NRW1 mit "Maximum Musik" gestartet

Wetter und Verkehr sind in der bei den meisten Sendern verbreiteten Machart sowas von überflüssig, dass ich jedem Sender applaudiere, der das weglässt.
Wenn auch noch wegen Spotify & Co. die Musik neben dem Wetter und den News wegen dem Smartphone weg gelassen wird, ist lineares Radio (über das es in diesem Forum überwiegend geht..!) da angekommen, wo es wohl nach einigen Sichtweisen hin soll... Überflüssig zu sein. Und weiter gedacht: Dann sind auch "Klitschen" wie DLF in Zeiten von Smartphone und Newsapps so richtig überflüssig. Podcasts tun es ja auch, oder?
Sorry @Mannis Fan das ist Quatsch was du da schreibst. Radio lebt auch von Inhalt. Und dazu gehören Stimmen und nicht 100 % Mucke mit Titel- und Claimansagern durchsetzt 2-4 x mit Verbraucher*inneninformationen (die auch nicht personalisiert sind; spricht ja auch voll gegen das lineare Radio - sofort abschalten!), sondern auch Nachrichten.
Und nur ein paar "elitäre" Sender, die Wort/Nachrichten/Wetter etc. unters Volk tragen dürfen, die aber an der Mehrheit komplett vorbeisenden, sind auch nicht das Wahre.

Aber ja, am Band in der Werkhalle, auf der Baustelle, im Auto bei 140 km hinter Kamp-Lintfort und unter der Dusche im Bad fummelt jeder am Smartphone herum, wenn ein Newsupdate gebraucht wird. Glaube ich sofort. Macht ja jeder im Büro auch.
Dreht den Sendern den Saft ab. Smartphone übernehmen Sie!
 
Macht euch keine Gedanken über Feinheiten. Die nächste MA wird über einen landesweiten Sender, extrem tark beworben, urteilen.
 
Und schadet genau an welcher Stelle?
Dann soll man aber auch nicht so tun als wäre das ein Programm aus dem Westen für den Westen.

Richtig an keiner.
Was dabei herauskommt, wenn man nicht lokal vor Ort produziert und coacht oder Leute von weit weg holt, die weder einen Bezug zum Sendegebiet haben noch die Ortsnamen richtig aussprechen können, kann man ansschaulich beim Verkehrsservice hören, wenn sich das Personal aus ganz Deutschland mal wieder an den seltsamen rheinländischen Aussprachen mancher Ortsnamen die Zunge abbricht!

Nicht falsch verstehen: Ich mag NRW 1 und ich denke das wird ein Erfolg. Aber bitte gebt euch mehr Mühe!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Märkte und Vorlieben der Hörer unterschiedlich sind. Der Musikredakteur sollte schon ein Gespür dafür haben, wie die Hörer in "seinem" Sendegebiet ticken. Da gibt es starke regionale Unterschied zwischen Ost und West, aber auch ein Nord-Süd-Gefälle. Mit Nicky oder Fendrich die bei B1 liefen, brauchst du bei der Welle Nord nicht zu kommen und andersherum will in Sachsen niemand Höhner oder Brings hören. Natürlich lässt sich eine Playlist wunderbar mit Team Viewer von 400 km aus fernsteuern.

Dass das technisch möglich ist, habe ich nicht bestritten. Auch wenn es sich nur um 99% englischen Mainstream-Pop handelt. Dass es keiner merkt, zeigt nur wie vollkommen banal und austauschbar deutsche CHR Formate geworden sind, ohne jeden lokalen Einschlag. Man sollte schon regionale Besonderheiten berücksichtigen, zB Musik von Klee bei 1Live oder von Wolfgang Petry bei WDR 4. Wenn man inhaltlich schon nichts zu bieten hat.

