Media-Analyse 2013 Radio II: Reaktionen und Meinungen

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Sachsen hat den alten und neuen Marktführer MDR1- Radio Sachsen mit deutlichem Zugewinn laut Mediaanalyse. Glückwunsch!
Solange das Musikangebot auf dem Niveau bleibt schalte ich aber nicht länger ein als 1,5 Std pro Tag.
 
Es sind aber Hörer, die an der Dutelei des Privaten Dummfunks kein interesse mehr haben. Die in der Lage sind ihre Musik noch selbst zusammen zu stelle, vor allem weil sie Titel hören wollen die im Radio fast nicht mehr gespielt werden und für die Nachrichten mehr ist als die Aufzählung der Brände und Verkehrstoten der letzten 24 Stunden in 2:30 Minuten.
Ich kann vom Rundfunk natürlich nicht erwarten, dass jeder Zeit meine Lieblingsmusik gespielt wird. Auf der anderen Seite kann ich mich für einen trockenen Informationssender mit wenig Musik, wie dem DLF, nicht begeistern. Ich höre lieber Musik mit Kompromissen, als keine Musik. Immerhin ist es durch Wahl des Rundfunksprogramms möglich die Musikrichtung zu bestimmen: klassische Musik, Chartmusik, Worldmusik oder Oldies.
 
Mal eine kleine Zwischenfrage: Warum ist in NRW ein "Radio NRW" aufgeführt? - Ich dachte bisher immer, und so wurde hier in den Foren auch von einigen argumentiert, in NRW gibt es nur den WDR und über 40 regionale und wohl auch juristisch selbstständige Radioprogramme. Sind diese nun endlich zu dem gemacht worden, was sie eigentlich sind: Regionale Fenster des Radioprogramms "Radio NRW"? Dass das hier nicht thematisiert wurde, seltsam - oder ist mir etwas entgangen?

Sie sind nicht endlich zu dem gemacht worden, was sie eigentlich sind, sondern dies war schon immer so. Ehe ich mir die Finger wund schreibe: siehe hier. ;)
 
Kurzum: Radio NRW gehört ein Werbeblock pro Stunde beim jeweiligen Sender - wenn man deren Dienste in Anspruch nimmt. Daher sind sie bestimmt auch daran interessiert, wie sich deren "Gesamtpaket" gegenüber dem WDR schlägt.
 
@ count down:
Danke für den Link. - Also gab und gibt es diese ominösen 45 "Lokalradios" letztendlich nur auf dem Papier zwecks Augenauswischerei und Vortäuschung einer "falscher" Vielfalt. - Also, ihr Verfechter der Vielfalt in NRW, den Ball schön flach halten!

Nachsatz:

@ Nur zum Spaß da:
Der WDR profitiert doch auch, also bleibt alles im Hause.
 
@ count down:
Danke für den Link. - Also gab und gibt es diese ominösen 45 "Lokalradios" letztendlich nur auf dem Papier zwecks Augenauswischerei und Vortäuschung einer "falscher" Vielfalt. - Also, ihr Verfechter der Vielfalt in NRW, den Ball schön flach halten!
Ja, und damit die Täuschung perfekt ist, haben alle 45 Lokalradios eine andere RDS-Kennung und ein anderes RDS-Signal.
 
@ count down: Also, ihr Verfechter der Vielfalt in NRW, den Ball schön flach halten!
Dazu schrieb sich doch der "highlytrainedRDJ" ebenso schon seine Finger wund. Er ließ auch Dinge los, von denen man als Außenstehender nichts mitbekam. Dennoch traten die Verfechter wieder auf und behaupteten Gegenteiliges.

Du glaubst wirklich, dass die es irgendwann mal lernen? ;)
 
klassische Musik, Chartmusik, Worldmusik oder Oldies.

Typisch deutsche Klassifikation. Den bösen Schlager hast du vergessen.

Ach ja - in den 70ern erstreckte sich der Begriff "Schlager" neben deutschen auch auf englische, amerikanische, italienische und französische Produktionen, das hat so mancher Radiochauvi erfolgreich verdrängt. Damals war eben alles "Schlager" was "eingeschlagen hat", nicht etwa deutsche Fließbandmusik neuerer Prägung.

