NDR 90,3 setzt Sendung mit Carlo von Tiedemann ab

Kurz vor seinem 80sten Geburtstag gibt Carlo interessante Einblicke
Das war dann damals wohl so! ... "Ein wilder Haufen!" ... NDR-Hörfunk ist heute blass, geprägt von inhaltsleeren Moderationen aus der Phrasendreschmaschine, keine Typen wie Carlo! - Am ehesten fällt mir Michael Thürnau ein, dem in einigen Jahren die Carlo-Stiefel passen könnten. Als Hörer kann ich schlecht erkennen, welche Moderatoren als praktisch unkündbare Festangestellte unterwegs sind. Warum dann nur dieser lasche Dienst nach Vorschrift? - Irgendwie scheint es, die Moderatoren freuen sich über ihr Gehalt vom NDR. Viele NDR-Mitarbeiter nennen das aber Schmerzensgelt. Als NDR-Hörer fühle ich mich gekniffen, wenn da so viele Leute mit 'Innerer Kündigung' arbeiten.
Carlo und einige Typen wie Peter Urban und Uwe Bahn, haben durchgehalten. Sie hatten Schwächen, aber Schwächen sind menschlich. NDR ist eine Wagenburg, die sich nach außen abkapselt und im HH-Sumpf verfault; eine Blase!
Die ÖR-Sender sind Schlangengruben. Z. B. konnte Patricia Schlesinger mit NDR-Wurzeln und ihren NDR-'Qualitäten' den RBB ruinieren.
 
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Carlo und einige Typen wie Peter Urban und Uwe Bahn, haben durchgehalten. ...

Ich höre weder den Sender noch das Programm. Carlo von Tiedemann hat sicher seine Fans. So wie Werner Reinke, den ich nach wie vor sehr schätze. Alleine durch seine Präsenz wird eine im Prinzip doch recht farblose Sendung ein wenig bunter. Insofern ist er natürlich nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung im immer trostloser werdenden Alltag der Oldie- und Popwellen.

Andererseits verstehe ich, dass auch Radiogrößen irgendwann mal abtreten sollten. So wie jeder Berufstätige irgendwann mal seinen Arbeitsplatz räumt, egal, ob er will, oder nicht, auch wenn es manchen schwerfällt. Da sind (oder waren) von Tiedemann, Reinke usw. schon ziemlich privilegiert. Eine gesetzliche Altersgrenze für Radiomoderatoren gibt es eben nicht.

Natürlich kann man argumentieren: Solange die Granden ihre Hörer haben, sollten sie auch weiter auf Sendung gehen. Ob und wie sie in eine heute völlig andere Radiolandschaft passen ist eine andere Sache. Vielleicht sind sie z.T. auch nur deswegen so populär, weil sie ein Stück altes Radio, so wie wir es gerne wieder hätten, am Leben halten.
 
Ob und wie sie in eine heute völlig andere Radiolandschaft passen ist eine andere Sache. Vielleicht sind sie z.T. auch nur deswegen so populär, weil sie ein Stück altes Radio, so wie wir es gerne wieder hätten, am Leben halten.
Gut zusammengefasst.:thumbsup:
Mir ist das Unikum Carlo 1000 mal lieber, als irgendwelche schleimigen-Kicher-Erbsen-Moderatoren mit null Ausstrahlung.
Der älteste, mir bekannte Radio-Moderator Ewald Wenck von rias1 lies seine Hörer erst mit 89 Jahren on Air wissen: "Jetzt ist Schluss". Die Nachfolge von Radio- Persönlichkeiten hat die ARD sträflich verpasst. Es wäre das herausragende Argument, Radio zu hören, weil Radio direkt in die Seele der Menschen geht. Es gibt 1000 Gründe, statt Streams Radio zu hören. Gniffke fällt nicht mal einer ein.:rolleyes: Vermisse jegliche Art von Werbung fürs lineare Radio. Aber das ist ja so gewollt.🤷‍♂️
 
Die Nachfolge von Radio- Persönlichkeiten hat die ARD sträflich verpasst.
Ich bin sicher, es gibt und gab genug talentierte Nachwuchsmoderatoren. Aber wo und wie sollen die denn zur sichtbaren Radiopersönlichkeit heranwachsen? In den "Sendungen" haben sie pro Stunde doch nur noch wenige Minuten Moderationszeit, und wie diese Zeit genutzt wird, ist doch meistens schon realativ festgelegt. Vielleicht bleiben eine sympathische Stimme, eine flüssige, aber nicht eilige Ansage oder eine angenehme Unaufgeregtheit im Gedächtnis. Und wenn er/ sie dann noch über etwas Interessantes spricht, ist das vielleicht ein zustätzlicher Faktor, sich denjenigen zu merken. Aber sonst? Improvisation oder Einfallsreichtum, spontane Sachen - alle unerwünscht. 2 Musiktitel, ein paar Senkunden Moderation, die nächsten 2 Musiktitel....das ist Radio heutzutage, jedenfalls das abseits der Kultur- oder Informationswellen. Alles oberflächlich, mal eben eben so runtergeleiert, funktional, aber kaum noch hörenswert. Kein Wunder, dass angesichts solcher Öde für manche nur noch die Qualität der Musik eine Rolle spielt.
 
