Gemecker wegen Musikwahl im Radio: Wann ist damit endlich Schluss?

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Was ist da nun falsch? Ich habe einen Titel angegeben, welcher jedes Jahr wieder (zu Recht) in die unterste Schublade gesteckt werden sollte.
"Gemecker wegen Musikwahl". Also.
 
Ja eben. Findest DU!
Zig Menschen beim (beispielsweise) "Radio (Name nach Wahl einsetzen) spielt verrückt" wünschen sich auch außerhalb der Weihnachtszeit eben den Titel von Wham (dabei gäbe es auch so tolle andere Versionen).

Aber so viel zum Thema: "Ist das Gemecker wegen der Musikauswahl im Radio gerechtfertigt?"
Das gab es vermutlich schon immer, das wird es wohl immer geben, weil jede/r nur seine/ihre Lieblingsmusik im Radio hören möchte und alles, das nicht ins "Lieblingsformat" passt, ist "Scheiße" und gehört da nicht hin.
 
Ich habe einen Titel angegeben, welcher jedes Jahr wieder (zu Recht) in die unterste Schublade gesteckt werden sollte.
"Gemecker wegen Musikwahl". Also.
Was ist da nun falsch?
Antwort: Die Frage dieses Themas lautet nicht: Was gibt es noch zu meckern, sondern, wann hat das Gemecker ein Ende?
Statt über die eigentliche Frage des Thread-Eröffners nachzudenken, kabbelt Ihr Euch über "Last Christmas", ein Titel, der anderswo schon Seiten gefüllt hat. Könnt Ihr mal bitte sagen, ob das Grundsätzliche in meinem Posting #20 Eure Zustimmung findet oder eben gerade nicht?
 
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Zustimmung, Herr Graf.

Zum Thema Musikauswahl kann ich nur jedem raten, mal an einem Panel der Sender teilzunehmen. Wer einmal persönlich und mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Augen gehört hat, was ganz normale Menschen aka Hörer (die ein Radioforum nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden) zu komplett ausgelutschten und unerträglich zu Boden gedudelten Titeln äußern, wird die aktuellen Programme kaum in Frage stellen oder sich unverzüglich selbst das Leben nehmen müssen. Menschen sind simpel. Musik ist Emotion. Andere Menschen wurden womöglich mit anderer Musik sozialisiert. Manchen Menschen ist die Musik eigener Lieblingsinterpreten sowas von unglaublich egal, das kann man sich kaum vorstellen. Ganz normale Leute, für die ein ganz normales Programm gemacht wird.

Ach ja.
Wer beim langweiligen Last Christmas-Bashing mitmacht, hält sich vermutlich für voll cool, ist es aber nicht. Kein Sender würde diesen Song spielen, wenn der nicht überzeugend testen würde. Also gibt es immer noch eine mehr als große Mehrheit, die diesen Titel mag - bedauerliche Einzelschicksale natürlich ausgenommen. Aber wer sich über Songs im Radio erregt, hat eh kein Leben. :p

Das Gemecker hat übrigens laut meiner Kristallkugel in 3 bis 5 Jahren ein Ende. Wenn Radio übers Internet für jeden einzelnen Hörer speziell formatiert und zusammengestellt wird (und dann natürlich auch nur die immer gleiche Handvoll Lieblingssongs runterdudelt, mit dem Unterschied, dass sich der Hörer seine armseligen paar 'Lieblingshits', an die er sich gerade noch so erinnern kann, selbst zusammenstellen und trotzdem immer und immer wieder das gleiche hören wird).
 
@count down : Zu Deinem Posting #20 : ... Die hohe Wiederholungsrate, auch das wissen wir, hat drei Gründe ....

