Zeitplan UKW-Abschaltung?

Ist ja auch ein absurder Witz, daß sich die im weltweiten Vergleich reichen Deutschen keine DAB+ - Radios leisten können.

Genau, der Verbraucher würde sich DAB+ leisten, wenn er handfeste Vorteile davon hätte. Die Argumente "Geld sparen" und "leisten können" widersprechen sich.

Um 25 € wieder reinzubekommen müsste eine UKW-Abschaltung während der Lebensdauer des Radios mindestens 25 € beim Rundfunkbeitrag sparen. Sachkundige Rechenkünstler vor!
 
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Ich lese diese Behauptung halt immer wieder. Sie wird als festgelegter Fakt dargestellt. Ich möchte nichts anderes als wissen, wer denn diesen vermeintlichen Fakt aufgestellt hat, dass Radio zwingend moderiert sein muss. Eine Antwort darauf habe ich immer noch nicht erhalten.

Meinst Du das wirklich ernst?? Radio entfaltet seine volle Stärke erst als LIVE-MEDIUM. :wall:
 
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Weil es sonst kein Radio ist, sondern Kassette oder Webstream. Radio ist mehr als nur Musik. Nur Musik gibt es anderswo.
Radio ist grundsätzlich erstmal alles was entweder als Audiolivestream oder terrestrisch existiert. Da kann man Musik senden, Wortinhalte, von mir aus sogar den ganzen Tag Regengeräusche, Vogelgezwitscher, Löwengebrüll, trotzdem bleibt es Radio. Die Individualität macht es aus. Es gibt auch reine Musikfernsehsender, die sind dennoch richtige TV-Sender. Da würde kein Mensch behaupten es sei kein Fernsehen. Ein Museum hört doch auch nicht auf ein Museum zu sein, nur weil es keine Führungen anbietet. Streamingdienste sind doch von der Aufmachung her komplett anders aufgebaut und selbst mit einem Nonstop-Musiksender überhaupt nicht zu vergleichen. Trotzdem wird es hier immer wieder zusammen mit Radio in einen Topf geschmissen. Radio und Spotify stehen nicht einmal in Konkurrenz zueinander, jedes Medium bedient ein ganz unterschiedliches Klientel und hat ganz andere Ansprüche. Vergleichen kann man das doch gar nicht.
 
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So, dann machen wir mal den Klugscheißer-Modus: Radio ist per Definition ein Empfangsgerät zum Wiedergeben von Rundfunksendungen. :p:D Klugscheißer-Modus: Aus.
Wie Rundfunksendungen aussehen bzw. sich anhören liegt letztlich ganz im Auge bzw. Ohr des Betrachters. Ob dass das lieblose Abspielen einer Festplatte ist oder ein mit Liebe und Tiefgang versehenes Feature spielt überhaupt keine Rolle. Beides sind Rundfunksendungen und damit "Radio". Vor mittlerweile über 40 Jahren gabs auf Rias2 bei dem von mir hochgeschätzten Gregor Rottschalk immer mal wieder "Musik die aus dem Regen kommt" im ganz normalen Tagesprogramm. Wenns in Berlin "grau in grau" war, spielte er damals schonmal eine halbe Stunde am Stück oder länger melancholische Stücke ohne großes Dazwischenplappern. Damals hat auch keiner getönt, das wäre kein "richtiges Radio". Hörgewohnheiten haben sich verändert im Laufe der Zeit, Radionutzung insgesamt hat sich verändert, und das alte "Dampfradio" gibts ohnehin schon seit längerem nicht mehr. Man muss die Entwicklung keinesfalls gut finden, aber man sollte sie zumindest akzeptieren und zur Kenntnis nehmen.
 
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Mal was zum Thema:


In mehreren Bundesländern werden frei gewordene UKW-Frequenzen nicht mehr neu vergeben. Damit wollte man das Digitalradio DAB+ stärken. Letztendlich schadet diese Politik aber Anbietern ohne UKW-Frequenzen und sollte daher rückgängig gemacht werden.
 
Nicht die fehlenden UKW-Frequenzen sind das Problem, sondern der Wille der örtlichen Lokalsender, die Vermarktung vor Ort des DAB+ Multiplex umzusetzen zu wollen. Eine Verpflichtung der Vermarktung wie seinerseits im Jahr 1998 Rockland bei den Radiogroup-Sendern ist mittlerweile nicht mehr gewünscht.

Die Medienanstalt hatte zum anderen uns mitgeteilt, dass zum Schutze des lokalen Hörfunkprogramm "100% Rheinhessen" kein weiteres Lokalradio auf UKW im Gebiet Rheinhessen mehr ausgeschrieben wird. Von Frequenzknappheit und eingeforenden Frequenzen war dort nicht die Rede.

