Zeitplan UKW-Abschaltung?

@count down
Ok, wenn du dich so gut damit auskennst, dann erkläre mir bitte mal, warum 99% aller Radiosender ihre Musik per mp2 haben wollen, oder liegt das auch in dem Container zum Download bereit ?
 
Radio 1 macht am zweiten Feiertag Vinyltag, da graut mir ehrlich gesagt vor dem vermeintlichen Hörgenuss, völlig gleich ob per UKW oder DAB+.
Bei meinen Tests klang DAB+ bei Radio Eins exakt genauso wie UKW. Ist zwar nun paar Jahre her, dürfte sich aber kaum verändert haben. Ich war erschrocken, wie gleich das klingt. Hätte da eigentlich erwartet, dass es durch das Processing auf DAB+ zu weiteren Kollateralschäden kommt.


RHH + HH Zwei wollen nicht nur Wave-Files von der Musikindustrie haben, sie bekommen sie auch. Es gibt noch ein paar wenige weitere Sender in DE, die von der Musikindustrie Wave-Files verlangen. Welche Sender das sind, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich den RHH-Techniker nicht danach gefragt hatte.
Natürlich bekommen sie diese unreduzierten Files, weil es eben so ist, wie @count down schrieb:
Die Musikindustrie hält über MPN ausschließlich flacs bereit, in der sich WAVs befinden.

Ok, wenn du dich so gut damit auskennst, dann erkläre mir bitte mal, warum 99% aller Radiosender ihre Musik per mp2 haben wollen, oder liegt das auch in dem Container zum Download bereit ?
Haben wollen? Sie bekommen FLAC und konvertieren es in Layer II. Zum Beispiel, weil ihre Sendeautomationen und Redaktionssysteme darauf seit vielen Jahren eingerichtet sind. Beim Konvertieren wurde teils auch noch der Pegel verändert, was heute aber im Zuge von R128 auch gerne direkt beim Ausspielen "live" draufgerechnet wird.
 
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Danke für die Aufklärung @lg74
Ich habe mich etwas schwammig ausgedrückt. Ich meinte eigentlich das die Sender das von der Musikindustrie verlangen, haben wollen ist hier das falsche Wort.
 
das die MW in vielen Tunern ab ca. Mitte / Ende der 90er sowas von Taub auf der Mittelwelle wurden, das man max. die stärksten Sender damit rein bekommt, ist richtig..

ja aus der folge heraus das, bis auf Lieberhaber , die meisten Ottonormalen Hörer sich schon längst ausschließlich nur noch auf UKW befanden. Somit würde MW bei Heimempfänger oft vernachlässigt. Sonst hätten sich die Hersteller das nicht erlaubten können, da hätte es ja Reklamationen ohne Ende gegeben wenn so gewesen wäre das noch so viele MW gehört haben sollen. Ich ein Kind der 90er kann mich auch nicht erinnern jemals großartig gesehen und erlebt zu habrn das noch jemand MW gehört hätte. Es gibt Dokus über DT64 und das man sie auf MW getann. Davor gab es von DT64 Hörer großer Proteste deswegen "wer höre denn heute noch Mittelwelle?". Das sagt doch alles aus, wenn schon damals solche Aussagen von Hörern gab.
 
@Kohlberger91
Ich bin Baujahr '72 und ein "Kind der 80er". Trotz dessen, das selbst einfache Radiorecorder einen recht guten MW-Empfang hatten, hatte ich mich nur sehr selten auf der MW verlaufen. Mir ging es damals als Teenager auf den Sack, das der Ton deutlich schlechter war als auf UKW und mich hat das Fading sehr gestört. Aber damals hatte mich das Thema des DXen auch noch lange nicht interessiert, das kam erst ab den späten 90ern oder frühen 00ern bei mir auf.
Selbst mein deutlich älterer Bruder hatte nie über MW was gehört, nicht in den 70s oder 80s, wo noch viel über MW gehört wurde, entweder aus Gewohnheit oder es waren damals DXer, vermute ich mal.
 
