DAB+: Der zweite Bundesmux

Und wenn wir jetzt ganz ehrlich sind war Radio Luxemburg früher auch nicht das gelbe vom Ei.
Damals war es einfach nur ein Tante Emma Laden welcher heute Kult Status hat weil es nichts bessere gab.
Sendebeginn erst ab 5:30 Uhr und auf MW ab 18:00 Uhr oder war es 19:00 Uhr schluss um Platz zu machen für die Sendungen des Missionswerk Werner Heukelbach sowie die halbe Stunde der Holländer mit Mike um anschließend zu the great 208 zu wechseln.
Die größte Problematik heute ist doch die, daß die meisten Sender ihre Hörer nicht mehr wirklich einbinden und mit ihnen interagieren sowie das am Abend keine großartige Moderation mehr statt findet.
 
250 Titel? Schön wärs. Die Null kannst du weglassen, dann stimmts. ;)

Das Konzept der Dudelwellen beruht nun mal auf dem Prinzip der Verknappung. Zielgruppe sind die unflexiblen Werktätigen und Kurzstreckenfahrer, die sich nach wie vor regelmäßig von von solchen Wellen beschallen lassen. Je häufiger sich die Titel wiederholen, um so mehr werden sie auch im Netz nachgefragt, ein Phänomen, das sich verstärkt, je weniger Zeit auf die Radionutzung entfällt. Der Rest der Bevölkerung verzichtet aus eben diesen Gründen immer häufiger aufs Radiohören und beschränkt sich auf Podcasts, die inhaltsstarke Sender zum Download anbieten.

Hits können nur in einem Umfeld entstehen, in dem sich (relativ) wenige Titel permanent wiederholen. Radioprogramme mit großer Vielfalt sind zwar durchhörbarer, aber kommerziell irrelevant, es sei denn sie können dank engagierter Berichterstattung und starker Hörerbindung viele regionale Werbepartner ins Boot holen, was im deutschen Oligopol aber nur schwer möglich ist. Musiksradios, die keine Qualitätsauslese betreiben und keine starken Zugpferde haben, generieren auch keine Umsätze, die v. a. für die Nachwuchsförderung und die Qualitätssicherung notwendig sind (wo außer im Schlagerbereich laufen neben anständigen Titeln auch massenweise Low-Budget-Produktionen aus dem Heimstudio in riesiger Rotation? Hier wäre ein Umdenken dringend erforderlich).

Wirklich schlimm wird es erst wenn, wie im deutschen UKW-Band, auf fast allen kommerziell ausgerichteten Sendern dasselbe Format mit dem gleichen Hitmix gefahren wird. Keine Frage, DAB wird die Ultrakurzwelle aufgrund der weitaus größeren Auswahl über kurz oder lang marginalisieren. Was aber passiert, wenn in absehbarer Zeit das 5G-Internet in den mobilen Radioempfang einbricht? Dann zählen nur noch journalistische Tugenden und optimaler Vor-Ort-Service, denn Musik gibt es dann wie Sand am Meer.
 
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Was aber passiert, wenn in absehbarer Zeit das 5G-Internet in den mobilen Radioempfang einbricht?
Das 5G-Internet für mobilen Radioempfang wird nicht kommen. Da 5G im UHF-Bereich angesiedelt ist, brauchts jede Menge mehr Sender, um auf eine entsprechende Abdeckung zu kommen. Wo ein DAB+-Sender mit 10 KW Leistung auskommt, braucht ein 5G-Sender für die gleiche Abdeckung schon 100 KW, womit wir schon alleine nur bei diesem einen Punkt wieder beim strom- und kostenintensiven UKW wären. Das kann und will keiner bezahlen, am allerwenigsten der geneigte Hörer. Ausserdem bräuchte es dann erneut neue Empfänger. Im Moment ist DAB+ in vielerlei Hinsicht leider ziemlich alternativlos, wenn man eine Empfangbarkeit unabhängig von Dritten möchte.
 