Erst wenn die Lizenz von "100% Rheinhessen" ausläuft, könnte man die Lizenz auch neu in Bingen und im Landkreis Alzey-Worms mit neuen Frequenzen ausschreiben. "100% Rheinhessen" ist jedoch als "Antenne Mainz" auf Sendung und liefert lediglich eine Stunde täglich selbst Programm an "Antenne Mainz" zu.

Neben "Rhein FM" gibt es noch weitere Anbieter die gern für Rheinhessen ein Lokalradio betreiben würden. In Alzey-Worms scheitert es allein schon an der Verbreitung über DAB+, sonst wäre dort ein ortsanssässiges Unternehmen auf Sendung gegangen.
 
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In mehreren Bundesländern werden frei gewordene UKW-Frequenzen nicht mehr neu vergeben.

In welchen und wo steht das? Dazu müsste es ja Beschlüsse der jeweiligen Landesparlamente geben.

Kein einziges Bundesland hat einen konkreten Termin für einen ATO/ASO betr. das VHF-Band II (UKW-FM) vorgelegt und die die es hatten (wie Sachsen, aber auch der Nicht-EU Staat Schweiz) sind davon bereits wieder abgedrückt.

Ich würde also erstmal abwarten, bisher wurde noch immer ein williger Nachnutzer für UKW-Kapazitäten gefunden. Selbst das DRadio, was als einziger Programmanbieter DAB forciert hat, schaltet seine UKW-Frequenzen nur häppchenweise ab.
 
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In welchen und wo steht das? Dazu müsste es ja Beschlüsse der jeweiligen Landesparlamente geben.

Ich weiß, dass es diese Regelungen gibt, müsste sie aber aus den jeweiligen Landesmediengesetzen heraussuchen. Bis dahin schon mal das hier:

 
Die Mediengesetze in Sachsen (§ 5 SächsPRG) und Sachsen-Anhalt (§ 34 MedienG LSA) enthalten auch in diesem Bereich Regelungen. Eine Nachnutzung ist nur in Ausnahmefällen zulässig. In der Radiobranche besteht Einigkeit, dass frei werdende UKW-Frequenzen nicht für neue Programme vergeben werden sollen.
In Sachsen hat man bekanntlich bereits zurückgerudert, indem man die Deadline für den ATO/ASO gestrichen hat. Medienrechtlich umstritten ist, was als "Ausnahmefall" gilt. Das wurde bewusst schwammig definiert von Seiten des Gesetzgebers. Eine Quelle dafür, dass "Einigkeit" darüber bestünde, "dass frei werden UKW-Frequenzen nicht für neue Programme vergeben werden sollen", wird nicht genannt. Von VAUNET/VPRT stammt diese Aussage mit Sicherheit nicht.

Umstritten ist, ob sie noch zur Schließung von UKW-Versorgungslücken eingesetzt werden können. Auch in diesem Punkt gibt es keine gemeinsame Auffassung der Länder. Der Bund hat bereits im Telekommunikationsgesetz (§ 89 Abs. 1 TKG) die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um eine Entscheidung der Länder in einer Frequenzverordnung abzusichern.
Auch der Punkt, was eine "UKW-Versorgungslücke" ist, ist strittig und nicht exakt definiert. Letzten Endes trifft das auf alle Füllsender zu, die an anderen Standorten als an denen von GNS-Anlagen in Betrieb genommen wurden. Somit könnte z.B. bei Abschaltung einer DLF- oder DLR-Frequenz mit 400 Watt, ein vom selben Umsetzer mit zuvor nur 200 Watt abgestrahltes Privatradio (z.B. FFH) auf die stärkere Frequenz wechseln indem man Versorgungslücken dort geltend macht, während die zuvor genutzte 200 Watt-Frequenz wiederum an einen Ableger des Privaten (z.B. Planet / Harmony) fällt, eben mit der selben Begründung angeblicher Versorgungslücken.

Vereinzelt wird von privaten Veranstaltern spekuliert, dass ihnen frei werdende Frequenzen zufallen könnten, wenn die Rundfunkanstalten aus Kostengründen gezwungen wären, reichweitenstarke Frequenzen aufzugeben. Sie würden dann zusätzliche Programme über UKW anbieten.
Also so weit her scheint das mit der "Einigkeit", darüber, "dass frei werden UKW-Frequenzen nicht für neue Programme vergeben werden sollen" nicht zu sein. Da leckt man sich bei den kommerziellen Anbietern schon alle sieben Finger nach den Füllsendern so mancher ARD-Landesrundfunkanstalt...

