Was ist denn da bei den NRW-Lokalstationen los?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Es soll ja Radiomacher geben, die hier mitlesen.

Vielleicht begreifen die irgendwann mal, dass ohne eine Veränderung die Bedeutung ihres Mediums in einigen Jahren in den Keller sinken wird.

Vor einigen Tagen bin ich in den Nachmittagsstunden in einem Bus unterwegs gewesen, kurz nach Schulschluss. Viele Jugendliche nutzten dieses Verkehrsmittel und fast alle hatten ein Smartphone über das sie Musik konsumierten.
Die hören gar kein Radio mehr, sondern laden sich ihre Musik aus dem Internet auf ihr iPhone, BlackBerry und sonstige Geräte.
Die Zeiten, wo sich Programmverantwortliche noch darauf berufen konnten, dass quasi jeder Radio hört, neigen sich dem Ende entgegen.
Das Problem kann man auch nicht durch weitere Jugendwellen lösen, sondern nur durch eine Qualitätsoffensive bei den Inhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo ein Käsebrötchen zum Halben Hahn stigmatisiert wird, da wird auch der NRW-Lokalfunk als gutes Radio angesehen. Leichte Realitätsverzerrung. Alaun...äääh Helaaf. Oder so ähnlich.
 
Irgendwann? Das ist doch schon längst passiert. Lokalfunk = Hartz IV Funk!
Stimmt.

Immer wieder interessant ist es, in Nordrhein-Westfalen in Cafés, Restaurants, Bars etc. darauf zu achten, welche Radiosender dort im Hintergrund laufen.
In sehr vielen Fällen sind das Programme aus anderen Bundesländern oder gar ausländische Stationen, die per Webstream zugeführt werden.

Es ist schon paradox: Obwohl es neben dem WDR ausschließlich Lokalfunk gibt, sind die Werbepreise dort so hoch, dass es für kleine und mittelständische Unternehmen schlichtweg unerschwinglich ist, dort Werbung zu schalten.
Eigentlich eine riesige Marktlücke, die bisher noch nicht gefüllt werden konnte. Diejenigen, die es versucht haben, wie ein paar Leute aus Recklinghausen, bekamen die Keule der LfM zu sprüren.
Die LfM ist scheinbar nichts anderes als der verlängerte Arm der Verleger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt.

Immer wieder interessant ist es, in Nordrhein-Westfalen in Cafés, Restaurants, Bars etc. darauf zu achten, welche Radiosender dort im Hintergrund laufen.
In sehr vielen Fällen sind das Programme aus anderen Bundesländern oder gar ausländische Stationen, die per Webstream zugeführt werden.

Es ist schon paradox: Obwohl es neben dem WDR ausschließlich Lokalfunk gibt, sind die Werbepreise dort so hoch, dass es für kleine und mittelständische Unternehmen schlichtweg unerschwinglich ist, dort Werbung zu schalten.
Eigentlich eine riesige Marktlücke, die bisher noch nicht gefüllt werden konnte. Diejenigen, die es versucht haben, wie ein paar Leute aus Recklinghausen, bekamen die Keule der LfM zu sprüren.
Die LfM ist scheinbar nichts anderes als der verlängerte Arm der Verleger.


Die beste Werbung ist nach wie vor die "Mund zu Mund Propaganda". Und die funktioniert ganz ohne Radio.

Tja. Die Glanzzeit des Lokalfunks ist lange vorbei.

Unter Umständen Antenne Bayern. :D


In einem Café habe ich z.b. letztens das Schlagerparadies vernehmen können. Früher (vor 10 Jahren) lief dort noch Lokalfunk. Und in Modegeschäften läuft des Öfteren SSL.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh ist bald wieder eine MA-Welle? Habe eben großformatige Lokalfunk-Werbeplakate an Plakattafeln gesehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte jemand, der sich als Radiofreak im Nick bezeichnet, nicht auch wissen, wann die MA Feldzeiten sind? :)
Kleiner Tipp, die Feldzeiten der Frühjahreswelle waren 04.01.2015– 19.04.2015. Kann sein das EMA davon abweicht. Aber eigentlich werden die Feiertage, wg. Brücktentage etc. immer ausgespart, denn die Erreichbarkeit ist geringer.
Die Ergebnisse der EMA sind im nationalen Markt irrelevant und dienen in der erster Linie für den Erlösschlüssel. Preise und Reichweiten in NRW haben teilweise wenig mit einander zu tun. Vielleicht kann ich nicht gut recherchieren, viel habe ich dazu nicht gefunden, Ist halt das Radio Nordkorea.
 
