Aus SWR2 wird SWR Kultur

eben. Wenn bis 20 Uhr das Tagesprogramm läuft und ab 20 Uhr der Kulturmantel, hätte SWR2, pardon: SWR Kultur, an Werktagen gar keine Sendeplätze mehr für Themensendungen.
 
Ich habe heute früh mal eine Stunde SWR2 gehört. Nee, nix für mich. Die Beiträge sind gut, aber die Musik: 90% Klassik, 10% anderes wie Bigband/Jazz, kein Pop/Singer-Songwriter wie bei MDR Kultur oder Bayern 2. Wer auf anspruchsvolle Popmusik steht, ist bis auf wenige Specials hier bei hr und SWR völlig fehl am Platz. Schade, denn auch Popkultur ist Kultur. Welch ein Glück, dass es Deutschlandfunk Kultur gibt, wobei mir hier halt die Regionalität fehlt.

Schade, dass der SWR die Musikfarbe mit dem Neustart zu SWR Kultur nicht zumindest in der Primetime modifiziert wie der rbb es nun mit radio3 vorhat. Der hr ist ja auch nicht besser, auch hier fast nur Klassik.

Sowohl hr als auch SWR könnten noch eine weitere Digitalwelle starten. Da beide ohnehin schon viel kooperieren, würde ich mir eine ausgelagerte, gemeinsame Klassik-Welle wünschen, dann könnten hr2 und SWR Kultur ein vielfältigeres Musikspektrum bieten.
 
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Meine Meinung dazu: Wenn klassische Musik selbst für die Kulturprogramme schon zu "kulturell" sein soll, was bedeutet dies dann für die restlichen Pop-/Musikwellen?

Nichts gegen sanfte Anpassungen zu den Stoßzeiten. Trotzdem habe ich insgeheim die Hoffnung, dass Popkultur und Artverwandtem auch im AC-Sektor irgendwann wieder eine größere Bühne bereitet werden wird.
 
Eben. Die Oberflächlichkeit vieler Popwellen sollte nicht das Problem der Kulturprogramme sein müssen, genauso wenig wie die Inhaltslehre vieler Massenprogramme dazu führen sollte, dass die Infowellen immer mehr Infotainment abbilden müssen. Man bekämpft damit nämlich zwar vielleicht das Problem, aber von der wie ich finde völlig falschen Seite her.
 
Die Analyse, dass bei SWR und HR Popkultur zuwenig stattfinden, ist richtig. Allerdings habe ich Zweifel, ob die korrekte Antwort darauf wäre, SWR2 anspruchsvollen Dudler umzubauen, zumindest tagsüber, à la Bremen Zwei oder MDR Kultur. Die Stärke von SWR2 (auch gegenüber den meisten anderen Kulturprogrammen der ARD) ist, dass es gerade keine Welle ist mit einem gleichformatierten Musikformat, sondern dass hier viele verschiedene Programmfarben in geschlossenen Sendungen präsent sind. Zum einen sind geschlossene Sendungen meistens hochwertiger, weil sie aufwendiger zusammengestellt und produziert werden und die Musik das Thema ist, nicht das Füll-/Beiwerk. Zum anderen würde diese Programmfarben bei einer Formatierung vermutlich einfach verschwinden, weil sie für ein eigenes Programm einfach nicht taugen.

Am Abend laufen bisweilen Musikspezialsendungen parallel auf SWR1 BW, SWR3 und Dasding (und früher auf SWR4, inzwischen wohl nicht mehr). Statt Dudelei tagsüber und Doppelungen in den Randzeiten täte der SWR gut daran, eines seiner Programme konsequent zum Anti-Dudler à la Radioeins umzubauen. Dass das tatsächlich passiert, halte ich allerdings für äußerst unwahrscheinlich.
 
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Ich habe heute früh mal eine Stunde SWR2 gehört. Nee, nix für mich. Die Beiträge sind gut, aber die Musik: 90% Klassik
Wenn man sich in einem Kulturprogramm über fehlende Klassik beschwert, dann hat man wohl als Hörer etwas falsch gemacht. Die Zeit, wo Pop-Kultur-Wellen in der Mehrzahl sein werden, wird grad vorbereitet. Mit Radio3 vom rbb gibt es ab 2. April eine weitere Pop-Kultur-Welle. Eins haben diese gemeinsam: Großen Klassik-Verlust, vor allem am Morgen. Für Hörer die mit Klassik aufwachen wollen, ist Klassik einfach mal nicht verfügbar. Toll, wie die ARD Einigkeit zeigt: Aus rbb Kultur wird Radio3. Aus SWR2 wird ab 15. April SWR Kultur. Siehe Radioszene. Die ARD ist alles. Aber bestimmt nicht Eins.
Eher eine Arbeits- Gemeinschaft mit den größten Unterschieden der 70er, 80er,90er, & den größten Unstimmigkeiten von heute. :cool:
 
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Schade, dass der SWR die Musikfarbe mit dem Neustart zu SWR Kultur nicht zumindest in der Primetime modifiziert wie der rbb es nun mit radio3 vorhat. Der hr ist ja auch nicht besser, auch hier fast nur Klassik.
Immerhin kommt am Nachmittag mit der Hörbar eine Stunde "Crossover" neu dazu, leider unter Aufgabe der bisherigen Wortformate an dieser Stelle.
 
