"Neuer" Radiosender: HAMBURG ZWEI

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Schmarrn. N-Joy strahlte ja niemals Werbung aus, war also de facto überhaupt kein Konkurrent. Im Gegenteil. Das Werbeprogramm NDR2 wurde durch Start von N-Joy eher älter. Und OK hatte einen Riesenvorsprung. Die 90% in der Zielgruppe wurden vor allem auf dem Land erreicht, nicht zwingend in Hamburg. Und zudem kapitulierte OK ja sofort und suchte sein Heil in einem Segment, das gar nicht existierte.
 
Das Logo war MTV nachempfungen, auch wenn ich persönlich eher an Radio Hamburg erinnert wurde. ...
...was darin liegen könnte, dass das Radio-Hamburg-Logo dem von MTV nachempfunden ist!?
Egal. Dass OK-Radio neben N-Joy-Radio keine Chance gehabt hätte und deshalb zum Formatwechsel gezwungen war, ist nichts weiter als eine Legende. N-Joy-Radio und Energy 97,1 waren quotenmäßig in Hamburg kleine Fische. Die hatten in den Neunzigern Marktanteile von je 2 bis 3 % und kommen selbst heute zusammen auf nicht einmal 6 %. Dass da für OK-Radio (1995 noch knapp 10 % Marktanteil) kein Platz mehr gewesen wäre, halte ich daher für Unsinn! In Wirklichkeit war für alle Nachfolgeformate kein großer Platz am Hamburger Radiomarkt. Für Hamburg Zwei - befürchte ich - auch nicht.
 
Fakt ist jedenfalls - auch wenn das hier langsam off-topic wird ---: N-Joy hat OK schon wegen dem Slogan "24 Stunden Musik - WERBEFREI" weggenommen, das liegt doch auf der Hand. Energy war damals doch noch diese "Jazzwelle Plus", oder?

Zurück zu HH Zwei: sollen da nun 2000er Songs gespielt werden oder nicht? Coldplay, Alizée, Amy MacDonald - alles Stars von nach 2000. Naja, im Verwässern steht diese Welle dem NDR in nichts nach :wall:.
 
mal so nebenbei "Oldie 95" ... Sendername ... wat soll man da als Werbefuzzi draus machen?

HH 2 macht schon sinn
 
Die Frage ist, hört Frank seinen eigenen Sender? Wohl kaum...... Das ist einer der Unterschiede zu den Albrecht Brüdern, die haben immer die Sachen aus ihren Läden auch selbst gefuttert.
 
Wie sind da eigentlich die Mehrheitsverhältnisse geregelt? Könnte er im Prinzip alles alleine entscheiden? Vielleicht hat er einfach nur keine Zeit/Lust und verlässt sich auf Geschäftsführer, Programmdirektor, more Radio, RHH, Berater usw.. Echt schade. :(
 
Aber genau so war er doch früher eigentlich, in den Anfangszeiten mit "OK" spürte man einen absolut innovativen Geist, auch später noch beim Einstieg bei VIVA oder Delta (anfangs noch Alpha-Radio). Eigentlich hat er oftmals andere, neue Projekte unterstützt. Selbst dieser Wechsel von OK zur Soft-Welle OK Magic war ja noch ein recht "anderer", gewagter Schritt.

Nun aber ständig nur langweiligen Einheitsbrei zu senden, müsste eigentlich doch auch ihn nerven.
 
Aber genau so war er doch früher eigentlich, in den Anfangszeiten mit "OK" spürte man einen absolut innovativen Geist, auch später noch beim Einstieg bei VIVA oder Delta (anfangs noch Alpha-Radio). Eigentlich hat er oftmals andere, neue Projekte unterstützt. Selbst dieser Wechsel von OK zur Soft-Welle OK Magic war ja noch ein recht "anderer", gewagter Schritt.

Nun aber ständig nur langweiligen Einheitsbrei zu senden, müsste eigentlich doch auch ihn nerven.
Er hört nicht mehr seinen Startsender, also ist er auch nicht genervt. Hey, der gute Frank will einfach das der Rubel rollt. Glaubt ihr ne Villa in Uhlenhorst gibt's zum Nulltarif und putzt selbst die Fenster oder mäht den Rasen? Soll die Regiocast ihm sagen wo es lang geht? Die haben nicht mal ihre eigenen Mehrheitsbeteiligungen im Griff. Radio Hamburg hat eh kein Interesse daran, dass Hamburg2 ein durchschlagender Erfolg wird, könnte ja auf die eigenen Reichweite gehen und für ffn hat Niedersachsen die Priorität. Es hat schon einen Grund warum Radiosender den Wettbewerb wie der Teufel das Weihwasser fürchten.
Der NDR ist doch noch ziemlich nett. Wenn NDR 2 auseinandergeschaltet werden würde, dann könnten diese kleinen privaten Schrottsender sofort dichtmachen. Im Norden regiert die SPD zusammen mit den Grünen, die mögen beide so wie so keinen Privatradio. Politisch würde das gehen und noch viel schlimmer kaum jemand würde diese Stationen wirklich vermissen.
 
Der NDR ist doch noch ziemlich nett.

Wirklich? Wir jammern hier über goldene OK-RADIO-Zeiten. Wie war denn der NDR damals aufgestellt?! Ein wilder Potpourri auf den Landeswellen, ein NDR 2 mit vielen Info-Ecken und Kanten und nicht wirklich durchgestylt, NDR 3 und 4 sowieso keine Privatfunk-Konkurrenz, N-JOY glücklicherweise noch nicht auf Sendung.

Wenn der NDR nicht Mitte der Neunziger begonnen hätte, sich im Format-Baukasten der privaten Konkurrenz zu bedienen, hätten besagte "Schrottsender " (Dr. Fu Man Chu) heute noch eine auskömmliche Nische und müssten nicht wie Aldi für Arme senden.
 
Hey, der gute Frank will einfach das der Rubel rollt. Glaubt ihr ne Villa in Uhlenhorst gibt's zum Nulltarif und putzt selbst die Fenster oder mäht den Rasen?
Wenn's ums Geld geht, scheinen alle anderen Ideale ins Hintertreffen zu geraten.
"Gewinnmaximierung um jeden Preis!" lautet die Devise. Ich glaube, daran krankt unsere ganze Gesellschaft.
 
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Wenn der NDR nicht Mitte der Neunziger begonnen hätte, sich im Format-Baukasten der privaten Konkurrenz zu bedienen, hätten besagte "Schrottsender " (Dr. Fu Man Chu) heute noch eine auskömmliche Nische und müssten nicht wie Aldi für Arme senden.
Nee, meiner Meinung nach andersrum: Hätten Alster-Radio und OK-Radio ihre Schlager- bzw. Jugendnische nicht freigegeben, hätte sich der NDR nicht so entwickeln können, wie er es getan hat. Die Hamburg-Welle 90,3 ist ja erst richtig in Fahrt gekommen, nachdem Alster-Radio sein Schlagerformat schon abgestreift hatte, und OK-Radio hatte quotenmäßig einen immensen Vorsprung vor N-Joy-Radio.
 
Private Sender müssen profitabel sein, sonst gehen sie über kurz oder lang pleite. In Deutschland als "Kulturnation" macht sich jeder per Se verdächtig, der mit Kulturprodukten sein Geld verdient. Motto: Staatskohle ist gut, Privatkohle ist grenzwertig. Kultur ist nur wenn subvenitoniert wird. Der Oper wird das Geld hintergeworfe, andere Musik kann nur kommerziell existieren. Früher wurde halt der Künstler vom Fürsten ausgehalten, das war zwar nicht immer lustig, aber auch ziemlich bequem. Aber darum geht es nicht.

Seit dem Ende von OK Radio, das am Anfang ganz große Startprobleme hatte und so gut wie pleite war, ist das Programm immer lustloser und beliebiger geworden. Jeder kennt doch die Restaurants, die alle paar Jahre den Besitzer wechseln, wobei das Essen seltsamerweise nie besser wird. Wenn es keine wirklich Konkurrenz gibt kann man aber so als Radio überleben.

Es ist nicht der böse NDR, nein diese seelenlosen Reißbrettsender sind am eigenen Misserfolg schuld. Hier wird mittlerweile der wahre einfallslose "Beamtenfunk", allerdings mit niedrigen Privatradio-Salären veranstaltet. Das diese Sender bei der Ohrenabstimmung regelmäßig verlieren, wenn wundert es. Ja, der NDR war jahrzehntelang ein Schnarchkiste der Güteklasse A. Aber, er ist aufgewacht und zeigt einigen Sendern wie nackt sie sind. Dafür muss er sich nicht einmal programmlich wirklich anstrengen. Ich kann nur sagen, einfach mal den Blog von Hamburg2 lesen. Das ist teilweise so sinnfrei, da ist ja fast jede Abizeitung besser. Als ich beim Radio anfing, wurde immer gern gesagt: Na ja, beim Radio - weil nichts gelernt *smile.... mittlerweile ist aus diesem kleinem Spaß aber leider blutiger Ernst geworden. Ich freu mich schon auf die MA 2015/II. Dann ist Hamburg2 voll abgebildet und es wird mit Ausreden schwierig.
 
Wenn's ums Geld geht, scheinen alle anderen Ideale ins Hintertreffen zu geraten.
"Gewinnmaximierung um jeden Preis!" lautet die Devise. Ich glaube, daran krankt unsere ganze Gesellschaft.

Richtig! So ist es leider! Und keiner will weitsichtig genug sein, um zu erkennen, dass es mit dieser Einstellung langfristig zum Bankrott kommt.

Meiner Meinung nach begann das Radio in dem Moment zu kränkeln, als die "Wissenschaft" und das ausschließlich wirtschaftliche Denken dort Einzug erhalten haben. Die Kunst des Radiomachens und das Handwerk und die Leidenschaft wurden nach und nach verdrängt. Und mit ihnen auch die Menschen in diesem Medium, die wirklich etwas drauf hatten. Seit Jahren lernt jeder Volontär von Grund auf alles falsch. Das Medium züchtet sich also seine eigenen "Mörder" heran. Auch in den Entscheider-Ebenen sitzen so viele Leute, die von funktionierendem Radio so viel Ahnung haben, wie ich von Atomphysik. (Ich habe keine Ahnung von Atomphysik!) In den Gesellschafter-Kreisen das gleiche Dilemma. Radio wird NUR noch als Geschäft gesehen, nicht mehr als Kunstform, die die Menschen wirklich anspricht.

Die ganze Branche ähnelt einem Pilzgeflecht: Gesellschafter, Geschäftsführer, Programmchefs, Marktforscher, Berater, ag.ma, rms und co. sind alle miteinander verflochten. Niemand tut dem anderem weh, weil alle voneinander abhängig sind, einer den anderen finanziert und kontrolliert, aus dem anderem besteht. Niemand ist dem Ist-Zustand gegenüber misstrauisch oder kritisch. Jeder sagt jedem nur das, was den anderen freudig stimmt. Es muss ja alles so bleiben wie es ist. Jeder bekommt ja was zu fressen, er darf bloß nicht aus der Reihe tanzen und Zweifel an dem aktuellen "Geschäftsmodell" aussprechen. Dieses System wird früher oder später scheitern.

Mein Wunschtraum: Es kommt ein radioliebender Geldgeber daher, der einem das Radio liebende Programmchef (z.B. mir :)) sagt: "Du hast fünf Jahre. Mach, was Du willst. Aber vergiss die momentan geltenden Regeln. Mache es so, wie Du es für richtig hälst!"

Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es zunächst - rein an den MA-Zahlen gemessen - keinen einschneidenden Einschnitt geben würde - egal, was ich mache. Mittel- bis langfristig aber garantiere ich einen fetten Hörer-Gewinn, wie er mit diesem bundesweiten Einheits-Radio von heute nicht erzielbar ist.

Aber was ist denn die MA? Wer braucht die so? Wem nützt die so?

Ach, der Niedergang des Radios - eine unendliche Geschichte :(
 
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Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es zunächst - rein an den MA-Zahlen gemessen - keinen einschneidenden Einschnitt geben würde - egal, was ich mache. Mittel- bis langfristig aber garantiere ich einen fetten Hörer-Gewinn, wie er mit diesem bundesweiten Einheits-Radio von heute nicht erzielbar ist.