Sollte jemand, der sich als Radiofreak im Nick bezeichnet, nicht auch wissen, wann die MA Feldzeiten sind? :)
Kleiner Tipp, die Feldzeiten der Frühjahreswelle waren 04.01.2015– 19.04.2015. Kann sein das EMA davon abweicht. Aber eigentlich werden die Feiertage, wg. Brücktentage etc. immer ausgespart, denn die Erreichbarkeit ist geringer.
Die Ergebnisse der EMA sind im nationalen Markt irrelevant und dienen in der erster Linie für den Erlösschlüssel. Preise und Reichweiten in NRW haben teilweise wenig mit einander zu tun. Vielleicht kann ich nicht gut recherchieren, viel habe ich dazu nicht gefunden, Ist halt das Radio Nordkorea.
Da hast du schon Recht. Mir ist das eigentlich auch bewusst mit der MA. Aber es kann sich ja was geändert haben... Denn Werbung ausserhalb dieser Wellen in einem solchen Ausmaß ist doch selten. Muss das Plakat mal auf dem Bahnhof mit dem Smartphone ablichten. Es zeigt einen Opa mit seiner Enkelin beim Anstreichen. Mit Reklame für einen Sponsoren, der offenbar für so ein 0137-Quiz die Preise spendiert.... Vielleicht stellen diese "Citylights" auch nur Hilferufe dar. Gerichtet an jene Hörer, die dank moderner, digitaler Hardware dem UKW-Naturschutzgebiet den Rücken gekeht haben. Nur die werden mit Sicherheit auch so nicht wiederkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach niedrigeren Löhnen würde ich keinesfalls schreien. Es ist halt die Frage, ob ein kommerzieller Lokalfunk so flächendeckend tragfähig ist, wie er in NRW zwangsveranstaltet wird. In Städten oder Ballungsräumen geht es, keine Frage. Eine Millionenstadt verträgt auch mehrere werbefinanzierte Lokalprogramme. Aber bei Kreisen wie Euskirchen etc. wird es dann halt schwierig. Für ländliche Räume wäre mitunter die niedersächsische Lösung der NKLs ein gangbarer Weg. Oder man lässt es bei der Ausschreibung offen, wie die Finanzierung erfolgen kann.
Der NRW-Lokalfunk ist eins: Er ist in der Fläche ein Arbeitsplatzgarant. Das kann man sich so auf die Fahne schreiben. Und er ist ein gutes Abschreibungsprojekt und eine schöne Konkurrenzverhinderung für die lokalen Verleger. Mehr ist er nicht, und mehr soll er vielleicht auch gar nicht sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat jemand von euch ein Ergebnis der Beratungen vom 8.5. in Düsseldorf, wo es u.a. um die Wirtschaftlichkeit der lokalen Frequenzmarker ging ?
 
Hat jemand von euch ein Ergebnis der Beratungen vom 8.5. in Düsseldorf, wo es u.a. um die Wirtschaftlichkeit der lokalen Frequenzmarker ging ?
Wer mit wem sollen sich denn da "Beraten" haben?

Es ist doch ganz einfach, wirtschaflich ist ein Sender, wenn die Einnahmen langfristig höher als die Ausgaben. Lokalfunk gibt es nun schon seit weit über 20 Jahren. Wenn ein Sender in dieser Zeit es nicht geschafft hat, wirtschaftlich zu arbeiten, dann wird er auch nicht.

Um wirtschaftlicher zu werden:
  • Kann ich die Einnahmen erhöhen. Schon heute hat der Lokalfunk das höchste Preisniveau in ganz Deutschland, also kaum möglich, die Preise sind bereits an der Decke.
  • Neue Kunden finden, bei den hohen Preisen, schwer denkbar, ausserdem der klassische regionale Handel stirbt.
  • Die nationalen Werbeeinnahmen erhöhen, Auch kaum möglich, warum soll ausgerechnet in NRW mehr geworben werden. Selbst wenn die Werbezeit beim WDR reduziert werden würde, würde nur ein Prozentsatz X bei radio NRW ankommen.
  • Große Einnahmesteigerungen sind somit nicht zu erwarten
  • DIE KOSTEN senken, das Lokalfunksystem in NRW ist schlichtweg zu teuer. Relativ gut bezahlte große Teams produzieren für kleine Märkte nicht einmal ein Vollprogramm.
  • Entweder Teams werden ausgedünnt und Gehälter werden gesenkt
  • Oder ganze Sender werden geschlossen bzw. mit anderen Sendern zusammengelegt.
Das sind die Alternativen.
Die fetten Verlagsjahre sind vorbei und kein Verlag wird die Verluste von BGs ausgleichen wollen. Die aufgeblähte ineffiziente Struktur kommt in NRW an die Grenzen der Finanzierbarkeit auch wenn Konkurrenz aus diesem System eliminiert wurde. SPD-Medienpolitik hat sich einmal wieder als pure Träumerei entlarvt, denn die Abschaffung von Marktmechanismen schafft eben nicht unbedingt tragfähige Strukturen. Wir haben nicht mehr die 90er Jahre.
 
Am wahrscheinlichsten wird es wohl hierauf hinauslaufen:
  • Oder ganze Sender werden geschlossen bzw. mit anderen Sendern zusammengelegt.
Mit Radio Hochstift gab es von Anfang an ein einziges Programm für die beiden Kreise Paderborn und Höxter.

Leider werden durch Zusammenlegungen von zwei oder drei Stationen keine Frequenzen frei.
Dazu müssten die Sendegebiete größer sein, damit einzelne Sender ihre Leistungen erhöhen können und auf einen Teil der bestehenden Umsetzer mit niedriger Leistung verzichtet werden kann.
Brauchbare Übertragungskapazitäten für neue Programme wird es bei dieser Variante wohl eher nicht geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben