Wahrscheinlich hat niemand mit einem solchen Erfolg gerechnet
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...Erfolg des gesamten DAB+ Digitalradios (siehe steigende Verkaufszahlen von DAB+ Radiogeräten und Stereoanlagen)
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Und das trotz des Umstandes, dass die Zeitungsbosse die an sie vertraglich gebundenen Media-Agenturen zum Werbeboykott an unabhängigen, nicht kooperierenden Radiostationen auffordern. Heute kann man mit strategischen Werbeallianzen eine Menge erreichen, wenn man die richtigen Kontakte knüpft und die für den jeweiligen Partner ideale Zielgruppe präsentiert. Das liegt auch daran dass die Fixkosten bei DAB wesentlich geringer sind als bei UKW-Ausstrahlung, deretwegen Printradios heute ordentlich knapsen müssen. Hinzu kommen digitale Werbestrategien, die intelligenter und wirksamer sind als die Banner und Pop-Ups der Media-Agenturen.
Besonders Mittelständler lassen sich immer noch von den Agentur-Gurus blenden, welche die Werbefächen, die sie den Senderfamilien per "Trading" und auf eigene Rechnung billigst abgepresst haben, um ein Mehrfaches teurer an die Werbetreibenden weiterreichen ("Kickbacks"). Gemessen an den stark rabattierten Trading-Preisen, mit denen sie die Sender verdientermaßen finanziell ausbluten lassen, sind die Endpreise für die Werbetreibenden immer noch verlockend niedrig, zumal sie in direkten Verhandlungen mit den Medienhäusern zusätzlich zum entstehenden Aufwand deutlich mehr hinblättern müssten (zumindest macht man sie das glauben). Die Media-Agenturen treten nämlich heute als Zwischenhändler auf und haben ein vitales Interesse daran die zusammengekauften Werbeflächen möglichst gewinnbringend zu bestücken, die Mediaplanung ist da nur noch von zweitrangiger Bedeutung.
Aber was machen die Agenturen mit den Werbeetats, wie sehen die Mediapläne aus? Das Geld wird meist auf unattraktiven Sendeplätzen versenkt, oder man platziert die Werbespots der Gewerbetreibenden in Pop-Dudlern, die die Zielgruppe gar nicht hört, weil als Werbeträger gemäß Schlachtplan nur die Print-Monopolisten in Frage kommen. Wer die Verantwortung an die Media-Agenturen abgibt meint vielleicht billig wegzukommen, verliert aber die Kontrolle über sämtliche Werbebudgets und übersieht dass die Agenturen in einen gewaltigen Interessenskonflikt verwickelt sind. Ihnen geht es nicht um die bestmögliche Unterbringung der Werbespots, sondern vor allem darum die von ihnen dank ihrer Marktmacht im Vorfeld billig erworbenen, teils unattraktiven Werbekontingente zu füllen und den Werbekunden dafür unverhältnismäßig hohe Rechnungen auszustellen.
Sie zocken also beide Seiten ab - die Sender wie die werbetreibenden Unternehmen. Bei den Verlagen stehen sie nur insofern im Wort, als sie ihren Dudelwellen die Konkurrenz vom Leib halten, was sie nicht daran hindert sie ihrerseits auszunehmen wie Weihnachtsgänse (recht geschieht ihnen, möchte man da sagen). Als noch die Kreativagenturen die Werbebuchungen vornahmen und nicht ausbeuterische und marktbeherrschende Agenturriesen wie "GroupM" funktionierte das Geschäftsmodell noch, heute ist es für alle Player völlig intransparent und substanzschädigend - mit Ausnahme der Media-Agenturen, versteht sich.