Mich würde ehrlich interessieren wie Du zu dieser Auffassung gelangt bist. Ich habe so ein Ding und meine Erfahrungen sind leider ganz andere. Konkretes Beispiel: zwischen Braunschweig und Hannover konnte ich NDR Blue nur auf einem Drittel der Strecke zuhören.
Im Detail:
- Ich verwende den von dir empfohlenen DAB Empfänger Gymle.
- Als Antenne dient das Kabel meines KassettenAdapters, den Gymle platziere ich links vom Lenkrad, so daß das Kabel horizontal auf dem Armaturenbrett liegt. Das ergibt nach meinen Tests den besten Empfang.
- Mein Auto hat keine beschichtete Frontcheibe.
- das Ladekabel war nicht an den Gymle angschlossen. Das würde sonst die Empfangsleistung noch mal eklatant senken.
Empfangsergebnis für diese Strecke: 1/3 guter Empfang, 1/3 Aussetzer a la 10 Sekunden Programm, 10 Sekunden Stille, 1/3 überhaupt kein Empfang!
Mal ehrlich, was erwartet du eigentlich, wenn ein mittelmäßiger Empfänger ("Empfangsmäßig liegt das PPM001 also im Mittelfeld."(*) das "Kabel des KassettenAdapters" als "Antenne" verwendet, die sich wiederum innerhalb des Fahrzeugs befindet?
Mit einem solchen "Versuchsaufbau" kannst du dir höchstens das persönliche Fazit
für mobilen Empfang ungeeignet
bezüglich deiner verwendeten Gerätschaften erlauben. Mehr nicht! Eine Verallgemeinerung auf den DAB+ Standard bzw. die Empfangssituation zwischen Hannover und Braunschweig ist _damit_ jedenfalls nicht zulässig. Die Feldstärke der Sender ist schon so berechnet, daß "Indoor"-Empfang in normalen Häusern möglich ist. Vom Empfang in einem "Vogelkäfig" (Betonbauten mit engmaschiger Armierung, oder Autos) ist dort nicht die Rede.
Grundsätzlich gilt seit der Anfangsszeit des "Rundfunks" die Regel: "Die Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker!"
Ob das Kabel eines "KassettenAdapters" diese Bedingung oder Anforderung erfüllt, möchte ich stark bezweifeln.
Glaub mir, sobald sich die Antenne außerhalb des Fahrzeugs befindet, gewinnt sogar ein einigermaßen auf den Frequenzbereich im Band III (Bandmitte: 200 MHz) zurechteschnittenes Stück Koaxialkabel - als Behelfsantenne an der richtigen UKW-Autoantenne auf dem Dach mit etwas Gaffa befestigt - (also "passiv") gegen die aktive (also mit Vorverstärker ausgestatteten) "Scheibenklebeantenne", die lässig am Innenspiegel "baumelt" und die beispielsweise beim "Pure-Highway" mitgeliefert wird.
Und dieser Punkt ist ganz wichtig zum Verständnis von DAB oder DVB-T, denn ein "zurechteschnittenes Stück Koaxialkabel" auf dem Autodach hat eine viel bessere "Rundumsicht" als diese "Scheibenantenne" im Inneren des Fahrzeugs.
Und es kommt noch ein Punkt hinzu. Daß, was wir als etwas ältere Mitglieder des Forums aus Zeiten des analogen Rundfunks als "Geisterbild" beim Fernsehen oder zumindest als Interferenz (Zischen im Stadtgebiet) beim UKW- Rundfunk noch kennen und damals mit Antennen hoher Richtwirkung bzw. hoher VR-Dämpfung (Yagis) "bekämpft" haben, ist heute bei DAB oder DVB-T "gewollt". Ja, man kann sogar sagen, daß Yagis im "Fernfeld" (keine direkte Sicht zum Sender) eher kontraproduktiv sind.
Diese beiden digitalen Übertragungsarten "leben" regelrecht von Reflexionen! Ein ganz normaler Dipol (ohne "Antennengewinn" und großartig ausgeprägter "Richtwirkung") hilft also bei DAB mitunter mehr, als eine Yagi mit hoher Richtwirkung. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel - besonders im Gebirge.
Grüßle DAB-Zwerg!
*)
http://www.teltarif.de/gmyle-ppm001-test-pocket-empfaenger/news/47412.html