Der für mich wesentlichste Grund ist nicht dabei : Nämlich, daß das so vom Management (Intendanz, Direktion, Abteilungsleiter) genauso gewollt ist, bzw. diese sich den Vorschlägen der Berater bzw. Hörerforschung beugen. Wenn die also meinen, die Leute hören den Sender nur, wenn sie nur die "Besttester" laufen lassen dann bitte sehr, aber nicht mit mir.
Ich kenne die Besttester schon alle und kann viele einfach nicht mehr hören. Und da diese nunmehr von mehr als je zuvor Sendern gespielt werden, höre ich kaum noch Radio. Fast alle für meinen Geschmack angenehmen Sender und Sendungen sind mittlerweile eingestampft worden.

Ich möchte an dieser Stelle mal auszugsweise eine wie ich finde recht wohl formulierte Antwort eines inzwischen im Ruhestand befindlichen Musikchefs aus dem Jahre 2011 zu diesem Thema veröffentlichen, der auch ein bißchen Einsicht zum Thema "Wiederholungen von Titeln" gibt (siehe auch die zuvor geäußerte Kritik an "zu viel Abba").

".... Wir bekommen zur Zeit viele Hörerzuschriften und -nachfragen zu den Veränderungen in unserem Programm. Leider kommen wir mit der Beantwortung nicht immer so schnell nach, wie wir es uns wünschen würden.

XXX hat in den letzten Jahren kontinuierlich Hörer verloren. Die Geschäftsleitung des XXX hat daher beschlossen, einer Empfehlung der Hörerforschung zu folgen, dass unser Musikprogramm sich mehr auf internationale Oldies ausrichten sollte - unter totalem Verzicht auf die von der Hörerschaft insgesamt nicht gewünschten Instrumentals und weitgehendem Verzicht auf die angeblich wenig geschätzten deutschen Schlager. Bei dieser Entscheidung standen also die Bedürfnisse und Erwartungen der Mehrheit der potentiellen Hörerschaft (und damit die Hörerquote) im Vordergrund und nicht die Bedürfnisse und Erwartungen einer (eventuell großen) Minderheit der Hörerschaft.

Von ABBA spielen wir zur Zeit regelmäßig 16 Titel. Ich finde, für ein massenorientiertes Radioprogramm sollte das genügen. Streiten könnte man darüber, wie oft bzw. in welchen Abständen diese Titel eingesetzt werden. Auch hier gibt es Erkenntnisse und entsprechende Empfehlungen der Hörerforschung, die besagen, dass - wie im Fall ABBA - innerhalb einer Woche drei bis vier Einsätze jedes dieser Titel nicht zu viel sind ("Die Hörer wollen Hits!").

Sie können vielleicht nachvollziehen, dass ein Spannungsfeld existiert zwischen den Erfordernissen eines Massenprogramms und unserem Wunsch, ein abwechslungsreiches Musikprogramm zu gestalten. Inwiefern die Veränderungen in unserem Programm die gewünschten Ergebnisse bringen, wird sich sicher erst noch erweisen müssen. Angesichts des Hörerverlustes der vergangenen Jahre war und ist es aber zwingend, über Änderungen nachzudenken und sie gegebenenfalls auch vorzunehmen.


Ich hoffe, Ihnen hiermit einiges verständlich gemacht zu haben. Da unser Programm im Wandel ist, lohnt es sich vielleicht für Sie, dieses Programm noch eine Weile weiter zu verfolgen. Das würde ich mir jedenfalls wünschen. ....."
 
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Danke, @Inselkobi. Danke auch an @hassa0 für die Ausführungen. Der für Dich "wesentliche Grund" für hohe Wiederholungsraten fehlt bei mir mir nicht. Steht bei mir in Punkt 1. Egal, wir sind uns da einig. Interessant das veröffentlichte Schreiben des Ex-Musikchefs (war es Knocke?). Erstaunlich, dass solche Reformgedanken schon 2011 formuliert wurden.

