Aktuelle Lage der Radiolandschaft (Zeitungsartikel)

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@honk:

Aha, jetzt haben wir die Schuldigen endlich - Natürlich sind die Verlage die Übeltäter der miserablen Radioprogramme, die diesen auch noch die Werbekunden wegnehmen...

Selten so gelacht - Sowas von Verfolgungswahn erlebt man auch nicht alle Tage !!!
 
@ honk

ZITAT 1
"die zeitungen kämpfen redaktionell und deutlich sichbar um jeden werbekunden und wollen mit negativer berichterstattung den einen oder anderen werbekunden vom radio abbringen."

ICH LACH MICH KAPUTT! Der Artikel ist nur eine Zusatndsbeschreibung!!!! Was soll die Autorin denn machen, wenn es nun mal so ist????

Vorschlag:

Schreibe doch einfach mal einen Artikel; so wie Du meinst, dass er sein müsste und poste ihn hier.


ZITAT2
"und hast du jemals einen radiosender melden hören:
eh, die zeitungen mit ihrem nervigen formaten sind schlecht und verarschen die leute?
nein?
warum wohl nicht?"

Also ich kenne Sender, bei denen über alles mögliche gesprochen wird. Nur sind das nicht die Sender, die in dem Artikel beschrieben wurden! DESHALB NICHT!
 
moin, moin,

@ ray.

ruhig brauner- brrrh.
also, erstens schreibt man doch nur über etwas, was wirklich einen inhalt hat, oder nicht?
und das es den sender monetär schlecht geht, das wäre ein faire aufhänger. und ein wenig mehr hintergrundinfos und bessere recherche wäre auch mal angesagt.
denn was sollen den die privaten sender machen. so ohne einnahmen. ausgaben kann man sich nicht leisten. und schon gar kein teures und aufwendiges radioprogramm mit inhalten. da ist es billiger einen research zu machen und ein musikformat zu platzieren. und in der tat der masse hinterherzurennen.
in der masse stirbt es sich halt leichter...
ich bin ja bei dir, wenn man sagt das alle den gleichen einheitsbrei verzapfen. das muss im sinne des formatgedankens wirklich nicht sein. aber die wirtschaftliche situation (tausendmal beschrieben) zwingt die sender dazu.
genauso sterben auch diverse formatierte zeitungen. nur spricht darüber keiner, da 3000 schmetterlingssammler keine lobby haben. genau wie es spratenradioprogramme gibt, die jedoch im artikel - und wie bei solchen diskussionen leider immer - nicht erwähnt werden.

und zweitens wäre dann die diskussion - wenn man sie überhaupt führen will - folgende:
warum machen die ör solche programme.
die bekommen doch ihre gez-gebühren. das ist das eigentlich relevante thema. die haben - im gegensatz zu den privaten - tonnen von gebühren und machen dann so ein schr*** programm.
im tv und im RADIO.
das wäre ein thema.
allerdings wohl in der tat nicht für die kleine regionale tageszeitung, sondern wie geschehen für BamS, Spiegel etc.
denn hier geht es dann um das große geld. dem hh abendblatt wohl eher um die regionale werbegelder.
 
@ alle, die sich über das Formatradio aufregen

Ich find' die Diskussion echt super: Die einen verteidigen das, woran sie arbeiten - die anderen kritisieren's.

So soll es sein.

Was aus meiner Sicht fehlt, ist das offene Ohr für die Argumente anderer.

So ist völlig richtig, daß Formatradio die derzeit (und die Betonung liegt auf "derzeit") erfolgreichste Form des Hörfunks ist - ich zumindest kenne kein Bundesland, in dem nicht ein Sender à la "Die aktuellesten Hiiiiits und das Tollste von gesteeeern" bei den halbjährlichen MA's ganz oben steht.

Aus kaufmännischer Sicht macht es keinen Grund, daß Produkt, solange es erfolgreich ist, zu ändern - höchstens vielleicht die Verpackung, d.h. beim Radio die Jingles.