Irgendwo muss man sich ja von den bundesweiten Formaten abgleichen. Kann sonst gleich Absolut HOT oder TOP oder Energy im 5C hören, die ohnehin kein Mensch auseinander halten kann!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lasse dein Argument gelten für normale Redakteure. Aber, dass ein Antenne Bayern Musikredakteur weiß, dass er in NRW nicht mit Fendrich um die Ecke kommen soll, weiß wohl jeder. Bei der Art Musikformat, das NRW1 spielt ist es absolut machbar die Playlisten sogar aus New York zu erstellen. Dafür muss man einfach nicht vor Ort sitzen.
 
Bei aller berechtigter Kritik an der Dudelplaylist: Welche regionalspezifischen Musiker sollten denn bei NRW1 laufen? Kamrad? Läuft Deutschlandweit. Die Toten Hosen? Grönemeyer? Wolle Petry? Haddaway? Frida Gold? Olaf Henning?
Der Zielgruppe ist es vermutlich ziemlich egal woher die Künstler kommen, es muss ja auch ins Format passen. Und das ist eben die übliche Chartpopdudelplaylist, ob wir wollen oder nicht. In dem Fall ist es dann egal, ob die Playlist in NRW oder Bayern zusammengestellt wird, sie wird sich nicht großartig ändern. Ist ja nicht so, als ob plötzlich La Brass Banda gespielt würde.

Vielleicht wollen die Westfalen ja auch nicht so viele Rheinländer bei NRW1. Das ist an bestimmten Stellen ein ähnlicher Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Art Musikformat, das NRW1 spielt ist es absolut machbar die Playlisten sogar aus New York zu erstellen.
Und es würde nicht mal jemand merken, richtig?
Jetzt mal Hand aufs Herz: Findest du das nicht traurig?


Mich macht das sehr nachdenklich, zum einen in Hinblick auf die kommerziellen Produktionen (Airplay hits), wie austauschbar diese Titel doch alle geworden sind, da sie rund um den Globus verteilt (allerdings mit teils mehrmonatiger Verzögerung) bei VOA 1, KBS und WDR 2 laufen, aber auch vor allem zeigt es doch, mit wie wenig Leidenschaft und Herzblut die Rotationen erstellt werden.

Dann braucht es auch keinen Musikredakteur, sondern man kann copy/paste der Antenne Bayern-Playlist machen.

NRW1 muss Akzente setzen. Das ist umso wichtiger, weil man der erste landesweite Privatsender ist. Und da man das redaktionell nicht tut (man will es ja auch gar nicht - Maximum Musik...), muss dies musikalisch passieren. Warum wird zb nicht mal am Samstagabend was von Moguai gespielt?

Stattdessen verballerte man ein Jahr lang einen progressiven Mix beim Schwestersender ANTENNNE NRW, der da eigentlich gar nicht ins Format passt. Durchhörbarkeit auf der einen Seite, aber es müssen auch Hinhörer (Einschaltimpulse) vorhanden sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das ist gut so.
Das finde ich NICHT. Siehe Susanka, Koschwitz, Rik de Lisle, Schöneberger usw.
Es macht Stimmen austauschbar, es schafft keine Identifikation des Hörers mit der Figur des Moderators.
Und es zeigt, wie vollkommen banal und überflüssig Inhalte oder Marken mittlerweile geworden sind.

Die Digitalisierung ist der Totengräber des Mediums HÖRFUNK.
Sie sollte ursprünglich die Arbeit erleichtern, macht diese aber überflüssig.
Die Zukunft sind dann die an anderer Stelle diskutierten, synthetischen KI-Stimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das finde ich NICHT. Siehe Susanka, Koschwitz, Rik de Lisle, Schöneberger usw.
Es macht Stimmen austauschbar, es schafft keine Identifikation des Hörers mit der Figur des Moderators.
Jetzt haust du aber was zusammen, was nicht zusammengehört.
Ursprünglich war die Aussage, dass ein Musikredakteur nicht mehr vorort sitzen muss. Und dem würde ich auch zustimmen.
Das hat m.M.n. keinerlei Einfluss auf die Qualität der Arbeit.

