BR Jugendwelle ab 2007?

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AW: BR Jugendwelle ab 2007?

programmlichen Mehrwert hat? Gerade für Programme wie Bayern 4 ist DAB wegen der klanglichen Qualität wie geschaffen.

Sorry, aber aus technischer Sicht ist eine DAB-Übertragung aufgrund der Datenreduktion schlechter als guter Analogempfang.

Und gerade bei klassischer Musik, die bei der Aufnahme viel Raumanteil mitbekommen hat, kann es durch MPEG-Codierung zu hörbaren Artefakten kommen. Vergl. Klassiksendungen des DLF auf DAB.
 
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Sorry, aber aus technischer Sicht ist eine DAB-Übertragung aufgrund der Datenreduktion schlechter als guter Analogempfang.
Da gehe ich nur bedingt mit. Wenn die digitale Übertragung z.B. in 320 oder gar 384 kbps Musicam erfolgt, ist das nur noch mit "roher Gewalt" (Abhören des Seitensignals) oder bei extrem anfälligem Tonmaterial zu erkennen. Da muß der UKW-Empfang schon exzellent sein (einziger Ortssender am Tunereingang), um da mithalten zu können. DAB läuft nunmal leider hierzulande nichtmal mit den theoretisch noch möglichen 256 kbps (da würde allerdings gar nix mehr in die Pakete passen), die genutzten 192 kbps sind zugegebenermaßen schon an der Untergrenze für transparente Codierung, aber für Mobilempfang durchaus brauchbar.
Und gerade bei klassischer Musik, die bei der Aufnahme viel Raumanteil mitbekommen hat, kann es durch MPEG-Codierung zu hörbaren Artefakten kommen. Vergl. Klassiksendungen des DLF auf DAB.
Oder in Berlin auf UKW. Die 97.7 klingt deutlich vermatscht, eine zeitlang hatte ich gar den Eindruck, sie werde aus dem 192er ADR-Signal gespeist - das ist gegenüber dem auf UKW Machbaren eine deutliche Einschränkung. Dem DLF stünden 384 kbps oder eine lineare 2 Mbps-Anbindung gut zu Gesicht.
 
AW: BR Jugendwelle ab 2007?

Da gehe ich nur bedingt mit. Wenn die digitale Übertragung z.B. in 320 oder gar 384 kbps Musicam erfolgt, ist das nur noch mit "roher Gewalt" (Abhören des Seitensignals) oder bei extrem anfälligem Tonmaterial zu erkennen.

Da gehe ich auch absolut mit, aber leider sind
die genutzten 192 kbps [...] zugegebenermaßen schon an der Untergrenze für transparente Codierung

Für trocken aufgenommene Studioproduktionen mögen die ja noch reichen, da fiele ich beim Blindtest sicher durch, wenn ich linear von reduziert unterscheiden müsste, aber sobald es für den Codec "komplexer" wird, sprich, hohe Hallanteile oder Rauschen dazukommt (altes Bandmaterial) geben sich 192 kbit/sek schnell die deutlich hörbare Blöße (naja, Radiowaves erzähl ich damit bestimmt nix neues, aber man kann es nicht oft geug sagen!).

Gerade für die anspruchvollen Zuhausehörer, die nicht über Satellitenempfang verfügen, wäre das unschön. Lieber UKW-Bandbegrenzung als 192er oder 128er DAB-Plörre...
Zumal Mobil das Aussetzen des Signals bei schlechtem Empfang hinzukommt.
 
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Ich wollte weder die Programminhalte von Bayern2 und Fritz noch die Größe der Sendegebiete miteinander vergleichen. Ich wollte nur klarstellen, daß man ein Programm, daß mehr Hörer hat als Fritz nicht als Programm bezeichnen kann, das fast keine Hörer hat, wie Du das ja mehrfach getan hast.

Du kannst die Diskussion trotzdem nicht losgelöst vom Sendegebiet führen. Hätte eine neue BR-Jugendwelle so viele Hörer wie Fritz, wäre das angesichts des riesigen Sendegebiets und der wenigen landesweiten Konkurrenz eine Vollpleite. Der Vergleich hinkt. Runtergerechnet aufs Sendegebiet hat B2 sehr wenige Hörer, auch wenn die Zahlen vielleicht gestiegen sind in letzter Zeit.

