Das sehe ich anders. Die Referenz muss doch ganz klar die MA 2022-I sein.
Und da sehe ich im Vergleich mit der aktuellen MA 2023-I allerorten große Verluste bei den schlimmsten Dudlern:
SR1 minus 11.000 Hörer
LW Th. minus 11.000 Hörer
HR3 minus 15.000 Hörer
RS2 minus 21.000 Hörer
RB4 minus 28.000 Hörer
1Live minus 30.000 Hörer
Fritz minus 30.000 Hörer
890.RTL minus 33.000 Hörer
FFN minus 40.000 Hörer
ABY minus 45.000 Hörer!!
RHH minus 52.000 Hörer!!
WDR2 minus 65.000 Hörer!!
B1 minus 71.000 Hörer!!
Und jetzt erzähl mir mal noch einer was von veränderten Hörgewohnheiten und marktüblichen Schwankungen. Leute, wacht endlich auf: Die Goldgräberzeiten des Dudelfunks sind lange vorbei. Trends und digitale Entwicklung wurden verpennt, jetzt gibt es die Quittung. Und die Quoten für die großen, behäbigen Dudler werden weiter in den Keller rauschen.
Seit Monaten predige ich hier, dass du als Radiosender mehr bieten musst als "aktuelle Hits" und dass diese endlos Musikstrecken am Vormittag und Mittag der Tod für das Medium sind! Ich habe Antenne Bayern oder Radio Hamburg massiv kritisiert. Und ich habe Recht behalten. Die Menschen haben es satt!
Es wird nun Zeit, dass die Verantwortlichen, die auf dem besten Wege sind, das Medium Hörfunk in die komplette Bedeutungslosigkeit zu transferieren, endlich handeln! Die Hörer lassen sich nicht mehr verschaukeln! Investiert endlich in gutes, fähiges Personal und in Content anstatt in ständig neue Layouts und irgendwelche Mehr-Musik-Wochenende.
Unterhaltung!
Information!
Regionalität!
Die Liste der größten Verlierer taugt wirklich nicht nicht als Beweis dafür, dass die Leute "Dudelfunk" satt haben. Ich bin ja bei dir, dass Radio viel mehr kann als die größten Hits spielen. Man muss dann aber schon genau hingucken.
So steht doch gerade WDR2 für Unterhaltung, Information, Regionalität. Und gehört zu den größten Verlierern. So einfach ist es also nicht.
Eine Debatte darüber, was gutes Radio ist, ist müßig und will ich gar nicht anfangen. Was mir nur auffällt ist, dass Radio seine Vorteile als Medium nicht nutzt: Mit keinem anderen Medium ist man so schnell direkt am Geschehen dran, ein Reporter braucht heute nur ein Handy und eine App und ist live auf Sendung! Dieser Livecharakter wird von vielen Sendern in der Hörerwirkung unterschätzt.
Der zweite Punkt ist Haltung! Viele wollen einfach mehr hören von ihren Moderator'innen hören, als der nächste "großartige" Hit oder das Gewinnspiel aus der Morningshow. Die aktuellen Themen der Weltpolitik (Ukraine, Klimawandel etc.) sind zu groß, um sie einfach zu ignorieren. Radio ist nicht nur ein Unterhaltungsmedium, sondern auch ein Tagesbegleiter, ein guter Freund, mit dem man sich austauschen möchte.
Ich glaube Radio muss gar nicht so viel anders gemacht werden, sondern einfach moderner:
- Mehr Ecken und Kanten in der Moderation, mehr Haltung (Standpunkte), statt Phrasen
- Mehr Live, vor Ort, Reportagen!
- Musikprogramme mehr nach Stimmungen und Musiktrends zusammenstellen, statt nach Genres und Erscheinungsdatum
Du siehst, mit dem Wort "Dudelfunk" kommt man in einer ernsthaften Debatte nicht weit