AW: Benötigt DRS2006 den Windows Media-Player?
Ich habe als Programmierer schon mit beiden Systemen zu tun gehabt, DirectShow und BASS.DLL (die übrigens gar nicht "alt" ist, sondern weiterhin aktiv weiterentwickelt wird). Und nachdem ich die o.g. DirectShow-Bugs erleben durfte (die übrigens teilweise bei Microsoft in der Knowledge Base dokumentiert sind), war ich froh, irgendwann die BASS.DLL entdeckt zu haben.
Übrigens, nur um das nicht durcheinander zu werfen: Es gibt einen Unterschied zwischen "DirectSound" und "DirectShow", die beide zu DirectX gehören. Mit DirectSound kann man lediglich lineare Wave-Daten an die Soundkarte weiterreichen, mit allen möglichen Zusatzfunktionen (3D-Effekte usw.). Wenn man also z.B. MP3s per DirectSound ausgeben will, muss man den Decoder selbst programmieren. DirectShow hingegen liefert ein ganzes Codec-System mit, dem man sagen kann "spiel mal diese Datei hier ab", und als Programmierer hat man nichts weiter damit zu tun. Leider hat gerade der MP3-Codec erhebliche Bugs, wie oben erwähnt. Die BASS.DLL ist insofern ein DirectShow-Ersatz, denn auch ihr kann man sagen "spiel mal diese Datei", sie liefert eigene Codecs mit und gibt das dekodierte Signal dann per DirectSound aus. Winamp macht es zum Beispiel so ähnlich.
Worauf genau jetzt DRS2006 aufsetzt, vermögen wohl nur dessen Programmierer zu sagen. Ich schätze mal, dass es seine eigenen Codecs mitbringt und kein DirectShow benutzt (was grob fahrlässig wäre, denn jeder User hat irgendwelche VBR-Dateien). Dann allerdings ist mir schleierhaft, warum der WMP benötigt wird.
Eine Werbeveranstaltung ist das hier sicher nicht, wir reden ja ganz neutral über Fakten. Davon ab sind mAirList und DRS2006 eh nicht ganz vergleichbar, weil mAirList die ganzen Streaming-spezifischen Funktionen fehlen und es deswegen für ein "ohne-Mischpult-Webradio" sowieso nicht geeignet ist. Wer aber wie Scheidl nur einen reinen Jingleplayer braucht, für den sind wohl beide Programme geeignet.
yps