Ich bin vor vier Jahren studienbedingt von Berlin nach Hessen (FFM) gezogen. In Berlin habe ich nahezu den ganzen Tag das Radioangebot genutzt. Sender wie Radioeins, Jazzradio, MotorFM, Fritz ... waren für einen vielseitig musikinteressierten und musikmachenden Hörer eine Goldgrube. Fritz hat sich seitdem zwar leider negativ entwickelt. Insbesondere der hohe Moderationsanteil, die intensive Hörereinbindung (Blue Moon) und die zahlreichen Musiksendungen zeichneten den Sender einst aus und weichen nun meiner Meinung nach doch merklich dem MainStream. Mit SIcherheit liegt das aber auch daran, dass die Zielgruppe sich ändert bzw. auch ihr Bezug zum Medium Radio.
Seit ich in Hessen wohne, ist mein Interesse an dem Medium Radio auf den Nullpunkt gesunken. Es gibt hier einfach keinen vernünftigen Sender. Gute Ansätze sind ja vereinzelt da: Bei Hr1 gefallen mir die Moderatoren. Ich finde, das ist wirklich guter Radiojournalismus, ansprechende Informationsdichte und sympathisch moderiert. Den Hr1 Talk schalte ich immer noch gerne ein. Die Musikauswahl auf hr1 ist dagegen einfach unterirdisch - unkreativ und langweilig. Immer die selben Oldies den ganzen Tag rauf und runter, kaum Abweichungen vom Mainstream und interessante Neuerscheinungen. Will man jenseits der 40 wirklich nur noch das Gedudel aus der Jugend hören?
Hr3 ist ein Sender, der meiner Meinung zu den allemeisten Tageszeiten nicht hörbar ist. Dieses andauernde "Geclaime", die platten humoristischen Einlage auf Hauptschulniveau, die einseitige und unkreative Musikauswahl, das geht mir so auf den Senkel. Gerade hr3 sollte doch eigentlich eine Zielgruppe haben, die aufgrund ihres mittleren Alters musikalisch eher experimentierfreudig und offen ist als die von hr1 (den ganzen Tag Oldies) oder YouFM (den ganzen Tag Rihanna)? Traurigerweise höre ich Radio FFH mittlerweile wesentlich weniger ungern als Hr3. FFH hat trotz des ganzen Mainstreams manchmal doch erfrischende Programmelemente - insbesondere das Morgenprogramm finde ich garnicht schlecht.
Radio Bob ist musiklisch recht interessant und bietet sicherlich je nach Musikgeschmack eine gute Alternative zu dem stressigen YouFM. Insbesondere der Informationsanteil ist mir auf beiden Sendern aber viel zu gering. Außerdem zielen beide Sender natürlich auf bestimmte Musikgenres ab, die man mögen muss.
HrInfo bildet eine ausgesprochen positive Ausnahme: Diesen Sender höre ich täglich, insbesondere morgens und fühle mich sehr gut informiert.
Schade find ich es dennoch, dass ich das Radiohören seit meiner Zeit in Hessen mehr oder weniger aufgeben musste. Ich bin der Meinung, dass gutes Radio immer noch ganz wesentlich zum Interesse an Musik und damit gerade bei Jugendlichen auch zur Persönlichkeitsbildung beiträgt. Kein anderes Medium hat mich im Alter von 12 bis 18 so geprägt wie das Radio. Ohne Radio hätte ich niemals ein derartiges Interesse für Musik entwickelt und gar selbst mit dem Musizieren angefangen. Ohne gutes Radio hätte ich mich wahrscheinlich auch nicht mit einigen kulturen, gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandergesetzt und stattdessen den Fernseher gemieden. Radio hat meine Jugend ziemlich bereichert. Woran liegt es, dass öffentlich finanzierte Radiosender qualitativ solche Abgründe erreichen können? Wo wird der Bildungsauftrag noch wahrgenommen? In Hessen suche ich danach vergeblich.
Seit ich in Hessen wohne, ist mein Interesse an dem Medium Radio auf den Nullpunkt gesunken. Es gibt hier einfach keinen vernünftigen Sender. Gute Ansätze sind ja vereinzelt da: Bei Hr1 gefallen mir die Moderatoren. Ich finde, das ist wirklich guter Radiojournalismus, ansprechende Informationsdichte und sympathisch moderiert. Den Hr1 Talk schalte ich immer noch gerne ein. Die Musikauswahl auf hr1 ist dagegen einfach unterirdisch - unkreativ und langweilig. Immer die selben Oldies den ganzen Tag rauf und runter, kaum Abweichungen vom Mainstream und interessante Neuerscheinungen. Will man jenseits der 40 wirklich nur noch das Gedudel aus der Jugend hören?
Hr3 ist ein Sender, der meiner Meinung zu den allemeisten Tageszeiten nicht hörbar ist. Dieses andauernde "Geclaime", die platten humoristischen Einlage auf Hauptschulniveau, die einseitige und unkreative Musikauswahl, das geht mir so auf den Senkel. Gerade hr3 sollte doch eigentlich eine Zielgruppe haben, die aufgrund ihres mittleren Alters musikalisch eher experimentierfreudig und offen ist als die von hr1 (den ganzen Tag Oldies) oder YouFM (den ganzen Tag Rihanna)? Traurigerweise höre ich Radio FFH mittlerweile wesentlich weniger ungern als Hr3. FFH hat trotz des ganzen Mainstreams manchmal doch erfrischende Programmelemente - insbesondere das Morgenprogramm finde ich garnicht schlecht.
Radio Bob ist musiklisch recht interessant und bietet sicherlich je nach Musikgeschmack eine gute Alternative zu dem stressigen YouFM. Insbesondere der Informationsanteil ist mir auf beiden Sendern aber viel zu gering. Außerdem zielen beide Sender natürlich auf bestimmte Musikgenres ab, die man mögen muss.
HrInfo bildet eine ausgesprochen positive Ausnahme: Diesen Sender höre ich täglich, insbesondere morgens und fühle mich sehr gut informiert.
Schade find ich es dennoch, dass ich das Radiohören seit meiner Zeit in Hessen mehr oder weniger aufgeben musste. Ich bin der Meinung, dass gutes Radio immer noch ganz wesentlich zum Interesse an Musik und damit gerade bei Jugendlichen auch zur Persönlichkeitsbildung beiträgt. Kein anderes Medium hat mich im Alter von 12 bis 18 so geprägt wie das Radio. Ohne Radio hätte ich niemals ein derartiges Interesse für Musik entwickelt und gar selbst mit dem Musizieren angefangen. Ohne gutes Radio hätte ich mich wahrscheinlich auch nicht mit einigen kulturen, gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandergesetzt und stattdessen den Fernseher gemieden. Radio hat meine Jugend ziemlich bereichert. Woran liegt es, dass öffentlich finanzierte Radiosender qualitativ solche Abgründe erreichen können? Wo wird der Bildungsauftrag noch wahrgenommen? In Hessen suche ich danach vergeblich.