Bugi schrieb:
Dies liegt daran, daß der BR als einzige ARD-Anstalt auf allen seinen Radioprogrammen Werbezeit verkauft. Auf B1 und B3 dürfen die Werbetreibenden die breite Masse anbrüllen. Das auf B2, B4 und B5 ist da schon eher zielgerichtete Werbung. Obs dem BR wirklich viel einbringt wag ich zu bezweifeln. Der Qualität der Programme hats bisher jedenfalls nicht geschadet.

Oh. Der BR hat keine einzige werbefreie UKW-Welle? Ich hab auf B2 oder B5 noch nie Werbung gehört, aber auch nicht bewusst darauf geachtet. Gut, dann erklärt sich, warum die alle auf p-Werte-Basis ausgewiesen sind. Ein bisschen seltsam finde ich das aber schon. Müsste ja der BR die einzige Anstalt ohne werbefreie UKW-Welle sein ...

Bugi schrieb:
Das hast Du schon richtig erkannt, wobei die Betonung auf "Tageszeit" liegt. Das heisst um die gleiche Tageszeit bekommst Du bei B2 jeden Tag etwas ähnliches serviert. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß der Mensch ein Gewohnheitstier ist das sich schnell an feste Tagesabläufe gewöhnen kann, wozu z.B. auch gehören kann, daß man gewohnheitsmäßig immer wieder etwa um die gleiche Tageszeit das Radio einschaltet, ganz besonders dann, wenn man bereits weiss, daß zu dieser Zeit etwas kommt, was einen meistens interessiert, sei es nun der Zündfunk um 19:00, eher wissenschaftlich basierte Themen um 18:00, Hörertalk (Tagesgespräch) um 12:00 oder meinetwegen auch die Volksmusiksendung zwischen 6:00 und 7:00. Eine gewisse Durchhörbarkeit besteht sozusagen "von tag zu Tag" auch wenn das natürlich oft nicht richtig funktioniert, da die angeschnittenen Themen nun mal vielfältig sind. Aber auch über einen Tag hinweg folgen ja nicht ständig Sendungen aufeinander die sich gegenseitig beissen.

Ich weiß nicht, ob das heute im Zeitalter des extrem flexiblen Arbeitnehmers noch so funktioniert, dass die Leute so festgefahrene Tagesabläufe haben. Und erst recht nicht wird sich der Tagesablauf nach dem Programm richten. Ich verstehe schon das Grundkonzept, aber ich halte es dennoch für veraltet.

Bugi schrieb:
Man kann eben nicht für jede Personengruppe oder Minderheit ein eigenes Programm produzieren. Da bleiben eben nur zwei Möglichkeiten:
Entweder man ignoriert die Interessen vieler Personengruppen einfach und kommt damit dem ÖR-Auftrag im eigentlichen Sinne nicht ausreichend nach
oder man leistet sich so was wie Bayern 2.

Hmmm ... senden dann die anderen Anstalten alle am Auftrag vorbei, weil sie keinen solchen Formatbastelfasching haben wie der BR? Nützt es was, wenn man 100 Zielgruppen ein bisschen anspricht, aber keine so richtig konsequent? Und wo sollen neue Hörer herkommen? Dass man beim Zappen mehrmals zufällig bei B2 hängenbleibt, ist eher unwahrscheinlich. Für die MA ist die Programmstruktur dagegen sicher hilfreich, weil derartig an Zeitfenster gekoppelte Sendeinhalte auch entsprechend erinnert werden im Tagesablauf.

