Sehe ich anders. Gerade bei Wortprogrammen machen sich m.M. niedrige Bitraten unangenehm bemerkbar. Man höre sich nur mal B5aktuell im Bayern-Mux an, wie das v.a. bei weiblichen Stimmen rasselt und klingelt. Das sind 56kbps aktuell. Gruslig! Klar, man versteht natürlich, was dort gesprochen wird, aber warum sollte ein Wortprogramm keinen Anspruch auf ordentlichen Klang haben?
Davon abgesehen laufen auf dem Deutschlandfunk auch anspruchsvolle musikalische Inhalte und Hörspiele, für die es ebenso guten Klang braucht. Und das Deutschlandradio ist gebührenfinanziert, da darf man sich auch ordentlichen Klang erwarten.
Und so ganz nebenbei ist die Zuordnung zwischen Privaten und Öffentlich-rechtlichen erst mal auf einige Zeit fix. Nur wenn das Deutschlandradio etwas abgeben *will*, wird für die Privaten auch was nutzbar.
Und ganz nebenbei: Datenrate ist mit Kosten verbunden, und gerade für Private, die eh immer am Sparen sind und für die sich eine DAB-Abstrahlung derzeit kaum/nicht rechnet, kann es sinnvoll sein, an der Klangqualität (gleich Datenrate gleich Kosten) zu sparen.
Um es mal auf den Punkt zu bringen: das Schlagerparadies sendet jetzt mit 72kbps, demnächst wahrscheinlich also mit 56kbps (wenn man an der Fehlerkorrektur nichts verändert). Das klingt derzeit eh schon kacke, das wird mit 56bbps aber auch nicht wesentlich schlimmer. Man kann so aber gut 1/4 der Kosten einsparen.
96kbps müsste man mindestens nutzen für guten Klang, aber wer von den Privaten will das derzeit bezahlen?
Da macht es doch eher Sinn den Musiksendern mehr kbit zu geben, damit ein entsprechender Hörgenuss und toller Klang zustande kommt. Sender in denen fast ausschließlich nur geredet wird, weil Sie eben der Information dienen, kommen doch sicherlich mit wesentlich weniger kbit zurecht, oder ?