Wem das nicht paßt, der kann, sofern es sie noch gibt, zu Spartensendern wechseln.

Und: Bei Zeitungen, mehr noch bei Zeitschriften ist es genauso - ob das nun jemandem paßt oder nicht. Format ist Trumpf - sei es der "Anglerfreund", "Haus und Wohnen", "Wirtschaft aktuell" und wie die Blätter sonst noch so heißen. Im übrigen soll doch bitte keiner glauben, er bezahle mit seinen 2 Euro (@RayShapes) das Produkt! So gut rechnen können wir doch wohl alle!

Zum Schluß: Die These, daß die Verlage dem Radio die Werbekunden vergraulen wollen, ist zwar verlockend - greift aber zu kurz. Denn warum sind die Verlage Gesellschafter in Radiosendern? Weil sie Geld verdienen wollen! Und wie verdienen sie am meisten? Wenn das Programm erfolgreich ist und die Werbeinnahmen nur so sprudeln!
 
____OFF TOPPIC___________

Liebe Postit,

da Du hier Rückschlüsse auf die Gesinnung der Radiomacher ziehst, welche die Frechheit besitzen, gewisse Dinge zu verteidigen, möchte ich Dir ans Herz legen, die Postings doch vorher genau zu lesen.

1. Es hat hier niemand einen Vergleich zwischen Radio und Tageszeitung gezogen, der zu gunsten des Radios ausfiel. Wenn Du das anders siehst, dann belege mir das bitte am Text. Es ging hier darum, dass EIN Artikel nicht wirklich das Aushängeschild des Printjournalismus' ist. Denn die Autorin lässt jeglichen roten Faden vermissen, outet sich mit den bereits zitierten Phrasen nicht unbedingt als Kennerin des Mediums Hörfunk und missachtet die goldene Regel "In die Tiefe, nicht in die Breite".

"Die Konsequenz: Die vor allem massenattraktiven Radiosender versinken in einer dünnflüssigen Einheits-Musiksoße."

Das ist eine Aussage der Autorin, die sehr wohl Kritik enthält.

2. Es hat auch niemand Verbesserungsvorschläge gefordert, sondern Hintergründe und Erklärungsansätze. (Einer wäre zum Beispiel, dass eben das Dasein als Begleitmedium - was wir in der Entwicklung der Mediengeschichte bekommen haben - 15-Minuten-Reportagen äußerst schwierig macht, denn der Hörer ist idR beschäftigt beim Radiohören.) So setzte sich die Kollegin lediglich auf vielfach krakeelte Phrasen der Kulturkritiker, ihr Artikel ist damit kein bisschen tiefgründiger als der darin beleuchtete Gegenstand.

Abgesehen davon ist die Haltung zum Inhalt von der eigenen Meinung geprägt. Da möchte ich nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion beginnen. Wem's nicht passt, der muss ja auch nicht beim Radio arbeiten.
Die Hexe
 
moin, moin,

es ist bezeichnend das der c.lemmer in seiner aktuellen rubrik exakt auf meiner welle schwimmt.
genau wie ich nur radiohexe zustimmen kann PUNKT

es traut sich halt keiner aus den löchern weil zu viele schon zu viel geld investiert haben, ohne auch nur annähernd den einsatz refinanziert bekommen zu haben.
dann mache ich - wenn ich schon eine lizenz habe und geld investiert wurde - doch lieber den einheitsbrei. auch in der hoffnung das ries & trout völlig falsch liegen mit ihrer these: das - wenn überhaupt - nur die ersten drei in einem markt überleben werden.

damit das klar ist.
ich stehe auf formatradio.
allerdings vermisse auch ich die inhaltliche und eigentlich dem format sinnbringende vielfalt.
dennoch verstehe ich alle programmverantwortlichen und gfs das sie - gerade in der heutigen zeit - versuchen an die werbeeinnahmen zu kommen. und das ist nunmal mainstream...
ich finde das auch nicht lustig, aber am ende dreht sich alles ums geld. und zwar denkt dann jeder nur an sich.