Traurig aber wahr - beim deutschen Radio arbeiten in gehobener Position kaum noch Kosmopoliten sondern vorwiegend Planungsbedienstete mit Schrebergartenmentalität, vielfach wurden sie sogar zu reinen Befehlsempfängern degradiert, die gehorsam externe Anweisungen ausführen. Dazu eignen sich keine Kosmopoliten; als die regierten war das deutsche Radio noch gut.
 
Nur zur Klarheit. Ich gehöre nicht zu jenen, die behaupten, in NRW gäbe es Vielfalt.
Als ich zur Schule ging, wurde noch die Form einer Abfassung mit einer Zensur belegt, deren Jahresleistung im Zeugnis einen Unterpunkt der Note im Fach "Literatur und deutsche Sprache" (neben Rechtschreibung und Grammatik, Ausdruck sowie Literatur) bildete, also ausgewiesen wurde. Hier gebe ich mir jetzt einmal eine "4-", denn ich hätte meine Äußerung "Also, ihr Verfechter der Vielfalt in NRW, den Ball schön flach halten!" nicht mit einem "Gedankenstrich" vom vorher Geschriebenen abgrenzen sollen (auch weil es im Beitrag bereits ein solches "Trennwerkzeug" gibt), sondern mit einem Ansatz.

Ich bitte um Entschuldigung, wenn es dadurch zu Verständnisschwierigkeiten kommen könnte, zumal ich die Verfechter der regionalen Vielfalt in NRW im hiesigen Forum sehr wohl kenne, und gelobe Besserung hinsichtlich der Form der von mir verfassten Beiträge.
 
Àmmerländer, passt schon!

Was mich bei dieser MA wundert: Die sog. Pop- und Servicewellen der ARD haben trotz nochmaliger Reduzierung in Sachen Musikauswahl wieder leicht hinzugewonnen, siehe SWR3 und Bayern 3.
 
Ammerlaender, nicht so tragisch. Das verkürzte Zitat sah mir nur zu komisch aus, als dass ich nichts dazu hätte sagen wollen. Alles gut.


Àmmerländer, passt schon!

Was mich bei dieser MA wundert: Die sog. Pop- und Servicewellen der ARD haben trotz nochmaliger Reduzierung in Sachen Musikauswahl wieder leicht hinzugewonnen, siehe SWR3 und Bayern 3.


Alles gesteuert. ;) Von MA zu MA werden diesen und jenen Dudelsendern hohe Reichweiten angedichtet, damit es nicht auffällt auch mal Stagnation oder leichte Verluste. Der eine oder andere konservative Sender wird von MA zu MA mit schlechten Zahlen in Panik versetzt, dieses Mal Radio Paloma und HR4.

Was sich die MA-Zahlentüftler für radioEins ausgedacht haben, erschließt sich mir nicht: vor zweieinhalb Jahren haben sie den Sender mit 30% Verlusten belegt, heute mit 30% Zuwachs. So groß kann keine Fluktuation von Hörern sein.

Ich glaube dem Zahlenwerk nicht einmal bis zwei Stellen vor dem Komma.
 
Àmmerländer, passt schon!

Was mich bei dieser MA wundert: Die sog. Pop- und Servicewellen der ARD haben trotz nochmaliger Reduzierung in Sachen Musikauswahl wieder leicht hinzugewonnen, siehe SWR3 und Bayern 3.

Das Phänomen, daß eine Reduzierung des Musikangebots ein Anstieg der Hörerzahlen zur Folge hat, ist aber nichts neues, das läßt sich seit mindestens 15 Jahren exakt so beobachten.
 
Drücken wir es so aus: Das Ausgangsmaterial der MA-Erhebungen eröffnet viel Spielraum für Kreativität, nichts Genaues weiß man nicht. Das Beispiel mit den Zensuren finde ich reizvoll, wer "unten durch" ist kann nämlich dicht machen oder verkaufen, wer hinterfragt in solchen Fällen die Aussagekraft der ehrfurchtgebietenden MA Radio? In den USA gehen die Betreiber von Lokalstationen bei Unternehmern Klinken putzen, das könnte man auch in Deutschland machen, aber der MA stellen muss sich trotzdem jeder, es sei denn er findet einen reichen Mäzen.

Ob RadioEins 10 Prozent zulegt oder SWR3 6 Prozent verliert ist wohl dem freien Spiel der Kräfte anheimgestellt, das interessiert vielleicht ein paar Bleistiftspitzer in der Controlling-Abteilung der betreffenden Sender; ob die Zahlen wirklich repräsentativ sind ist meiner Meinung nach Glaubenssache, wer die Methoden hinterfragt kommt jedenfalls aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
 
Der Facebook-Seite von Hit-Radio Antenne merkt man das "Superergebnis" auch an. Da hat es den Anschein als hätte es heute keine MA-Ergebnisse gegeben.
 
