@ harlekin:
"Es wird immer versucht, mit dem geringsten Aufwand den größten Gewinn zu realisieren."
Dieser Fakt steht in exakt dieser, manchmal auch in leicht abgewandelter Form, in jedem Buch, das sich in irgendeiner Form mit Wirtschaft beschäftigt. Um es auf eine zentrale Aussage zu reduzieren: dieser Satz ist vielleicht sogar die Maßgabe aller privater Wirtschaft. Kein Unternehmen wird, wenn es angenommen mit 100 Tausend Euro finanziellem Aufwand 2 Millionen Euro Gewinn macht, versuchen, den Einsatz höher als unbedingt notwendig zu gestalten. Warum auch? Also kann an dieser Auffassung doch eigentlich nichts Verwerfliches gefunden werden. Letztendlich geht es in der Privatwirtschaft doch darum, Geld zu verdienen. Und auch Radio (privates Radio wohlgemerkt) ist nichts Anderes als ein Produkt, in das Geld investiert wird, um ein Höchstmögliches an Gewinn heraus zu holen. Kein Gesellschafter stellt sein Geld zur Verfügung, um Hörer glücklich zu machen. Er will damit schlicht und einfach Geld verdienen. Wenn der Hörer dann aber doch glücklich ist durch das bzw. mit dem Produkt, dann ist das ganz simpel ein schöner Nebeneffekt. Und machen wir uns nichts vor, jeder der in der privatwirtschaftlichen Radiobranche arbeitet, weiß um diesen Zustand. Warum also die Aufregung? Wenn ein Hörer ein Radioprogramm langweilig oder blöd findet, schaltet er es nicht mehr ein. Die Folgen, wenn das mehrere Hörer machen, sind bekannt. Dann werden die Verantwortlichen schon reagieren. Also ist es bis dahin allein ihnen überlassen, mit wie viel Geld sie ihr Produkt herstellen. Wenn Sie damit Geld verdienen, ist das doch völlig ok. Bei öffentlich-rechtlichen Anstalten wiederum sollte das ganz anders sein. Leider ist es aber nicht so.