"Radio", ich nenne es eher Webstream mit angeschlossener HF, ohne Herzblut. Minimaler Aufwand zum Geld verdienen. Genau so schafft sich das Medium ab. Die Menschen am Mikro verkommen wieder zu dem, was sie im Hörfunk anfangs schon mal waren: Ansager! Nur mangels entsprechender Vorbildung auf niedrigerem Niveau, was Aussprache, Sprachduktus und Sprechweise angeht.
Den ausgebildeten "Redakteur am Mikrofon" gibt es dann irgendwann nur noch im öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanal. Der DJ oder Moderator wird als ausgestorbener Beruf in die Geschichte eingehen.
Sorry, meine Musikmischung kann ich mir mit wenig Aufwand selbst zusammenstellen und sogar bei laut.fm selbst zu Gehör bringen. Wettervorhersagen auf diesem Niveau nutzen mir auch nichts und für Verkehrsmeldungen brauche ich auch keinen Hörfunk mehr. Und auf dämliche Gewinnspiele und Claims verzichte ich gerne. Welchen Mehrwert sollen solche Frequenzbesetzer denn bitte haben? Das frage ich mich auch ernsthaft bei dem ganzen Kram, der den sogenannten "Bundesmux 2" füllt. Ich hatte gehofft, dass sich bundesweit Sparten und aufwendigere Programme eher tragen würden und dass wir eine positive Wendung erleben. Stattdessen erfolgt das Gegenteil: Minimalschund zu Dutzenden bundesweit, und dies wird dann dreisterweise aus lauter Phantasielosigkeit und Gewinnmaximierungsgeilheit noch auf ehemalige landesweite Flagschiffe durchgeschaltet.
Ach Radio, vielleicht hole ich meinen Klappspaten aus dem Keller und schaufle Dir morgen ein Grab. Dein Verwesungsgeruch ist ja kaum mehr auszuhalten.