Also, du bist vielleicht damit aufgewachsen und nimmst die Struktur als gegeben hin, weil du sie gewohnt bist. Ich dagegen hab mich, als ich vor Jahren das erste Mal mit B2 in Berührung kam, erstmal gefragt, ob dieses Programm ernst gemeint ist. Ich hab sehr ungläubig in Programmzeitschriften geblättert und konnte nicht so recht fassen, dass B2 wirklich fest so angelegt ist ... dass absolut widersprüchliche Spartenprogramme im Stundenrhythmus aneinandergeklatscht werden, nach dem Motto "Friss oder stirb". Ein Programm, das man im ständigen Wechsel liebt, hasst, erträgt, nicht erträgt, ernst nimmt, nur noch zum Lachen findet ... ist für mich reichlich seltsam. Ich frage mich, wie der typische Hörer von B2 aussieht, und frage mich ebenso, was das für ein Programmchef sein muss, der gleichzeitig Kompetenzen zur Bewertung und Entwicklung von Zündfunk- und Volksmusiksendungen haben muss. Eigentlich müsste es bei B2 ja mindestens 24 Programmchefs geben ... also tut mir leid, ich find's einfach nur seltsam. Das ging vielleicht früher, aber heute ist das für mich ein längst überholtes Relikt.

Und nochmal zur Erinnerung: Ich fordere ja nicht die Abschaffung von B2. Ich bin nur der Meinung, dass man, wenn es eh einmal so ein Flickenteppich ist, ohne Probleme auch bestimmte Strecken für Klassik frei machen könnte, und die Frequenzen von B4 für den neuen Jugendsender nutzen könnte. Denn: Jugendliche von heute werden sich garantiert nicht durch die Programmstruktur von B2 arbeiten und schauen, in welchem Zeitfensterchen denn mal was für sie kommen könnte unter Umständen. Bei Klassik-Fans, die sicher ohnehin auch gern mal B2 hören, kann ich mir das viel eher vorstellen, da die mit solchen Programmstrukturen aufgewachsen sind. Ein Klassik-Fan wird sicher auch nicht so oft einfach mal so einschalten, sondern gezielt bestimmte Sachen hören wollen, ganz im Unterschied zu Jugendlichen. Also gibt's kein problem, wenn Klassik bei einem Einschaltsender wie B2 als weitere Sparte läuft. Ich seh da kein Problem. Den bisherigen B2-Hörer wird's auch nicht stören, selbst wenn er Klassik hasst. Der ist ja ohnehin gewohnt, dass man nur zu bestimmten Zeiten reinhören kann, müsste sich also nur an die neuen Zeiten gewöhnen. So funktioniert doch B2, wenn ich euch hier alle richtig verstehe ...
 
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Ich hab sehr ungläubig in Programmzeitschriften geblättert und konnte nicht so recht fassen, dass B2 wirklich fest so angelegt ist ... dass absolut widersprüchliche Spartenprogramme im Stundenrhythmus aneinandergeklatscht werden, nach dem Motto "Friss oder stirb".

Du hast das Programm offensichtlich nicht verstanden... Nicht "Friss oder stirb" sondern eher, hör hin, werde neugierig, erweitere den Horizont oder lass es bleiben, wenn Du nicht willst.

Ein Klassik-Fan wird sicher auch nicht so oft einfach mal so einschalten, sondern gezielt bestimmte Sachen hören wollen, ganz im Unterschied zu Jugendlichen.

Naja, sicher, daß es wirklich so einen Unterscheid gibt? Was ist mit den ganzen Jugentlichen, die beispielsweise ganz bewusst Sendungen wie Blue Moon, Domian, Lauschangriff im Kultkomplex etc. einschalten oder teilweise sogar mitschneiden?
 
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Hier wird ja auch immer wieder gerne argumentiert, würde man dem analogen Radio von heute auf morgen den Saft abdrehen, so wäre dies dem Gros der Hörer völlig egal. Die würden dann eben nur noch CD hören, um ihre Hintergrundsgeräuschkulisse zu erhalten. Das ist möglicherweise auch richtig.
Die Logik unterstreicht dieses Argument deutlich!

Warum gibt es heute so gut wie keine UKW/DAB-Kombigeräte? Jeder der sich heute ein Autoradio, eine Stereoanlage o.Ä. kauft wird sie zu 99% nur mit UKW empfang finden. Und wenn mit DAB, dann sicherlich nicht das Gerät, das man sich vorgestellt hat... Weil die Auswahl einfach nicht da ist.