Im Umkreis von 15 km zu einem 10KW Sender sollte es möglich sein.
Hab hier einen 8KW Sender in 11km Entfernung, nur der Keller fehlt mir 😁
 
Wir sind in NRW mit DAB+ Sendern gepflastert. Trotzdem funktionieren die DAB+ -Markengeräte am Fenster nicht oder nur mit Unterbrechungen - im Gegensatz zum Empfang im Autoradio.

Auch die schönfärbende offizielle Seite von DAB+ macht einen deutlichen Unterschied zwischen Indoor- und Dachantennenempfang.
 
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Wir sind in NRW mit DAB+ Sendern gepflastert. Trotzdem funktionieren die DAB+ -Markengeräte am Fenster nicht oder nur mit Unterbrechungen - im Gegensatz zum Empfang im Autoradio.
Das mag bei dir vielleicht so sein, ungünstige Lage.
Aber verallgemeinern kann man das nicht.

Auch die schönfärbende offizielle Seite von DAB+ macht einen deutlichen Unterschied zwischen Indoor- und Dachantennenempfang.
Die Seite unterscheidet nicht zwischen Indoor- und Dachantennenempfang, sondern zwischen Indoor- und Outdoorempfang, also angepasst auf den Empfang in Autos.
Mit Dachantenne kann man nochmal etwas mehr rausholen.
 
Direkte Vorteil gibt's wenige, mir fällt da nur ein, dass zusätzliche Werbung wegfällt.
Ansonsten ist Internetradio für Zuhause natürlich deutlich einfacher. Radio mit WLAN verbinden, fertig.
Eben drum sehe ich DAB auch hauptsächlich für den mobilen Empfang.
 
Weitere Vorteile, funktioniert auch ohne Internet (vorausgesetzt man hat im Haus Empfang).
Ist völlig anonym.
Funktioniert auch bei Stromausfall (vorausgesetzt man hat ein Radio mit Akku oder Batterie Betrieb).
 
@Radiokult
Für die Autofahrt finde ich es ja ganz praktisch.

Aber zuhause? Täte ich mir ein Antennungetüm mit Rotor oder zwei seperat ausgerichtete Antennen, klein und sehr groß auf das Dach, könnte ich vermutlich die 60 - 70km entfernten Niederländer (Radio Veronica mit 80kbps, Radio 10 60's & 70's sowie die NPO Sender ab 120kbps aufwärts), die mit 5 bis 5,6kw aus Roermond und Ittervoort senden, reinholen, dazu DLF, SWR Offenburg, Radio 21, Oldieantenne und RTL vom Standort Köln. Linz am Rhein (RLP) böte mir nichts für mich Relevantes, da Radio 21 und Rock Antenne wohl gleich sind.

Die Niederländer hören sich auch im Netz ordentlich an, ebenso Radio 21 und die OA. DLF und RTL kommen perfekt über Satellit. Einzig das SWR hört sich im Netz schlecht an. Nun ist die Frage, ob es sich über DAB+ mit 64Kbps auf der Stereo-Anlage besser anhört.
 
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Also ein Ungetüm braucht es nun wirklich nicht für 70km.
3H-VHF-16-LOG - logarithmische DAB+ / VHF Band III Außenantenne, 16 Elemente, 10 dB(i)
würde vollkommen ausreichen.
Die ist mal gerade 122cm lang und 85cm breit und gibt's Inclusive Versand für unter 50 Euro.
Rotor wäre vorteilhaft.
Kann man ja gebraucht bei bei Ebay bekommen.
Sagen wir mal so für 80 bis 120 Euro.
Dazu dann noch Koaxialkabel sowie Steuerkabel für den Rotor und F-Stecker plus Mast, dann bist du ungefähr mit 250 Euro Materialkosten dabei.
Das musste man früher auch für guten UKW Empfang investieren.
Wie DAB+ klingt sollte man mittlerweile eigentlich wissen.
Ob es dir wert ist und auch möglich ist eine solche Antennen-Rotor Kombination aufzubauen musst du für dich entscheiden.
 