Deswegen ist ja beispielsweise Flux FM nach fast 10-jährigem Bestehen so ein unsagbarer Erfolg. :wow:
 
Richtig! So ist es leider! Und keiner will weitsichtig genug sein, um zu erkennen, dass es mit dieser Einstellung langfristig zum Bankrott kommt.

Meiner Meinung nach begann das Radio in dem Moment zu kränkeln, als die "Wissenschaft" und das ausschließlich wirtschaftliche Denken dort Einzug erhalten haben. Die Kunst des Radiomachens und das Handwerk und die Leidenschaft wurden nach und nach verdrängt. Und mit ihnen auch die Menschen in diesem Medium, die wirklich etwas drauf hatten. Seit Jahren lernt jeder Volontär von Grund auf alles falsch. Das Medium züchtet sich also seine eigenen "Mörder" heran. Auch in den Entscheider-Ebenen sitzen so viele Leute, die von funktionierendem Radio so viel Ahnung haben, wie ich von Atomphysik. (Ich habe keine Ahnung von Atomphysik!) In den Gesellschafter-Kreisen das gleiche Dilemma. Radio wird NUR noch als Geschäft gesehen, nicht mehr als Kunstform, die die Menschen wirklich anspricht.

Die ganze Branche ähnelt einem Pilzgeflecht: Gesellschafter, Geschäftsführer, Programmchefs, Marktforscher, Berater, ag.ma, rms und co. sind alle miteinander verflochten. Niemand tut dem anderem weh, weil alle voneinander abhängig sind, einer den anderen finanziert und kontrolliert, aus dem anderem besteht. Niemand ist dem Ist-Zustand gegenüber misstrauisch oder kritisch. Jeder sagt jedem nur das, was den anderen freudig stimmt. Es muss ja alles so bleiben wie es ist. Jeder bekommt ja was zu fressen, er darf bloß nicht aus der Reihe tanzen und Zweifel an dem aktuellen "Geschäftsmodell" aussprechen. Dieses System wird früher oder später scheitern.

Mein Wunschtraum: Es kommt ein radioliebender Geldgeber daher, der einem das Radio liebende Programmchef (z.B. mir :)) sagt: "Du hast fünf Jahre. Mach, was Du willst. Aber vergiss die momentan geltenden Regeln. Mache es so, wie Du es für richtig hälst!"

Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es zunächst - rein an den MA-Zahlen gemessen - keinen einschneidenden Einschnitt geben würde - egal, was ich mache. Mittel- bis langfristig aber garantiere ich einen fetten Hörer-Gewinn, wie er mit diesem bundesweiten Einheits-Radio von heute nicht erzielbar ist.

Aber was ist denn die MA? Wer braucht die so? Wem nützt die so?

Ach, der Niedergang des Radios - eine unendliche Geschichte :(

Geld verbrennen kann jeder. Besonders gut ist es, natürlich das Geld von anderen Leuten zunehmen. Ich will Dir einmal sagen wie ein Investor denkt, das kannst Du fast täglich bei Internet Start Ups sehen. Investoren stellen aufgrund eines Business Case und Geschäftsplans Geld zur Verfügung. Wenn es gut läuft lockt ein hoher Gewinn. Wenn es schlecht läuft, dann wird die Bude einfach wieder geschlossen.

Ohne MA-Zahlen Werbung an große Werbungtreibende verkaufen? Warum soll ein Investor in Radiosender investieren, alle naslang reden die Medienanstalten mit und wenn es sehr sehr gut läuft hat man gerade mal ein Bundesland. Die Idee wir nehmen mal ordentlich Geld und in ein paar Jahren gucken wir mal was passiert ist die präsentiere einmal einem seriösen Invesetor. Dann mal viel Spass!
 
Deswegen ist ja beispielsweise Flux FM nach fast 10-jährigem Bestehen so ein unsagbarer Erfolg. :wow:
Zumal Flux eine Hauptlizensierungsauflage: Flux finanziert sich nicht Werbung, weil es ein anderes Geschäftsmodell hat, nicht einhalten konnte. Tatsächlich ist mit Hundert,6 ein unabhängiger Konkurrent in Berlin verschwunden und ein starke Frequenz wird mit einem Nischensender geblockt. Ein Schelm wer denkt, das stört die Regiocast, RTL & Co.
 
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