Die aus solchen Programmreformen resultierenden Änderungen der Musikauswahl - da sind wir wieder beim Thema - bauen im ganzen, nachfolgenden Konzept auf Sand, auf unstabilen Fundament. Beruhend auf gleich zwei verschiedenen, aber gleich instabilen Grundlagen: 1. auf der Hörerforschung, die niemals im Einzel-Research von Titeln zu den selben Ergebissen kommen kann wie die Wirkung der Titel, eingebunden im Programm - und 2. auf dem Geschmack der Entscheider, die um alles auf der Welt "ihre" Musikvorlieben auf dem ihnen anvertrauten Programmen hören wollen. Die Verlagerung von Verantwortung für solche Vorhaben an Externe und Consulter beflügelt dies sogar noch. Bis auf Antenne Bayern und Bayern 1 hat noch kein Sender aufgrund von Programmreformen bemerkenswerte Hörerzuwäche verzeichnen können.

Eigentlich haben wir diese Mechanismen schon in unzähligen Diskussionen beleuchtet. Wir wissen, wo der Hase im Pfeffer liegt und wissen damit auch, dass das Gemecker über Musikauswahl erst dann beendet sein wird, wenn instabile durch stabile Fundamente eines Programms ersetzt sein werden.
 
Gemecker über Musikauswahl
ist hier im Forum nun mal einer der größten Hits aller Zeiten.

Abgesehen davon, dass der Deutsche eh nichts anderes kann, als sich ständig über alles Mögliche zu beschweren, kann man es auch einfach nie recht machen, weil die Interessen einfach zu vielfältig sind.

Eines steht jedoch völlig außer Frage: Die geringe Vielfalt, die die "einfach mehr Auswahl" dem Hörer bietet, ist einfach viel zu klein. Mehr ist in diesem Fall tatsächlich mehr.
 
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Ich glaube, das Gemecker würde schon weniger werden, wenn man aufhören würde, die Musikauswahl nur an einem bestimmten Jahrzehnt festzumachen. Auch ein paar fähige Musikredakteure könnten einer guten und abwechslungsreichen Musikauswahl sehr zuträglich sein. Ich staune zum Beispiel immer über die Musikauswahl im Wochenendjournal des DLF. Das ist ja wirklich keine Musiksendung. Aber oft schalte ich genau wegen der Musik ein, die immer einen roten Faden hat und häufig coole Titel hervorbringt, die ich noch nie gehört habe. Aber da sind halt Redakteure am Werk, die ihr Handwerk verstehen.

Kann übrigens mal jemand erläutern, wie Musiktests funktionieren? Wer nimmt an solchen Tests teil? Welche Titel stehen zur Wahl?
 
wer sich über Songs im Radio erregt, hat eh kein Leben.
Falsch! Nur wer sich erregt, der hat wirklich ein Leben. Ich will mich erregen (positiv wie negativ). Über Songs, über Moderatoren, über Programme, über Playlists. Was ist die Alternative zu erregen? Dumpfe Teilnahmslosigkeit, trübsinnige, unreflektierte Duldung, das unreflektierte Hinnehmen des Gegebenen.
 
Ich würde mir mehr Mut zur Sparte wünschen, also echtes Formatradio. Da die üblichen Privatradios ja praktisch "alles" spielen, also Pop, Rock, RnB, Dance, muss man sich auf die abgedudelsten Top-Tester beschränken, um in diesem Musikstil-Salat möglichst wenig anzuecken. Dann trifft Summer Of 69 von Bryan Adams auf die neue Single von Rita Ora, na bitteschön, wer's mag. Das einzige, was beides verbindet, dass das abgedudelte "Hits" sind, aber in Machart und Musikstil doch recht verschieden.

Hätte man stattdessen etwas mehr Mut zur Sparte/Format (ich rede da jetzt nicht von einem Freejazz-Radioprogramm), könnte man neben den Top-Testern aus einer Musikrichtung auch die etwas weniger totgenudelten Titel spielen, weil man davon ausgehen kann, dass Leute einer Musikrichtung einigermaßen treu bleiben.
 
