Zeitplan UKW-Abschaltung?

Es ist schon richtig, was Herr Radominski prognostiziert, in spätestens 10 Jahren wird die herkömmliche Terrestrik nur noch eine Nebenrolle spielen. Tut sie übrigens beim jüngeren Teil der Bevölkerung (U30, oder eher U40) schon längst, stationär wie mobil. UKW und DAB+ dudeln wenn, dann nur aus Bequemlichkeit, könnten aber jederzeit durch IP-Angebote ersetzt werden.

Wir wissen nur, daß heute junge Leute gerne im Netz auf die Suche gehen. Vielleicht werden sie im fortgesetzten Alter wieder zu linearen Programmen zurückkehren. Wer weiß das schon?

Ähnliches könnte im Fernsehbereich passieren: Einst junge Leute, die "Hot oder Schrott", DSDS oder Take Me Out geschaut haben, könnten im Alter die eher seriösen Informationen von ARD und ZDF nachfragen.
 
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Wir wissen nur, daß heute junge Leute gerne im Netz auf die Suche gehen. Vielleicht werden sie im fortgesetzten Alter wieder zu linearen Programmen zurückkehren. Wer weiß das schon?

Vielleicht werden diese jungen Leute auch zu Schwarz-weiß-Fernsehern mit Drehschalter ohne Fernbedienung zurückkehren und lediglich drei Programme schauen. Wer weiß das schon?

Ähnliches könnte im Fernsehbereich passieren: Einst junge Leute, die "Hot oder Schrott", DSDS oder Take Me Out geschaut haben, könnten im Alter die eher seriösen Informationen von ARD und ZDF nachfragen.
Jetzt ist natürlich echt ziemlich blöd, dass es Privatfernsehen erst seit 40 Jahren gibt. Sonst könnte man ja auf die Idee kommen, genau das mal zu untersuchen. Vielleicht ist schon jemand auf diese extrem fern liegende Idee gekommen...
 
@Mischpult
Sehr schön, jetzt haben wir alle mal gelacht.

Dennoch beobachte ich die Neigung bei meinem Mitmenschen, im Alter die Prioritäten anders zu setzen. der Bedarf nach Verlässlichkeit und Seriosität, auch und gerade bei der Informationsgewinnung, nimmt meinen Erfahrungen zufolge im Alter tendenziell zu.

Wenn Du andere (vielleicht sogar wissenschaftliche) Erkenntnisse hast, lasse uns bitte daran teilhaben.
 
zu Schwarz-weiß-Fernsehern mit Drehschalter ohne Fernbedienung zurückkehren und lediglich drei Programme schauen
Ich erinnere mich gern an die Zeiten zurück, als man in Norddeutschland noch vergrisseltes Analog-TV aus Dänemark empfangen konnte. Filme und Serien viele Jahre vor uns, alles in Originalsprache. Den ganzen Freenet- und HBBTV-Mist sowie Sky Abo würde ich sofort wieder dagegen eintauschen. Weniger ist manchmal mehr.

Gleiches gilt für DAB vs. UKW. Dutzende Multiplexe voller Schlager-, Rock- und EDM-Stationen. Auf UKW bekomme ich dagegen auch mal World Music bei Fritz, Eurodance bei Radio Brocken, Jazz bei DR P2 oder Swing bei MDR Kultur.
 
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@Mischpult
Sehr schön, jetzt haben wir alle mal gelacht.
Glaubst du nicht, dass das passieren könnte? Warum nicht?
Dennoch beobachte ich
Sehr gut.
die Neigung bei meinem Mitmenschen, im Alter die Prioritäten anders zu setzen.
Du bist an einer heißen Sache dran.

Wenn Du andere (vielleicht sogar wissenschaftliche) Erkenntnisse hast, lasse uns bitte daran teilhaben.

Deine Aussage war eine ganz andere. Leider fehlte jede Herleitung.
 
Ich erinnere mich gern an die Zeiten zurück, als man in Norddeutschland noch vergrisseltes Analog-TV aus Dänemark empfangen konnte. Filme und Serien viele Jahre vor uns, alles in Originalsprache. Den ganzen Freenet- und HBBTV-Mist sowie Sky Abo würde ich sofort wieder dagegen eintauschen. Weniger ist manchmal mehr.
Auf zu Kleinanzeigen. Guck mal hier:
"Ganze Kiste voll [alter VHS-Kassetten] im tausch gegen katzenfutter und 1 mal Bananen"
 
@Mischpult
Du zerredest gerade meinen Gedanken und machst ihn und damit letztlich Dich selbst lächerlich.