wir erleben doch tagtäglich im bereich cash-flow/rechnungslegung und inkasso die obskursten verhaltensmuster.
gerade von radiosender.
ich könnte ein dutzend namen nennen.
da wir aber alle teil einer kette sind, werde ich gerade das nicht machen.
wir sitzen alle im selben glashaus und leider fangen wir jetzt auch noch an mit steinen zu schmeissen...

@sepp 74.
das ist keine these sondern schon lange gelebte realität.
frag mal in nrw irgendeinen radioverantwortlichen bzw. vertriebsleiter. ich habe es gemacht.
die werden ALLE - natürlich nur anonym - meine these bestätigen.
was glaubst du warum es in nrw nur einen privaten sender gibt bei dem dann auch noch die großen verlage gesellschafter sind?

und wenn ich verleger bin und auch noch radiobeteiligungen habe, dann will ich doch auch nur eines:
wenn die leute schon keine zeitung buchen dann doch lieber radio und somit bitte in meine kasse. aber nur dann.
meine radiobeteiligungen sind nur relevant für die bilanz aber nicht für meinen direkten cash-flow.

und jeder zeitungsmann wird daher im ernstfall - und das wir den wirtschaftlich leider haben, ist ja nicht zu verleugnen - an SEIN medium zu erst denkt ist auch gelebte realität.
bundesweit.
würden wir auch machen.
läuft der sender nicht, ist deren gf schuld. nicht ich. läuft die zeitung nicht, bin ich am ar***.
das nennt man schuldzuweisung. und die kann beim erhalt meines arbeitsplatzes mal sehr wichtig sein...

um zurück zu christoph zu kommen:
wir alle müssen anfangen uns wie ein erwachsenes medium zu benehmen und zu präsentieren. nch innen und vor allem nach aussen.
wir brauchen mut und einen langen atem (und sicherlich auch ein paar euros), aber nur dann schaffen wir es.
das medium radio ist von einer marke zu einem undefinierbaren und vor allem unnötigen artikel verkommen, der sich selbst auch noch schlecht darstellt und dem kunden keinen wirklichen nutzen aufzeigt.
nebenbeimedium, ergänzungsmedium, formatierung blablaba...
alles bullshit.
wir haben den karren in den dreck gefahren und müssen den jetzt gemeinsam wieder heraus ziehen.
sonst bleibt er im dreck stecken. und wir mitten drinn.

so, bevor ich hier noch ellenlange vorträge halte, gehe ich jetzt mal lieber nach hause und gucke FERNSEHEN oder surfe im INTERNET oder lese eine ZEITUNG!.
und genau hier liegt das problem. ich gehe nicht nach hause um radio zuhören.
schade, aber in meiner familie hat das keine akzeptanz und reputation.
das ist LANGWEILIG!.
gar nicht inhaltlich, denn am tage hören wir es doch ganz gerne. auch wenn wir es dann meistens nur nebenbei hören. aber wir hören und wir nutzen es.
nein, wir hören abends kein radio weil das nicht angesagt ist und das radio auch kein image hat.

schönen tag noch
 
Kann mir mal jemand erklären, warum in den USA die absolute Mehrheit der Stationen KEINE Hitsender sind???