Ich glaube, das Gemecker würde schon weniger werden, wenn man aufhören würde, die Musikauswahl nur an einem bestimmten Jahrzehnt festzumachen.
Kommt drauf an.
Ganz ehrlich aus eigener Erfahrung - man kann auch mit Musik aus einem bestimmten Jahrzehnt ein paar spannende Sendungen fahren. Man muß aber dabei auch das Jahrzehnt entsprechend ausschöpfen. 120 Monate auf die jeweiligen Top Ten zu reduzieren, zudem auf die inländischen, wird in den allerwenigsten Fällen einem Jahrzehnt wirklich gerecht. Gut, klar - in dem Augenblick, wo man sich außerhalb des gewohnten Rahmen bewegt, isses ja nicht mehr das Beste eines Jahrzehnts ...

DelToro schrieb:
Ganz normale Leute, für die ein ganz normales Programm gemacht wird.
Ach, ich weiß nicht. Ich will nicht sagen "früher war alles besser", weil das im Fall der Programmgestaltung definitiv falsch wäre; wird wahrscheinlich auch jeder ähnlich sehen, der noch die Ära der Piratensender mitbekommen hat. Aber es gab immer ein paar schöne Inseln, auf die sich diejenigen zurückziehen konnten, die Musik auch gerne aktiv hören wollten (im Gegensatz zum Passivhörer, der sich gerne von dem bedudeln lassen möchte, das er so gut kennt, daß es nicht stört). Diese Inseln gibt es immer noch, aber sie kommen mir deutlich weniger zahlreich vor und liegen auch meistens irgendwo in den Regionen, zu denen nur die Menschen mit bemerkenswerter Arbeitszeitregelung oder einer funktionierenden Programmierfunktion in ihren Geräten vordringen können.

Ich würde mir mehr Mut zur Sparte wünschen, also echtes Formatradio. Da die üblichen Privatradios ja praktisch "alles" spielen, also Pop, Rock, RnB, Dance, muss man sich auf die abgedudelsten Top-Tester beschränken, um in diesem Musikstil-Salat möglichst wenig anzuecken.
Bei 'nem kleinen Webradio habe ich komischerweise exakt die gegenteilige Erfahrung gemacht. Es ist keine Referenz, klar, zumal ich bei meinen Zuhörern auch davon ausgehe, daß sie auch unbekannteren Liedern gerne eine Chance geben.
Ich habe mal vor vielleicht zwei Jahren damit angefangen, nach einer regulären Sendung (1 x wöchentlich) noch eine oder anderthalb Stunden unmoderiert dranzuhängen, während ich meine "Buchhaltung" über die gespielten Titel gemacht habe. Anfangs gab es einige "Ketten", also aufeinanderfolgende Titel mußten etwas gemeinsam haben; mittlerweile stehen die Bonustitel meistens unter einem bestimmten Motto, das noch während der Sendung im dazugehörigen Chat ausdiskutiert wird. Sehr oft wird dabei einfach nur ein Schlagwort genannt ("November", "Musik", "Perle") und ich schau' mal nach, was meine Sammlung dazu hergibt, sind ja immerhin ein paar tausend Titel quer durch den musikalischen Garten, interessenbedingt unter weiträumigem Ausschluß von Techno, Eurodance und HipHop. Entsprechend bunt fallen die Ergebnisse aus - und die Hörerzahlen sind dabei ziemlich konstant und nur knapp unterhalb des Schnitts zur regulären Sendezeit.
Kann natürlich auch sein, daß das keine Zuhörer sind, sondern Radioschläfer ;)

Gruß
Skywise
 
Nur wer sich erregt, der hat wirklich ein Leben. Ich will mich erregen (positiv wie negativ).
Damit hast Du Recht. Die Frage ist nur, über welche Dinge jemand sich erregt.
Musik? **verächtlich über die Schulter wink* Unwichtig, sofern nicht für den Job relevant.
Politik? *große Augen mach* Wichtig! Damit hat jeder, jeden Tag, zu tun.
Der Haken: Nachdem wir unserem Nachwuchs (auch uns als Nachwuchs) immer wieder beibringen, dass man "eerscht vor der eigene Hausdiir kehrä" soll, läuft das Ganze natürlich exakt andersrum:
Musik: Wichtig!
Politik: Unwichtig. "Da kann ich eh nichts dran ändern."
 