@Sprollywood. hat absolut recht. Früher haben die verfügbaren UKW-Sender mehr gebracht, als der ganze redundante Rotz heute. Deutschlandfunk habe ich schon in meiner frühen Jugend gehört. Und RTL war das perfekte Unterhaltungs-Pendant dazu. Von mir aus hätte man die "Radio-Zustände" 1980 einfrieren können. Deutsches Formatradio - privat wie öffentlich-rechtlich - bedeutet, jegliche Kreativität aus dem Medium rauszusaugen, und stattdessen wie bei VW am Band zu produzieren. Alles genormt und komplett ohne Herz und Seele.
 
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Du zerredest gerade meinen Gedanken

Den Gedanken, dass in der Zukunft Sachen "vielleicht" anders sein könnten als in der Gegenwart? Oder, anders formuliert: "Wir wissen nur, daß heute junge Leute gerne im Netz auf die Suche gehen. Vielleicht werden sie im fortgesetzten Alter wieder zu linearen Programmen zurückkehren. Wer weiß das schon?"

Oder ist mir der geniale, sehr gut in die Diskussion passende und gut begründete zweite Gedanke in den drei Sätzen entgangen? Dann würde ich dich ganz ernsthaft bitten, ihn mir noch einmal für Blöde zu erklären. Kann ja passieren.

und machst ihn und damit letztlich Dich lächerlich.

Das ist natürlich doof :)
 
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Ein Hauptproblem bei DAB ist, dass trotz alller technischer Entwicklung (KI moderiert bald ganze Shows) welche die Abläufe vereinfacht und Personal- sowie Produktions-Kosten in erheblichem Umfang spart, bei einer Vielzahl an zusätzlichen Programmen kein inhaltlicher Mehrwert geboten werden kann.

Wenn es schon den großen landesweiten Privaten trotz hervorragender UKW-Netzabdeckung und großen Playern im Hintergrund, und sogar den ARD-Wellen trotz Gebürhenfinanziertung so dreckig geht, dass sie an allen Ecken und Enden sparen müssen und sämtliche Inhalte aus den Tagesflächen verbannen, weil es überall an Personal in den Redaktionen und an Werbeeinnahmen fehlt - wie sollen es denn absolute Marktneulinge ohne Kontakte in die Szene, ohne große Werbezeitenvermarkter im Hintergrund, ohne belastbare Zahlen zu Hörern, ohne Businessplan, ohne Mediadaten schaffen, sich zu etablieren? Selbst UKW-Anbieter wie FluxFM, die später in den Markt gedrängt sind, haben es immer noch schwer.

Was also sollten mir diese neuen Programme wie Radio Flensburg, Hoamatwelle, Radio Schwaben etc. bieten können, was die etablierten Stationen, die sich seit 40 Jahren behaupten können, nicht leisten? Und warum solten diese Newcomer es ohne finanzstarke Partner in Sachen Vermarktung, ohne Know how des Marktes, ohne zahlungskräftige (und -willige!) Verlagshäuser im Hintergrund besser machen können als RPR, FFH und Arabella???
 
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Früher haben die verfügbaren UKW-Sender mehr gebracht, als der ganze redundante Rotz heute.
Die Problematik mit der Heterogenisierung der Zielgruppen und den veränderten Nutzungsgewohnheiten ist ja nun durchaus bekannt. Aber es ist dennoch erstaunlich, wie es den ARD-Anstalten einst mit nur drei oder vier vollwertigen UKW-Wellen gelungen ist, weite Teile der Bevölkerung zu erreichen und dabei einen hohen journalistischen Anspruch zu halten, wohingegen man heutzutage 7 oder 8 Programmangebote (BR Heimat, BR Schlager, Puls - MDR SchlagerWelt, MDR Tweens - NDR Blue, NDR Schlager) braucht plus Mediatheken und trotzdem immer mehr Hörer an Streamingdienste verliert und viele Menschen zunehmend unzufrieden sind mit dem Angebot der ARD und immer häufiger der Meinung sind, keinen Gegenwert oder zu wenigb Leistung für ihren Rundfunkbeitrag geboten zu bekommen.
 