Hier ein klitzekleines Beispiel aus dem kleinen Baton Rouge, aus dem Bundesstaat Louisiana, inkl. der Sender, die von einem Nachbarstandort Baton Rouge zu 100% mitversorgen:

WJFM
88.5 FM
5.9
Baton Rouge, LA

Gospel Music



WRKF
89.3 FM
7.0
Baton Rouge, LA

Public Radio



WBRH
90.3 FM
1.4
Baton Rouge, LA
Baton Rouge Magnet High School
Smooth Jazz



KLSU
91.1 FM
4.0
Baton Rouge, LA
Louisiana State University
College



WCKW
92.3 FM
42.9
Laplace, LA

Hot AC



WQCK
92.7 FM
27.4
Clinton, LA

Christian Contemporary



KOOJ
93.7 FM
24.3
New Iberia, LA

Rock



WEMX
94.1 FM
30.7
Kentwood, LA

Hip Hop



KRVE
96.1 FM
8.4
Brusly, LA

Adult Contemporary



WDGL
98.1 FM
7.7
Baton Rouge, LA

Classic Rock



KXKC
99.1 FM
41.9
New Iberia, LA

Country



KTDY
99.9 FM
41.9
Lafayette, LA

Adult Contemporary



WYPY
100.7 FM
12.2
Baton Rouge, LA

Country



WYNK
101.5 FM
12.2
Baton Rouge, LA

Country



WFMF
102.5 FM
11.6
Baton Rouge, LA

Top-40



WBBE
103.3 FM
18.0
Hammond, LA

Adult Contemporary



KSTE
104.1 FM
42.9
Houma, LA

Top-40



WNXX
104.5 FM
18.2
Jackson, LA

Unknown Format



KQXL
106.5 FM
11.5
New Roads, LA

Urban Contemporary



WJNH
107.3 FM
11.5
Baker, LA

Hip Hop



KRKA
107.9 FM
41.9
Erath, LA

Classic Rock





KTIB
640 AM
44.1
Thibodaux, LA

Oldies



WFNO
830 AM
53.6
Norco, LA

Spanish



WWL
870 AM
74.0
New Orleans, LA

News/Talk



WNDC
910 AM
8.5
Baton Rouge, LA

Gospel Music



WLNO
1060 AM
79.2
New Orleans, LA

Religious



WJBO
1150 AM
7.7
Baton Rouge, LA

Talk



WSKR
1210 AM
11.0
Denham Springs, LA

Sports



KBRH
1260 AM
6.2
Baton Rouge, LA
Baton Rouge Magnet High School
Rhythmic Oldies



WIBR
1300 AM
5.2
Baton Rouge, LA

News/Talk



WYNK
1380 AM
4.9
Baton Rouge, LA

Children's



WXOK
1460 AM
4.0
Baton Rouge, LA

Gospel Music



WPFC
1550 AM
5.2
Baton Rouge, LA

Gospel Music

http://www.radio-locator.com/cgi-bin/locate?select=city&city=baton+rouge&state=la&x=16&y=4

KKAY
1590 AM
19.1
White Castle, LA

Country

Quelle:



Meine Antwort: Drüben herrscht eine viel viel grössere Konkurrenz; hier kommen auf 85 Mio. Menschen gerade mal ein paar wenige hundert Sender. Drüben stehen 285 Mio. Menschen die unglaubliche Zahl von merh als 14.000 Sendern gegenüber.

Gleichzeitig gibt es drüben viel mehr On-Air-Personalities und auf allen Märkten auch reine private (personalintensive) Wortprogramme. Neben den ebenfalls flächendeckend empfangbaren öffentlichen NPR-Stationen.

Erzähl mir mal keiner, drüben liefen die Uhren so anders, Gleiches sei hier noch nicht einmal in Ansätzen möglich.
Der deutsche (unregulierte) Zeitschriftenmarkt hat weltweit die meisten Titel. Das lässt den Schluss zu, bei uns scheitert es am politischen Willen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.
 
Mal was ganz anderes!

Ich sammle seit 1984 Musik, ob nun Singles, LP`s, Vinyl oder CD`s....
Seit dieser Zeit entstanden mehrere Tausend taugliche Mainstreamhits.

Warum aber, hört man in Hamburg mindestens 5 Radiosender, die allesamt die gleiche Musik spielen und vermutlich die selben Songs im Archiv lagern haben.

