Liebe Freifeld-Unterstützer*innen,
wir möchten festhalten: Es ist nicht unser Ansinnen, ffn öffentlich zu diskreditieren. Unsere Kritik richtet sich, aus unserer Sicht begründet, gegen die Vorgehensweise des Senders. Unsere Enttäuschung darüber ist groß. Dieser Vorgang ist für uns seit zwei Wochen sehr belastend. Wir möchten uns in dieser Angelegenheit daher ein letztes Mal äußern, um abschließend unsere Sicht der Dinge darzulegen, falsche Aussagen klarzustellen und dann möglichst unbelastet die Arbeit am nächsten Freifeld Festival fortführen zu können.
WIR STELLEN KLAR: Wir, also der Freifeld e. V., gehen nach wie vor davon aus, dass eine Verwechslungsgefahr des eigenen Logos mit dem von ffn nicht gegeben ist. Diese Einschätzung teilen auch renommierte professionelle Stimmen wie der Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner oder das Blog designtagebuch (
http://www.designtagebuch.de/ffn-untersagt-gemeinnuetzigem-verein-die-verwendung-seines-logos/). Auch die Abgabe der gestrigen zweiten Unterlassenserklärung erfolgte daher allein deshalb, weil wir mit einem aufwändigen und kostenintensiven Rechtsstreit nicht den Verein und das Freifeld Festival gefährden wollen. Weil es uns von ffn auf Facebook vorgeworfen wurde, möchten wir hier auch nochmal klarstellen: wir haben das Logo nicht kopiert. Warum auch? Hinter dem Logo steckt ein langer, intensiver Entwicklungsprozess und wir trennen uns nur schweren Herzens davon.
ffn hat uns am 22. August 2013, einen Tag vor dem Festival, eine Unterlassungserklärung zugestellt, die uns sehr verunsichert hat - die Durchführung des Festivals schien uns zu dem Zeitpunkt stark gefährdet. Hier wurde rückwirkend eine Frist zum 20. August 2013 gesetzt. Wir hätten fast alle Bauten auf dem Freifeld, die über Monate mit ehrenamtlichen Helfern entstanden und teils von Hand mit dem Freifeld-Logo verziert worden waren, entfernen müssen, ebenso sämtliche Sponsoren- und Festivalbanner, das Programmheft und viele andere Dinge. Nach Rücksprache unserer Anwältin mit der Anwältin von ffn wurde eine mündliche Fristverlängerung zum darauffolgenden Donnerstag vereinbart. Wir durften daher auf dem Festival unser Logo weiter verwenden.
Lars und Katrin, die beiden Vereinsvorsitzenden, unterschrieben am 29. August 2013 eine eigene Unterlassenserklärung, in der wir uns selbst verpflichteten, das Logo zukünftig im geschäftlichen Verkehr nicht mehr zu nutzen. In der Unterlassenserklärung haben wir jedoch explizit ausgeschlossen, die alten Einträge auf unserer Facebook-Seite oder unserer Webseite zu ändern, auch sagten wir, in der geplanten Dokumentation nicht vollständig gewährleisten zu können, dass Bilder aus der Vergangenheit das Logo zeigen. Wir wiesen in einem beiliegenden Schreiben außerdem darauf hin, dass wir eine frühere Kontaktaufnahme des Senders, ohne Juristen, bevorzugt hätten, und den Zeitpunkt der Zustellung des Schreibens äußerst unglücklich finden.
Der Inhalt der gestrigen Richtigstellung von ffn auf deren Facebookseite wurde nicht mit uns abgesprochen. Wir hatten zwar am 29. August 2013 die erwähnte modifizierte Unterlassenserklärung unterschrieben, diese wurde von Seiten ffn aber nicht akzeptiert. ffn behauptete mit Schreiben vom 02.09.2013 aber, wir benützen das Logo trotz der Unterlassenserklärung weiter, wobei als "Beweis" ein Bild vom Festivalgelände und Einträge auf unserer Facebookseite aus der Zeit vor Abgabe der Unterlassenserklärung gezeigt wurden.
Wir mussten uns deshalb mit einer zweiten Unterlassenserklärung vom 2. September konfrontiert sehen und mit mündlich verlängerter Frist zum gestrigen Tag bis 18 Uhr. Diese neue Fassung beinhaltete eine festgelegte Vertragsstrafe von 5000 Euro bei Zuwiderhandlung, war strafbewehrt und mit einer Kostennote von 1.379,80 versehen. Für den Fall dass wir diese nicht unterschreiben sollten, drohte ffn uns schriftlich mit einer Klage. Die neue, zweite Unterlassenserklärung, von der gestern auf der ffn-Seite nicht die Rede war, war von uns zu diesem Zeitpunkt also noch nicht unterschrieben.
Auch die Nordwest Zeitung meldete gestern vorschnell unter Bezugnahme auf ffn, dass der Fall „juristisch geklärt“ sei (
http://www.nwzonline.de/kultur/wese...-auf-logo-fall-erledigt_a_8,3,1537042288.html). Eine Stellungnahme hierzu forderte die NWZ bei uns auch nicht ein. Gleichwohl meldete sich die Rechtsanwältin von ffn am vorgestrigen Tag (Also dem Tag an dem die Facebook-Seite von ffn sich mit kritischen Kommentaren füllte) und bot mündlich an, auf die Kostennote zu verzichten. Ebenso, dass eine neue modifizierte Unterlassenserklärung akzeptiert werde, wenn dort eine Vertragsstrafe festgelegt werde.
Diese Vereinbarung wurde von ffn nach heutigem Stand eingehalten. Wir haben gestern innerhalb der gesetzten Frist die Unterlassenserklärung abgegeben und werden unser Logo zukünftig nicht mehr nutzen. Die Unterlassenserklärung ist der Transparenz halber auf unserer Webseite veröffentlicht:
http://www.freifeld-festival.de/wp-...assenserklärung-Freifeld-e.-V.-05.09.2013.pdf
Wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von der Facebook-Seite FF-nein FFN Boykott, und erklären, nichts mit dem Inhalt oder dem Entstehen der Seite zu tun zu haben. Wir können allerdings die Kritik die dort und auf der Facebook-Seite von ffn zu lesen ist, in großen Teilen nachvollziehen, halten aber zumindest den Titel der Boykott-Seite für kontraproduktiv. Wir möchten uns nun gerne wieder dem Freifeld widmen.
Eine letzte Bemerkung noch: Ihr seid großartig!