Somit liegt es nicht an den Leuten die die Umstellung wollen und planen, sondern vielmehr an den Elektronik-Herstellern, die DAB gewissermaßen ignorieren! Man sollte in naher Zukunft wohl nicht gleich eine Radikal-Umstellung in betracht ziehen, sondern einfach mit einem "KOMBI-STANDARD" an die Sache rangehen. Wenn dann in ein paar Jahren fast jeder Kombigeräte für UKW und DAB besitzt, kann man ja an eine komplette Einstellung des UKW nachdenken.
 
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Somit liegt es nicht an den Leuten die die Umstellung wollen und planen, sondern vielmehr an den Elektronik-Herstellern, die DAB gewissermaßen ignorieren!
Nein, und wie schon hunderte Male durchgekaut:

Die Elektronik-Hersteller produzieren alles, wonach der Markt nur verlangt. In Asien steht genug Produktionskapazität, um so etwas simples wie ein DAB-Radio millionenfach und billig auf den Markt zu werfen. Aber nach DAB kräht eben kein Hahn.
 
AW: BR Jugendwelle ab 2007?

Die Elektronik-Hersteller produzieren alles, wonach der Markt nur verlangt. In Asien steht genug Produktionskapazität, um so etwas simples wie ein DAB-Radio millionenfach und billig auf den Markt zu werfen. Aber nach DAB kräht eben kein Hahn.
Ich sagte ja auch deutlich: "KOMBI-STANDARD". Das ist eine standardmäßige Kombination aus einem UKW und einem DAB Tuner. Dafür könnte sicherlich auf Mittelwelle verzichtet werden. Die Funktion MW sollten dann nur noch die sogenannten Weltempfänger haben.
DENN wenn keiner DAB kennt, oder wenn nichtmal jemand jemanden kennt, der ihm DAB empfehlen könnte, wird der Hörer sicher nicht die Katze im Sack kaufen.

Es gibt ja noch nicht mal Werbung, deutliche Hinweise oder Empfehlungen für DAB in den Medien. Ich hab zumindest noch nix gesehen! Vielleicht sollte da mehr gemacht werden?
 
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Kombi-Standard. Hmmmm... Fast alle DAB-Empfänger können auch UKW, nur sind die kaum erhältlich, weil danach - wie Grenzwelle richtig sagte - kein Hahn kräht. Ich glaube nicht, dass es Aufgabe der Gerätehersteller ist, den neuen Standard zu promoten. Die verkaufen auch genug UKW-Radios.
Neulich war ich in einem Basler Elektronikdiscounter. Komischerweise hat man es dort fertig gebracht, DAB-Tuner und -Receiver so zu präsentieren, dass diese auch von der Kundschaft wahrgenommen wurden. Drum herum großflächige Werbung, die die Vorteile des DAB-Empfangs anpries. Zufällig habe ich mitbekommen, wie einer Kundin, die einen neuen Receiver kaufen wollte, von einem Mitarbeiter durchaus kompetent zum Kauf eines DAB-fähigen Geräts geraten wurde, da dieses zukunftssicher sei, interessante Zusatzdienste und -programme biete etc. Wie die Kundin sich entschieden hat, weiß ich nicht. Dass es zugunsten eines DAB-Geräts war, kann ich mir aber gut vorstellen. Es geht also schon, wenn man will.
 
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von einem Mitarbeiter durchaus kompetent zum Kauf eines DAB-fähigen Geräts geraten wurde, da dieses zukunftssicher sei

Was aber so kompetent nun auch wieder nicht ist, denn:

All DAB receivers will be obsolete in a few years' time

Die Einzelheiten in diesem Artikel beziehen sich natürlich auf Großbritannien, die perspektivische Verwendung von AAC(+) wird aber auch hierzulande diskutiert. Ich wage die Wette, daß der heutige DAB-Standard eher verschwinden wird als UKW.
 
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Recht hast du. Ich gebe zu, mich etwas ungeschickt ausgedrückt zu habe. Ich versuch's noch mal:
[...]von einem durchaus kompetent wirkenden Mitarbeiter zum Kauf eines DAB-fähigen Geräts geraten wurde[...]
 
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Oh. Der BR hat keine einzige werbefreie UKW-Welle? Ich hab auf B2 oder B5 noch nie Werbung gehört, aber auch nicht bewusst darauf geachtet. Gut, dann erklärt sich, warum die alle auf p-Werte-Basis ausgewiesen sind. Ein bisschen seltsam finde ich das aber schon. Müsste ja der BR die einzige Anstalt ohne werbefreie UKW-Welle sein ...