Liebe Forenschreiber,

Ihr braucht gar nicht so viel Zeit für Eure sehr interessanten Dialoge zu opfern, denn regt Euch nicht über Sachen auf, an denen Ihr nichts ändern könnt.

Und wieder spiegelt sich die deutsche Wirtschaft.
Keiner, aber auch kein einziger Programmdirektor hat Mut zum Risiko.
Hauptsache nichts falsch machen.

Ich rege mich aber auch auf.
Armes Deutschland, armes Radio....

Nichts für (Un)garn(gut)
 
...na, ich weiß nich, ob andere rahmenbedingungen wirklich gegen programmgestalterische feigheit und beraterhörigkeit anstinken könnten. es scheint mir viel mehr eine glaubens- und kompetenzfrage: es ist ja eine dauergebetsmühle der "formatjunkies", daß das wort stört, spartensendungen keiner hören will und daß 15 songs in der rotation reichen. alles argumente, die in erster linie dem billigen jakob das wort reden. durchhalteparolen in friedenszeiten...

in gewisser weise war doch der rein ör-radiomarkt früher vielseitiger als heute der privat/ör mischmasch.

vielleicht liegts ja auch an was ganz anderem: vielleicht ist die ganze popmusikbranche, die wir ja wiederspiegeln einfach eh ein austerbendes phänomen, weil popmusik immer uninteressanter wird.

und anspruch beim wort kostet halt ein paar mark.

ich kann sowieso nicht sehen, warum formatradio bei uns zwangsläufig zu langeweile und mutlosigkeit geführt hat. fragen über fragen. und das, wo ich schon einige jahre auf dem buckel hab...:rolleyes:
 
"es ist ja eine dauergebetsmühle der "formatjunkies", daß das wort stört"
Das höre ich auch immer wieder.
In den Staaten gibt es aber Musiksender, die in der Prime Time den Wortanteil auf 60- sogar 100% ausdehnen. Ich kenne eine Soft AC-Station in Phoenix, deren Morningshow nur aus Einlagen der On-Air-Personalities besteht, Telefonate bspw. mit Hörern inklusive.
 
stimmt. und nur zu sagen, "das hat hier keinen erfolg" reicht halt nicht, da sind wir uns ja einig.

mir macht mein job trotzdem noch spaß. warten wir halt auf bessere zeiten...
 
Bessere Zeiten wünsch ich Dir sehr. Dennoch: Radio ist und bleibt ein geiles Medium. Und der Sermon von K&F wird hoffentlich bald bedeutunglos!
 
Nun ja, da müssen wir uns die Frage stellen, ob den Hörern, die wir ansprechen, auch langweilig ist. Mir ist klar, dass es eine Menge Menschen gibt, die wir nicht ansprechen, aber der Hörfunk hat zu keiner Zeit für sich beansprucht zu 100 Prozent alle Leute glücklich zu machen.
Außerdem ist es nicht so, dass keiner Spartenprogramme hören will (wie auch immer Du den Begriff definierst). Bisher konnten wir mit Sparten aber nicht so viele Leute ansprechen, dass es möglich war, damit die Kosten abzudecken, geschweige denn fett Geld zu verdienen. Am besten kannst Du Dir das verdeutlichen, wenn Du Dir die Tageszeitungen vor Augen führst. Dort kannst Du mühelos den Sport- und den Wirtschaftsfreak gleichzeitig abdecken, denn der entsprechend uninteressante Teil kann einfach umblättert werden. Das geht beim Radio nicht. Wir haben nur die eine Plattform des Programms - und wenn ich meinen Hörer damit nicht glücklich mache, dann schaltet er weg. Problem: um meine Hörer mit interessengebundenen Wortbeiträgen (also alles außer dem allgemeinen Teil, wie News, Service etc.) glücklich zu machen, müsste meine Hörermasse eine interessenmäßig relativ homogene Gruppe sein. Das ist aber nicht der Fall, wenn also von 10 000 Hörern 1 000 den Sport verfolgen, dann langweile ich 9 000 Nicht-Sport-Interessierte, die zwischenzeitlich in meinem Programm keine Alternative finden und schlimmstenfalls zur Konkurrenz schalten. Daher kommt die Schlussfolgerung, Wort sei ein Abschaltfaktor - nicht, weil keiner den Sprecher reden hören will, sondern weil Du in unserem Auf-dem-kleinsten-Nenner-Massenprogramm kaum Themen findest, die wirklich alle interessieren. (Abgesehen von den "Wie-mache-ich-mein-Auto-winterfest"-Servicethemen, die in der Auffassung vieler Poster hier wohl kaum als journalistischer Höhenflug gelten dürften.)
ABER: Es sind die momentanen Umstände. Wer den Markt aufmerksam beobachtet, insbesondere die Vorgänge um RTL, der sieht sich vor große Veränderungen gestellt, welche die Rahmenbedingungen völlig neu definieren werden (bundesweite Vermarktung..........). Meine persönliche Vermutung ist daher, dass die Zielgruppe in den nächsten Jahren viel stärker als 14-49 ausdifferenziert wird. Aber auf eines würde ich ganz viel verwetten: Diese Differenzierung betrifft vielleicht die Musik - aufwendig produziertes privates Wortradio wird es - von einigen, von massenträchtigen Parallelprogrammen mitfinanzierten Talk-Formaten vielleicht abgesehen - nicht wieder geben.
 
@ sepp74
Ich habe nie geglaubt, dass ich das Produkt Zeitschrift durch meine 2 Euro bezahle. Aber bezahlen muss ich meine Zeitschrift.

@ honk
In einigen Punkten stimme ich Dir ja auch zu, z.B. dass die ö.-r. Sender den Flachfunk doch bitte nicht mitmachen sollten.
Was ich lediglich nicht verstehen konnte war die gereizte Reaktion auf irgendeinen Artikel, der wahrscheinlich auch nicht im Finanzteil der Zeitung stand...
Ich würde mich auch freuen, wenn mal jemand die „Karre aus dem Dreck“ zieht, aber dafür bin ich nicht das Pferdchen (*schnaub). Sollen mal schön die Flachfunker selber machen. Hätte auch keinerlei Mitleid, wenn der ein oder andere Flachfunker dicht macht.
 
Teitung contra Radio

Grenzwelle schrieb i, Radio gibt es nur BILD und BILD
@ grenzwelle du hast volllkommen Recht immer öffters wenn ich das Radio einschalte egal welcher Sender reden die Moderatoren immer öffters über Themen aus der Bild ich kann es nur beureilen bis zu einem halben Jahr zurück, (weil ich seitdem diese Zeitung boykotiere und wegen Ihrer miserablen Berichterstattung nicht mehr leiden kann). aber es ist erschreckend das sogar NDR 2 in seinem Programm viel über die Bild Zeitung berichtete (damals).
Müssen die Sender Schutzgebühr an den Axel Springer Verlag zahlen oder wieso war das so drastisch schlimm.

Ein Radio soll nicht Prrintmedien kopieren. Wenn ein Sender die gleichen Infos binrgt wie die Zeitung dann kann ich stattdessen eine CD hörern und die Verkehrsmeldungen per SMS zukommen lassen.
 
Auch elektronische Medien sind Teil der Gesellschaft. Nicht nur das: ob öffentlich-rechtlich oder privat: sie stehen in der Verantwortung! Sie sorgen für "Verdummung" oder nicht.

Wie ich im K&F Thread schon geschrieben habe:

Neben Unterhaltung dürfen oder besser müssen die Privaten einen Auftrag erfüllen.

