Vereinheitlichung der ARD-Nachtprogramme

Herrlich, den kannte ich noch gar nicht, zumal ohne jegliche Kennung wie beim regulären.
 
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Weshalb eigentlich sind die Nachrichten in der Infonacht zum Teil mit O-Tönen und zum Teil reine Sprechernachrichten? Um 3.30 liefen reine Sprechernachrichten, die Ausgabe um 0.30 hingegen war mit O-Tönen (bzw. Beiträgen).
 
Für die Info- und Kulturwellen soll, vorr. noch in der ersten Jahreshälfte 2024, ein gemeinsames ARD-Programm ab 20 Uhr angeboten werden. Siehe ARD-Reformfaden #667 ff.

Auffällig ist tatsächlich, dass sie bei der Hochkultur mit dem Sparen anfangen. Das ist ein klares Statement gegen Kultur und eine Abkehr vom Kern des Programmauftrags. Sehr schade, das wars dann wohl.
 
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Die Otöne könnte man sich ganz sparen in den (ohnehin auf 3 min. zusammengestutzten NR), denn die laufen ja in den Berichten und Reportagen, dort eben ausführlicher.
 
Interessant wird sein, wie sich der WDR und Radio Bremen entwickeln. Der WDR hatte sich gegen ein reines Nachrichtenformatradio entschieden, während andererseits Radio Bremen mit Bremen Zwei ein Kulturprogramm anbietet, das sich nicht in ein Schema wie das ARD-Radiofestival einfügen würde. Es wäre das Ende hochwertiger Eigenproduktionen nach 20 Uhr (WDR5: Das Philosophische Radio; Bremen Zwei: Sounds). Die einfachste Lösung wäre, sie bundesweit zu übernehmen, wie es schon für die NDR Info Redezeit angekündigt worden war. Jedenfalls ist WDR5 so stark positioniert, dass die Philisophie-Sendung nicht wegfallen oder auf einen weniger attraktiven Sendeplatz verschoben werden dürfte.

Ich vermisse noch eine Aussage zum Verhältnis von ARD und Deutschlandradio. Einige Sendungen waren ja schon länger beim Saarländischen Rundfunk übernommen worden. Ein bundesweites „Fazit“ am späten Abend wäre eigentlich ein wünschenswertes Signal für mehr aktuelle Kulturberichterstattung, die auch flächendeckend über UKW zu hören wäre. Aber bei der Kultur wird ja gerade alles zusammengestrichen. Der Abbau bei hr2 war wohl Vorreiter. SRF2 zeigt seit zwei, drei Jahren den voillständig automatisierten Betrieb am Abend.
 
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Auffällig ist tatsächlich, dass sie bei der Hochkultur mit dem Sparen anfangen.
Nirgendwo sonst wurde schon etwas gespart und das lineare Abendprogamm ist die Hochkultur?

Das ist ein klares Statement gegen Kultur und eine Abkehr vom Kern des Programmauftrags. Sehr schade, das wars dann wohl.

Für SWR2 (exklusive Orchester) gibt der SWR für jeden Hörer, der wenigstens mal kurz reinschaltet am Tag, rechnerisch etwa 140 € jährlich aus. Wenn man's auf das SWR-Sendegebiet, also die potentiellen Gebührenzahler, runterbricht, sind's 170 € je Hörer jährlich.

Ist das zu wenig?
 
Beim WDR sehe ich eher fürs 3. Gefahr hinsichtlich der Formate nach 22 Uhr, sollte WDR 5 eine längere Infonacht übernehmen (sofern das gemeint ist) würden überwiegend Wiederholungen/Zweitausstrahlungen wegfallen.
 
Nirgendwo sonst wurde schon etwas gespart und das lineare Abendprogamm ist die Hochkultur?
Ja, das würde ich schon sagen, dass auf den Kulturwellen auch nach 20 Uhr ein anspruchsvolles Programm läuft, was denn sonst? Ich weiß nicht, welche Sender du zu der Zeit hörst, aber bei mir läuft schon seit Jahrzehnten kaum etwas anderes, und ich reagieren empfindlich, wenn man mir meine Sendungen auf Dauer wegnimmt. aber, wie es @Maschi schrieb, ansonsten jede Menge Formatradios redundant vor sich hin dudeln.
 
Und man kann mdr Kultur ja einiges vorwerfen, aber was da ab 20 Uhr geboten wird, ist schon erstaunlich abwechslungsreich. Da wäre ein Mantel, den sich der reiche NDR für sein Minimalprogramm mit ausschließlichen Wiederholungen in "Am Abend vorgelesen", so sehnlichst herbei wünscht, eine deutliche Verschlechterung des Abendprogramms.
 
Wie ein Mantel aus NDR-Sicht sich anhören wird, kann man Nacht für Nacht ganz wunderbar auf den Infowellen verfolgen. Das war und ist auch ein deutlicher Rückschritt ggü. der ARD-Infonacht von MDR Aktuell.

Nirgendwo sonst wurde schon etwas gespart
Das ist eine Lüge.
Bei den Länderwellen wurde massiv gespart. U.a. beim NDR "schönste Musik für den Norden" nonstop usw.
Dort liefen früher die Kulturmagazine.

WDR 3 und 5 wurden auch schon entkernt, ebenso HR2. RBBKultur genauso. NDR 2-Kuriere weg, Echos weg, Berichte von Heute ersatzlos gestrichen...

Bei den Wortwellen die Infonacht vorgezogen, abends mehr Wiederholungen HR-Info / B5, nächtliche Regionalslots teilweise weggefallen, ebenso die tagsüber Regionalisierung beim Wetter NDR Info usw.
 
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In der NDR Infonacht werden überwiegend Podcasts versendet, die mit dem aktuellen Tagesgeschehen z.T. gar nichts zu tun haben. Der MDR hatte nachts im Grunde das gleiche Stundenschema wie tagsüber gesendet, also regelmäßig Nachrichten und dazwischen kurze, live anmodierte Berichte über aktuelle Ereignisse.
 
Seitdem der NDR die Infonacht vom MDR übernommen hat, wurde der Anteil an zeitneutralen Inhalten, Pausenfüllmusiken und nicht-linearen Produktionen massiv aufgestockt - zu lasten der tagesaktuellen Berichterstattung. Böse Zungen bezeichnen die ARD-Infonacht seitdem auch zurecht als NDR-Podcastnacht.
 
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Auf jeden Fall haben Zeitneutrale Podcast-Produktionen für nonlineare Verbreitungswege nichts in einer aktuellen Zeitfunksendung mit Schwerpunkt tagesaktuelle Berichterstattung zu suchen.
 
Das ist eine Lüge.
Du hast das Fragezeichen am Ende des Zitats vergessen.
Es war übrigens eine https://de.wikipedia.org/wiki/Rhetorische_Frage

Ja, das würde ich schon sagen, dass auf den Kulturwellen auch nach 20 Uhr ein anspruchsvolles Programm läuft, was denn sonst?

Die Betonung lag eher auf dem bestimmten Artikel.

Wenn man Inhalt und Sendeplatz trennt - ist es 2023 überhaupt sinnvoll, für lineare Programme teure Sendungen für wenig gehörte Randsendeplätze zu produzieren? Ist es nicht schlauer, hörenswerte Sendungen so im Linearen zu platzieren, dass sie auch mehr als eine Handvoll Hörer erreichen? Und den linearen Hörern am Abend gemeinsam ein hochwertiges, gebündeltes Angebot zu machen? Ist es nicht gerade für Einschaltradio sinnvoll, endlich anzunehmen, dass 2023 ein Großteil der Hörer sämtliche Kulturwellen empfangen kann - per Internet, per Satellit, per Kabel - und die regionale Struktur ihre Stärken ausspielen lassen, den Rest gemeinsam, anstatt 9 halbe Sachen zu machen?
 
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Wenn man Inhalt und Sendeplatz trennt - ist es 2023 überhaupt sinnvoll, für lineare Programme teure Sendungen für wenig gehörte Randsendeplätze zu produzieren? Ist es nicht schlauer, hörenswerte Sendungen so im Linearen zu platzieren, dass sie auch mehr als eine Handvoll Hörer erreichen? Und den linearen Hörern am Abend gemeinsam ein hochwertiges, gebündeltes Angebot zu machen? Ist es nicht gerade für Einschaltradio sinnvoll, endlich anzunehmen, dass 2023 ein Großteil der Hörer sämtliche Kulturwellen empfangen kann - per Internet, per Satellit, per Kabel - und die regionale Struktur ihre Stärken ausspielen lassen, den Rest gemeinsam, anstatt 9 halbe Sachen zu machen?

Wieso "teure Sendungen"? Es ist doch klar, dass eine professionelle Radiosendung Kosten verursacht.

Keine Ahnung, wie ihr euch den typischen Hörer einer Kulturwelle vorstellt. Ich habe bspw. weder Sat- noch Kabelanschluss. Und möchte abends nicht meinen Laptop aufklappen und über eine Webseite einen Stream via Bluetooth-Box hören.