@Radiokult
Du hast den miserablen indoor-Empfang von DAB+ vergessen.
Kauf dir gescheite Geräte, dann kannst du weiter reden. Ja auch bei DAB+ gibts sehr viele Geräte, die Müll sind, aber das heißt nicht dass der Empfang grundsätzlich immer schlecht ist. Sonst würde ich hier am Leipziger Rand auch keinen 12C Tschechien kriegen, und der spielt hier, man mag es kaum glauben, bereits an einer billigen Wurfantenne deep indoor. Und ich bin 108km vom Keilberg weg. Falls du aber soetwas wie das Techniradio RDR haben solltest oder Radios nur mit Kopfhörerausgang (als Antenne) musst du dich über den miesen Empfang nicht wundern.
 
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Wir sind in NRW mit DAB+ Sendern gepflastert. Trotzdem funktionieren die DAB+ -Markengeräte am Fenster nicht oder nur mit Unterbrechungen - im Gegensatz zum Empfang im Autoradio.
Also, ein Freund aus dem Rheinland erzählte mir neulich noch ganz begeistert, dass er problemlos mit einem DAB+-Radio im Rucksack durch die Gegend laufen konnte, ohne dass der Empfang zusammenbrach, bei eingefahrener Antenne versteht sich. Lediglich bei einer Fahrt mit dem Fahrstuhl habe es einen kurzen Aussetzer gegeben.
 
Die Niederländer hören sich auch im Netz ordentlich an, ebenso Radio 21 und die OA. DLF und RTL kommen perfekt über Satellit. Einzig das SWR hört sich im Netz schlecht an. Nun ist die Frage, ob es sich über DAB+ mit 64Kbps auf der Stereo-Anlage besser anhört.
Das ist doch gar nicht der Punkt. Es soll Leute geben die keinen Internetanschluss haben. Und es stellt eine Möglichkeit dar, unabhängig von Dritten, sprich Internetanbietern, Radio zu hören. Um was anderes geht es da nicht.
 
Kauf dir gescheite Geräte, dann kannst du weiter reden.
Und wieder kommt mir der SWF3 Jingle in den Kopf, "SWF3 passt in alle Radios, auch in die ganz kleinen".

Mit der Argumentation, sich "gescheite" Geräte kaufen zu müssen, wird das Radiokonzept ins Gegenteil verkehrt. Radio will den Hörer erreichen und damit Geld verdienen. Also sollen sie dem gefälligen Hörer ein "gescheites" Gerät hinstellen oder mit dem klar kommen, was dort steht.
 
@Deep House Lover
Mir war gar nicht bewusst, daß Technisat schlechte Geräte herstellt. Ich habe dieses Gerät in verschiedenen Orten/Wohnungen und dort teils an verschiedenen Fenstern ausprobiert. DAB+ - Sendestandorte in der Nähe der Orte waren Köln, Aachen und Düsseldorf. Das Ergebnis war überall mangelhaft.

Ich weiß durchaus, wie man mit einem mobilen Radio umgeht. Mir ist es seit Kindesbeinen immer gelungen, im zweiten und später ersten Stock eine oder mehrere Positionen zu finden, um die 120km entfernte RTL-Frequenz auf UKW 97.0 MHz, Standort Hosingen/Luxemburg, dauerhaft einzustellen.

Ebenso habe ich 1988 als junger Erwachsener erfolgreich die Fernsehantenne auf dem Dach unseres Mehrfamilienhauses um ca. 180° gedreht, um RTL plus einzustellen.

Welches mobile DAB+ - Gerät würdet Ihr denn empfehlen? Gerne mit ein oder zwei (Stereo) halbwegs volumigen Lautsprechern.
 
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