Radiofreak11 schrieb:
"In der Bezahlung der "Redakteure" aber nicht."
Richtig! Mir geht es auch gar nicht darum, eine bescheuerte Neid-Diskussion anzuschieben - zumal ich vor vielen Jahren selbst von jenen üppigen Gehältern, die meinerzeit zumindest bei RADIO NRW noch etwas mehr ausgeprägt waren, gelebt habe.
Aber um welchen (ideologischen und vor allem ideellen) Preis? Für den "Preis", mich und meine Meinung jeden Morgen an der Garderobe abgeben zu müssen? Für den Preis, tagtäglich ein völlig langweiliges und verstaubtes Hörfunkprogramm zusammenkloppen zu müssen, in dem "nix (Kreatives und Spannendes) geht" und in dem ich mich, mein fachliches Können und meine Kreativität nicht verwirklichen kann? Und das über Jahre hinweg? Irgendwann fängst Du dann an, innerlich zu verkümmern und Deine Frustration über diese beruflichen "Rahmenbedingungen" wird immer größer. Bis Du vor Wut und Frustration irgendwann regelrecht platzt! Auf dem Weg dahin wird Dir dann das Programm, was Du zu Beginn Deiner Tätigkeit bei jenem Oberhausener "Sender" mal "als Dein Baby" betrachtet hast, im Laufe der Zeit immer gleichgültiger. Und dementsprechend lustlos verrichtest Du am Ende dann Deine Arbeit und demenstprechend klingt dann auch "das Programm", welches Du zusammgekloppt und stellenweise auch noch selbst moderiert hast.
Und DAS ist frustrierend! Für den Hörer, der ein langweiliges Programm bekommt - und auch für Dich selbst, der dieses langweilige Programm zusammenstellen und präsentieren muss. Ich fühlte mich in solchen Fällen, damals im Studio von RADIO NRW, in den seltensten Fällen so richtig wohl! Und dieses Unwohlsein, diese negative Gefühl welches Du dann während Deiner Sendung hast, überträgt sich durchaus auf Deinen Hörer. Da scheint es unsichtbare Links zu geben, die kein Mensch wirklich erklären kann, aber es existieren diese Verbindungen. Jedenfalls, wenn Du mit dem Herzen bei der Sache bist und ein kreativer Kopf bist und "programminhaltliche Visionen" hast, die Du in Deinem Programm sehr gerne verwirklichen würdest. Und ich meine damit noch nicht einmal irgendwelches abgedrehtes und experiementelles Zeugs, sondern Dinge die im Rundfunk EIGENTLICH zu den Essentials gehören sollten und bei inzwischen leider nur noch sehr wenigen (ausländischen) Sendern Standard sind. Aber Dein Vorgesetzter in Oberhausen sagt: "No f***in' way! Wir machen hier FLIESSBANDARBEIT!"
Das hältst Du dann vielleicht ein paar Jahre lang durch, bis Deine innere (emotionale) Not so groß ist, dass Du "in den Sack haust" und Deine Kündigung einreichst. So war es jedenfalls in meinem Fall mit RADIO NRW. Ich habe gekündigt und bin da weg, weil ich "es" nicht mehr ertragen konnte. Und mir soll niemand versuchen zu erzählen, dass NRW-Lokalfunker emotional wirklich glücklich sind! Es sei denn, sie haben es wirklich nur auf jene üppigen Gehälter abgesehen und das EIGENTLICHE Radio-machen (mit dem Herzen) ist ihnen egal. Dann sind sie aber keine "Radiomacher aus Überzeugung", sondern dann sind sie meiner Meinung nach "Fixum-" bzw. "Gehalts-Jäger". DIE würden dann für die gleiche Kohle auch Apfelsinen auf dem lokalen Wochenmarkt verkaufen, wenn Du verstehst was ich damit aussagen möchte. Ich kenne eine Reihe von Beschäftigten bei den NRW-Lokalsendern, die hinter vorgehaltener Hand "die Schnauze" so dermaßen "gestrichen voll" haben, dass sie am liebsten SOFORT kündigen würden, es sich aber nicht trauen, weil sie bespielsweise Familie und Kinder haben. Also machen diese Beschäftigten dann mit entsprechendem Frust tagtäglich ihren Job - und betrachten die üppige Kohle ALS SCHMERZENSGELD! Ich sehe da durchaus Parallelen zur Prostitution. Es ist eine Form von emotionaler Prostitution!
DAS ist in vielen Fällen LEIDER die Realität im "Lokalfunk-Konstrukt" RADIO NRW!
Um auf das Wesentliche zurückzukommen: mir geht es nicht darum, eine Neid-Diskussion zu entfachen. Mir geht es eher darum aufzuzeigen, welche Konsequenzen das hochgradig unsoziale Verhalten der nordrhein-westfälischen Zeitungsverleger, die das einzige derzeitige Privatradio in NRW betreiben, durch das Verhindern von Mitbewerbern für manch' einen Menschen in Bezug auf Lebensqualität hat. Denn darüber denkt kaum ein Mensch nach - denn was zählt das schon, gerade im Blick auf das große Ganze?