Quelle:
 
Das ist ja ein schönes Blabla in deinem Link, Sprolly. Er hat durchaus Recht, traut sich aber nicht das eigentliche Problem beim Namen zu nennen. Die Rundfunkhoheit liegt bei den Ländern, das ist und bleibt der Knackpunkt. Und da der Herr Rechtsanwalt ist, kann man getrost davon ausgehen, dass ihm das auch bekannt ist.
 
Sagen wir es mal so: Man schafft es ja nicht mal bei weitaus wichtigeren Feldern wie Bildungspolitik oder Polizei-/Justizthemen an einem gemeinsamen Strang zu ziehen. Wie sollte man da eine zumindest nach aussen hin einheitlich wirkende Medienpolitik zustande bekommen? Vielleicht sollte man so wie bei Bürgermeistern die Abstände zwischen den Wahlen auf 8 Jahre hochschrauben. Dann wären die Zeiträume lang genug, um endlich mal was zuende zu Denken und auszubrüten, ohne das schon wieder an irgendeiner Ecke eine Wahl winkt...
 
In mehreren Bundesländern werden frei gewordene UKW-Frequenzen nicht mehr neu vergeben. Damit wollte man das Digitalradio DAB+ stärken.
-Eigentlich bekannt-
Was da vom D-Radio abgeschaltet wurde ist bekanntermaßen aber auch nicht ganz optimal. Man nehme eine 101,8 in Oberursel: Wer will darauf freiwillig senden weil er in Ffm nichts anderes bekommt?
Wenn man es im Sinne ordentlicher Stützfrequenzen krachen lassen will: Alles (!) weg von DLF / DLF Kultur, zurück an die Landesmedienanstalten. Dann Zuweisung als DAB-Stückfrequenzen damit Geld verdient werden kann.
Das D-Radio erhält dafür selbstverständlich einen Vollausbau auf 5C.

Aber auch mit einer 100,3 am Ochsenkopf: Es wird Blut fließen. Wir sprechen von reinem Verdrängungswettbewerb. Technisch, also UKW-Verhinderung, ist der längst nicht mehr zu gewinnen. Immer mehr Empfangsgeräte haben weitere Empfangsmöglichkeiten und wenn es nur das Handy mit Webradio ist. Letzterer Weg ist an Schlagkraft nicht zu unterschätzen. Warum ein weiteres Empfangsgerät (einschalten) wenn ich mit dem Handy über Web sowieso alles bekomme? Reicht. Und damit ist die Büchse der Pandora ein Stück weiter offen. Nicht das was ich befürworte, man sollte die Augen aber nicht davor verschließen.
 
Im DABradio hat man seit jeher einen eigenen, 24stündigen Sendeplatz. Auf UKW musste man sich die Frequenz mit Tide teilen.

Den Hörern süffisant zu erklären, dass sie sich für einen zwei- bis dreistelligen Betrag ein neues Radio kaufen sollen, fällt als Programmanbieter leicht, wenn man via Landesmedienanstalt aus dem Rundfunkbeitrag subventioniert wird und sich ansonsten über Spenden finanziert.

Als Hörer wiederum fällt das Umschalten leicht. Und wer die 96,0 fest eingespeichert hat, hört nun eben rund um die Uhr Tide.
 
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Eben. Zudem wurden vor ca. 2 Jahren starke Veränderungen am Antennendiagramm der 96MHz vorgenommen, was mit einer Reduktion der Richtstrahlung nach Osten einherging. War die 96,0 zuvor die beste und stärkste Frequenz im westlichen Mecklenburg, ist nun kaum noch etwas davon aufzunehmen.

Der Klang jedoch war auf der unkomprimierten 96,0 ohne Soundprocessing sehr viel angenehmer als über DAB.
 
Der Klang jedoch war auf der unkomprimierten 96,0 ohne Soundprocessing sehr viel angenehmer
Ohne Soundprocessing funktioniert kein Normkonformes UKW. Eine Audiokomprimierung ist Teil eines Soundprocessing. Wo man eben ohne Probleme Soundprocessing weg lassen kann, (könnte), ohne Parameter zu verletzen ist (wäre) auf DAB. Ebenso bei DVB. Das dass bei vielen Anbietern nicht gemacht wird, steht wieder auf andern Batt.
 
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Man soll die Sender doch auch weiterhin am Klang erkennen können. Jede große Radioschmiede hat ihren Sound, der als Markenzeichen gilt. Manche haben zufälligerweise einen DAB-konformen, bei anderen wird der Klang dadurch allerdings zu Matsch.
 
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