Der Bayerische Rundfunk hat eine ganz andere
Programmphilosophie als der Südwestrundfunk.
Mir persönlich gefällt die des BR besser als die des SWR. Denn der SWR kennt nur zwei Arten von Programm: Populäre Formatradios mit Info-Häppchen, sortiert nach dem Alter der Zuhörer (von ganz jung bei DASDING bis zur Seniorenunterhaltung bei SWR4), und ein intellektuell sehr anspruchsvolles und schwer durchhörbares Kulturprogramm mit SWR2.
Der BR dagegen unterscheidet nicht primär nach dem Alter der Zielgruppen. Bayern 2 ist für alle, und nicht nur für ein bestimmtes Alter oder eine intellektuelle Oberschicht.
Wie schon richtig bemerkt, ist Bayern 3 in erster Linie eine Pop- und Servicewelle. Und tatsächlich werden im Gegensatz zu SWR3 bei Bayern3 auch ältere Titel gespielt. Damit erfüllt der BR auch einen integrativen Auftrag: Jung und Alt sollen möglichst zusammengebracht werden, statt in x Spartenprogrammen auseinander. Und die Realität sieht doch so aus, dass viele ältere Titel auch für ein jüngeres Publikum verträglich sind. Oder es werden ältere Titel in modernem Sound neu gespielt. Sei's drum - warum brauche ich drei Popwellen beim SWR, wenn alle Something Stupid spielen, einmal von Frank Sinatra, einmal von Robbie Williams.
Bayern 3 ist also nicht direkt mit SWR3 vergleichbar. Als Servicewelle räumt B3 den Gags und Comedys auch weniger Platz ein, als SWR3. Die musikalische Vielfalt bei B3 ist aber viel größer, denn B3 ist die einzige Popwelle des BR und muss mehr abdecken als SWR3.