Toll, wie die ARD Einigkeit zeigt: Aus rbb Kultur wird Radio3. Aus SWR2 wird ab 15. April SWR Kultur. Siehe Radioszene. Die ARD ist alles. Aber bestimmt nicht Eins.
Eher eine Arbeits- Gemeinschaft mit den größten Unterschieden der 70er, 80er,90er, & den größten Unstimmigkeiten von heute. :cool:
Finde ich aber gut, dass es (noch) so ist. Stelle Dir vor, alle Kulturwellen klängen gleich, und würden zu einer Art Bremen 2 oder MDR Kultur. Ist doch gut, dass es noch Programme wie hr2, SWR2 oder WDR3 gibt. Wer Pop-Kultur möchte, radio3 - MDR Kultur und Bremen 2 sind doch bundesweit verfügbar. Wir leben ja nicht mehr in den 80ern. Man sollte diese Vielfalt schätzen, die uns die ARD noch bietet.
 
Wer Pop-Kultur möchte, radio3 - MDR Kultur und Bremen 2 sind doch bundesweit verfügbar. Wir leben ja nicht mehr in den 80ern. Man sollte diese Vielfalt schätzen, die uns die ARD noch bietet
"Noch" kannst du in fettem Schwarz schreiben! Meine Glaskugel ist sich sicher: Auf den Pop-Kultur-Zug werden in nicht all zu ferner Zukunft noch mehr ARD-Kultur-Wellen aufspringen. Der nächste Schritt wäre dann, die Pop-Kulturwellen fluffig einzurichten. Die auf den Abend abgeschobene Klassik wird überarbeitet: Warum ganze Werke, wenn man auch die größten Hits des 17.,18 & 19. Jahrhundert spielen kann?!:oops:
 
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Es gibt an (überwiegend) Klassik-Wellen NDR Kultur, WDR 3, SWR2, hr2 und BR-Klassik, dazu MDR Klassik. Kulturwellen mit musikalischer Ausrichtung auf Pop wären dann Radio3 (zumindest anteilig), MDR Kultur, Bremen 2, SR2 (??), Bayern 2 und WDR 5 (wenn auch mit großem Infoanteil). Dazu Dlf Kultur deutschlandweit. Einen Mangel an Nicht-Klassik-Kultursendern gibt es also höchstens im NDR-Gebiet abseits von Bremen und generell außerhalb der Dlf Kultur-Reichweite.
Auch wenn man DAB+ dazu nimmt gibt es eher einen Mangel an ARD-Klassiksendern, zumindest in Berlin und Brandenburg.
 
… Mit gleichbleibenden Etats, an denen obendrein die Inflation nagt, müssen die Kulturredaktionen immer mehr Felder bespielen. Vor allem verlangen die Media- und Audiotheken nach eigenen Inhalten, die nicht mehr zwingend für die linearen Programme taugen. Speziell im Hörfunk wird inzwischen – nicht nur im SWR – um Kleinstbeträge gerungen, während an anderer Stelle und außerhalb des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags nach wie vor horrende Summen ausgegeben werden, siehe Sportrechte.
Lobenswert, dass der Schlusssatz des Artikels heute Morgen in der SWR2-Presseschau um kurz vor acht zitiert wurde. Chapeau, Madame !
 
Es gibt an (überwiegend) Klassik-Wellen NDR Kultur, WDR 3, SWR2, hr2 und BR-Klassik, dazu MDR Klassik. Kulturwellen mit musikalischer Ausrichtung auf Pop wären dann Radio3 (zumindest anteilig), MDR Kultur, Bremen 2, SR2 (??), Bayern 2 und WDR 5 (wenn auch mit großem Infoanteil). Dazu Dlf Kultur deutschlandweit. Einen Mangel an Nicht-Klassik-Kultursendern gibt es also höchstens im NDR-Gebiet abseits von Bremen und generell außerhalb der Dlf Kultur-Reichweite.
Auch wenn man DAB+ dazu nimmt gibt es eher einen Mangel an ARD-Klassiksendern, zumindest in Berlin und Brandenburg.
Verglichen mit anderen europäischen Ländern kann man das eigentlich schon als Luxus ansehen. In keinem anderen Land, wie bei uns in Deutschland gibt es so viele verschiedene Kulturprogramme mit den unterschiedlichsten Ausrichtungen. Das haste in Frankreich (von den gehobeneren Privatsendern mal abgesehen), Österreich, Polen, Tschechien, Schweden, Niederlande.... alles nicht, dort gibts fürs ganze Land jeweils nur ein Kulturprogramm in Landessprache.
 
