der Sommerpause fest.
 
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In Deutschland im Allgemeinen, in NRW im Besonderen brauchen wir kein Kasperltheater. Wir haben ja Politik und Behörden. Immer wieder zum totlachen...ja, die Realität geht längst an denen vorbei, Stabsstelle. Gut erkannt!
 
Wenn nicht davon auszugehen wäre, dass der Beitrag vom Radiotor ernst gemeint ist, würde ich annehmen, es handle sich um einen Scherz.

Am Zollhof werden mehrere Juristen beschäftigt. Kannten die die Novelle des LMG etwa nicht? Der überarbeitete Text ist bereits seit Monaten öffentlich zugänglich, also hätte man sich darauf einstellen können.

Was für eine Farce!

Jetzt hat man wenigstens einen Vorwand, die Ausschreibung auf unbestimmte Zeit herauszuschieben; - ganz im Interesse der Verleger.
 
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Laut "Kontakter" (Printausgabe) könnte die UKW-Ausschreibung widerrufen werden.
Neues aus der Gerüchteküche: Die Landesregierung will offenbar das neue Mediengesetz noch in dieser Woche durchpeitschen. So soll angeblich der drohende Widerruf und somit die Notwendigkeit einer Neuausschreibung abgewendet werden.
 
Das ist wieder typisch NRW. Bei einer Ausschreibung gilt immer das Recht, welches zum Zeitpunkt der Ausschreibung gegolten hat - entsprechend müssen auch die Vergabekriterien gelten. Aber in Düsseldorf wundert einen garnichts mehr.
 
Wenn nach der Revision des LMG ...
Bewerber, die bisher nicht im NRW-Markt aktiv sind, künftig zunächst eine allgemeine Zulassung in NRW brauchen, um sich anschließend auf Frequenzen bewerben zu können
... dann müsste man doch eigentlich erwarten, dass die Neufassung erst dann verabschiedet wird, nachdem die Frequenzvergabe erfolgt ist.
Insofern verstehe ich nicht, warum die Landesregierung das neue Mediengesetz noch in dieser Woche verabschieden will, obwohl doch gerade dies nach der oben zitierten Aussage Radiotors eine Neuausschreibung erforderlich machen würde. :confused:
 
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