Durch die Möglichkeit der Online-Archivierung und on demand-Hörmöglichkeit sind die potentiellen Hörerzahlen doch heute bereits viel größer, als das früher der Fall war.

Wenn man die momentanen "Reform"-Gedanken der ÖRR konsequent zu Ende denkt, bräuchten sie eigentlich überhaupt nichts mehr neues zu produzieren, sondern nur ihre Archive online stellen. Würde das die Hörer stören? Hat man ja gerade wieder bei 70 Jahre "17. Juni" gemerkt, da liefen oft nur die (guten) Sendungen, die man bereits zum 50. bzw. 60 Jahrestag produziert hatte.

PS: Ich lese gerade das Buch zur DT64-Geschichte von Jörg Wagner. Eines der todschlagenden Argumente gegen den Sender war, dass das bundesdeutsche Rundfunksystem einen landesweit ausstrahlenden Sender nicht vorsieht. Jetzt scheinen aber wenige Probleme mit dem Gedanken zu haben, dass (voerst nur) abends überall im Lande dasselbe laufen soll.
 
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Wieso "teure Sendungen"? Es ist doch klar, dass eine professionelle Radiosendung Kosten verursacht.
Eine Minute Kulturradio ist um ein Vielfaches teurer als eine Minute Popradio.
Keine Ahnung, wie ihr euch den typischen Hörer einer Kulturwelle vorstellt. Ich habe bspw. weder Sat- noch Kabelanschluss.
Umso besser, wenn man auch Hörern mit der technischen Ausstattung des 20. Jahrhunderts ein hochwertiges Abendprogramm liefern kann und sie aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht mit Wiederholungen und Konzertkonserven abfrühstücken muss.

Durch die Möglichkeit der Online-Archivierung und on demand-Hörmöglichkeit sind die potentiellen Hörerzahlen doch heute bereits viel größer, als das früher der Fall war.
Ja und?

Wenn man die momentanen "Reform"-Gedanken der ÖRR konsequent zu Ende denkt, bräuchten sie eigentlich überhaupt nichts mehr neues zu produzieren, sondern nur ihre Archive online stellen.
Führe den Gedanken bitte einmal aus, ich kann ihm so nicht folgen.
PS: Ich lese gerade das Buch zur DT64-Geschichte von Jörg Wagner. Eines der todschlagenden Argumente gegen den Sender war, dass das bundesdeutsche Rundfunksystem einen landesweit ausstrahlenden Sender nicht vorsieht.
Wie würdest du mit diesem Argument umgehen, wenn du wüsstest, dass zur gleichen Zeit Deutschlandfunk (Kultur) eingerichtet wurden?

Jetzt scheinen aber wenige Probleme mit dem Gedanken zu haben, dass (voerst nur) abends überall im Lande dasselbe laufen soll.

Das ist ja auch 33 Jahre her. Wer damals mit Anfang 30 so argumentierte, geht gerade in Rente. Und hat dazwischen 30 Jahre bundesweiten Hörfunk miterlebt.
 
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Eine Minute Kulturradio ist um ein Vielfaches teurer als eine Minute Popradio.
Nicht wenn der Mensch, der beim "Popradio" am Mikro sitzt, sich den ganzen Tag mit der Materie beschäftigt, auf Konzerte fährt, die Musikpresse verfolgt und sich auch noch in der Musikgeschichte auskennt. Das bittere ist doch, zu was das "Popradio" heute verkommen ist.
 
Nicht wenn der Mensch, der beim "Popradio" am Mikro sitzt, sich den ganzen Tag mit der Materie beschäftigt, auf Konzerte fährt, die Musikpresse verfolgt und sich auch noch in der Musikgeschichte auskennt.

1) Die Rede ist von Popradios. Nicht von musikjournalistischen Radios.
2) Die ARD gibt für ein Kulturradio 3-5x mehr pro Minute aus als für ein Popradio der gleichen Anstalt.

Das bittere ist doch, zu was das "Popradio" heute verkommen ist.

Die Platte läuft doch schon seit 30 Jahren?
 
Mir als Hörer sind erst mal Budgets egal, ich will gutes Programm. Wenn man allerdings tausenden ehemaligen Kulturwellen-Mitarbeitern exklusive Altersversorgungen ausschütten muss, könnte das wohl ein Problem sein.

Übrigens: niemand hat bisher von Budgetkürzungen gesprochen bei den ÖRR. Sie wollen doch sogar noch mehr Kohle. Wie das im Sender verteilt wird, können wir als Hörer doch nicht beeinflussen.
 
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