NRW ist mal wieder ein Sonderfall. Hier haben alle verloren, wobei es mich für Radio NRW richtig freut.
Wobei man das auch erst einmal hinkriegen muß: Das Privatfunkmonopol haben und trotzdem abka..en. Offenbar wird in NRW insgesamt weniger Radio gehört. Nun mag man einwenden, daß Internetradios und mp3-Player dem UKW-Radio den Rang abgelaufen haben. Die Frage ist aber doch: Warum?

Es sieht so aus, als sind die Menschen in Nordrhein-Westfalen von ihrer Rundfunklandschaft mehr angeödet, als die Politik wahrhaben will. Lemmer hat die Situation in NRW mit nur einem Satz treffend beschrieben.
Christoph Lemmer schrieb:
Immer dasselbe mit NRW. Kein Wettbewerb, kein Spaß, keine Einfälle, politisch verordnete Quoten. Langweilig.
Dem habe ich nichts hinzufügen. Die Landesregierung indes träumt weiter von ihrer binnenpluralen Vielfalt, von Verlegerradios und irgendwelchen Säulenmodellen. Dabei haben sich draußen immer mehr Menschen schon längst verabschiedet.

Mal eine kleine Zwischenfrage: Warum ist in NRW ein "Radio NRW" aufgeführt? - Ich dachte bisher immer, und so wurde hier in den Foren auch von einigen argumentiert, in NRW gibt es nur den WDR und über 40 regionale und wohl auch juristisch selbstständige Radioprogramme.
So sieht das eben aus, wenn man sich die Welt macht, wie sie einem gefällt. Geht es darum, Vielfalt zu suggerieren, dann sind es über vierzig eigenständige Sender. Geht es darum, zu dokumentieren, wir erfolgreich der Privatfunk in Nordrhein-Westfalen ist, dann wird nur Radio NRW aufgeführt.
 
Bitterlemmer zu NRW: "Langweilig!"

Ich gehöre nicht zu denen, welche die mangelnde Radiovielfalt in NRW begrüßen. Aber ich gehöre schon zu denjenigen, welche die armen Menschen in Rhein-Main, Nürnberg etc. bedauern ob des grauenhaften Angebots an eintöniger Dudelei und dann denken: "Es hätte ja noch schlimmer kommen können!".

Man kann immerhin argumentieren, dass das Publikum es nicht anders will, wenn selbst in einem vielfältigen Markt wie Berlin die übelsten Dummfunker die meisten Hörer haben.

Daher hat Herr Lemmer aus der kommerziellen Perspektive Recht, wenn er die "verordneten Quoten" in NRW kritisiert. Allerdings schreibt er in gleichem Atemzug, wie stabil das Medium sich im Konzert der Massenmeidum schlägt. Ja, das tut es. Es überlebt sogar den Geschmack des Großteils der deutschen Radiohörer.

"100'5 - das hitradio" dümpelt mit 42.000 Hörern vor sich hin. Ohne das jetzt qualitativ bewerten zu wollen: Da wird doch Reichweite verschenkt, mindestens das Doppelte sollte drin sein, behaupte ich jetzt als Außenstehender. Aber offensichtlich will da niemand richtig ran, obwohl mit Radio Salü eine klassische Radiofirma dahintersteht.
 
Also die Nürnberger brauchst Du nicht bedauern, die haben keine schlechte Auswahl. Und in Berlin sieht es auch nicht so übel aus. Radio 1 liegt weit vorne, die Dumpfdudler verlieren dort eben immer mehr. Es ist aber natürlich klar, dass ein Massenprogramm wie 104.6 RTL oder Antenne Bayern immer mehr Hörer haben wird als ein Programm wie DLF oder Bayern 2. Das wirst Du nicht ändern können. Da musst Du (auch wenn Dir das als Sozi schwerfällt:D) die Menschen nehmen, wie se sinn, andere jibbet net.
 
@ count down:
Danke für den Link. - Also gab und gibt es diese ominösen 45 "Lokalradios" letztendlich nur auf dem Papier zwecks Augenauswischerei und Vortäuschung einer "falscher" Vielfalt. - Also, ihr Verfechter der Vielfalt in NRW, den Ball schön flach halten!