Nach PISA sollen auch die Eltern in die Pflicht genommen werden, weil Schule nicht alles leisten kann. Genauso stehen auch die Medien in der Pflicht, ÖR und private. Wenn die privaten Anbieten jede inhaltliche Verantwortung auf die ÖRs abschieben, verlieren sie ihre Existenzberechtigung als MEDIUM. Private sind mehr als ein Wirtschaftsunternehmen. Sie stehen in der gesellschaftlichen Pflicht.

Warum verspielen denn die Privaten seit einigen Jahren und Beratern immer mehr ihre unkonventionellen inhaltlichen Möglichkeiten zu gunsten von Linercards ? War es nicht der große Vorteil privater Stationen, Musik, Unterhaltung, Service und Information kurzweilig mischen zu können ? Was ist davon geblieben ? Die gleiche Musik, sogenannte Unterhaltung (steril vorproduziert), ein bisschen Service und keine Infos mehr. Da ist es doch kein Wunder, dass private Stationen nicht mehr ernst genommen werden. Sie stellen sich doch selbst aufs Abstellgleis.
Ihr seid doch kreative Köpfe mit guten Ideen. Lebt sie doch mal on air oder regt mal ne interne Diskussion an. Die "Superberater der 80 er, 90 er und die besten von heute" steckt ihr doch in die Tasche. Die derzeitgen Fakten (Massenentlassungen, Hörerschwund) sprechen für Euch!

Gruß in die Runde
 
Nun ja, da müssen wir uns die Frage stellen, ob den Hörern, die wir ansprechen, auch langweilig ist.

Jaaa, jaaaaa, jaaaaaaaa und ist langweilig!!!!

Und der einzige Grund, warum ich hier poste ist der, dass ich das Medium Radio als Hörer genießen möchte. Das umfasst Programme wie DLF, WDR 5 etc., aber ich würde gerne auch ein vernünftiges Pop-Programm hören in der auch andere Musik läuft als die 300 Titel, die auf allen deutschen Stationen rauf und runter gespielt werden.

Ein anderes Radio ist möglich, dazu brauche ich hier nur die 96,5 von BFBS 1 einzuschalten, oder den Webstream von Radio Veronica oder Studio Brussel. Das sind drei völlig verschiedene Programme mit unterschiedlichem Formát, teils öffentlich, teils privat, aber: Sie existieren, sie haben ihr Publikum!

Dem deutschen Publikum aber behält man vernünftiges Radio vor. Statt dessen macht man ein Minimum, mit dem man halt zwar Geld verdienen kann, aber das Produkt am Ende ist grottenschlecht. Es gibt halt nichts besseres (außer zum Preis eitwas fremdsprachiges zu hören).

Jasemine,

mag sein dass Du Dir dank des guten Radiogeschäfts die eine oder andere Flasche Wein leisten kannst. Aber ich würde mich an Deiner Stelle gehörig daran verschlucken.

Stell Dir vor, Du wärst krank und müsstest zum Arzt. Ich wäre Arzt und Du kämst in meine Praxis. Ich behandele Dich oberflächlich, deine Beschwerden werden nicht besser. Du stirbst gerade nicht, aber das ist schon alles, was ich für Dich tue.

Dennoch rechne ich bei Deiner Krankenversicherungen ein fürstliches Honorar ab. Zu einem anderen Aezt gehen könntest Du zwar, aber das würde Dir nichts nutzen, der der stellt das Produkt "gute medizinische Versorgung" aus Gewinnsucht weder besser noch billiger her.

Zynisch? Nicht vergleichbar? Warum müssen Ärzte einen guten Hob für ihr Geld machen, aber Radioleute nicht?
 
@ Radiostart

Über die Macht der Bildzeitung (so hieß der Titel wohl) gab es auch im Stern mal einen großen Aufmacher mit dem Bild-Logo ganz groß als Titel.
 
Ja, Radiostart, DU kannst Zeitung lesen und SMS nutzen. Für den faulen Durchschnittsbürger ist das genau wie das Programmieren von mp3-Playlisten viel zu kompliziert.

Radio strebt zwar die singuläre Höreransprache an, muss aber zwangsläufig Kompromisse machen und den Hörer, der "am gleichsten" ist ansprechen, wenn es dem Diktat der Werbetreibenden folgt. Dementsprechend spricht man eine große Gruppe von Menschen an, die jeden Morgen für die drei wichtigsten Themen (die stehen nicht immer aber oft in der BILD) aufnahmefähig ist und dazu 150 bis 300 Musiktitel aktzeptiert, von denen diese Hörer jeden Morgen und jeden Nachmittag insgesamt 5-50 Stück (je nach Verweildauer) in unterschiedlicher Mischung bekommen. Das stellt eine sehr große Hörerschicht zufrieden. Sonst würden sie weder freiwillig einschalten noch freiwillig bei der MA-Befragung erzählen, dass sie Radioprogramme, die das bieten, hören.

Und deshalb stelle ich auch die ganze "Radio ist schlecht"-Diskussion in Frage. Nach welchem Maßstab sollte man das messen? Nach einem objektivem (falls es soeinen überhaupt gibt)? Nach dem der Nichthörer? Werden die Hörer auch nach einem objektivem Maßstab messen oder entscheiden sie sich womöglich subjektiv emotional? Sind Markführer, die Millionen verdienen und zufriedene Hörer haben also in der Krise? Fragt nicht Euch selbst, fragt die Menschen, die freiwillig von sich sagen, dass sie das hören und denkt dran, dass die soziale Erwünschheit im privaten Bekanntenkreis Antworten stärker verfälscht als bei unpersönlichen Telefoninterviews eines anonymen AG-Ma-Interviewers, empfiehlt die Jasemine.
 
Jasemine, ich werd das mal für Dichin die Hand nehmen: Bitterfeld:

89,0 RTL
JUMP
PSR
RS.H
Hitradio Antenne Sachsen
Hitradio Brocken
SAW
MDR info
DLF
MDR Kultur
DLR
Radio Leipzig
Radio eins
Antenne Brandenburg
BB-Radio
NDR 2
NDR 1 RNS
MDR 1 Radio Sachsen
MDR 1 Radio Thüringen
FFN
Autsch, da rauscht sogar noch ein Stück HR bei mir rein.

Ich scanne mal noch ein bisschen, falls es noch nicht reicht.
:cool: :cool: :cool:
 
Ich habe ein Gestz vorgeschlagen

Da ich es langsam selbst satt habe trotz meines Arbeitsbereichs (Privatrundfunk) bin ich mir das satt das die Sende Chefs darauf nicht reagieren wollen wenn es empfohlen wird mehr Vielfalt zu bieten habe ich an viele Politker gewand und Ihnen meinen Gesetzvorschlag zugeschickt mal kucken wie die Reagieren, falls es rechtlich möglich ist werde ich Ihre atnworten hier veröffentlichen oder Sie mal bitten hier einmal zu posten, hoffentlich kann ich was ändern an der miserablen Lage.
 
Schön. Beschränken wir uns mal auf die Pop-Wellen (um die geht es hier doch in erster Linie):

Ist es die Qual der Wahl ( so viel Gutes, kann mich nicht entscheiden) oder

"die Wahl der Qual" (eigentlich wurscht, klingen eh alle gleich)..
 
Eigentlich ging es um den Artikel und nicht um Erfolg oder Nicht-Erfolg dieser Sender.

Und die Autorin hat sowohl von privaten als auch öffentlich rechtlichen „Begleitmedien“ geschrieben.

Was hier diskutiert wird, geht ja etwas weiter. Wenn es unter diesen Begleitmedien keine weitere Auswahl als die von Jasemine eben noch einmal beschriebenen Angebote (150-300Titel etc.) gibt, dann kommt dabei eben nur so ein Artikel raus.
 
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