Zeitplan UKW-Abschaltung?

Für immer parallel 2 Systeme für seine Programme ist halt auch auf Dauer nicht wirtschaftlich.
Das stimmt. Aber da man sich von UKW nicht zu lösen vermag, hätte man den jahrelangen DAB-Simulcast nicht gebraucht. Nach dem Ende von DAB (alt) hätte man es, wie Finnland, dabei belassen sollen anstatt auf Jahrzehnte sicht beide Systeme parallel laufen zu lassen und somit in der Hörergunst gegeneinander auszuspielen.

Warum hat man überhaupt erst mit DAB (neu) angefangen? Keiner wollte das so recht haben: Die Hörer nicht, die Politiker nicht und vor allem die Sender nicht. Nur ein Herr Sch. und das DLR, die wollten das. Also gerade Programme, die eine sehr geringe Anzahl an Hörern aufweisen können, aber vergleichsweise viel kosten, weil sie teuer produziert werden.

Wenn wir uns ins Jahr 2013 zurückdenken: Niemand wollte, kannte und brauchte damals DAB.
Zurück im Hier und Jetzt: Die DAB-Programme wie Schwarzwaldradio oder RTL, Antenne Bayern oder NRj, haben auf diesem Verbreitungsweg so gut wie keine Hörer. Es hat also niemand DAB vermisst.

Die hoch geprisene "Vielfalt" hat uns zwar 60 bis 80 neue Programme gebracht, die aber fast alle nur AC/CHR lastig sind.
 
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Wir sprechen hier aber von klassischen, terrestrischen Empfang. Du musst Dir die Welt jetzt nicht so basteln, wie sie Dir gerade gefällt.
Ob man das terrestrische digitale Fernsehen mag oder nicht: Es gibt nur noch das - kein analoges mehr. Im Vergleich Fernsehen-Radio ist DAB+ heute schon attraktiver als DVB-T. Da frage ich mich warum es nicht machbar sein sollte, UKW in ein paar Jahren abzuschalten.
 
Es sind doch bereits schon Anlagen abgeschaltet in der Pampa bei uns in Bayern.
Du hast Recht. Aber dass sind (noch) eher Einzelfälle.
Im Vergleich Fernsehen-Radio ist DAB+ heute schon attraktiver als DVB-T. Da frage ich mich warum es nicht machbar sein sollte, UKW in ein paar Jahren abzuschalten.
Weil nicht ca. 80 % (????) wie beim TV mit Kabel und Sat schon seit Jahren versorgt werden, sondern via ollen analogen UKW?
Aber in Bezug auf die Attraktivität DAB+ vs DVB-T2HD ohne teures Freenet hast du Recht.
Wobei mir DVB-T2HD auch ohne Private vollkommen ausreichen würde. Bis auf WDR gibt es hier alle Dritten.
 
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Die Politik hat keine Eier in der Hoser, die richtigen Entscheidungen zu treffen: 1. Alle Programme in 128 KBit MP4 ausstrahlen. 2. Indoor-Empfang durch Heraufsetzung der Leistung verbessern. 3. UKW innerhalb kurzmöglichster Frist - mit Ansage - abschalten. Es gibt kein einziges stimmiges Argument dafür, Radio anders als TV zu behandeln.
 