Auf den beiden Programmen wird kurz vor der halben und vollen Stunde geworben. Hauptsächlich in den hörerstarken Zeiten am Morgen und Abends (welch Wunder :) ) Meistens nur zwei, drei Spots...
 
AW: BR Jugendwelle ab 2007?

Ich sagte ja auch deutlich: "KOMBI-STANDARD".
In einem Kombi-Standard im Bereich digitales Radio sehe ich auch die Zukunft, allerdings nicht mit Fokus auf DAB! Es wird vergessen, daß Radio nicht nur im Auto, sondern zu großen Teilen zu Hause gehört wird. Und da gibt's 'ne Menge digitaler Alternativen, die jede einzelne deutlich mehr Hörer als DAB haben dürften, zumidestens die relevantesten: DVB-S, DVB-C, Livestream. Und bei ersteren beiden ist die technische Qualität DAB mindestens gleichwertig...
 
AW: BR Jugendwelle ab 2007?

DVB-S, DVB-C und Livestream sehe ich ähnlich wie analoges Kabelradio/Satradio absolut nicht als Alternative zu UKW (oder DAB, zumindest mittelfristig). Es ist doch vollkommen egal, ob das Radio nun analog oder digital in den Empfänger kommt. Wenn die Leute es beim Analogkabel schon kaum schaffen, ihre Radios an die Kabelbuchse zu stöpseln, wird das digital auch nicht klappen. Und auch bei Analog-Satreceivern konnte man schon eine Latte an Radioprogrammen hören, aber die wenigsten haben da mal hingeschaltet. Livestream ist dann nochmal eine andere Sache. Solange nicht überall mobiles Internet möglich ist und die Webstreams auch nicht für große Nutzerzahlen ausgelegt sind, ist das auch eine kaum relevante Übertragungstechnik. Kaum einer wird sich irgendso eine Noxon-Kiste zulegen, oder den Webstream von PC in die Anlage geben oder über UKW-Sender im Haus verteilen. Die *breite Masse* macht das nicht.

Die Leute wollen einfach ein möglichst billiges und einfaches Radiogerät irgendwo hinstellen und das Ding soll dann ihren Lieblingsdudler spielen. Möglichst auch nicht die Teleskopantenne ausfahren, denn das sieht doof aus. Und auch möglichst keine anderen Kabel (Antenne) irgendwo anschließen müssen. Also: man muss DAB so in die Geräte integrieren, dass die Leute am Besten gar nicht mitbekommen, ob das Programm nun über DAB oder UKW daher kommt. Selbst ein Knopf zum Umschalten zwischen DAB und UKW wird den meisten schon wieder zu viel sein, da drückt doch keiner drauf. Sich *bewusst* ein DAB-Gerät kaufen, das werden die wenigsten tun, dafür hat Hörfunk zu sehr an Bedeutung verloren. Allenfalls, wenn die Dinger billigst bei Aldi im Kramtisch drin liegen und als supertoll im Prospekt angepriesen werden...
Und genau daran scheitert DAB momentan immer noch. Und zwar so sehr, dass in der Tat selbst DVB-S/C oder Livestream noch attraktiver sind für Programmanbieter, um darüber zu senden. Aber mittelfristig, wenn nicht die Technik für mobiles Internet die Entwicklung überrollt, sehe ich schon eine Kombination aus UKW/DAB/DRM+ als Zukunft für Radio, da DAB und DRM technisch letztendlich das einzige ist, was ähnlich wie UKW, nur digital, überall funktionieren kann, ohne großem Aufwand.
 
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Wenn die Zielgruppe offenbar zu faul ist, einen Knopf zu drücken, um ein alternatives Angebot anzunehmen, dann ist es das neue Angebot womöglich gar nicht Wert, produziert zu werden.
 
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@grenzwelle: das würde ich nicht sagen. ein gutes programm zu produzieren ist es immer wert!
ich kenne viele jugendliche, die sagen, dass sie gene mal vernünftige anspruchsvolle sachen im radio hören wollen, und auch alternative musik. (dafür würden sogar einige trotz schlechter qualität einschalten) die meisten geräte, die bei jugendlichen rumstehen, sind doch eh keine klangwunder und klingen von natur aus nur blechern.