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@Skywise:
Konkretes Beispiel: aktuell z.B: bei Antenne Bayern: Green Day folgt auf Michael Jackson folgt auf Pink folgt auf Justin Bieber folgt auf Rag'n'Bone Man. Klar, wirklich extreme Musikrichtungen fehlen, aber das ist doch stilistisch alles andere als aus einem Guss. Aber dann muss es von Green Day natürlich schon der totgedudelte "Boulevard of broken dreams" sein, weil alles andere den Hörer ja verschrecken würde.

Das ist es, was ich nicht ganz verstehe: von der Kombination Green Day + Justin Bieber gehen offensichtlich weniger Umschaltimpulse aus, als von einem einzelnen, nicht top getesteten Titel von einer Band, die eigentlich häufig gespielt wird, sprich wenn man mal einen weniger tot gedudelten Green Day-Titel in die Playlist packen würde.
 
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@Skywise:
Konkretes Beispiel: aktuell z.B: bei Antenne Bayern: Green Day folgt auf Michael Jackson folgt auf Pink folgt auf Justin Bieber folgt auf Rag'n'Bone Man. Klar, wirklich extreme Musikrichtungen fehlen, aber das ist doch stilistisch alles andere als aus einem Guss.
Stimmt. Aber das wäre bei Spartenradios auch nicht soo viel anders, glaub' ich. Wenn wir die Schublade "Rock" mal öffnen, winkt mir daraus King Elvis höchstpersönlich ebenso entgegen wie Sonic Youth, die Mannen rings um Yes ebenso wie Status Quo und Project Pitchfork schunkeln mit Janis Joplin um die Wette. Wenn wir Hard Rock noch hinzu nehmen, dann sitzen plötzlich auch Deep Purple, Bon Jovi und Queens Of The Stone Age mit an einem Tisch, Lynyrd Skynyrd würden sich beschweren, daß sie bislang noch gar nicht erwähnt wurden, und Ryan Adams würde auf ein eigenes Americana/Country Rock/Alternative Country-Radio pochen. Also - die Bandbreite selbst innerhalb einer Stilrichtung ist riesig, eine Garantie dafür, daß das Programm daraufhin harmonischer abläuft oder die richtigere Zielgruppe trifft, wäre es bestimmt nicht.

Das ist es, was ich nicht ganz verstehe: von der Kombination Green Day + Justin Bieber gehen offensichtlich weniger Umschaltimpulse aus,
Man kann sich ja relativ sicher sein, daß der Justin in gut drei Minuten zu Ende gebiebert hat. Dann hört man noch Jingle und eventuell ein paar Verbraucherinformationen, dann kann man wieder für 10 Sekunden testen, ob man die Playlist des Senders seiner Wahl wirklich so gut kennt und das nächste Stück am Intro erraten kann.

Gruß
Skywise
 
Falsch! Nur wer sich erregt, der hat wirklich ein Leben. Ich will mich erregen (positiv wie negativ). Über Songs, über Moderatoren, über Programme, über Playlists.
Das möchte dir ja auch niemand wegnehmen. Reg' dich gern über jede Lapalie auf, wenn es dir gut tut. Über das Wetter, die Bahn, das Fernsehprogramm, den Fahrer vor dir an der Ampel, der 3 Sekunden zu spät gesehen hat, dass jetzt grün ist und über junge Leute mit Smartphones. Wenn das dein Konzept von einem guten Leben ist, bitte.

Es gibt übrigens viele wunderbare Alternativen zum verhassten Dudelradio, über die hier allerdings kaum gesprochen wird. Darüber kann man sich vermutlich einfach zu wenig erregen.
 
