Sehe ich auch so, weil es eben 2 paar Schuhe sind. Radio funktioniert eben auch da, wo mobiles Internet immer noch ein Loch hat und Internetstreams sind auch bei guter Verbindung mal überlastet oder haken, sind fehlerhaft. Sowas gibt’s bei UKW nicht und zumindest hier im Umfeld funktioniert auch DAB+ in den meisten Bereichen recht zuverlässig.
Die Übertragungssicherheit des klassischen Radios wird man mit Internetradio auf mobiler Ebene die nächsten Jahre jedenfalls nicht erreichen.
Wenn ich gezielt und bewusst Musik hören will, höre ich kein Radio, es sein denn es gibt spezielle Sendungen, die ich ebenfalls bewusst höre.
Voice getracktes/vorproduziertes Radio geht bei Musiksendungen, Features usw., mag ich aber bei ner Morningshow oder in der Tagesbegleitung nicht dauerhaft haben, das nimmt dem Ganzen die Homogenität und Personality. Tagesbegleitende Sendestrecken müssen meiner Ansicht nach deshalb live sein und genau das macht lineares Radio aus. Es ist eben Radio und kein Tonträger oder Algorhythmus.
Deshalb glaube ich nicht, dass lineare Medien aussterben werden. Fernsehen eher als Radio, Fernsehen funktioniert aber auch anders. In einem Vollprogramm ist viel mehr vorproduziert, da sind halt feste Zeiten mit Magazinen oder Nachrichten, aber die Sitcom oder Arztserie oder auch eine Kochshow muss nicht live sein, live vor Publikum vorproduziert, aber nicht automatisch auch live ausgestrahlt.
Fernsehen könnte also für Liveprogramme auch temporäre Streams online stellen, bei Radio geht das in der Form nicht.
Auf lineares Fernsehen könnte ich komplett verzichten, auf Radio hingegen nicht. Und laut Studien ist Radio auch das meist genutzte Medium, weil es eben nebenbei an der Arbeit oder im Auto dudelt. Fernsehen ist kein Nebenbeimedium. Auch wenn der prozentuale Anteil der jüngsten Zielgruppe zurück gegangen ist, ist die Dauer des durchschnittlichen Konsums angestiegen. Macht unterm Strich also nicht weniger Hörer.