Also ums mal grundsätzlich zu machen: Der Vergleich TV - Radio hinkt. Er hinkt sogar gewaltig! Mit der Einführung von DVB waren ruckzuck alle Programme auch digital verfügbar. Das machte den Umstieg einfacher und es wäre einer der entscheidenden Punkte, warum es beim TV klappte und beim Radio eben nicht. Es gibt ja bis heute Bundesländer, wo noch nicht mal das ortsübliche UKW-Band auf DAB abgebildet ist. Das wiederum erklärt warum es Ecken gibt, wo DAB quasi kaum jemanden interessiert, siehe Meck-Pom, und halt andere Ecken wo die Zahlen stetig steigen, siehe Bayern. In Sachsen wird sich ein ähnlicher Effekt wie in Bayern einstellen. Da würde ich fast wetten wollen.
Es ist übrigens nicht so das alles was digital ist, vom geneigten Kunden auch "geschluckt" wird. Es gab auch noch DVB-H. Hierzulande war das ein ziemlicher Rohrkrepierer und kam über den Testbetrieb nie hinaus, obwohl es gerade in Bezug auf sinnlose Content-Verschwendung beim TV-Schauen per Handystream durchaus eine sinnvolle Alternative gewesen wäre. Mittlerweile ist es soweit mir bekannt nirgendwo mehr im Einsatz.
Auch die Frage wo denn die ganzen Hörer herkommen sollen, sehe ich inzwischen eher kritisch. Ja, bevor einer auf die Suche geht, ich habe das hier auch öfter mal als Argument angeführt. Aber: Senderübergreifende Werbe-Funk-Pakete gibts bei UKW schon seit gefühlten Ewigkeiten. Warum sollte man die nicht bei DAB+ auch verwenden sollen? Kundenaquise und Werbeverkauf läuft doch ohnehin nur noch selten für ein Programm alleine. Da werden doch so oder meist Pakete verkauft und gebucht.
Das schlußendlich ein Parallelbetrieb UKW / DAB+ nicht ewig laufen kann, ist auch klar. Das macht vor allem wirtschaftlich keinerlei Sinn. Um es mal sarkastisch zu formulieren: Schellak-Platten gibts nicht mehr und Audio-Tapes will auch keiner mehr haben. Also schaltet das prähistorische UKW in einer absehbaren Zeit ab und gut ist. Es hilft niemanden, insbesondere nicht den Sendern, diese Parallelausstrahlung unnütz in die Länge zu ziehen.
 
Alle Programme in 128 KBit MP4 ausstrahlen.
Dann passen nicht alle Programme welche derzeit schon senden in einem Mux.
Kanäle sind mittlerweile knapp geworden um weitere Muxe zu betreiben.
Es kann auch mit 72kbit gut klingen wenn die Sender es nur wollen.


2. Indoor-Empfang durch Heraufsetzung der Leistung verbessern.

Damit zerstört man das SFN und erreicht das Gegenteil.
Einzige Möglichkeit ist weiter auszubauen mit maximal 10KW.


Also schaltet das prähistorische UKW in einer absehbaren Zeit ab und gut ist.

Wird erst passieren wenn alle Bundesländer ausreichend mit DAB+ versorgt sind.
 
Der Vergleich TV - Radio hinkt. Er hinkt sogar gewaltig!
Ja, das stimmt! Denn: Röhrenfernseher sind etwas sehr uncooles. Sie sind sehr unhandlich, schwer, und das Bild ist nicht schön. Kaum einer hat mehr heute so einen alten Kasten. Mit Einzug der modernen Fernseher war es daher eine logische Konsequenz, von analog auf digital umzusteigen.

Röhrenradios hingegen, oder generell ältere Radios, sind extrem cool! Sie sehen nicht nur interessant aus, sondern haben oftmals einen warmen und vollen Klang, der mit heutigen Brüllwürfeln kaum erreicht wird.

Weshalb soll man dann sein altes Radio wegwerfen, wenn es denn noch funktioniert? Um einen der neuen Festplattendudler zu hören?

Von daher… ja, der Vergleich hinkt. Stimme ich voll zu ;)
 
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Auch alte Röhrenradios klingen mit den heute teils totkomprimierten UKW-Dudlern mitnichten so doll, wie das mancher vielleicht in Erinnerung hat. Ums mal salopp zu sagen: Auch eine ausgetüftelte Holzverkleidung kann kein Gold aus Scheisse machen. Davon ab sind Röhrenradios klobig, meist ziemlich schwer und echte Stromfresser.
Übrigens lassen sich auch die alten Röhrenfernseher nach wie vor bestens betreiben. Receiver gibts für unter 20 Euro und Adapter von HDMI auf Scart für weniger als 10 Euro.
 