Die Nachfolge von Radio- Persönlichkeiten hat die ARD sträflich verpasst.
Deswegen wirbt man ja auch massenweise gut ausgebildetes Personal von den Privaten ab. Erst lässt man
die kommerziellen Anbieter die Drecksarbeit machen und dann holt man die Arbeitskräfte rüber. Weil die
Privaten (gerade im Lokalen Bereich) als Talentschmiede gelten und die ARD ein Nachwuchsproblem hat!
 
Deswegen wirbt man ja auch massenweise gut ausgebildetes Personal von den Privaten ab. Erst lässt man
die kommerziellen Anbieter die Drecksarbeit machen und dann holt man die Arbeitskräfte rüber. Weil die
Privaten (gerade im Lokalen Bereich) als Talentschmiede gelten und die ARD ein Nachwuchsproblem hat!
....welches hausgemacht ist, wenn man bedenkt, dass sie dafür jahrzehntelang! Zeit hatten. Während Private teils innovativ waren, was Talente nebst Personality betrifft, ist bei der ARD nichts passiert. Allein die Abwerbung von den privaten ist ein Armutszeugnis & Offenbarungs-Eid hoch3. Ich kann nicht verstehen, dass man Kompetenzzentren nebst 12 Berater für die Zukunft des Radios braucht, während man in Jahrzehnten nicht ein Studio für Talente nutzte & um die Kurve zu Carlo zu bekommen & auf 52 Radiojahre Erfahrung setzt?! Überall freut man sich, von der Erfahrung der alten Säcke zu profitieren. Nur bei der ARD ist man im Beamten-Mikado-Modus & meint, mit dem Geld des Beitragszahlers könne man alles regeln. Im Augenblick ist das lineare Radio durch ihre Ein-Mann-entscheidet-alles-Politik fatal vom Untergang bedroht. Nichts gelernt. Schlesinger ist überall. Die lieben ihr Radio nicht mehr. Das hört man. Und spürt man. 🤷‍♂️
 
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Deswegen wirbt man ja auch massenweise gut ausgebildetes Personal von den Privaten ab. Erst lässt man
die kommerziellen Anbieter die Drecksarbeit machen und dann holt man die Arbeitskräfte rüber. Weil die
Privaten (gerade im Lokalen Bereich) als Talentschmiede gelten und die ARD ein Nachwuchsproblem hat!
Ja, von den NRW Lokalradios kamen einige wie Jens Lehrich, Judith Rakers, Mark Kuschel, Franziska Krämer, um nur ein paar zu nennen.
Einer der Radiolegenden verläßt auch zum Jahresende die öffentlich rechtlichen: Thomas Koschwitz hört Mitte Dezember bei hr1 auf.
 
Deswegen wirbt man ja auch massenweise gut ausgebildetes Personal von den Privaten ab. Erst lässt man
die kommerziellen Anbieter die Drecksarbeit machen ..
Das stimmt so natürlich nicht. Gut, du bist kein wirklicher Freund des ÖRs, das merkt man deinen Kommentaren an. Aber das ist ein anderes Thema.

Zunächst mal ist ja kein Sprecher gezwungen,, von den Privaten zu den ÖRs zu wechseln. Ich vermute mal, dass Private, und gerde kleinere Sender, für viele Anfänger der erste Schritt auf der Karriereleiter sind. Da sind wahrscheinlich die Einstiegsgehälter genauso niedrig wie die Schwelle, dort einen Job zu bekommen.
Und natürlich ist es nachvollziehbar, dass ein Job beim ÖR wesentlicher attraktiver erscheint, als das sehr reale Risiko, bei einem privaten Dudler zu versauern. Zumal innerhalb des ÖRs ja dann auch Möglichkeiten zur Veränderung bestehen: Im extremsten Fall von der Jugend- zur Popwelle, von dort zur Oldiewelle und schliesslich zum Senioren-Schlager-Volksmusikkanal, vielleicht sogar Wechsel zur Nachrichtenredakton. Wer möchte mit 60 noch die coolsten Hits ansagen und über die Party am Wochenende plaudern?

Zweitens ist das scheinbar - meistens - eine Einbahnstraße, die da lautet: Zuerst Privat, dann ÖR und zum Schluss noch mal ein wenig Privat. Einige, die bei den ÖRs bekannt wurden, verleben bei den Privaten ihren Vorruhestand (Nitschke, Laufenberg usw.).