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Also die Erklärung ist ja nun recht einfach. Es gab damals halt nicht mehr. Spätestens mit der Digitalisierung kam die, ich sag mal "Spezialisierung", auch bei den Geschmäckern der Leute. Früher funktionierte Schlager neben Hardrock, siehe diverse U- oder gar Jugendmusiksendungen. Das wäre heute undenkbar. Die musikalische Toleranz ist auch heute wesentlich niedriger als damals. Man konsumiert halt nur noch das, was man für das Größte hält. Der Blick über den musikalischen Tellerrand findet quasi nicht mehr statt. Er muss es auch nicht, weil es halt alle möglichen Bezugsquellen gibt. Auf der einen Seite ist das gut, auf der anderen trägt es aber durchaus auch zur, ich sag mal "kulturellen Verarmung" des einzelnen bei. Unterm Strich eine merkwürdige Krux, aus der es aber auch keinen wirklichen Ausweg gibt. In anderen Bereichen ist das nicht viel anders. Wenn man es sich in seiner "Blase" erstmal bequem gemacht hat, fällt es halt schwer sich auch mal mit anderem zu befassen. Es gibt auch die Neugier darauf nicht mehr, weil es halt einen hoffnungslos übersättigten Markt in fast allen Bereichen gibt.
 
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Was bieten denn Internet-Sender dem Hörer was DAB+ Programme nicht haben?
Internet ist im Grunde genommen die neue Kurzwelle. Wobei der Vergleich hinkt, war doch das Angebot auf Kurzwelle meistens auf staatliche Informationsprogramme beschränkt.

Über Internet bzw. online kann man fast jedes Radioprogramm dieser Erde hören. Das ist doch schon gigantisch.

DAB ist nur auf die jeweilige Region beschränkt, liefert also nur Programme, für die die Politik entschieden hat, dass diese für die jeweilige Region terrestrisch senden dürfen.

Von daher kann man diese beiden Technologien eigentlich gar nicht miteinander vergleichen. Denn sie bieten ja nicht dasselbe.
 
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nur auf die jeweilige Region beschränkt,
Das hat Radio insgesamt so so an sich und finde genau das macht es auch aus, dass man in jeder Region immer wieder unterschiedliche Programme empfangen kann. Macht beim Reisen unheimlich viel Spaß neues zu entdecken, besonders wenn man durch andere Länder fährt. Es sehen doch auch nicht alle Städte gleich aus und jede Region ist ebenfalls in ihrer Gegend anders. Warum sollte das beim Radio anders sein? Deswegen bezeichnen ja viele auch das Senderangebot als "Radiolandschaft", weil es ja schon mit zu der Gegend dazugehört in der man gerade ist. Freilich kann sich soetwas auch verändern, mit DAB+ ist da einiges umgekrempelt worden, die Radiolandschaft hat sich neu sortiert. Deswegen hat sich aber die Grundlage nicht verändert.
Beim Web haste das alles nicht mehr, ds kannst du überall alles hören, da fehlt jeglicher Esprit noch weiter zu hören, ist ja schon alles da. Auf UKW und DAB+ schmeißt du das Radio an und wirst immer wieder neues entdecken, wenn du ne Weile unterwegs bist.
 
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Das hat Radio insgesamt so so an sich und finde genau das macht es auch aus, dass man in jeder Region immer wieder unterschiedliche Programme empfangen kann.
Aber Radio an sich ist nicht unbedingt regionsbezogen. Für UKW und DAB mag das stimmen, aber auf Kurzwelle ist doch weltweiter Empfang möglich. Ich erinnere mich noch an „Africa No. 1“ im 19 Meter Band, oder auch an Lokalstationen aus dem nördlichen Südamerika im Tropenband. Noch heute sendet Kuba im 60 Meter Band. Aber über Internet bzw. online empfängt man diese Sender heute in Stereo und rauschfrei. Das ist doch gigantisch! Da kann DAB nicht mithalten.
 
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Ja, aber damit geht natürlich dann auch der Reiz, also die Herausforderung verloren, wenn alles Exotische immer und überall zugänglich ist ohne jeden Aufwand dafür zu betreiben.

DAB ist nur auf die jeweilige Region beschränkt, liefert also nur Programme, für die die Politik entschieden hat, dass diese für die jeweilige Region terrestrisch senden dürfen.
Stichwort: Downtilt, Überstrahlungsvereinbarung, Overspill.

Das ist ein RIESEN-Problem bei DAB, weil dort niemals die Situation wie wir sie von UKW-GNS kennen, abgebildet werden kann und wird. Die Leute möchten aber ihre gewohnten Programme hören können, z.B. Radio Bremen was schon angesprochen wurde und welches auf UKW bis kurz vor Hannover, Kiel, Hamburg und Bielefeld geht. Auf DAB ist nach 25 km Schluss.
 