P.S.: Ich kenne ein paar jugendliche bei mir in der gegend die sehr gerne den zündfunk hören. über UKW kann man BR2 hier in MR nur sehr schlecht reinbekommen und es rauscht und knackt- trotzdem hören sie!!)
 
AW: BR Jugendwelle ab 2007?

Nachdem hier in diesem Thread nun seitenweise über Verschiebungen oder Zusammenlegungen zugunsten der Schimäre "Bayerisches Jugendradio auf UKW" debattiert und gestritten wurde, hat es - vermutlich unbemekert von allen Diskutanten - bei der real existierenden bayerischen Jugendfestplatte "Das Modul" wohl schon vor einigen Wochen eine grundlegende Programmumgestaltung gegeben. Das ursprüngliche Konzept mit dem stündlichen Wechsel der Musikfarbe wurde aufgegeben. Stattdessen hört man nun unter dem Namen "Bavarian Open Radio" eine meiner Meinung nach sehr hochwertige Mischung aus Indie, House, Hip-Hop und ähnlichem. Die Mehrheit der gespielten Titel liegt weit außerhalb des Mainstreams, das Programm dürfte also für viele "Format"-Hasser interessant sein; geht alles sehr stark in die FM4-Richtung. Einzig die abendliche Wiederholung des Zündfunks ist noch vom alten Modul übrig geblieben. Das Programm ist - abgesehen vom Zündfunk - allerdings völlig wortfrei, es gibt weder Moderationen noch Nachrichten. Genau auf diese Musikfarbe hatte ich eigentlich beim überarbeiteten Sputnik gehofft. Aber vielleicht lassen sich beide Sender ja noch irgendwie mal kreuzen. ;)
 
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Jetzt zwitschern die Vöglein, daß es im Oktober losgehen soll, und zwar tatsächlich auf Mittelwelle. Einen Namen hat das Baby wohl noch nicht bekommen.
 
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Wer hat den heutzutage noch einen Empfänger der ANSTÄNDIG MW empfängt? Denke keiner.

Mein Vorschlag: B4 komplett auf DAB, da gehört es hin und dafür die Jugendwelle auf die B4 UKW-Frequenzen.
 
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Mein Vorschlag: B4 komplett auf DAB, da gehört es hin und dafür die Jugendwelle auf die B4 UKW-Frequenzen.

Sorry, selten etwas daemlicheres gelesen. Ich empfehle dazu auch die Neujahrsansprache vom HFD des BR, da hat Grotzky diesen Plänen eine komplette Absage erteilt. Sehr vernuenftig. Wenn DAB mal ein STANDARD sein sollte, kann man drueber reden.
Die Leistungserhoehung zum Herbst kommt nicht von ungefaehr, ich denke, dass uns der Rumpfung da sicher noch ueberraschen wird. Immerhin waere digitale MW ein Thema.

Immerhin ist B4 anerkanntermassen wohl DAS Klassikprogramm in Deutschland. Diese zu opfern wäre höchst töricht.

Weiter im Text!

-Esta
 
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@Estaminet:

Jetzt muss ich aber zurückkontern.

DAB könnte schon lange ein etablierter Standart sein. Man hätte es halt von Anfang anders vermarkten müssen, wie z. B. in England. Geh mal, z. B. in den MediaMarkt, und verlang einen Radio mit DAB, die muss man erstmal suchen.

Scheinbar hast du kein DAB, sonst würdest du so etwas nicht schreiben. DAB hat eine gute Klangqualität (wenn ab 160 K aufwärts auser für reine Wortprogramme), ohne Rauschen, super Empfang und kein Frequenz einstellen ist notwendig. Ich habe DAB, bin hellauf begeistert und höre fast kein UKW mehr. Wenn es mehr Programme (am besten soviel wie auf UKW) gäbe, währe es natürlich besser für die Verbreitung von DAB.

Und digitale MW auch so ein Thema, hier wären auch wieder neue Empfangsgeräte nötig und ob die Soundqualität überzeugt ist auch noch eine Frage.
 
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