Drittens passt ein Plauderer, der bei den Privaten groß wurde, nicht unbedingt in den ÖR. Beispiel: Bob Murawka - bei RPR ein Star, bei SWR 1 im Grunde eine Fehlbesetzung. Durch und durch DJ, aber nicht unbedingt Moderator.
 
Carlo wird am 22. 10. auf dem Roten Sofa platznehmen.

Seine Arbeit beim NDR verdankt Carlo von Tiedemann dem "Hamburger Abendblatt". Die Zeitung schickte ihn für eine Reportage zum NDR ins Verkehrsstudio - auf Anhieb war ihm klar: Das hier ist genau sein Ding. Seit den 1970er prägt er mit seiner markanten Stimme den NDR Hörfunk
(Anmerkung: Nur ein Analphabet schreibt NDR-Hörfunk oder NDR-Karriere ohne Bindestrich!)

Schon komisch, erst will man ihn (möglichst subtil und unbemerkt...?) unbedingt loswerden, und jetzt hofiert man ihn?! Ob es da eine Einigung gab oder irgendeine Übereinkunft, wodurch beide Parteien ihr Gesicht waren? Der NDR dürfte doch angesichts der hier zu lesenden Aussage, dass er "die meiste Zeit nur Freier MA" war (siehe #102 - Zitat: "wenn überhaupt" drei Jahre festangestellt) keinerlei vertragliche oder andere unternehmerische Verpflichtungen haben ihn derart zu bauchpinseln? Warum also der große Bahnhof?

Interessantes Zitat auf der NDR-Seite (ja, dort gehört ein Bindestrich hin, lieber NDR!):
Auch heute noch ist er zu hören bei NDR Schlager und bei NDR 90,3.

Wo kann man ihn denn bei 90,3 noch hören, wann sendet er da?
Und kann man dem NDR mal eine Packung Bindestriche schenken? Dieses falsche Deutsch ist ja nicht zum Aushalten!
 
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Schon komisch, erst will man ihn (möglichst subtil und unbemerkt...?) unbedingt loswerden, und jetzt hofiert man ihn?! Ob es da eine Einigung gab oder irgendeine Übereinkunft, wodurch beide Parteien ihr Gesicht waren?
Ach was wäre die Welt doch ohne geheime Absprachen! Über die besonders gut jene informiert sind, die gar nicht dabei waren, als sie getroffen wurden!

Ich sehe es mal so: Wahrscheinlich sind seine Tage hinter dem Mikrofon gezählt. Das hindert aber niemanden daran, sein Lebenswerk und das, was er für den NDR geleistet hat, zu würdigen.

Aber das ist eben möglicherweise Vergangenheit.
 
Na, dann...alles Gute!

Seit 1997 moderiert Carlo von Tiedemann bei NDR 90,3.
Am 5. Februar 1971 kommt Carlo von Tiedemann mit 27 Jahren zum NDR. Seine Karriere beginnt als Reporter für den "Kurier am Mittag" auf NDR 2. "Als ich gemerkt habe, dass man mit Sabbeln Geld verdienen kann, wusste ich: Das ist mein Ding", so Carlo. Bald wechselt er in die Unterhaltung und moderiert "NDR 2 am Vormittag".
 
Hört, hört: Er hat "Sabbeln" gesagt und dies zu seinem Beruf gemacht. Umso mehr schlägt nach dem vielen Gesabbel jetzt die Altersschwäche zu... Jetzt ist er Vorbild für viele Sabbler im Radio.
 
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Deswegen wirbt man ja auch massenweise gut ausgebildetes Personal von den Privaten ab. Erst lässt man
die kommerziellen Anbieter die Drecksarbeit machen und dann holt man die Arbeitskräfte rüber. Weil die
Privaten (gerade im Lokalen Bereich) als Talentschmiede gelten und die ARD ein Nachwuchsproblem hat!
Und die Privaten holen sich die Leute von den NKLs rüber... die halbe Nordseewelle kommt doch von dort. Und dann werden sie weitergereicht, zB am Radio Bremen, wie die geschätzte Katharina Guleikoff. Vollkommen OK.
 
Carlo überlebte eine bakterielle Infektion an den Herzkranzgefäßen nur knapp, brach sich im Krankenhaus noch einen Rückenwirbel. Drei Monate Klinik und Reha. Jetzt ist Carlo für mehrere Wochen in stationärer Kurzzeitpflege im Pflegeheim. Sein Tagesablauf? „Ich wache um 6 Uhr auf. Ab 7 Uhr gibt es Frühstück. Brot, Wurst, Käse. Dann lese ich die BILD-Zeitung. Danach geht es zur Therapie mit einer Krankengymnastin. Sie quält mich richtig, aber ich mache mit. Denn ich will gesund werden. Ich will bald wieder nach Hause, zurück ans Mikro. Meine Hörer vermissen mich. Es ist schön, wenn man gebraucht wird.“ Ich wünsche der Radiolegende maximale Gesundheit & dass sein Wunsch, wieder zu moderieren, in Erfüllung geht.
 
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