Das haste in Frankreich .... alles nicht, dort gibts fürs ganze Land jeweils nur ein Kulturprogramm in Landessprache.
In Frankreich haste France Culture, France Musique, FIP und das auch zeitweise ziemlich tiefgründige France Inter. Und FM/FIP haben eine ganze Familie von Webchannels mit den Musikfarben aus den beiden Programmen nonstop. Also, da ist schon auch ne Menge los. Vor allem ist noch niemand auf die Idee gekommen, das ARD Radiofestival aufs ganze Jahr auszudehnen. Wenn es nämlich im November mit dem allgemeinen Mantelprogramm losgehen soll, könnten sie eigentlich auch gleich aus dem Radiofestival zum Mantel übergehen.
 
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Verglichen mit anderen europäischen Ländern kann man das eigentlich schon als Luxus ansehen. In keinem anderen Land, wie bei uns in Deutschland gibt es so viele verschiedene Kulturprogramme mit den unterschiedlichsten Ausrichtungen. Das haste in Frankreich (von den gehobeneren Privatsendern mal abgesehen), Österreich, Polen, Tschechien, Schweden, Niederlande.... alles nicht, dort gibts fürs ganze Land jeweils nur ein Kulturprogramm in Landessprache.
Müssen wir Dir jetzt ernsthaft den Unterschied zwischen den zentralistischen Rundfunkanstalten im Ausland und dem föderalen Süstem hierzulande erklären?
 
Abgesehen davon besteht der Unterschied eh nur in der Anzahl der Radioprogramme und deren Sendegebieten. DLF Kultur ist ja auch zentralistisch.
 
Nein, das ist mir schon bewusst. Darf ichs deswegen wohl nicht vergleichen?
Du darfst schon. Der Vergleich hinkt meines Erachtens bloß etwas, da ja nicht alle diese vielen Kulturwellen aus Deutschland gleichzeitig für Dich zuständig sind. Von den genannten sind es eigentlich nie mehr als drei. Dass Du sie trotzdem alle hören kannst, geschenkt, aber ihre eigentlichen Versorgungsaufträge und somit Existenzberechtigungen gälten jeweils für unterschiedliche Gebiete. Das ist der Unterschied zu anderen Ländern, da gibt es eine einzige Anstalt für das gesamte Staats- oder Sprachgebiet, die dadurch generell weniger Programme als der ÖRR hier und somit auch weniger Kulturprogramme anbietet. Die Gesamtzahl der für Dich zuständigen Programme dürfte sich indes nur wenig unterscheiden. Ich denke, die Situation ist zumindest in NRW, Bayern und den MDR-Ländern am Ehesten noch mit der Situation bei Radio France vergleichbar.
 
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Wobei gemeinsame Konzertabende die Tür für eine Beibehaltung der regionalen Formate nach 22/23 Uhr noch zumindest einen Spalt weit offen lassen.
 
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Welch ein Glück, dass es Deutschlandfunk Kultur gibt, wobei mir hier halt die Regionalität fehlt.

Das stimmt und genau das wäre ein guter Weg für die Zukunft, DLF stärker mit einzubeziehen. In den Debatten und der Berichterstattung (z. B. wenn es um den Anstieg des Rundfunkbeitrags geht) kommt Deutschlandfunk nicht so häufig vor. Und die laufen ja auch parallel. Ich bin nicht sicher, ob die meisten Bürger das überhaupt wissen. Jedenfalls könnte man die wirklich sehr guten Programme von DLF besser mit einbeziehen, wenn die ARD doch einsparen will. Ich meine, die politischen Gesprächspartner und die journalistischen Sendungen (auch gerade an Morgen) bieten sehr guten Überblick und das Regionale könnte man dann je nach Region von den LRAs hinzufügen lassen. Aber dazu müsste man mal dazu übergehen, so überhaupt zu arbeiten. Gefühlt macht ja jede Anstalt am liebsten ihr eigenes Ding. (und das geht am Zeitgeist vorbei). Will damit nur sagen, dass man eigentlich mehrfach das Gleiche macht, statt das qualitatitv m. E. bessere DLF Programm mit einzubeziehen. Darin sehe ich Potenzial für die Zukunft. Und das gilt auch für Kulturwellen wie SWR Kultur und andere.
 
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