Damit zerstört man das SFN und erreicht das Gegenteil.
Äh warum?
Was hat die Sendeleistung innerhalb eines SFN mit dem SFN zu tun? Ob 100 W oder 50 kW spielt innerhalb eines SFN eigentlich keine Rolle und zerstört das SFN nicht.

Der Grundfehler bei DABalt war die blödsinnig geringe Sendeleistung.

2. Indoor-Empfang durch Heraufsetzung der Leistung verbessern.
Ja
3. UKW innerhalb kurzmöglichster Frist - mit Ansage - abschalten. Es gibt kein einziges stimmiges Argument dafür, Radio anders als TV zu behandeln.
Nein.
 
Und wer nutzt es? Warum überlegt man nochmal, es vielleicht komplett abzuschalten?
Wir viel verdient eine lustige Firma bei dem noch lustigeren Versuch, für das private Qualitätsfernsehen ( :wow: ) beim Antennenempfang Geld abzustauben?
Das hat aber nichts mit der Technik an sich zu tun, sondern damit, dass man dafür Geld zahlen muss und zwar nicht gerade wenig. Würde man die privaten Sender kostenlos abstrahlen, wäre das sehr wohl eine Erfolgsgeschichte.
 
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3. UKW innerhalb kurzmöglichster Frist - mit Ansage - abschalten. Es gibt kein einziges stimmiges Argument dafür, Radio anders als TV zu behandeln.
Aber selbstverständlich gibt es einen gewaltigen Unterschied.

Der mobile / terrestrische Empfang war beim TV schon beim Umstieg auf DVB-T (ohne 2) kaum noch von Bedeutung, zudem betraf er nur ein bis zwei Geräte pro Haushalt. Ein solcher Umstieg, der nur sehr wenige Nutzer betrifft, ist vergleichweise einfach durchzuführen.

Beim Radio ist die analoge Terrestrik nach wie vor der Haupt-Empfangsweg, nicht zuletzt auch weil in den meisten Haushalten ein halbes dutzend und mehr UKW-Radios stehen. Wenn man UKW abschaltet, wird man einen Großteil der bisherigen Hörer verlieren, und diese werden natürlich nicht auf DAB+ umsteigen, sondern nutzen ihr Smartphone oder ihren Computer zum IP-Empfang oder steigen gleich auf Streaming und Podcasts um.

Das sinnvollste ist wirklich, noch 10 Jahre zu warten, dann wird die Terrestrik, egal, ob DAB+ oder UKW in etwa den Stellenwert haben, den sie beim TV um die Jahrtausendwende hatte, und dann kann man problemlos abschalten, im Idealfall beides, UKW und DAB+.
 
Im HiFi Bereich gibt es kaum Geräte
Da gibts inzwischen jede Menge.

Wenn man UKW abschaltet, wird man einen Großteil der bisherigen Hörer verlieren,
Nein wird man nicht, denn wie du ganz richtig erwähnst, steigen die dann entweder auf DAB+ oder auf Stream um. Der entscheidende Punkt ist ja nicht ob das Programm über diesen oder diesen Weg gehört wird, sondern das es überhaupt gehört wird. Den TV-Sendern ist letztlich auch schnuppe wie die Programme geschaut werden. Relevant ist nur das sie geguckt werden.

ondern nutzen ihr Smartphone oder ihren Computer zum IP-Empfang oder steigen gleich auf Streaming und Podcasts um.
Also der Zustand der Digitalisierung und insbesondere der Ausbau unserer kabellosen Internetanbindungen ist ja allseits bekannt. Das man das in 10 Jahren soweit aufgeholt hat, das es nirgendwo mehr Funklöcher und ähnliches gibt, halte ich für ein ziemliches Gerücht. Das bekommen wie nämlich seit gefühlten 20 Jahren immer wieder erzählt, mit Vorliebe im Vorfeld diverser Wahlen. In den Großstädten ist das Funknetz je nach Anbieter löchrig wie ein Schweizer Käse und in der Pampa will niemand ausbauen, weil es sich schlicht nicht rechnet oder weil es zulange dauert bis es sich rechnet. Stattdessen überbieten sich die Netzanbieter inzwischen geradezu beim Einrichten von freien WLANs auf dem hinterletzten Dorfplatz, nur um zu kaschieren, das man einen anständigen Ausbau einfach nicht möchte. Dann wären diese WLANs nämlich schlicht überflüssig. Es gibt diese inzwischen fast grotesk wirkenden Paradebeispiele wie Uganda. In diesem bettelarmen Land hat man auch im allerletzten WInkel immer Netz und Webzugang. Im vergleichsweise megareichen Deutschland bleibt das bis auf weiteres ein Traum.
 