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Ja, aber damit geht natürlich dann auch der Reiz, also die Herausforderung verloren, wenn alles Exotische immer und überall zugänglich ist ohne jeden Aufwand dafür zu betreiben.

Dann sagen die klassischen DX-er, die die Herausforderung suchen. Aber andererseits konnte man sich beim DX-en auch nie wirklich zurücklehnen und die Musik genießen, weil es immer nur „gekracht“, „gerauscht“ und „geschwundet“ hat. Abgesehen davon, dass es Hardcore DX-er gibt, die sich vielleicht nur den Träger auf einem Spektrumanalysator angucken und sich daran erfreuen.

Aber für jemanden, der exotische Musik liebt, ist es doch wunderbar, wenn man sich heute Stationen z.B. aus Kuba im heimischen Wohnzimmer in Stereo anhören kann, ja sogar im Auto beifahrertauglich :) Das finde ich, hat schon seinen Reiz…

Und im Grunde genommen finde ich es bedenklich, wenn die Übertragunskapazitäten hier durch Hörer beeinträchtigt werden, die ihren „lokalen Dudler“ meinen über Internet hören zu müssen. Hier sollte man auf Terrestrik ausweichen, die ja kostenlos zur Verfügung steht anstatt das Internet sinnlos zu „verstopfen“.

Stichwort: Downtilt, Überstrahlungsvereinbarung, Overspill.

Das ist ein RIESEN-Problem bei DAB, weil dort niemals die Situation wie wir sie von UKW-GNS kennen, abgebildet werden kann und wird. Die Leute möchten aber ihre gewohnten Programme hören können, z.B. Radio Bremen was schon angesprochen wurde und welches auf UKW bis kurz vor Hannover, Kiel, Hamburg und Bielefeld geht. Auf DAB ist nach 25 km Schluss.

Das ist halt das Leid der immer höheren Frequenzen. Deswegen bin ich ein Freund der niedrigen Frequenzen. Ein Sender, große Reichweite. Je höher die Frequenzen, desto geringer die Reichweite. Wenn irgendwann mal 5G Broadcasting kommt, wird der Empfangsradius noch geringer.

Von daher ist es gut, dass es Internetradio gibt, mit welchem man Programme auch jenseits der terrestrischen Grenzen empfangen kann.
 
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Ein Hauptproblem bei DAB ist, dass trotz alller technischer Entwicklung (KI moderiert bald ganze Shows) welche die Abläufe vereinfacht und Personal- sowie Produktions-Kosten in erheblichem Umfang spart, bei einer Vielzahl an zusätzlichen Programmen kein inhaltlicher Mehrwert geboten werden kann.
Das Argument verstehe ich nicht. Inwiefern ein inhaltlicher Mehrwert, was schwebt dir vor?
Dieses Problem, wenn man es so nennen will, gilt ja für das Streaming von Radio übers Web ebenso.
 
Inwiefern ein inhaltlicher Mehrwert, was schwebt dir vor?
Zumindest eine Spur von Musikjournalismus oder Trendsetting (wirklich neue Künstler/Bands) wäre schön. Im Netz kann ich mir entsprechende Angebote suchen, die auch inhaltlich etwas bieten (Autorenradio). CBC Music, RTE Radio One oder RNZ National seien hier genannt. Auf DAB bekomme ich die hierzulande nicht.

Und ich finde dort auch Nische, Country oder Soul, Swing oder Jazz, Folk oder Dubstep, Bluegrass oder Roots, Techno oder Hardtrance. Auf DAB muss ich mit den 30 oder 60 Angeboten leben, die mir zur Verfügung stehen. Mit etwas Pech sind das dutzende Schlager-, Rock- und AC-Sender.

ByteFM hat z.B. seine Ursprünge im Netz, als reiner Webradiokanal. Sowas gab es früher nicht terrestrisch.
 
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Aber Radio an sich ist nicht unbedingt regionsbezogen
Dennoch ist Radio überwiegend ein regionales Medium, die meisten hören ihre Sender aus ihrer Region die das aktuelle Tagesgeschehen vor Ort abbilden. Besonders in Deutschland, auch wenn wir hier mittlerweile auch nationale Radioprogramme haben, haben die regionalen Strukturen nachwievor einen großen Einfluss auf die Radiolandschaft gesamt. In anderen Ländern ist das vielleicht anders (in Schweden zum Beispiel gibts viel weniger Regionalsender, an den meisten Orten bekommt man nur nationale Programme, in Frankreich ist es ähnlich).
 
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