Nachsatz:

@ Nur zum Spaß da:
Der WDR profitiert doch auch, also bleibt alles im Hause.

So ist es.

Im Übrigen ist die Augenwischerei erst durch die Radio NRW GmbH entstanden. Das Modell mit einem Rahmenprogramm und den einzelnen Sendungen der jeweiligen Sender war Anfangs gar nicht schlecht. Jeder Lokalfunker hatte einen eigenen On-Air-Auftritt mit Jingles, Mottos und sogar der Musikauswahl. Anfangs galt die Vorgabe aus Oberhausen mehr als "Empfehlung", gerade im Hinblick, nicht in der nächsten Stunde den gleichen Titel serviert zu bekommen.

Seit 1995 wurde der Einfluss immer größer. Jingles, Claims und Sounddesign wurden vereinheitlicht. Auch die Auswahl der Musik wurde mehr und mehr zentral festgelegt - ob dies vertraglich festgeschrieben wurde, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich arbeite nicht beim Radio. Heute würde ich das Ganze als eine Art "Franchise" sehen. Kaufst Du das Angebot von Radio NRW, kaufst Du auch das On-Air-Design, die Aktionen und die Musikvorgabe. Lediglich den Sendernamen und die Berichte innerhalb Deiner eigenen Zeit legst Du selbst fest. Es muss aber noch Zeit sein, auch das aktuell laufende Gewinnspiel anzuteasen usw. Was übrig bleibt, soll jeder selbst beurteilen. Radio NRW hat sich zu einer Art landesweiten Marke innerhalb der einzelnen Sender gemacht.

Übel daran ist nur, dass viele Sender nicht anders können, wenn sie finanziell zumindest überleben möchten. Ein 24-Stunden-Betrieb - auch mit unmoderierten Musikstrecken - kostet nicht wenig. Warum wohl sind einzelne Sender nach einer gewissen Zeit wieder zu Radio NRW zurückgekehrt? Und selbst dies ist keine Bestandsgarantie, wenn man sich Welle West anschaut.

Ich wäre schon für mehr Vielfalt in NRW - wenn auch gemäßigt (ich weiß, dass Verwaltungsmühlen langsam mahlen). Gerade im Hinblick, dass im Ruhrgebiet ursprünglich viel möglich gewesen wäre. Nun ist das Band voll und man müsste schauen, ob sich mit der verhandenen Infrastruktur der Sender was machen ließe. Wenn der WDR wie früher seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag mehr nachkäme und mehr Musikspartensendungen anböte, wäre einer Vielfalt schon eine Menge Rechnung getragen. Gleiches gilt für Radio NRW. Die Sendungen in der Woche abends ab 20/21 Uhr waren auch recht gut.

Aber weiter hole ich heute nicht aus. Es ist mittlerweile eins und ich muss morgen arbeiten. Gute Nacht allerseits! :)
 
Warum allerdings Ostseewelle wieder zugelegt hat, bleibt mir ein Rätsel.

Da sieht man mal das die Hörer trotz der Verhaftung von Japke im letzten Jahr dem Sender treu geblieben sind und alles wieder bergauf geht. Uwe Worlitzer hat den "Guten Morgen" nach Japke übernommen und das wohl mit Erfolg. Allerdings verlässt nun auch Uwe Worlitzer den Sender und zieht wegen der Beziehung nach Niedersachsen, somit kann OW nun erneut nach einem Nachfolger neben Andrea Sparmann schauen.


Mehr Überrascht mich dieses und bleibt mir absolut ein Rätsel:

  • N-JOY, das junge Programm des NDR, hat so viele Hörerinnen und Hörer wie nie zuvor. Täglich schalten nun mehr als 1,2 Millionen Menschen das Programm ein. Die Tagesreichweite im Norden steigt auf 9,0 Prozent.:confused:
Wie die das hinbekommen haben versteh ich nicht wirklich..Aber Gut. Glückwunsch!
 
Aber weiter hole ich heute nicht aus.

Ich noch ein wenig. Die einzelnen Lokalstationen könnten, selbst wenn sie wollten, nur mit Mühe eine eigene Musikauswahl spielen: sie werden nicht mit Neuerscheinungen bemustert und übernehmen Musik entweder vom Mantel oder lassen sich einzelne Titel von Oberhausen zuliefern. Nicht zuletzt hat sich Radio NRW deshalb als Syndicator eintragen lassen.
 
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