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@exhörer
Wenn DAB+ nie in die Pötte kommt, und das Internet bald der hauptsächliche Zugang zum Radiohören ist, stelle ich mir die Frage, wieso die Radioanbieter freie DAB+ - Plätze mit vorhandenen oder neuen Programmen förmlich zupflastern.

Du hast ja recht. DAB+ zündet bislang nicht, also stellt sich die Frage, ob der Gesetzgeber regulatorisch zugunsten von DAB+ eingreifen soll. Bislang guckt er weg bzw. gibt dem Gejammer der UKW-Platzhirsche nach.

Der Pool an vorhandenen UKW-Altgeräten ist für mich allerdings überhaupt kein Grund, den technischen Fortschritt zu behindern, immer vorausgesetzt, die Bitraten werden auf 128 KBit MP4 erhöht.
 
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Weshalb soll man dann sein altes Radio wegwerfen, wenn es denn noch funktioniert?
Damit du endlich Ruhe hast vor der aufdringlichen DAB+Werbung, die die Hörer von 3-99 Jahren die letzten Jahre einer Gehirnwäsche unterzogen hat.;)
Um einen der neuen Festplattendudler zu hören?
Nimm dir nen USB-Stick mit deiner Lieblingsmucke. Haste mehr davon, weil: Ist auch ohne Moderation. Viele sind eine Abspielstation & verdienen m.E. den Namen Radio nicht. Brillux Radio ist ein Spielzeug vom
Familien-Lack-Pinsel-Unternehmer Peter König. Der kann Farben. Aber kein Radio. Wer seinen Urlaub auf einem schwimmenden Hochhaus & Bändchen am Arm all inclusive verbringt, der erträgt auch den sinnlosen AIDA- Musikcocktail. Will sagen: Alles ohne Mehrwert.:cool:
 
stellt sich die Frage, ob der Gesetzgeber regulatorisch zugunsten von DAB+ eingreifen soll
Damit wilderst du dann ganz im Themenpool der von dir so verhassten Grünen Verbotspartei.

Zwang hat schon immer gut funktioniert, siehe Schweiz wo jetzt das bereits fixe ATO-Datum 2024 wackelt. Oder Sachsen, wo der Gesetzgeber das UKW-Aus sogar im Koalitionsvertrag stehen hatte und streichen ließ.

Mit anderen Worten: DAB ist so gut und das technische System so etabliert, dass es nur per Zwang durchzusetzen ist.

Bitraten werden auf 128 KBit MP4
Was willst du immer mit Mp4 ? Mpeg4 ist ein Videocodec!!! Den Audiostrom daraus kann kein auf dem Markt befindliches DAB(+) fähiges Radiogerät überhaupt decodieren. :wall:
 
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der von dir so verhassten Grünen Verbotspartei.

Das muss ein Missverständnis sein. Ich hasse die Grünen als Ganzes nicht. Nur deren Genderwahn geht mir auf den Zeiger.

Was willst du immer mit Mp4 ? Mpeg4 ist ein Videocodec!!! Den Audiostrom daraus kann kein auf dem Markt befindliches DAB(+) fähiges Radiogerät überhaupt decodieren. :wall:

Sorry. Dachte MP4 und AAC haben die gleiche Komprimierungsdichte und können synonym genutzt werden.
 
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