Nun, ich kenne einige solcher Betroffenen und ich kenne deren Hintergrund und auch die Umstände, unter denen sie heute zum Teil leben müssen. Und das ist eine Schande! Das ist eine Ungerechtigkeit, die nur so zum Himmel schreit! Da werden Leute, die Ihr bestimmt auch noch aus dem nordrhein-westfälischen Radio kennt, seit Jahren regelrecht als Sozialfälle gehalten. Und denen sind in der Zeit NACH ihrem Ausscheiden "aus dem System" teilweise wirklich üble Dinge widerfahren. Da sind z.B. Ehen in die Brüche gegangen und Familien auseinandergebrochen. Und DAS ist nur EIN Beispiel von vielen anderen schlimmen Dingen, die jenen ehemaligen Kollegen widerfahren sind - ausgelöst durch das hochgradig unsoziale Verhalten der nordrhein-westälischen Zeitungsverleger, die das derzeit einzig terrestrisch regulär sendende Privatradio betreiben. Denn würde echte Konkurrenz im nordrhein-westfälischen Rundfunk existieren, wären jene von mir erwähnten Leute heute mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit keine Sozialfälle, da sie dann BEI DER DERZEIT NICHT VORHANDENEN Konkurrenz von RADIO NRW und dem WDR arbeiten könnten und dies höchstwahrscheinlich auch würden.
Nein, ich werde jetzt KEINE Namen von den Betroffenen nennen - aber ich kann Euch ein paar Anhaltspunkte geben: es betrifft u.a. einen sehr witzigen und in NRW nicht unbekannten "Vormittags-Moderator", es betrifft u.a. einen in NRW nicht unbekannten Moderator, der sich in jenem "Oberhausener System" um über Jahre hinweg um "alte" Musik gekümmert hat und es betrifft noch ein paar andere Menschen, die ich persönlich sehr schätze. Diese Menschen sind nach ihrem beruflichen Abgang regelrecht aus dem (sozialen) Leben gerissen worden. Soziales Todesurteil sozusagen! Und nach diesen Menschen fragt heute in der Regel "keine Sau" mehr! Sie fristen ihr dasein in einer Art von sozialer Verbannung und wären "bestenfalls" vielleicht noch "Futter" für die STERN-Rubrik "Was wurde eigentlich aus...?", falls diese überhaupt noch existiert. "Die (menschliche?) Gesellschaft" in unserem Bundesland hat jene Betroffenen längst vergessen. Allenfalls sind dem einen oder anderen von Euch noch die Namen jener Betroffenen bekannt. Ist DAS wirklich ein soziales Miteinander?
Es ist eine Schande, was hier in Nordrhein-Westfalen passiert ist und auch heute noch passiert! Demokratie? Fehlanzeige! Ja, in Bezug auf Rundfunk - und ich meine damit ganz speziell in Bezug auf den HÖRFUNK - ist das Land Nordrhein-Westfalen eine einzige Diktatur, die sich den Anstrich einer Demokratie gibt. Es ist de facto aber eine VERLEGER-Diktatur! Denn "die Politik" hat Angst vor den Verlegern. Und die Verleger wissen das - und nutzen es schamlos aus. Denn eine Zeitung kann beispielsweise in einem Wahlkampf einen Politiker oder auch eine ganze Partei regelrecht "kaputtschreiben", wenn Ihr versteht was ich meine. Und davor haben Politiker riesige Angst und machen deshalb "den Verlegern" hier in NRW immer wieder Zugeständnisse. Und das nächste Zugeständnis ist gerade in Vorbereitung! Denn Politiker wollen möglichst "störungsfrei" wiedergewählt werden. SO läuft nämlich "die Nummer" hier in NRW!
Die NRW-Verleger, die das derzeit einzig terrestrisch regulär sendende Privatradio in Nordrhein-Westfalen betreiben, sind die wirklich wahren Schuldigen, die das politische System bis aufs Blut zu ihren Zwecken unter Druck setzen und ausnutzen!
Aber AUCH DAS haben "die Verleger" und ihre verlängerten Arme im Düsseldorfer Landtag, in der Staatskanzlei und in der LfM zu verantworten.
Vorgänge, Anhaltspunkte und "Beweise" gibt es dafür zuhauf. Nur leider legt diese niemand offen auf den Tisch, denn a) interessiert es "den mündigen Bürger (und Radionutzer)" nicht wirklich, denn
"Hauptsache, da kommt Lala aus der Kiste" und b) lieben zwar bekanntlich alle den Verrat, aber keiner liebt "den Verräter".
Es wird für die Menschen in unserem (Bundes-)Land wirklich Zeit aufzuwachen, der Realität ins Auge zu sehen und entsprechend zu handeln. Jedoch befürchte ich, dass dies nicht geschehen wird, denn selbst nordrhein-westfälische Radio-Piraten und andere "Freaks" sind untereinander so dermaßen zerstritten, dass sie noch nicht einmal gemeinsame Beratungsgespräche koordiniert bekommen. Und auch das ist eine Schande, wie ich finde. Denn dadurch bekommt "die Gegenseite", sprich die NRW-Verleger, die das derzeit einzig terrestrisch regulär sendende Privatradio in Nordrhein-Westfalen betreiben, keinen Widerstand und agieren "lustig weiter wie bisher". Wie "gut" für "die Verleger", nicht wahr?
Und ich bleibe dabei:
(NRW-)Verleger handeln unsozial!
Zahlen sie auch noch so üppige Gehälter bzw. "Schmerzensgelder" an ihre Beschäftigten.
Punkt.