Ganz anders sehe ich das jedoch bei Moderationskräften, die in der halben Republik zu hören sind, teilweise sogar zeitgleich. Da stimme ich dir definitiv zu, dass das absolut kontraproduktiv ist.
Mein Lieblingsbeispiel ist da ebenfalls "Susanka".
 
NRW1 muss Akzente setzen. Das ist umso wichtiger, weil man der erste landesweite Privatsender ist.
Warum? Der große Akzent ist doch, dass NRW1 der erste landesweite Privatsender auf UKW in NRW ist. Ein Akzent, der 30 Jahre überfällig war. In einer Stadt wie Essen gibt es damit auf UKW immerhin 2 Privatsender, die auch von dort ausgestrahlt werden.
Ich gehe schwer davon aus, dass bei einer MA-Ausweisung NRW1 besser abschneidet, als manch gestandener Platzhirsch in anderen Bundesländern.
Dass das nicht peinliche Handwerksfehler wie falsches Aussprechen von Städtenamen etc. rechtfertigt außen vor.
Und zum Sitz einer Musikredaktion: Der ist für eine Identität eines Senders wie NRW1 so was von egal. So verschieden sind die Geschmäcker innerhalb Deutschlands auch nicht. Und wenn in Ismaning gesessen wird, ist das tatsächlich ein Synergieeffekt.
 
aber auch ein Nord-Süd-Gefälle. Mit Nicky oder Fendrich die bei B1 liefen, brauchst du bei der Welle Nord nicht zu kommen und andersherum will in Sachsen niemand Höhner oder Brings hören.
Ich musste eben ein wenig schmunzeln. Ist das jetzt die neue Weisheit nach "20-39jährige wollen keine 80er Jahre Hits hören", oder sowas in der Art? Das sind doch keine Allgemeinplätze! Mein Onkel (wie ich Westfale :)) besitzt fast alle Alben von Reinhard Fendrich. Bei WDR4, dem Schlager-Sender, liefen sowohl Nicky wie auch Fendrich. Ich gehe davon aus, dass sie es bei hr4 immer noch tun. Und natürlich wäre es erwartbar, wenn man schon 1-3 Popsender pro ARD-Anstalt hat, dass die sich der Musikszene ihres Sendegebiets auch annehmen. Manche tun das sogar aktiv, z.B. 1LIVE und WDR2 (!)! Aber gut, wer mit einem "Maximum Musik"-Programm, am besten ohne Nachrichten und Verkehrinfos, zufrieden ist, interessiert sich wahrscheinlich auch für sowas nicht. 😊
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dieser Einstellung sicherlich. Wir sollten die Digitalisierung als große Chance sehen. Denn sie kommt ohnehin. Also mitmachen, statt aufgeben.
Vorallem sollten wir sie richtig machen und wohl bedacht mit den neuen Möglichkeiten umgehen. Wo menschliche Arbeit nicht ersetzt werden muss sollte sie auch nicht ersetzt werden. Eine gewisse Arbeitsmotivation sollte auch das mindeste sein, was von von den Verantwortlichen erwarten kann.
Von voller Digitalisierung, wo alles nur noch zu 100% automatisch läuft und KIs das Sagen haben, halte ich absolut gar nichts.
Man sollte wachsam sein und die Entwicklung stoppen, bevor sie zu stark vorangeschritten ist. Und noch ein kleiner Reminder: Das gesamte Leben eines Menschen findet rein analog statt, jetzt und auch noch in 100 Jahren.
 
KI und virtuelle Stimmen könnten aus einen NRW1 einen attraktiven Sender machen.

Arbeitsmotivation in Deutschland? Und dann noch von Verantwortlichen? Gewagter Wunsch...

Wenn ich beobachte, mit wie wenig Aufwand mittlerweile "die Meute" hinter sich gelassen werden kann. Nicht nur im Medienbereich. Boomerglück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben