Der Radiotor
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Beim allmorgendlichen Studieren der Blogs und Branchendienste ist mir heute früh diese Meldung ins Auge gefallen:
Der Radiotor kommentiert:
Soso, man träumt also von einem Radioprogramm, das eine technisch sehr versierte Zielgruppe erreichen soll, wehrt sich aber mit Händen und Füßen selbst gegen technische Innovationen. Das ist so, als ob ein Autor eine tolle Idee für ein Buch-Manuskript hätte, er aber nicht losschreiben kann, weil er auf dem Markt keine Farbbänder mehr für die mechanische Schreibmaschine findet.
BB Radio ist ja kein Einzelfall. Überall in der Privatradioszene herrscht das große Gejammer, dass potenzielle Innovationen an fehlenden analogen UKW-Frequenzen scheitern. 1995 wäre dieses Argument noch okay gewesen, aber wir schreiben 2013, überall um uns digitale Technologien, nur das angestaubte UKW-Radio verharrt munter wie aufmüpfige Gallier im analogen Ghetto.
Liebe Frau Helmschrott, zunächst einmal: DAB+ läuft längst nicht mehr "unter Ausschluss der Öffentlichkeit". Die Mehrheit der heute in den Markt kommenden Radioempfänger besitzen diese Technik bereits, in mehr als einer Million deutschen Haushalten steht schon so ein Gerät. Und die Verbreitung ist auch nicht "zu teuer": Einen Sendeplatz in Berlin bekämen Sie für 1000 Euro im Monat. Bei nur 500 Watt UKW würden Sie mindestens das Zehnfache zahlen.
Ohne Innovationen kann sich eine Technik auf dem Markt nicht durchsetzen. Aber hier geht es - wie immer bei der deutschen Privatradioszene - nicht um das nicht können, sondern um das nicht wollen. Da verzichtet man lieber auf eine Innovation und träumt davon, denn würde man das Thema DAB+ selbst forcieren, hätte man ja gleich 20 und mehr Konkurrenten mehr um sich herum. Das würde möglicherweise die eigene Innovation wieder in den Schatten stellen. Da lehnt man es lieber ab und jammert, jammert und jammert, dass es keine freien UKW-Frequenzen mehr gibt. Ärmlich, Frau Helmschrott. Echt ärmlich.
By the way: Dass man den Verbreitungsweg DAB+ von Radio Teddy im Rhein-Main-Gebiet auf der Website und auch jeder Pressemitteilung (zuletzt der Jubel-Arie zur MA) ignoriert, gehört wohl auch zu dieser Strategie. Die Kids einer Freundin aus Idstein/Taunus hören Teddy übrigens täglich - über DAB+, denn Satellit wurde ja abgeschaltet.
BB Radio träumt von Jugendwelle
Das private BB Radio denkt über eine Jugendwelle nach, um die Lücke zwischen dem Hauptprogramm und dem Kinderableger Radio Teddy, der seit 2007 zur Brandenburger Privatwelle gehört, zu schließen. "Das wäre mein Traum, auch für die Senderfamilie", sagt Geschäftsführerin Katrin Helmschrott im Branchendienst "text intern". Allerdings werde es bei der aktuellen Frequenzsituation auf UKW wohl "ein Traum bleiben", und DAB+ als digitale Alternative lehnt die BB Radio-Geschäftsführerin ab, da es "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" läuft und "zu teuer" sei, "zumal die Förderung weggefallen ist".
Auch eine Expansion mit Radio Teddy scheitert derzeit an fehlenden freien UKW-Frequenzen: "Ich bin davon überzeugt, dass Radio Teddy noch ein riesiges Wachstumspotential hat. Aber im Moment ist nichts ausgeschrieben."
Der Radiotor kommentiert:
Soso, man träumt also von einem Radioprogramm, das eine technisch sehr versierte Zielgruppe erreichen soll, wehrt sich aber mit Händen und Füßen selbst gegen technische Innovationen. Das ist so, als ob ein Autor eine tolle Idee für ein Buch-Manuskript hätte, er aber nicht losschreiben kann, weil er auf dem Markt keine Farbbänder mehr für die mechanische Schreibmaschine findet.
BB Radio ist ja kein Einzelfall. Überall in der Privatradioszene herrscht das große Gejammer, dass potenzielle Innovationen an fehlenden analogen UKW-Frequenzen scheitern. 1995 wäre dieses Argument noch okay gewesen, aber wir schreiben 2013, überall um uns digitale Technologien, nur das angestaubte UKW-Radio verharrt munter wie aufmüpfige Gallier im analogen Ghetto.
Liebe Frau Helmschrott, zunächst einmal: DAB+ läuft längst nicht mehr "unter Ausschluss der Öffentlichkeit". Die Mehrheit der heute in den Markt kommenden Radioempfänger besitzen diese Technik bereits, in mehr als einer Million deutschen Haushalten steht schon so ein Gerät. Und die Verbreitung ist auch nicht "zu teuer": Einen Sendeplatz in Berlin bekämen Sie für 1000 Euro im Monat. Bei nur 500 Watt UKW würden Sie mindestens das Zehnfache zahlen.
Ohne Innovationen kann sich eine Technik auf dem Markt nicht durchsetzen. Aber hier geht es - wie immer bei der deutschen Privatradioszene - nicht um das nicht können, sondern um das nicht wollen. Da verzichtet man lieber auf eine Innovation und träumt davon, denn würde man das Thema DAB+ selbst forcieren, hätte man ja gleich 20 und mehr Konkurrenten mehr um sich herum. Das würde möglicherweise die eigene Innovation wieder in den Schatten stellen. Da lehnt man es lieber ab und jammert, jammert und jammert, dass es keine freien UKW-Frequenzen mehr gibt. Ärmlich, Frau Helmschrott. Echt ärmlich.
By the way: Dass man den Verbreitungsweg DAB+ von Radio Teddy im Rhein-Main-Gebiet auf der Website und auch jeder Pressemitteilung (zuletzt der Jubel-Arie zur MA) ignoriert, gehört wohl auch zu dieser Strategie. Die Kids einer Freundin aus Idstein/Taunus hören Teddy übrigens täglich - über DAB+, denn Satellit wurde ja abgeschaltet.