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Wenn überhaupt waren es die DDR-Bürger, welche vor allem Radio Luxemburg auf MW, 1440 kHz oder im 49 m Band auf KW gehört haben, oder halt den Rias und SR1-Europawelle Saar. Ansonsten waren vor allem Kurz- und Langwelle doch eher nur die Empfangsart im Urlaub, um mal zu hören was es in der Heimat neues gibt. Ansonsten waren KW, MW und LW doch eher nur was für Radiofreaks, aber kaum was für den Ottonormalverbraucher.
 
Ich meinte eigentlich das die Sender das von der Musikindustrie verlangen
Ein letzter Versuch: Kein Sender ist in der Lage, von der Musikindustrie datenreduziertes Musikmaterial zu "verlangen", "haben zu wollen". Über MPN wird ausschließlich unreduziertes Audiomaterial zum Download bereitgestellt. Bessere als Master-Qualität gibt es nicht. Erst danach mag ein jeder Sender dieses Material bis hinunter zur Unkenntlichkeit zusammenschrumpfen, wie er will. Seine Sache, wenn es ihm danach "verlangt".
 
@Holzohr , @Radiokult
DXer und Radiotechnikfreaks waren auch in den 1980er Jahren nur ein sehr geringer Teil der AM-Radio-Hörerschaft. Für die Mehrzahl der Mittel- und Langwellenhörer in Ost- wie Westdeutschland was der Grund, diese Empfangswege zu nutzen, das Interesse an einem Programm, das für sie über UKW nicht zu enpfangen war - sei es der Deutschlandfunk, ein "Westradio" oder ein geschätztes Programm aus einem entfernten Bundesland. Dafür wurde eine weniger gute Klang- und Empfangsqualität in Kauf genommen.

Heute ist's mit DAB-plus so ähnlich: seine Nutzer sind in der Minderheit, sie sind mit dem für sie verfügbaren Programmangebot auf UKW nicht zufrieden und nehmen dafür eine schlechtere Klangqualität in Kauf.
 
Heute ist's mit DAB-plus so ähnlich: seine Nutzer sind in der Minderheit, sie sind mit dem für sie verfügbaren Programmangebot auf UKW nicht zufrieden und nehmen dafür eine schlechtere Klangqualität in Kauf.
Das Argument mit dem besseren Klang auf UKW zieht aus bereits angeführten Gründen nicht mehr. Das ist in über 90% der Fälle genauso gruselig schlecht wie auf DAB+. Sowohl bei UKW als auch bei DAB+ ist aber belegbar nicht die Technik für diesen Matschsound verantwortlich, sondern einzig und allein die Sender selbst. Auf UKW haben irgendwelche halbtauben Techniker irgendwann diese Kampfkomprimierungen eingeführt, weil jeder der lauteste sein will und auf DAB+ haben Berater eingetrichtert, dass es mit der halben Bitrate auch ausreicht. BEIDE Probleme sind komplett hausgemacht und haben absolut GAR NICHTS mit der jeweilgen Ausstrahlungsart zu tun!
 
DAB+ haben Berater eingetrichtert, dass es mit der halben Bitrate auch ausreicht.
Berater verunstalten maximal das Programm. Für den Matschsound ist jeder Sender selbst verantwortlich, das geht (zum Glück) nicht von den Beratern aus sonst würden manche Sender nicht laufend am Processing kurbeln. Ausserdem wird die Bitrate vom Netzbetreiber entschieden je nach dem wie viel noch verfügbar ist.
 
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Ich werfe mal ein, dass das Verlangen nach Soundprocessing directly from hell seltenst auf dem Mist eines desorientierten Technikers wächst. Das denken sich schon die Redaktionen bzw. Programmchefs selbst aus. Die, die eben keine Ahnung davon haben, aber „fett“ muss es sein.
Techniker sind in dem Zusammenhang nur Ausführende dessen, was ihr Vorgesetzter von der Programmleitung als Auftrag vorgesetzt bekamen.
 
Und was machen Sender, deren Programmchefs auch die Techniker sind? Soll es ja auch geben. Sind das dann die paar wenigen, die kein/kaum Processing über den Sender jagen?
 
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@Funkminister
Ja ok, lasse ich gelten.

Ausserdem wird die Bitrate vom Netzbetreiber entschieden je nach dem wie viel noch verfügbar ist.
Ja und nein. Mehr Bitrate kostet natürlich auch mehr. Daher nimmt man in der Regel das noch zu ertragende Klangbild in Kauf. Andererseits gibt es auf DAB+ ja durchaus auch Sender die belegen, dass man mit einer relativ geringen Bitrate auch halbwegs brauchbaren Klang ohne Artefakte und ähnlichem hinbekommt. Aber dafür brauchts dann halt tatsächlich Techniker die Ahnung von der Klangmaterie haben.
 
Ein letzter Versuch: Kein Sender ist in der Lage, von der Musikindustrie datenreduziertes Musikmaterial zu "verlangen"

Das habe ich bereits in @lg74 verständlichen Erklärung verstanden. Da du aber immer auf mein "haben wollen" rumgeritten bist, habe ich mich nur nochmal klarer ausdrücken wollen, was ich hätte besser schreiben sollen. Nur verstehe ich dann nicht, warum so oft die Rede davon ist, das die Sender dies und das von der Musikinstrie verlangen würden, wenn das im Prinzip gar nicht geht oder angeboten wird. Was soll das, dann sollen das die entsprechenden Leute gleich richtig sagen ?!


Das Argument mit dem besseren Klang auf UKW zieht aus bereits angeführten Gründen nicht mehr. Das ist in über 90% der Fälle genauso gruselig schlecht wie auf DAB+.

Sorry, natürlich klingt UKW in sehr vielen Fällen besser oder deutlich besser als DAB, das ist Fakt !
Wie ich schon in Post #64 anführte, hört man gerade bei relativ vielen Obertönen diesen miesen Soundbrei auf DAB+, was es bei UKW schlicht und ergreifend nicht gibt (zumindest nicht hier in HH). In meinem Beispiel ging es um Rock und klassische Musik, wo man das besonders gut raus hört. Wenn ich hier Radio Bob, Rock Antenne HH, NDR Kultur oder Klassik Radio zwischen UKW und DAB+ direkt miteinander vergleiche, liegen z.T. große hörbare Unterschiede dazwischen. Der große Unterschied zwischen UKW und alle digitalen Ausspielwege ist, das nur UKW etwas Soundprossecing braucht um gut / besser zu klingen, aber eben nicht die Digitalen.
 
Ich werfe mal ein, dass das Verlangen nach Soundprocessing directly from hell seltenst auf dem Mist eines desorientierten Technikers wächst. Das denken sich schon die Redaktionen bzw. Programmchefs selbst aus. Die, die eben keine Ahnung davon haben, aber „fett“ muss es sein.
Das ging den Erzählungen nach so weit, dass eine ARD-"Heimatwelle" einen anderen Soundprocessor anschaffen musste, weil seitens der Wellenleitung ein besonders aggressiv klingendes Processing verlangt worden war. Zuvor war diese Welle eine zeitlang dadurch aufgefallen, auf DVB ein völlig sauberes Signal abzuliefern, das, soweit meine Erinnerung reicht, sogar halbwegs gehörrichtig gepegelt war - in der prä-R128-Ära. Über Nacht wurde aus der besten Heimatwelle klanglich dann die schlechteste.

Der RBB war bis Sommer 2011 auf den digitalen Wegen sauber und wurde dann schlagartig schlecht, richtig schlecht, schlechter als die meisten Privatsender in Berlin - in diesem Fall ist es mysteriös, denn alle Versuche mehrerer Leute, da etwas zu erreichen, liefen wie absichtlich wirkend ins Leere. Der Gipfel war hier aber ein damals technisch leitender (ich vermute auch: leidender) Mitarbeiter des RBB mit Rang und Namen ("ein Kämpfer für den guten Ton" - Zitat eines ex-Kollegen von ihm), der das Grauen radikalst verteidigte. Es hat da wohl einige hübsche Szenen in diversen Umfeldern gegeben. Einige vermuten: der Mann wurde "gebrochen" und reagierte dann halt so. Das ist inzwischen nun 8 Jahre her und blieb halt so. Der RBB ist mir deshalb auch wurscht - ich kann da nichtmal Sendungen hören, die mich eigentlich gern interessiert hätten. Die lange AMIGA-Nacht war ein Grauen. Die DT64-Sendung zu dieser Babylon-Veranstaltungsreihe war auch unanhörbar. Die Vinylsendungen beachte ich gleich gar nicht, weil sowas einfach nicht geht. Den Mike Lehmann habe ich auch nicht durchgehört, sondern nur mal durch die Moderationen und Gags gescrollt. Musik dann doch lieber von Youtube als vom RBB.

Immerhin klingt DAB bei Radio Eins genauso mies wie UKW - das Processing überdeckt offenbar elegant die Kollateralschäden von HE-AAC. Hat man doch den Sound visionär eingestellt damals. :D
 
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Diese Erzählung halte ich für keineswegs übetrieben ausgeschmückt.
Mir ist eine weitere ARD-Regionalwelle bekannt, bei der der Programmchef höchstselbst bestimmt hat, welches Brikettiergerät in die Signalkette insertiert wird, und welcher Einstellspezialist sich mit der Optimierung der Klangverbiegung ein niedriges 5stelliges Salär erarbeiten durfte.
Aber das war auch ein Programmchef, der einen offeneren, echteren Sound wollte und dies zu erreichen glaubte, indem die Studiotüren sperrangelweit offengelassen werden um Büro-Atmo ans Mikrofon dringen zu lassen...
Bevor das aber zu weit OT wird, zurück zum Thema.

Dass bestimmte Wellen über UKW nicht besser klingen als über DAB+ hat seine Ursache wohl darin, dass das Programmsignal so zu Tode prozessiert wird, dass es selbst direkt am Postübergabepunkt abgegriffen nicht besser klänge.
Den UKW-Tiefpass bei 15kHz halte ich für klanglich nahezu egal, verglichen mit der Kastration die dem Signal durch die üblicherweise deutlich zu niedrige Datenrate auf DAB+ widerfährt.
 
2019 noch mit dem Argument "Klangqualität" zu kommen, ist aber schon ziemlich weit hergeholt. Außer ein paar wenigen Klassik-Hörern mit teuren Anlagen ist den restlichen 99% der Klang sowas von egal. Da wird ohnehin mit billigsten 50€-(DAB+ oder UKW) Brüllwürfeln gehört, Mono natürlich, oder Stereolautsprecher im 10cm-Abstand. Und genau für solche Geräte werden schon seit vielen Jahren die Produktionen "optimiert".

Kein Mensch wird sich 2019 noch für Übertragungsmedium aufgrund der Klangqualität entscheiden!
 
Kein Mensch wird sich 2019 noch für Übertragungsmedium aufgrund der Klangqualität entscheiden!

Dann scheinen ich und viele meiner Freunde und Bekannten wohl keine Menschen zu sein. Denn gerade darauf achte ich + meine Freunde besonders, das die Klangqualität stimmt (auch fürs nebenbei hören). Wenn die Klangqualität nicht stimmt, wird im Zweifel lieber gar nix gehört oder die eigene Musiksammlung.
 
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Dann scheinen ich und viele meiner Freunde und Bekannten wohl keine Menschen zu sein. Denn gerade darauf achte ich + meine Freunde besonders, das die Klangqualität stimmt (auch fürs nebenbei hören). Wenn die Klangqualität nicht stimmt, wird im Zweifel lieber gar nix gehört oder die eigene Musiksammlung.

Wir, die wir sowohl an Inhalten, als auch am Klang interessiert sind, sind nicht die Zielgruppe, wir sind eine so gut wie ausgestorbene Spezies.
 
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