AW: Media-Analyse 2011 Radio II: Reaktionen und Meinungen
die gewinne sind in thüringen bei der antenne noch deutlich größer als bei ffh (in prozent)... 30 min. musik am stück braucht dort offenbar jeder.
Die Zahlen überdecken aber noch was anderes interessantes: Top40 ist demnach von 37 Tausend auf 24 Tausend runter. Wobei, wir wissen ja: das kann sich alles bei der nächsten MA wieder drehen, bei der statistischen Stabilität solcher Erhebungen.
@ Ammerlaender
Du kannst eine MA auch andersrum sehen: nimm ein "feststehendes" Programm (ein Programm mit bestimmter Ausrichtung) und miß daran bestimmte Eigenschaften der Bevölkerung. Wenn ich mich hier so umgucke auf der Straße, wundert mich nicht, daß sowas wie Jump gehört wird. 89.0RTL wird es doch auch. Aber das war doch nie das Thema der Kritik an Jump, oder? Höchstens dergestalt, daß Jump in 3 Bundesländern zusammen (!!!) gerade mal auf eine Hörerzahl kommt, die SAW in einem Bundesland schafft. Das muß man mal sehen: so primitiv und so schlecht - und dann so erfolglos. Sind die am Ziel vorbeigeschossen? Sogar zu billig für ein großteils recht anspruchsloses Volk? Das ist ne echte Leistung!
Wenn Antenne Thüringen
hier zu Recht jubelt, muß ich für mich nur trocken feststellen: genau so platt wie solche Programme ist auch ein Großteil des Umfeldes, mit dem ich tagtäglich auskommen muß. Den Anteil der Bevölkerung, zu dem ich schlicht komplett inkompatibel bin, schätze ich auf weit über 50%. Da geht gar nichts. Absolut gar nichts. Völlig getrennte Welten. Man freut sich über völlig andere Dinge, man definiert "Wohlbefinden" völlig anders, man hat komplett andere Werte und Ziele, man hat eine andere Gewichtung von "wichtig" und "unwichtig", von "wertvoll" und "wertlos". Man muß sich verbiegen, um überhaupt zwei Sätze Smalltalk führen zu können - und will eigentlich nichtmal das, weil man keinen Smalltalk will.
Ist auch alles eigentlich kein Problem. Diese Vielfalt soll gerne so sein. Es wäre nur schön, wenn für die Minderheiten außer im stillen privaten Kämmerlein noch irgendwo ein Platz wäre.
Bemerkenswert finde ich bei der PM von
AThü aber schon den rauhen Ton und vor allem den Hinweis, daß "gebührenfinanzierte Programme" weniger Hörer hätten. Wie schlimm wäre es für AThü, hätten sie mehr Hörer! Das ist schon ziemlich perfide: man will natürlich keine öffentlich-rechtlichen vor sich sehen, aber wenn sie hinter einem liegen, tritt man noch nach, ganz unabhängig von deren Inhalt und Konzept.
Bemerkenswert vielleicht noch von
hier:
D-Kultur verliert signifikant
DLF stabil
NDR Kultur verliert signifikant
Nordwestradio gewinnt signifikant
WDR 3 gewinnt signifikant
hr 2 verliert signifikant
YouFM verliert signifikant
SR 2 gewinnt dramatisch (natürlich bei sehr wackliger Statistik)
Bayern 2 verliert signifikant
MDR Figaro verliert signifikant (an wen denn im Sendegebiet, D-Kultur reißst es ja auch nicht?)
MDR Sputnik verliert auch spürbar