Damit hast Du manch anderem, dem Hörensagen und ein schlecht recherierter TV-Beitrag zur Urteilsbildung genügen, schon mal einiges voraus.
Es war schon schlimm, was da im TV-Beitrag herübergekommen ist. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der NDR sich da nur einen Spaß gemacht hat. So was darf einfach nicht passieren. Schwamm drüber. Jeder macht mal Fehler. Aber wirklich: Was ich während meins Aufenthaltes in Rheinland-Pfalz vor einer Woche über so einen Lokalsender mit dem Play-Button vernommen habe, war erfrischend anders. Man mag darüber denken, wie man will. Was aus der Tüte kam war okay. Sicherlich ein paar Fehler hier und da bei den Moderatoren (da merkt man, dass es Anfänger sind) aber darüber kann ich hinwegsehen, da sie sich offenbar ganzheitlich für ihren Sender einsetzen. Und das eben zu einem Bruchteil von dem, was der Lokalfunk in NRW zahlt. Als ich diesen neulich hörte, ist mir ehrlich eine Hutschnur geplatzt. Denn die lokale Moderation war wesentlich unprofessioneller und laienhafter als bei jenem Sender der Radiogroup. Und hiesige Redakteure werden wahrlich nicht ärmlich bezahlt. Aber der Geldgeber darf sie leider nicht aussuchen sondern nur bezahlen. Und das ist der Fehler im System. Wer die Musik bestellt, darf sie im Normalfall nicht nur bezahlen, sondern auch bestimmen, was sie spielt. Und da ist Herr Schwenk eben ein Profi - vor allem in der Personalauswahl. Somit kann ich mir nicht vorstellen, dass die Radiohgroup als reine "Geldquelle" nach NRW kommt und die horrenden Tariflöhne bezahlt und möglicherweise noch das Personal und die Immobilien der Sender übernimmt. Wenn die kommen, dann wollen die ihr "eigenes Ding" - womöglich auch noch ohne Oberhausener Rahmen- machen. Was ja voll und ganz verständlich ist. Aber genau das geht leider mit unserem NRW-Gesetz noch nicht.
Mich wundert, dass immer noch an den längst wackelnden Zwei Säulen festgehalten wird.
Seit über 20 Jahre fährt der Sender nur Verluste ein, und erst jetzt werden daraus die Konsequenzen gezogen?
In der Tat stimmt da was nicht. Aber vorher muss noch recht viel Kohle dagewesen sein. Somit konnte man sich die Sender als "Statussymbole" leisten. Man hat sie offenbar bis zu aller Letzt immer nur hofiert. Doch jetzt geht es eben nicht mehr, weil die Tasche leer ist. Nur in welcher Logik die leergefahren wurde. Selbst das "Tafelsilber" - die Zeitungen sind dabei draufgegangen.
Erst waren es die Anzeigenblätter wo viele Redakteure durch kostenlose Bürgerreporter ersetzt worden sind, dann die Tageszeitungen bei denen man die Lokalredaktionen geschlossen hat und jetzt ist es der Dudelfunk! Komische Reihenfolge. Irgendwas stimmt da in der Logik nicht.
Mich wundert, dass die WAZ erst jetzt den Strich bei den Dudelsendern zieht, wo das Kind bereits „in den Brunnen“ gefallen ist. Da muss wohl wer recht tief geschlafen haben.
Hätten sie sich schon vorher vom unnötigen Ballast Lokalfunk getrennt und diesen einer anderen Firma überlassen, so würde es Heute mit Sicherheit noch die Rundschau geben. Auch stünden dann nicht über 200 Leute aus den lokalen Zeitungsredaktionen auf der Straße. Denn mit der Zeitung habe die nach wie vor ihren Löwenanteil verdient. Doch dass dürfte jetzt wohl dann auch bald Geschichte sein. Denn welcher Leser kauft sich schon eine Lokalzeitung ohne Lokalteil bzw. Lokalredaktion?
Ich so wie recht viele Bekannte und Arbeitskollegen haben ihr Abo der Rundschau bereits gekündigt. Allerdings haben die Wenigsten ein neues Abo abgeschlossen. Denn die meisten lokalen Informationen kommen doch jetzt gratis über die vielen Blogs der ehemaligen Rundschau-Lokaljournalisten über Internet ins Haus. Wozu dann noch Geld rausschmeißen, dass möglicherweise gar nicht der Zeitung sondern irgend einem Dudelsender zu gute kommt?