AW: Funkhaus Europa
Hätte er meinen Link aus #23 gelesen, hätte er das nicht geschrieben. Welche Radioprogramme werden von den Migranten hauptsächlich gehört? Radio NRW, 1LIVE und WDR2. Ist das Mainstream? Ich glaube ja. Können ja so unintegriert dann nicht sein...
Auf NRW bezogen würde ich Dir uneingeschränkt recht geben. In anderen Bundesländern kann die Sache auch mla anders aussehen, vorallem dort wo auch fremdsprachige Radioprogramme über UKW verbreitet werden.
Ich denke das ein Großteil der jungen Ausländer durchaus die öffentlich rechtlichen oder auch privaten Radiosender aus Deutschland einschalten.
Es wird aber auch Radio aus der Heimat gerne gehört und sei es via Satelit oder Webstream. So gibt es in meiner italienischen Eisbude immer Rai Uno aus den Lautsprechern zu hören.
Die Fremdsprachensendungen sind dagegen die Informationsquelle für die meist älteren Bevolkerungsschichten unter den hier lebenden Ausländern.
Diese hören und sehen abseits dieser Sendungen auch meist nur ihre Heimatprogramme, eben weil diese ihnen sprachlich besser vertraut sind.
Ich kann euch jetzt nicht ganz folgen, denn auf der einen Seite wollt ihr das total durchgestylte Radioprogramm ohne Blick über den Tellerrand, Gemischtwarenläden sind euch ein Graus. Beispiele dafür gibt es genug hier im Forum, wenn Sender einmal nicht das tun, was von ihnen erwartet wird.
Und da gibt es nun einmal einen Sender, der anders und durchaus auch, wenn auch nicht als Dauerberieselung, interessant ist und vor allem auch Einblicke und Hintergründe in andere Kulturkreise bietet, und schon ist es auch falsch. Den Aufschrei hier im Forum möchte ich lesen, wenn auf WDR 2, NDR 2 oder sonst wo nur Teile des Inhaltes von Funkhaus Europa kämen. Zur Zeit moderiert Joachim Deicke "Café Mondial". - Und es ist hörenswert sowohl vom Inhalt als auch von der Musik.
Dass die Informationen bei allen öffentlich-rechtlichen Sendern in ein, in meinen Augen "Nieschenprogramm", ausgelagert wurden, stört euch doch auch nicht. Da herrscht doch die Meinung, der gemeine Hörer könnte bei viel (hintergründiger) Information Schaden an seiner Gesundheit nehmen.
Doch mich stört das und es stört mich auch immer mehr wenn für jede vermeintliche Sparte gleich ein neues Programm aus der Taufe gehoben wird.
Da hat "Tweety" nicht ganz unrecht. Meiner Meinung gehört das Gut Information in jedes halbwegs niveauvolle Radioprogramm. Gleiches gilt im Übrigen auch für Kulturthemen. Denn Kultur muß nicht immer gleich mit klassischer Musik assoziiert werden, auch wenn dies gerne als Vergleich genommen wird.
In NRW hat das Funkhaus Europa immer mal einen faden Beigeschmack, da aufgrund unserer medienpolitischen Unfähigkeit die leitstungsstarken Frequenzen nahezu alle an den WDR gegangen sind. Das Deutschlandradio darf sich stattdessen mit einen Kleinsendernetz begnügen oder mit Frequenzen die schon Annodazumal völlig daneben koordiniert wurden.
Von den Versuchen seitens der Verleger für einen landesweiten privaten Hörfunk mal ganz zu schweigen.
Diese Argumentation schwingt halt gerne mit in den Beiträgen aus NRW, wenn es darum geht dem WDR seine "inoffizielle sechste Welle" madig zu machen.
Beim Funkhaus Europa habe ich, abgesehen von den Fremdsprachenprogrammen eher den Eindruck das es immer mehr ein Programm für an ausländischer Kultur intressierte Deutsche geworden ist.
Was mich zudem gene mal aufstößt, ist die Tatsache das man den Fokus zu sehr auf einige wenige bestimmte "Kulturkreise" begrenzt hat. Das EU-Ausland
findet da eigentlich nur noch am Rande statt, wohl auch weil man diese Bevölkerungskreise als automatisch integriert ansieht.
Ich denke das es kein Problem wäre Teile des Programmes von Funkhaus Europa auch in das Deutschlandradio zu integrieren. Zumal man dann sicher noch mehr Hörer erreichen kann, die sich für andere und die eigene Kultur interessieren.