Viele Titel wiederholen sich tatsächlich schon nach einem Tag. Insbesondere Roxette und Madonna sind auffällig.
Ich denke aber vielmehr dass das 90er-Konzept so in der Form als "queerbeet" nicht funktioniert. Die 80er Titel, egal ob New Wave, Italo Disco oder Pop, klingen ja doch alle irgendwo ähnlich weil Instrumentalisierung und elektronischer Sound gleich sind. Außerdem sind Tempi, Melodik und Harmonien vergleichbar. Auf Rock und NDW wird bei 80s80s ja seit jeher konsequent verzichtet.
Aber ob jemand der Nirvana , Soundgarden und Offspring hört, etwas mit Sasha, Pappa Bear, Young Deenay oder Nana anfangen kann? Da bin ich eher spektisch. Und jemand der "Enjoy the silence" von Depeche Mode liebt, wird wohl bei "The bad touch" von der BloodHoundGang oder Mr. president eher abschalten.
Das Spektrum der 90er Jahre-Musik ist zu breit gefächert, als dass man das auf einer Welle unterbringen kann. "Barbie Girl" und "Boom Boom Boom Boom" aber danach wieder Madonna, Sting, Seal, Aerosmith oder Wet Wet Wet - das passt nicht zusammen.
Die ganze Playlist ist wie Kraut und Rüben ,ohne Konzept und Flow. Da folgt ein supersofter RNB-Titel von Whitney, Janet, Jenny oder Mariah auf La Bouche und Scatman, danach dann wieder rockig mit Alanis Morissette, Chesney Hawkes, Cranberries, Santana oder Meredith Brooks. Der Sound der frühen Produktionen um 1991/92 herum ist ein völlig anderer als die stampfenden Bässe aus der Mitte der Dekade oder der Grunge. Und die elektronischen Releases gegen Ende der 90er mit Anleihen aus Trance (Gigi) und House (Stardust, Daft Punk) klangen auch völlig anders als die frühen Eurodance-Teile.
Es wäre besser gewesen, 90s90s Dance aufzuschalten.
Beiden Wellen identisch ist, dass deutschsprachige Titel fast vollständig fehlen! Ausnahme hier: Eine Handvoll Titel von den Broten, Ärzten oder aus dem Raab/Dietrich-Kosmos.