Selbst sein persönlicher Lieblingssong kann zur Qual werden, wenn der alle 3 Stunden ohne Unterlass gedudelt wird. Bei SWR3 z.B. hat man sich aktuell sehr auf Songs von Pink eingeschossen, man kann kaum reinzappen, ohne dass ein Song von ihr gespielt wird. Heute Morgen dauerte es bei mir keine 20 Minuten. Für mich könnte es da eine Logik geben: Pink gibt im Laufe des Jahres ein Exklusiv-Konzert für den Sender, oder ist Hauptact beim New Pop-Festival, bzw. sie bekommt dort (jetzt schon) einen Preis für ihr Lebenswerk. SWR3 fühlt sich "seinen" zugeneigten Gästen auffällig verpflichtet und das wird gerne mit Dauerrotation belohnt. Man hat mit Rea Garvey (ganz schlimm...) oder Xavier Naidoo (noch schlimmer) vor Jahren schon jede Menge Hörer vergrault.

Bei SWR1 RP sind Abba-Songs alle 3 Stunden eine sichere Bank und die Top 1000-Hitparade des Senders am Ende des Jahres lässt die offensichtliche Naivität des Hörers sichtbar werden: in den Top 20 der vom Hörer gewählten Hitparade sind immer die gleichen alten Songs und üblichen Dudler aus den 70ern und 80ern dabei. Siehe hier: https://www.swr.de/swr1/rp/musik/st...770/did=13924556/nid=446770/lugdqo/index.html

Die Sender können ja beruhigt behaupten: der Hörer will ja diese Musik! Der Hörer (und auch die User hier) behaupten umgekehrt: die spielen ja immer das Gleiche! Was war zuerst, das Huhn oder das Ei..?

Leider sind die MA-Zahlen der einzelnen Sender noch nicht schlecht genug, damit es endlich besser wird. Wobei, diese MA ist auch nur Raten aus der Glaskugel. :D
 
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Reg' dich gern über jede Lapalie auf, wenn es dir gut tut. Über das Wetter, die Bahn, das Fernsehprogramm, den Fahrer vor dir an der Ampel, der 3 Sekunden zu spät gesehen hat, dass jetzt grün ist und über junge Leute mit Smartphones. Wenn das dein Konzept von einem guten Leben ist, bitte.


Hast Du vielleicht "erregen" mit "aufregen" verwechselt?
Aufregen ist etwas für Choleriker.
Erregen ist etwas für Lebenslustige.
 
Für mich könnte es da eine Logik geben: Pink gibt im Laufe des Jahres ein Exklusiv-Konzert für den Sender, oder ist Hauptact beim New Pop-Festival, bzw. sie bekommt dort (jetzt schon) einen Preis für ihr Lebenswerk. SWR3 fühlt sich "seinen" zugeneigten Gästen auffällig verpflichtet und das wird gerne mit Dauerrotation belohnt.
Dass außer SWR3 noch BR3, 1LIVE, FFH, NDR2, Radio NRW, HR3, NDR2, 104.6RTL, RSH, Jump, FFN, SAW, BB Radio, PSR, Radio 7 noch weitere 40 Dudelsender den Titel per (Hot-)Rotation durchkurbeln, kann kein Grund für SWR3 sein, nein?
 
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Dass außer SWR3 noch BR3, 1LIVE, FFH, NDR2, Radio NRW, HR3, NDR2, 104.6RTL, RSH, Jump, FFN, SAW, BB Radio, PSR, Radio 7 noch weitere 40 Dudelsender den Titel per (Hot-)Rotation durchkurbeln, kann kein Grund für SWR3 sein, nein?

Habe ich einen bestimmten Titel genannt oder erwähnt, dass verschiedene Songs von Pink in regelmäßigen Abständen auf SWR3 laufen?
 
Ich nehme an, Du weißt, dass lediglich der jeweils aktuellste Titel stärker rotiert als die älteren. In diesem Fall lässt sich zwar streiten, ob es wirklich ein schönes Trauma ist ;); Da aber P!ink zu den im Programm stattfindenden Interpreten gehört, werden auch die alten Titel gespielt. Dazu muss die Künstlerin weder unbedingt im Laufe des Jahres ein Exklusiv-Konzert für den Sender geben, noch Hauptact beim New Pop-Festival sein oder einen Preis für ihr Lebenswerk bekommen.
 
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